Stardust | Doctor Who | VERAL...

By MallyWonder

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Cat erinnert sich an nicht viel. Aber sie wird sich immer an den Tag erinnern, an dem sie zum ersten Mal eine... More

Vorwort
Die Weihnachtsinvasion - Teil I
Die Weihnachtsinvasion - Teil III
Die neue Erde - Teil I
Die neue Erde - Teil II
Die neue Erde - Teil III
Mit Zähnen und Klauen - Teil I
Mit Zähnen und Klauen - Teil II
Mit Zähnen und Klauen - Teil III
Klassentreffen - Teil I
Klassentreffen - Teil II
Klassentreffen - Teil III
Die Auferstehung der Cybermen - Teil I
Die Auferstehung der Cybermen - Teil II
Die Ära des Stahls - Teil I
Die Ära des Stahls - Teil II
Die Glotze - Teil I

Die Weihnachtsinvasion - Teil II

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By MallyWonder

„Er war ferngesteuert.", stellte der Doctor fest. „Wer steckt dahinter?"

Der Doctor schlug seine Bettdecke zur Seite, stand auf und zog sich einen dunklen Morgenmantel über, bevor sie, vom Doctor angeführt, alle die Wohnung verließen und im schmalen Gang außerhalb der Wohnungen des Hauses entlangliefen. Mit seinen Augen schaute der Doctor nach unten und Cat folgte seinem Beispiel. Offenbar suchte er nach den Verantwortlichen, die den Weihnachtsbaum auf sie angesetzt hatten.

Der braunhaarige Mann blieb stehen und Cat entdeckte im Hof des Wohnhauses drei Gestalten, die Weihnachtsmann-Roben trugen.

„Sie verfolgen uns.", bemerkte Mickey und beugte sich über die Brüstung des Ganges. „Wer sind die?"

„Sh.", machte Rose nur, hielt ihren Freund an seinem Arm und schaute erwartungsvoll zum Doctor.

Cat löste ihre Augen von den seltsamen Gestalten unten im Hof und richtete sie auf den Time Lord. Ein Time Lord, dachte sie. Mickey hatte ihr den Namen seiner Rasse genannt und Cat hatte gelacht, aber irgendwie passte die Bezeichnung auf den Doctor und sie konnte nicht erklären, wieso sie das dachte.

Ganz langsam hob der Doctor seinen Arm, in welchem er das silberne Gerät hielt – Cat fand mittlerweile, dass es aussah, wie ein Schraubenzieher – und die Weihnachtsmänner wichen vor dieser Geste zurück, bevor sie gänzlich und in einem blauen Licht gen Himmel verschwanden.

„Sie sind weg.", sagte Mickey und grinste, während der Doctor seinen Arm sinken ließ. „Was...was waren das für Blödmänner?", er drehte sich begeistert zum Doctor um. „Ich mein's nicht bös, aber die haben nicht viel Grips, wenn man sie mit so nem Ding verscheuchen kann."

„Pilotfische.", antwortete der Doctor nachdenklich.

„Was?", hinterfragte Cat überrascht. „Was haben Pilotfische denn damit zu tun?"

„Das waren nur Pilotfische.", erklärte er und noch bevor er einen weiteren Ton sagen konnte, keuchte er vor Schmerzen auf und fiel zurück.

Cat und Rose fingen den Doctor auf und hielten ihn an seinen Armen noch halbwegs aufrecht.

„Was ist? Was ist mit dir?", fragte Rose ihn besorgt.

„Was ist los?", erkundigte sich Cat gleichermaßen besorgt und im gleichen Augenblick.

Seine Augen suchten Cats und er schaute sie eindringlich an. „Du hast mich zu früh geweckt.", sagte er schweratmend. „Die Regeneration läuft noch. Ich berste vor Energie.", er atmete wieder diese goldenen Partikel aus, die alle mit großen Augen anstarrten. „Siehst du? Die Pilotfische können das wittern. Über Millionen von Meilen. Ihr Ziel ist, euch zu eliminieren, dann ist der Weg frei, mich zu entführen..., denn ihre Batterien werden durch mich für ein paare Jahre-"

Der Doctor keuchte wieder auf und stieß sich vor Schmerzen ab, fiel Jackie fast in die Arme, die ihn auffing. Er lehnte sich gegen die Brüstung und Jackie kniete sich direkt vor ihn. Schwer stöhnte der Doctor vor Schmerzen und Cat fühlte sich gleichermaßen miserabel wie auch nicht schuldig, weil sie ohne den Doctor, und ohne ihn geweckt zu haben, vermutlich nicht mehr leben würden.

