P.o.V. Viktor
Julien stieß ein letztes leises Wimmern aus und regte sich gar nicht mehr. Verdammte Scheiße! Wir waren ganz in der Nähe des Eingangs in die Stadt. Er hätte nur noch ein bisschen durchhalten müssen! Aber das war jetzt egal. Ich zog ihm schnell die Jacke aus und untersuchte seinen linken Oberarm. Es sah nicht gut aus! Hellgrüne Linien zogen sich, vom Einstich ausgehend, schlangenartig unter der Haut entlang und wurden langsam länger. Ich band Julien mit seiner Jacke den Arm ab, damit sich das Gift nicht noch weiter in seinem Körper ausbreitete als ohnehin schon und zog ein Messer. Damit schnitt ich auf den Linien entlang. Ju zuckte kein bisschen. Das war nicht gut. Und ungewöhnlich. Normalerweise wirkte dieses Gift nicht so stark bei Mutanten. Oder war es bei ihm anders, weil er mehr Mensch war als wir? Ich lud ihn so vorsichtig wie möglich auf meinen Rücken und horchte. Weder Einsatzautos noch Rufe von Suchtrupps waren zu hören. Wir hatten sie also abgehängt. Sollte ich das Risiko eingehen und mit Julien runter gehen? Oder doch noch über die Dächer? Nein! Ich beschloss, dass es besser war nach unten zu gehen, denn ich wusste nicht, ob ich es mit Ju auf dem Rücken schaffen würde die Entfernungen zu überwinden. Also über die nächste Feuertreppe auf die Straße. Auf der Treppe zog ich mein Handy aus der Hosentasche und rief Nia an. "Hey Vik. Alles klar? Hast du Julien?"fragte er. "Ja ich hab ihn und wir sind gleich am Eingang, aber wir brauchen Sanitäter, sie haben ihn erwischt. Den Pfeilen nach zu urteilen mit M-Tox und bei ihm wirkt es sehr stark also bitte..." "Ich hab verstanden wir kommen euch entgegen." Er legte auf und ich konzentrierte mich wieder auf den Weg. Da vorne war schon der 'Schlund'. Es war ein Eingang eines eingestürzten Tunnels und ein ziemlich direkter Weg zur Mutant City. Ich umging den Bauzaun, der ohnehin nur noch rostige Zierde war und betrat die Gewohnte Dunkelheit.
Wasser lief an den Wänden runter. Der Boden war glitschig. Es war kalt. Julien begann zu zittern, da ich ihm seine Jacke ausgezogen hatte. Komm schon Ju! Nur noch ein Stück durchhalten! Gleich kommt Hilfe!betete ich. Vor mir ertönten schon Schritte und ich sah Nias bunten Haare aus einem versteckten Loch im Boden auftauchen.
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So das muss für heute reichen!