Eine Kurzgeschichte die ich mal für einen Wettbewerb geschrieben hab...
Wer kennt ihn nicht? Den Jungen der fliegen kann. Den Jungen der Wendy und ihre Brüder mit nach Neverland genommen hat. Der eine Fee als Freundin hat, die Tinkerbell heißt. Der Junge mit dem grünen Gewand. Der, der für immer ein Kind bleibt. Der Anführer der verlorenen Jungen. Jedes Kleinkind kennt seinen Namen.
Peter Pan
Ich habe die Geschichte geliebt. Vorallem der Teil in dem Wendy, John und Michael den Feenstaub von Tinkerbell bekommen und so fliegen können. Wenn ich das könnte, wurde ihr mich alle nicht mehr wieder sehen. Ich wäre in der Ferne verschwunden.
Wer will schon auf dieser Welt bleiben. Hier ist man nur einsam. Die Menschen denken nur an sich selbst und was gut für sie ist. Die Menschen führen Krieg. Nicht nur mit Waffen auch mit Wörtern und mit sich selbst. Ich frage mich immer warum. Was bringt es ihnen? Ist das Gefühl der Macht so schön? Ist es so erstrebenswert? Es geht immer darum zu dominieren und die Macht zu haben. Und Geld ist Macht. Also geht es auch um das Geld. Ich frage mich wie manche überleben können, so ganz ohne Herz.
Am liebsten würde ich wegfliegen. So viele schöne Orte gibt es auf dieser Welt die ich noch nicht gesehen habe. Orte die nicht von Menschen erbaut sind, sondern die die Natur oder Gott, oder an was man auch glauben will, geschaffen hat. Ich glaube ich sollte Astronaut werden. Dann bin ich weg von hier und kann mir die Schönheit von oben ansehen.
'Und beim Anblick dieser Schönheit fällt mir alles wieder ein. Sind wir nicht eigentlich am Leben um zu lieben und zu sein. Hier würde ich gern für immer bleiben, doch ich bin ein Wimpernschlag...' spielt mein Radio (Sido ft. Andreas Burani - Astronaut). Ich schmunzle.
Wieso sind manche Leute so grausam auf dieser eigentlich schönen Welt? Langsam und langsam verzweifele ich immer mehr. Ich fange einfach so an zu weinen.
Nach einer Zeit habe ich mich wieder beruhigt. Traurig stehe ich von meinem Schreibtischstuhl auf und gehe zum Fenster um die Gardinen zu schließen. Es Abend und ich sollte wohl langsam mal schlafen gehen. Da ertarre ich mitten in der Bewegung. Der Mond leuchtet durch mein Fenster. Er strahlt hell wie immer. Die Wolken schieben sich immer mehr nach rechts und links so, dass man ihn in seiner vollen Pracht bestaunen kann. Er wird heller und heller und bald ist er ganz zu sehen. Es ist kein Vollmond. Es fehlt noch ein kleines Stück.
Doch was ist das? Ein kleiner schwarzer Schatten bewegt sich direkt vor dem Mond, so dass ich ihn gut sehen kann. Er wird immer größer bis ich erkennen kann was es ist.
Ein Mensch. Oder jedenfalls sieht er aus wie ein Mensch. Aber Menschen können nicht fliegen. Und diese Gestalt fliegt geradewegs auf... auf... Warte? Sie fliegt geradewegs auf mein Haus zu!
Kurz vor meinem Fenster stoppt sie. Wie in Trance öffne ich das Fenster. Draußen ist ein fliegender Junge. Er trägt einen grünen Pullover und eine Hose. Dazu grüne Spitze Schuhe. Außerdem hat er rote Haare und lächelt freundlich. Peter Pan? Ich würde ihn für 13 Jahre schätzen
"Hallo Luna. Sie nennen mich Peter Pan", sagt der Junge als hätte er meine Gedanken gelesen.
"Den gibt es nicht", platzt es aus mir heraus.
"Bist du dir sicher?", fragte der Fremde.
"Nein...", stottere ich.
Das kann nicht wahr sein.
"Ich lebe schon so viele Jahre hier. Und inzwischen ist es meine Aufgabe, verlorenen Jungen und Mädchen Hoffnung zu schenken. Ich kann euch nicht alle mit nach Neverland nehmen. Wie auch Wendy, John und Michael werdet ihr irgendwann zurück wollen. Also bin ich jetzt hier", Peter Pan lächelt weise, viel zu weise für einen Jungen wenn ihr mich fragt. "Pass auf...", Peter Pan redet einfach weiter, "Siehst du den Mond da oben am Himmel?"
Ich nicke. Dieser Mond ist einfach wunderschön. "Der beschützt dich, versprochen. Du wirst nie wieder einsam sein!", er schwebt durch mein Fenster und lässt sich auf meiner Fensterbank nieder. Langsam setze ich mich mit einem Abstand neben ihn. "Und ich hab noch was für dich", Peter öffnet seine Tasche.
"Lässt du mich jetzt genau wie Wendy fliegen?", frage ich wie ein kleines Kind.
"Nein tut mir leid", sagt Peter Pan traurig, "Wie gesagt ich nehme dich nicht mit nach Neverland. Aber ich hab da etwas für dich!" Er holt eine goldene Kette aus seiner Tasche. Als Anhänger hat sie ein kleines würfelförmiges Steinchen. Peter nimmt die Kette zwischen zwei Finger und drückt mit dem Zeigefinger leicht gegen die eine Seite. Da springt der Würfel auf. Der Innenraum ist klitzeklein, doch trotzdem erkenne ich was drinne ist. Feenstaub von Tinkerbell. "Es ist nicht genug um zu fliegen, doch genug um dich aufzuheitern", erklärt Peter Pan und erhebt sich. "Ich muss weiter, aber denk dran, der Mond passt auf dich auf."
Und dies alles war wohl nur ein Traum. Denn die Realität sieht leider anders aus. Das kommt wohl davon, wenn man am Abend zu lang am Fenster steht und sich den Mond anschaut. Der Mond der in dieser Nacht unnatürlich hell gewesen war, was aber nur das Mädchen sah das Luna hieß und jetzt wohl die Welt nicht mehr verstand und immernoch ein verlorenes Mädchen war.
Wie gesagt alles war nur ein Traum gewesen, denn Peter Pan gibt es nur in Geschichten, oder vielleicht auch nicht? Denn am nächsten morgen fand Luna eine goldene Kette auf ihrem Nachttisch.