„Mein Gehirn...", stöhnte der Doctor. „Ich hab eine Neuronimplosion. Könnten Sie...könnten Sie..."

„Was brauchen Sie? Sagen Sie es! Kommen Sie! Kommen Sie!", plapperte Jackie panisch.

„Könnten Sie...könnten Sie.", keuchte der Time Lord wieder.

„Schmerzmittel? Oder nur ein Aspirin? Oder Codein? Paracetamol? Oder nen Schluck Peptobismol?", Jackie sprach wie ein Wasserfall.

„Könnten Sie...?", versuchte der Doctor es wieder, unterbrach die aufgeregte Mutter von Rose aber keineswegs.

„Oder Rhizinusöl? Vitamin C? Vitamin D? Vitamin E?"

„Könnten Sie...", fing er wieder keuchend an.

„Was zu futtern? Irgendwas Einfaches? Ne Brühe, zum Beispiel? Eine Suppe mit Sandwich? Ich mach Ihnen ne Gemüsesuppe mit Salami-Sandwich...", unterbrach ihn Jackie.

„Könnten Sie...Ihre dusslige Klappe halten...", brach es aus dem braunhaarigen Mann hervor und Cat verkniff sich ein feixendes Grinsen.

„Oh, viel hat sich der Kerl nicht verändert.", kommentierte Jackie ungehalten an Mickey gewandt.

Mickey hatte Cat erzählt, der Doctor hätte sein Aussehen verändert. Dass er vorher anders aussah, konnte sie sich zwar schwer vorstellen, aber die alte Lederjacke, die er getragen hatte, als er aus seiner Tardis herausstolpert war, verriet Cat einiges, wo sie so darüber nachdachte.

Der Doctor stöhnte erneut laut vor Schmerzen auf und suchte sich neuen Halt auf der gegenüberliegenden Seite, direkt neben Cat und Rose. Mit seinem Ellbogen stützte er sich an einer Fensterbank ab und atmete schwer. Cat hielt ihn am Arm fest, um sicherzugehen, dass er nicht stürzte.


„Die Zeit wird langsam knapp.", keuchte er. „Sobald Pilotfische auftauchen...", er atmete lang ein und beförderte plötzlich einen Apfel ans Tageslicht. „Wieso hab ich nen Apfel in meinem Morgenmantel?"

Verwirrt blickten Rose, Mickey, Jackie, Cat und der Doctor auf den Apfel in seiner Hand hinunter.

„Der ist von Howard. Entschuldigen Sie.", entgegnete Jackie.

„Er hat Äpfel in seinem Morgenmantel?", hakte Cat skeptisch nach und verzog ihr Gesicht.

„Weil er oft Hunger bekommt.", erklärte Roses Mutter.

Der Doctor drehte den grünen Apfel in seiner Hand. „Was denn? Während er schläft?"

„Kann schon mal vorkommen.", meinte Jackie ernst.

Nun konnte sich Cat ihr Grinsen nicht mehr verkneifen, doch hielt es nur ein paar Sekunden, bevor sie sich selbst besann und diese Konversation unterbrach. „Ist das denn jetzt wichtig?"

Der Doctor ächzte wieder, ließ den Apfel fallen und sank mit Hilfe von Cat langsam auf den Boden hinab. Er klammerte sich mit seinen Händen in ihren Oberarm, der unter seinem Gewicht nachgeben wollte, doch sie hielt ihn standhaft fest. Besorgt schaute sie den Doctor an, der ihr unvorstellbare Schmerzen erleiden musste, Unterhaltungen wie diese über Howard und sein Essverhalten aber seltsamerweise bewerkstelligen konnte.

„Ah!", rief er leidend aus. „Mein Gehirn kollabiert.", er strengte sich stark für seine Worte an und plötzlich wandte er sich Cat mit eindringlichem Blickkontakt zu.

Seine Augen, schoss es ihr durch den Kopf, wie können seine Augen...

„Aber... die Pilotfische...", er machte eine angestrengte Pause. „Die Pilotfische bedeuten..., dass was..., dass was...", er atmete stark und schnappend. „Es kommt was hierher..."

