Ich spürte einen sanften Druck auf meinen Kopf, und als ich die Augen blinzelnd aufmachte, wusste ich, das mir Raban einen Kuss auf den Kopf gegeben hatte. Ich lächelte ihm entgegen, als mir wieder einfiel, das ich seit gestern Abend einen Freund hatte. Den Freund, den ich schon so lange haben wollte und es mir so sehr gewünscht hatte. Nun endlich hatte ich ihn!
,,Guten Morgen!", hauchte mir Raban ins Ohr. Ich sah zu ihm hoch, lächelte und sagte ebenfalls: ,,Guten Morgen!". Wir standen auf und beschlossen, das Raban zuerst ins Bad ging und ich mich schon mal umzog. Ich sah nach draußen und ich sah, das die Sonne schien. Es würde also wieder warm werden. Fürs erste zog ich mir eine Knielange Hose an und dazu ein weißes T-shirt wo ,,I love You 4-ever" in roter Schrift drauf stand. Nach einer Zeit kam mein Freund dann aus dem Bad und wir tauschten. Ich putzte meine Zähne und kämmte meine Haare. Danach gab es Frühstück. Ich dachte es jedenfalls, denn es roch schon nach irgendetwas leckerem und da Raban nicht mehr in seinem Zimmer war, vermutete ich es einfach. Als ich nach unten ging, bestätigte sich mein Verdacht, denn der Rothaarige stand in der Küche, am Herd. Was er wohl kochte? Als ich näher ging, erkannte ich, das er Rührei machte.
,,Du bist verrückt!", sagte ich, als ich mich hinter ihm angeschlichen hatte. Er zuckte etwas zusammen, das mir zu verstehen gab, das ich mein Ziel erreicht hatte. Ich lächelte. ,,Wieso?", fragte er mich, als auch er angefangen hatte sein süßes Lächeln aufzusetzen. Ich setzte mich an den weißen Essenstisch und antwortete: ,,Na, du machst Rührei zum Frühstück und stellst dich extra dafür an den Herd," dann sah ich kurz auf den Tisch und fügte dann noch hinzu: ,,und du stellst extra Kerzen auf und zündest sie an. Das ist echt lieb von dir und mir gefällt es, aber..." Nun drehte sich der angesprochene um und kam mit der Pfanne an den Tisch, und fragte: ,,Aber was? Gefällt es dir nicht?" ,,Doch, doch, ich finde es auch sehr romantisch nur, das hättest du doch nicht extra machen brauchen." Der Jungschauspieler stellte die Pfanne auf das Brett, was er dafür auf die weiße Platte gestellt hatte, und wandte sich dann wieder zu mir. ,,Aber du bist es mir Wert. Das ist ein Zeichen von mir, das du für mich alles bist und ich dich nie mehr verlieren will." Ich lächelte. Mir kamen schon ein paar Tränen, aber es waren Tränen des Glücks. Das war so süß von ihm. Deshalb stand ich auf, klammerte meine Arme um seinen Hals und flüsterte: ,,Ich werde dich niemals verlassen, egal was passiert." Das besiegelte ich mit einem Leidenschaftlichen Kuss. Nach kurzer Zeit lösten wir uns wieder und mein Freund sah erleichtert aus. Zusammen Frühstückten wir noch gemütlich. Zum Glück war heute Sonntag. Da hatten wir alle Zeit der Welt, doch es war total blöd, das wir morgen schon wieder in die Schule mussten.
Den Rest des Tages verbrachten wir wie die anderen davor; wir lachten zusammen, unternahmen etwas und hielten Händchen. Wir erklärten dann auch unseren Familienmitgliedern das wir zusammen waren und auch die wilden Kerle brauchten nicht lange, um es zu Erfahren. Die meisten freuten sich für uns, das hieß alle, bis auf Leon. Er machte das wie immer: nichts. Ich glaube, ich muss mal mit ihm sprechen und das vernünftig!
