Julia POV
Ich komme in seiner Wohnung an und öffne die Türen mit dem Schlüssel den er mir nach der Entführung gegeben hat. Ich gehe ins Wohnzimmer doch da ist er nicht. Danach gucke ich in seinem Schlafzimmer und in der Küche nach. Immer noch nichts. Letztendlich finde ich ihn wie er im Badezimmer in der Badewanne liegt. „Dein Ernst was soll das?" schreie ich direkt los was ihn ruckartig wach macht. „Was ist hier los?" fragt er sichtlich noch leicht betrunken. „Verdammt was sollte das gestern?" frage ich jetzt in immer noch lautem Ton.
„Wir haben gearbeitet", antwortet er nur. „So sieht also deine Arbeit aus? Weißt du was mach deine scheiß Klamotten und alles andere alleine" antworte ich genervt und gehe in schnellen Schritten raus. Sein Auto lasse ich stehen. Ich gehe nach Hause, was zu Fuß etwas länger dauert. Im Gebäude meiner Wohnung angekommen stoße ich auf meine Nachbarin. Ihr wisst schon,die,die die Polizei gerufen hat als ich fast Sex mit Dima hatte. „Was ist los kleine?" fragt sie direkt besorgt. Wow sehe ich so fertig aus? Miese Zeiten.
Ich weiß nicht warum ich ihr die Wahrheit sage aber ich tue es einfach: „Es ist wegen diesem Arschloch wegen dem sie das letzte mal die Polizei gerufen haben." „Hat er dir wehgetan?" fragt sie immer noch besorgt. „Nein alles gut" antworte ich und gehe schnell weiter. Ich versuche die Tür zu meiner Wohnung zu finden aber ich finde den Schlüssel nicht. Na toll. Ich muss ihn bei Dima liegen gelassen haben. Dort jetzt einfach so aufzukreuzen wäre ziemlich armselig. Aber was soll ich sonst tun.
Nach ein paar Minuten intensiver Diskussion mit meiner inneren Stimme entschließe ich mich meine Freundin Janina anzurufen. Etwas später treffen wir uns in der Stadt. Nachdem wir uns begrüßt haben erzähle ich ihr alles. Sie ist momentan die einzige in Osnabrück der ich wirklich vertraue. „Und was soll ich jetzt machen?" frage ich nachdem ich zu Ende erzählt habe. „Hol dir einfach dir Schlüssel ist doch egal was er denkt."
Ich wollte es echt vermeiden aber mir bleibt wohl nichts anderes. Wir machen uns zusammen auf den Weg zu Dima. Zum Glück begleitet sie mich. Angekommen fällt mir ein, dass ich ja meinen ganzen Schlüsselbund drinnen vergessen habe also muss ich klingeln. Ich muss drei mal klingeln bis die Tür endlich aufgemacht wurde. Jedoch nicht wie erwartet von Dima sondern von einem Polizisten. Na super. „Was ist hier los?" rufe ich direkt und laufe am Polizisten vorbei in die Wohnung. Im Wohnzimmer und in Dima's Schlafzimmer sind mehrere Menschen in Uniformen.
Der Polizist der die Tür geöffnet hat fragt mich nach meinem Namen doch ich ignoriere das. Janina bleibt die ganze Zeit vor der Tür stehen und beobachtet wie ich mich zum Affen mache. Als mir niemand der Leute eine Antwort gibt werde ich unruhiger und lauter: „Man was ist hier los?" Endlich kommt ein Beamter zu mir und erklärt: „Hier wurden 100g Cannabis gefunden und das war höchstwahrscheinlich noch nicht alles. Wir müssen sie leider darum bitten diese Einrichtung umgehend zu verlassen." Nach diesen Worten schubste mich der Mann förmlich zur Tür.
„Und wo ist Herr Chpakov jetzt?" will ich noch wissen bevor ich rausgehe. „Polizeiwache" antwortet einer knapp. „Wir müssen da jetzt sofort hin" wende ich mich an Janina nachdem wir wieder nach draußen gegangen sind. „Willst du nicht erst mal mit zu mir kommen und dich beruhigen?" erwidert sie. „Nein" antworte ich und laufe schon Richtungen Wache. „Doch du musst das doch jetzt nicht für ihn ausbaden." „Muss ich auch nicht aber ich muss wissen was passiert ist. Außerdem braucht er mich jetzt", versuche ich weiter meinen Willen durchzusetzen.
Irgendwann gibt sie endlich auf und fährt mich sogar hin. Angekommen steige ich aus und laufe förmlich rein. Dort rede ich mit dem erstbesten Typen der eine Uniform anhat. Der berichtet mir davon, dass Dima vorläufig verhaftet wurde und, dass man ihn erst in ein paar Tagen besuchen kann. Ich spüre wie mir schlecht wird und ich mich kaum auf den Beinen halten kann. Mit der letzten Kraft gehe ich wieder raus und gehe wieder zum Auto. Janina ist gerade erst ausgestiegen. „Du kannst wieder einsteigen", sage ich mit einer brüchigen Stimme. Das tut sie auch. Ich setze mich auf den Beifahrersitz und merke wie die Tränen anfangen zu fließen.
Als ich ihr wieder alles erzählt habe fahren wir zu ihr. Meine Schlüssel habe ich by the way immer noch nicht wieder. Bei Janina zu Hause setze ich mich auf die Couch und fange wieder an zu heulen. Sie versucht mich zu beruhigen. Sie schafft es zwar nicht aber wenigstens versucht sie es. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich kann nicht mal zu mir nach Hause. Irgendwann komme ich auf die Idee Julien anzurufen. Er war gestern nicht dabei als ich die betrunkene Bande gefahren habe. Vielleicht kann er mir helfen.