Er verlor sein Bewusstsein.

~.~

Nachdem der Doctor im Flur des Wohnhauses kollabiert war, geriet sein Zustand ins Schleudern. Er hatte hohes Fieber und ein Herz verweigerte ihm den Dienst. Cat wünschte sich, sie könnte mehr für ihn tun, als nur zu versuchen, das Fieber durch einen feuchten Lappen zu senken, welchem sie ihn fürsorglich auf die Stirn tupfte, aber mehr blieb ihr nicht übrig. Sie wusste weder wie sie es schaffen sollte, sein zweites Herz wieder schlagen zu lassen, denn das sprengte ihr Maß an Wissen, noch, wie sie seinen Zustand stabilisieren konnte, wenn das Fieber nicht bald aufhörte. Der Doctor zitterte und bebte und die dicke Bettdecke, mit welcher er zugedeckt war, hatten sie ihn wieder in sein Bett gelegt, erfüllte nicht ihren erdachten Nutzen. Ein Seufzen entglitt der zweiundzwanzigjährigen Frau, als sie zu ihrer besten Freundin hinübersah, die sich mit besorgtem Gesicht auf dem Stuhl neben dem Bett zusammengekauert hatte und an ihren Fingernägeln spielte.

„Wir können nur hoffen, Rose.", sagte Cat und lehnte sich zurück. Sie hörte auf, den Doctor abzutupfen und biss sich auf ihre Unterlippe. „Geh rüber. Du brauchst Ablenkung..."

Rose nickte und erhob sich. Ihre braunen Augen ruhten auf dem unruhigen Mann im Bett und ihr Gesicht sprach Bände.

„Ich passe auf ihn auf.", versicherte Cat ihr und schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln.

Wieder nickte Rose und verließ das Zimmer, um sich zu Jackie und Mickey gesellen. Mickey war erst vor wenigen Minuten mit seinem Laptop unter dem Arm aus seiner Wohnung zurückgekehrt.

Cat befeuchtete ihre trockenen Lippen mit der Zunge und schaute hinüber zum Doctor. Ihr Lächeln wurde traurig und sie legte den Lappen aus ihrer Hand auf den Nachttisch, bevor sie ihre nun freie Hand sacht auf die erhitzte Stirn des Time Lords legte.

„Rose braucht dich, Doctor.", flüsterte sie und sie spürte, wie er ganz leicht ruhiger wurde. „Also komm schnell wieder auf die Beine." Sie strich ihm sanft über die Stirn und drückte schließlich seine rechte Hand. „Du wirst schon wieder..."

Eigentlich sprach Cat sich nur selbst Mut und Hoffnung zu. Sie hatte keine Ahnung, wann und ob er sich erholen konnte. Doch sie hoffte es und ihr Herz beruhigte sich bei ihren gesprochenen Worten selbst ein wenig. Sie ließ sich auf den Stuhl nieder, ließ die Hand des Time Lords los und brütete über einer neuen Tasse Tee, die Jackie ihr vor ein paar Minuten vor die Nase gehalten hatte.

~.~

Die Ereignisse überschlugen sich, als Rose später in das Zimmer platzte und ihr berichtete, dass sie den großen Fisch entdeckt hatten: ein Raumschiff steuerte auf die Erde zu. Der Doctor hatte recht, die Weihnachtsmänner waren nur die Pilotfische, die kleinen Fische, die um einen ganz großen Fisch herumschwammen.

Cat wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war – sie bekam kein Auge zu und wachte ständig beim bewusstlosen Time Lord -, als man ihr eröffnete, tausende Menschen hätten sich auf Dächer und andere hohe Standorte begeben und dort ihren Platz eingenommen. Es war, als kontrollierte etwas diese Menschen von überall auf der Welt und Cat wusste, dass sie in einer sehr ausweglosen Situation steckten. Rose, Jackie und Mickey sagten ihr, dass es der Doctor war, der die Menschheit und andere Spezies aus solchen Gefahren rettete, aber die Aussicht, dass er das auch in diesem Fall tat, war vernichtend gering.