Nachdem ich zu Hause war, erwartete mich mein Vater schon. Ich stellte meine Sachen ab, und er bat mich ins Wohnzimmer, wo schon Marlon und Leon an einem Tisch saßen. Ich setzte mich schweigend an den braunen Tisch. Mein Vater setzte sich gegenüber von uns. Erst sah er in die Runde, dann herrschte schweigen. Es dauerte bestimmt 2 Minuten, bis er mit einem seufzen das Gespräch eröffnete: ,,Also, ihr fragt euch bestimmt, warum wir hier sitzen." Wir nickten, außer Leon, denn der blieb still. ,,Es wird Zeit, das wir reden. In letzter Zeit ist sehr viel in unserer Familie passiert. Und ich meine nichts Gutes.", redete der Mann im Hause weiter. Dabei sah er Leon und mich überwiegend an. Eine Zeitlang war es wieder still. Dann sagte der Regisseur: ,,Was ist bloß mit euch Beiden los, Leon und Ronja? Ihr habt euch doch sonst nie geprügelt. Sonst hattet ihr doch so eine enge Bindung. Was ist passiert?" Wir sahen uns nur an und zuckten bloß mit den Schultern. Papa schüttelte bloß den Kopf. ,,Als es bei euch zum zweiten Mal passiert ist, hatte sogar Marlon etwas davon abbekommen, dabei hatte er euch doch nur auseinander halten wollten." Leon sah ihn Böse an. ,,Ach ja? Dann hätte er sich nicht zwischen uns stellen müssen. Außerdem hattest du dich auch nicht gerade fair verhalten. Du hast ihn geschlagen!" ,,Ja, das muss ich auch zugeben, war nicht fair von mir, aber ich war nun mal am Ende mit meinen Nerven." Er seufze kurz und redete dann weiter: ,,Ich hatte sehr viel Stress mit der Arbeit. Ich hatte keine Aufträge mehr bekommen, dabei sind wir jetzt schon so knapp bei Kasse. Dann hatte mich auch noch jemand vom Dreh angerufen und gesagt, das es auch bei ihnen Finanziell nicht mehr nach Sonnenschein aussah. Sie sagten, das es vielleicht mit dem Dreh zu dem 5. Teil nicht klappen würde, dabei sitze ich da jetzt schon so lange dran und bin fast fertig. Das alles hatte mich auf die Palme gebracht, und dann musste ich mich fragen, was bloß bei meinen Kindern los ist. Die einen fangen an sich zu prügeln, dann wird einer auch noch ganz komisch, der andere ist plötzlich total neben der Spur..." Als er das mit ,,dann wird einer ganz komisch" sagte, sah er ganz scharf zu Marlon, aber warum? Er hatte doch nichts gemacht, oder hatte ich etwas verpasst?
Leon schien es zu wissen, denn er sah nun noch Böser rein als vorher. Was hatte er nur gegen Marlon und mich? Nun sah Joachim Leon ganz eindringend an. Wahrscheinlich hatte er ihn gerade gefragt, was nun los sei. Doch der Blonde schwieg nur. Doch als unser Vater nicht nachgab, stand er einfach auf und rannte in sein Zimmer. Die übrigen, das hieß, Papa, Marlon und ich sahen ihm nur verwundert nach. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr...
Nachdem uns unser Vater endlich nach zehn Minuten stillschweigen nach oben geschickt hatte, machte ich mich so weit fertig fürs Bett. Morgen werde ich auf jeden Fall mit Leon reden!
Ich schrieb noch ein wenig mit Raban SMS, nachdem wir telefoniert hatten, und ging zu Bett. Ich schloss meine Augen. Als ich halb am schlafen war, kratzte etwas an der Tür und natürlich war mir sofort klar, wer das war; Cookie. Ich stand also seufzend auf und ließ meinen Hund rein. Danach schloss ich wieder meine Tür und kuschelte mich zusammen mit ihm ein. Ich dachte daran, was ich wohl morgen aus Leon bekommen würde und wie er wohl reagierte. Mit den Gedanken schlief ich ein und träumte bis zum nächsten Morgen