Selbst die Premierministerin Harriet Jones wandte sich in einer Ansprache im Fernsehen in verzweifelten Worten an den Mann, der bei den Tylers bewusstlos im Bett lag und mit seiner Regeneration, seiner Veränderung, kämpfte. Cat klammerte sich an das kleine Bisschen Hoffnung, das ihr blieb – Rose zweifelte mittlerweile an ihrem Reisebegleiter und sehr gutem Freund – und wünschte sich die baldige Genesung des Time Lords. Obwohl ihr Verstand realistisch bleiben wollte und sie diesen Mann nicht einmal richtig kannte, hoffte sie, dass er sie und die restliche Menschheit vor dieser Bedrohung erretten würde.

Rose ergriff die Initiative, als das Schiff in die Erdatmosphäre eintrat. Es ließ sämtliche Fenstergläser zerspringen und parkte direkt über den Powell Estates. Cats beste Freundin beschloss, es wäre sicherer, in der Tardis, der mitternachtsblauen Notrufzelle, Unterschlupf zu suchen. Cat fragte sich zwar, wie sie alle in dieser engen Box Platz finden sollten, vertraute den Worten von Rose aber ohne weitere Kommentare, die sie geflissentlich hinunterschluckte.

Der Time Lord war trotz seiner schlaksigen Gestalt recht schwer und Mickey und Cat hatten Probleme, den Doctor hinunter zur Tardis zu tragen. Rose stieß die Tür zu dieser auf und ging voran, Mickey folgte ihr, die Füße des Doctors tragend, während Cat ihn unter seinen Armen festhielt. Gemeinsam und gefolgt von Jackie betraten sie die Tardis und Cat klappte erschrocken der Mund auf.

Keine enge Box, dachte sie und schaute sich staunend um, den Doctor aber währenddessen weitertragend. Cat hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Anstatt des engen Innenraumes, den die brünette Frau erwartet hätte, befanden sie sich nun in einer weitläufigen, hohen Kuppel. Diese war bis fast unter die Decke mit metallgoldenen Scheiben ausgestattet, in denen sich sechseckige Lampen befanden, die aber nicht angeschaltet waren. Gestützt, nun, Cat glaubte, dass es Dekoration war, wurde die Kuppel von korallartigen, sandfarbenen Säulen.

„Du bringst sie nicht zum Fliegen, oder?" fragte Mickey.

„Nein, keine Chance.", antwortete Rose.

„Du hast es schon mal geschafft.", merkte er an, während Jackie ihre vielen Taschen abstellte und eine Teekanne aus einer kramte.

„Ich weiß, aber das wurde aus meinem Gedächtnis gelöscht, als wär's was Verbotenes. Wenn ich's versuch, reißt es vielleicht das Universum auseinander."

Sie liefen über eine Metallrampe, die von der Tür zu einer runden, abstufenden und ebenfalls metallenen Plattform führte, auf welcher Mickey und Cat den Doctor vorsichtig ablegten. Von der Mitte der Decke der Kuppel führte eine gläserne Säule herab, in welcher sich mehrere Glasrohre befanden. Die Säule mündete in einer runden Konsole, an welcher unzählige Knöpfe, Hebel und ein, an einer Schiene befestigter Monitor angebracht waren. Einige dicke, schwarze Kabel hingen von der Decke herab und ein türkises Licht schimmerte unter der Konsole hervor, das die gesamte Kuppel einhüllte. Eine stark abgenutzte, vergilbte Sitzfläche an der Konsole und ein Kleiderständer neben der Tür waren die einzigen Möbel in der Kuppel.

„Lass es lieber.", kommentierte Mickey seine Freundin.

„Ganz meine Meinung.", erwiderte die Blondine.

Cat ließ sich auf die Sitzfläche fallen und überkreuzte ihre Beine. Faszinierte blickte sie sich weiter um und grinste leicht.

„Das ist der Wahnsinn...", murmelte sie.

„Sollen wir hier nur rumsitzen?", fragte Mickey.

Cat sah ihm zu, wie er die Konsole umrundete und zu Jackie ging, die in den Becher der Thermoskanne gerade Tee füllte. „Bis uns was Besseres einfällt...oder der Doctor aufwacht." Ihre Augen huschten zum Doctor auf den Boden und sie verzog ihr Gesicht. Sie sah sich wieder um und entdeckte einen Durchgang, der sicher noch mehr Zimmer offenbarte.

Dass die Tardis von innen größer war, hieß bestimmt auch, dass es mehr Räume als nur diesen Kontrollraum geben musste. Am liebsten hätte Cat ihn wieder in ein Bett gesteckt. Sich auf einer Metallplattform auszukurieren, war nun wirklich nicht das Sahnehäubchen.

„Wartet.", begann Jackie mit sanfter Stimme. „Zuerst mal trinken wir Tee."

Cat starrte zu Jackie hinüber und hob ihre Augenbrauen, während Rose genervt stöhnte. „Wirklich? Tee?"

„Die Lösung für alles...", fügte Rose hinzu.

„Jetzt hört auf mit dem Genöle!", Jackie drückte Mickey die Thermoskanne und den Becher in die Hand und wandte sich ab. „Ich hol die restlichen Sachen."

Mit diesen Worten verließ sie die Tardis wieder und ließ Rose, Mickey und Cat mit dem Doctor zurück. Mickey schlug vor, mit dem Monitor an der Konsole zu schauen, ob die Welt kapitulierte und sich den Aliens unterwarf. Rose drückte ein paar Tasten an der Tastatur, die unter dem Monitor befestigt war, es piepste, aber sie empfingen kein Bild.

Als Jackie auch nach ein paar Minuten nicht mehr in der Tardis auftauchte, beschloss Rose nach ihrer Mutter zu schauen und ging ebenfalls aus dem Kontrollraum der Notrufzelle. Plötzlich schrie sie und Mickey ließ übereilt die Thermoskanne mit dem Tee fallen und hechtete ihr nach.

Cat sprang auf ihre Füße, stolperte fast über den Doctor und sprintete ihren Freunden hinterher, doch noch bevor sie einen Schritt aus der Tardis machen konnte, schloss sich diese direkt vor ihrer Nase.

„Pack deine Flossen weg, du Monster!", keifte Rose panisch von außen.

Cat rüttelte an der verschlossenen Tür. „Rose! Mickey!", schrie sie verzweifelt und hörte das Zischen des Tees, der auf eine heiße Maschine unterhalb der Metallplattform getropft sein musste. „Der Tee.", alarmiert war sie dabei, sich umzudrehen, als sich eine Hand um ihre schmale Schulter schloss und sie zusammenzuckte.

Cat drehte sich nun richtig um und starrte in das schief grinsende Gesicht des Doctors, der plötzlich gesund und munter war. „Doctor.", hauchte sie atemlos.

„Hallo nochmal..., Cat war das, richtig?", sagte er mit warmer Stimme und Cat wäre bei seinem charmanten Lächeln fast dahingeschmolzen, befänden sie sich nicht in einer heiklen Situation.

„Rose.", sagte sie. „Sie...und Mickey, sie sind in Schwierigkeiten. Ich...ich wollte auch raus, aber...die Türen, sie gingen einfach zu und..."

Sie machte dem Doctor Platz, als er in Begriff war, beide Tardistüren zu öffnen. „Habt ihr mich vermisst?", fragte der Doctor.

Erwartungsvolle Gesichter lagen auf Cat und dem Doctor, als dieser die Türen geöffnet hatte. Sie befanden sich nicht mehr im Hof der Powell Estates, sondern in einer Art Höhlenkomplex. Cat erblickte die Gesichter von Rose, Mickey, Harriet Jones, eines ihr fremden Mannes und dutzender Aliens. Sie mussten auf dem Alienschiff sein, das über London schwebte...

Die Aliens trugen schädelartige Masken. Nur einer hatte seine Maske abgesetzt und offenbarte ein hautloses Gesicht, das in Teilen von einem Exoskelett versehen war. Die fleischen, rosa Partien waren verteilt wie bei einem menschlichen Totenkopf. Die Aliens trugen rote Gewänder mit viel Knochenschmuck und durch einen kurzen Blick vermutete Cat, dass über tausende dieser seltsamen Spezies an Bord des Raumschiffes sein mussten.

„Nein!", brüllte ein Alien – Cat vermutete, es war der Anführer - und holte mit einer Peitsche aus, die dabei blau aufleuchtete.

Cat duckte sich und der Doctor fing die Peitsche des Aliens gekonnt mit einer Hand ab, entwaffnete ihn sogar. Mit empörten, verärgerten Gesicht trat er auf den Anführer zu, Cat folgte ihm und stellte sich neben ihre glückliche, beste Freundin. „Du könntest jemanden wehtun."

„Nimm das, du elender Wicht!", rief der Anführer aufgebracht und versuchte den Doctor mit seinem reichverzierten Stab zu schlagen, doch auch diesen nahm der Doctor ihm ab und zerbrach ihn sogleich mit den Händen.

Mit beeindrucktem Lächeln sah Cat zu, wie der Doctor die Waffen des Aliens auf den Boden warf.

„Keine Stöcke. Ist das klar?! Und jetzt warte hier gefälligst. Ich hab zu tun!", erklärte der Doctor verärgert und drehte sich Mickey zu. „Mickey, hallo!", er schaute hinüber zu Harriet Jones. „Und Harriet Jones, die Abgeordnete! Ist ja fast wie'n Klassentreffen!"

Nun richtete sich seine Aufmerksamkeit auf Rose und Cat und er blickte Cat begeistert an. Sie bemerkte, wie er Rose nicht einmal beachtete und runzelte ihre Stirn.

„Tee!", sagte er enthusiastisch an die brünette Frau gerichtet. „Das war alles! Tee hab ich gebraucht! Ne brühend heiße Infusion freier Radikale und Tannine! Das aktiviert die Synapsen."

Überfordert nickte Cat und er wandte sich schließlich Rose zu. Sein Grinsen verschwand und er wurde ernst. „Also, das Wichtigste zuerst. Sei ehrlich, wie seh ich aus?"

„Ähm...anders.", antwortete Rose, als sie ihn musterte.

„Gut anders oder übel anders.", fragte er.

Gut anders, schoss es Cat durch den Kopf und sie biss sich auf ihre Unterlippe, um diese gedachte Antwort nicht noch laut auszusprechen. Sie fand ihn äußerst attraktiv, aber das wollte sie lieber für sich behalten.

„Einfach...anders.", entgegnete Rose.

„Hab ich... rote Haare?"

Rose schaute zu ihm hinauf und hielt sich ein wenig überfordert selbst kurz eine Hand an ihre Haare. „Nein, sie sind...ähm...braun."

Mit genervten Seufzen wandte er sich von der Blondine ab. „Ah, ich wollte aber rote Haare. Die hatte ich noch nie!", gab er entrüstet von sich.

„Färb sie doch.", mischte sich Cat feixend ein und der Doctor schenkte ihr einen frustrierten Ausdruck, lächelte dann aber kurz.

Schnell wich das Lächeln wieder aus seinem sommersprossigen Gesicht und er deutete mit ernstem Ausdruck auf Rose Tyler. „Und du, Rose Tyler, du untreue Seele, hast den Glauben an mich verloren! Uh, wie gemein!", rief der Doctor entrüstet aus. „Oder bin ich so eine gemeine Person geworden? Gemein und nicht rothaarig?"

Cat schmunzelte.

„Verzeihung...wer ist das?", meldete sich die Premierministerin verwirrt zu Wort.

„Das ist der Doctor.", sagte Cat verwundert.

Hatte Harriet Jones sich nicht erst in ihrer Ansprache an den Doctor gewendet? Für ein paar Augenblicke lag Unverständnis in Cats Gesichtsausdruck, bis bei ihr der Groschen fiel. Der Doctor hatte ja anscheinend sein Aussehen verändert. Sie fragte sich, wie er vorher ausgesehen hatte.

„Aber...wo ist mein Doctor? Oder wird der Titel einfach weitergegeben?", hinterfragte die Premierministerin verständnislos und der Doctor näherte sich ihr in gelassenen Schritten.

„Ich bin es. Ich bin es wirklich. Selber Mann, neues Gesicht. Alles komplett anders.", versicherte er ihr.

„Unmöglich.", stieß sie aus.

„Harriet Jones, wir saßen in der Downing Street fest und was Ihnen Angst machte, waren nicht die Aliens, nicht der Krieg, sondern, dass niemand für Ihre Mutter da sein wird.", erzählte der Doctor.

„Oh mein Gott...", sagte sie verblüfft und verstört.

Der Doctor beugte sich leicht vor, ein interessierter Ausdruck in seinem Gesicht. „Sind Sie gewählt worden?"

„Ja. Ich hatte die Mehrheit.", erwiderte Harriet erfreut.

„Wenn ich mal kurz stören dürfte...", sprach der Anführer der Alienrasse.

Der Doctor drehte sich zu dem unmaskierten Alien und grinste ihn an. „Klar! Entschuldige. Was ist, mein Freund?"

„Vielleicht könntest du uns erklären, wer du bist?", fragte der Anführer.

„Tja..., das ist nicht leicht.", entgegnete der Doctor ehrlich.

„Jetzt antworte endlich. Wer bist du?", forderte das Alien ungehalten.

Der Doctor streckte seine Arme aus und imitierte das Alien: „Hab keine Ahnung!", er ließ die Arme wieder sinken, verzog seinen Mund und sprach mit normaler Stimme weiter. „Das ist es ja. Ich kenn mich nicht, aber darüber hinaus kann...kann ich nichts über mich sagen.", er steckte seine Hände in die Taschen des Morgenmantels. „Ich kenn mich nicht. Ich weiß nicht, wer ich bin, weil ich noch zu neu bin. Ich weiß nicht, ob ich lustig bin oder sarkastisch.", er ging auf den Anführer zu, lief an Cat und Rose vorbei und zwinkerte beiden zu. Rose lächelte schüchtern, Cat frech. „Sexy?", er schnalzte mit seiner Zunge und ging weiter. „Ein Weichei? Ne gute Seele? Rechtshänder, Linkshänder, ein Spieler, ein Kämpfer, ein Feigling, ein Verräter, ein Lügner, ein nervliches Wrack? Dass ich ziemlich redselig bin, dürfte bereits klar sein."

„Das hast du jetzt gesagt.", kommentierte Cat ihn und er schaute wieder zu ihr hinüber, ein Grinsen auf den Lippen.

Mittlerweile hatte der Doctor eine Treppe erreicht, die auf eine Empore führte. Er sah hinauf auf die erhöhte Passage und sein Grinsen wurde noch breiter.

„Und wie werde ich reagieren, wenn ich so was sehe?", fragte er belustigt in den Raum und deutete mit dem Finger auf ... „Einen großen, fetten, bedrohlichen Knopf, he?"

Er ging die Treppe hinauf und Cat musste gestehen, ein Hauch von Angst lag in ihrem Körper, bei der amüsierten Art und Weise, wie der Doctor den roten Knopf entdeckt hatte, der das obere Ende einer Station bildete, die sich auf der Empore befand. Mit hastigen Schritten folgten Cat, die Premierministerin, der Mann, der offenbar zu Harriet Jones gehörte, Rose, Mickey und der Anführer der Aliens dem Doctor, um zu sehen, was er plante.

„Ein großer, fetter, bedrohlicher Knopf...", wiederholte er. „den man unter keinen Umständen drücken darf. Na, hab ich recht? Lass mich raten, das ist ne Art Kontrollmatrix, hm? Wo kriegt die ihren Saft her?"

Der Doctor beugte sich hinunter und öffnete eine Tür unterhalb des roten Knopfes.

„Was haben wir denn da?", fragte er in den Raum und steckte seinen Finger in die kleine Kammer der Station. „Blut?", er steckte sich seinen Finger in den Mund, an welchem ein dicker, roter Blutstropfen klebte und Cat und Rose verzogen angewidert ihr Gesichter. „Ja, eindeutig Blut. Menschliches Blut, A positiv mit nem Hauch Eisen.", er steckte angeekelt seine Zunge aus und wischte sich seinen Finger am Morgenmantel von Howard wieder trocken und sauber. „Das bedeutet... Blutkontrolle...", überlegte er laut. „Blutkontrolle!", der Doctor wurde enthusiastisch und Cats Gesicht verlor jegliche Farbe. „Die erste Blutkontrolle seit Jahren! Ihr kontrolliert alle A-Positiven."

Cat keuchte nun leise auf und Rose sah kurz zu ihrer Freundin hinüber. Auch die Blondine war mittlerweile sehr bleich im Gesicht und ein ungutes Gefühl breitete sich in Cat aus.

„Und das führt zu einem vertrackt großen Problem.", fuhr der Doctor fort. „...denn ich weiß ehrlich nicht, wer ich bin. Ich weiß nicht, wann Schluss sein muss.", Cat wurde übel. „Seh ich also großen, fetten, bedrohlichen Knopf vor mir..., den ich unter gar keinen Umständen drücken sollte, will ich unbedingt das tun!", sagte er, als er mit seiner Hand auf den großen, roten Knopf hämmerte.

„Nicht!", riefen Rose, Harriet Jones und Cat gleichzeitig panisch aus.

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