My little shy Girl

By ThulasiJey

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Niemals hätte Demir gedacht, dass es so schwer werden würde. Dass alles Erdenkliche schief gehen konnte. Als... More

Karte Nautara
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Danksagung
Fortsetzung: His little shy Girl

Kapitel 5

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By ThulasiJey

Kira stand in Jeans, einem grauen Sweatshirt, das über dem Hosenbund endete, und einem schwarzen Cardigan vor den Jungs. An ihrer linken Schulter hatte sie ihren Rucksack geschultert. Ihre Haare waren offen und fielen ihr über die Schultern. Mit anderen Worten, sie stand komplett fertig vor den Jungs und sie hatte keine zehn Minuten gebraucht. 

"Ich bin fertig.", sprach sie die Jungs an, die sie geschockt anstarrten. 
"Komplett?", hakte Zeke fassungslos nach. Kira nickte nur als Antwort. "Schminken und so?" 
"Mach ich nicht so richtig und nur wenn ich Lust habe. Müssen wir nicht langsam los?" Auf einmal sahen alle Demir an. 
"Du machst das schon, Demir." Die Jungs traten einen Schritt zurück.
War doch klar, dass sie es wieder auf mich schieben. Wie sollte ich ihr das jetzt erklären?

"Das war doch deine Idee, Zeke. Du kannst das machen.", konterte Demir.
"Deine Mate.", widersprach Zeke. 
"Ist irgendetwas?" Kira sah die Jungs ratlos an. Demir schluckte. Warum musste zur Zeit alles schief gehen? 

"Sei jetzt bitte nicht böse, aber es ist erst kurz vor sechs. Zeke meinte, du würdest Ewigkeiten brauchen und nur wenn wir dich jetzt wecken würden, würden wir rechtzeitig aus dem Haus kommen. Bitte hass uns nicht." Entschuldigend sah er sie an. 
"Schon gut.", mit diesen Worten drehte sie sich um, ging auf einen der Sessel zu und legte sich in ihn. Ihren Rucksack legte sie zuvor auf den Boden. 

Die Jungs machten leise weiter, um Kira nicht zu stören. "Ich hab' es euch doch gesagt." 
"Ich habe euch auch gesagt, dass sie nicht wie Mandy ist, aber auf mich hört ja keiner. Nur weil ich der Jüngste bin.", beschwerte Jona sich. "Jetzt ist es eh zu spät. Lasst uns lieber frühstücken. Sollen wir sie wecken?", mischte Cole sich ein. "Nein. Lassen wir sie schlafen. Ich glaube, sie wird später etwas essen. Es ist ja auch ziemlich früh.", antwortete Demir hastig. Er wollte es auf gar keinem Fall noch schlimmer machen. Die Jungs setzten sich an den Tisch und fingen an. 

"Ich hab' mich in meinem ganzen Leben noch nie so auf die Schule gefreut.", begann Jona ein Gespräch. "Ich kann dir nur zustimmen, Jona. Selbst ich hab' Lust zur Schule zu gehen." Zeke biss grinsend in sein Brötchen. "Das wird ein richtig geiler Start in den Tag und Clay würde mir zustimmen, wenn er nicht bald Bekanntschaft mit seinem Müsli machen würde.", stimmte Cole zu und deutete lachend auf Clay, der vor Müdigkeit seinen Kopf fast in die Müslischale fallen ließ.

"Ich bin wach.", meinte er und sah die Jungs mit weit aufgerissenen Augen an. Der wusste doch nicht einmal, worum es ging. "Ja, klar.", lachte Cole und die anderen Jungs stimmten mit ein. Clay verdrehte nur die Augen und fing an zu essen. 

"Klärt mich aber auf, warum heute so ein geiler Tag wird.", bat Demir. Er verstand nicht ganz, was die Jungs meinten. "Bitte lass deine Mate nicht so dumm sein wie du. Sonst ist der Untergang dieses Rudels verfasst. Obwohl, ich bin ja auch noch da.", spaßte Cole.
"Witzig, du Spaßvogel." Demir verdrehte die Augen und aß einfach sein Sandwich. 

"Pass auf. Mandy wird heute auf dich zukommen und denken, dass du deine Mate nicht gefunden hast, weil sie ja der Ansicht ist, dass sie deine Mate ist.", fing Jona an zu erklären und aß weiter seine Cornflakes, als Zeke ihn ablöste.
"Und genau da wird es interessant, denn wir gehen mal davon aus, dass du Kira jetzt nicht einfach allein lässt und sie begleitest. Das heißt, Mandy wird total ausrasten und eine Szene hinlegen. Ich sag es dir. Das wird noch witzig." 

"Das oder es geht komplett schief.", merkte Cole an. "Warten wir' s ab. Fährst du am Wochenende mit Kira mit?", wandte er sich anschließend an Demir. Dieser rührte abwesend mit dem Löffel in seinem Müsli herum. "Wohin fährt sie denn?" Die Gesichter der Jungs spiegelten Ratlosigkeit wider. 

"Nach Rosewood.", antwortete Cole nur und aß weiter. Er ließ seinem Freund Zeit zum Antworten. Ihm war klar, dass Demir nicht wusste, was er tun sollte.
"Wieso denn? Ich dachte sie bleibt hier bei uns?" 
"Keine Sorge, Jona. Fürs erste wird sie auch bei uns bleiben. Aber an den Wochenenden wird sie nach Rosewood fahren.", beruhigte Cole ihn.
"Ja, aber wieso denn?" 
"Man sieht super, wer hier die Dummheit schlagen könnte. Schon mal dran gedacht, dass sie Freunde und Familie zurückgelassen hat. Wahrscheinlich möchte sie diese besuchen." Clay verdrehte nur die Augen.
"Ach, halt's Maul, Clay.", schlug Zeke zurück. 

"Und ihre Freunde brauchen sie. Wir waren zwar nur zwei Tage so richtig da, aber man hat gesehen, dass die einfach zusammengehören."
"Wie viele sind es denn nochmal?"
"Sie sind ne große Gang. Kira hat doch gesagt, dass sie insgesamt vierzehn sind. Sie und Emelie sind die einzigen Mädchen, also sind es zwölf Jungs und Kira hat gesagt, dass sie von allen möglichen Arten stammen.", erinnerte Cole sie. 

"Wow. Die haben schon mal ne Größere Gang als wir.", meinte Zeke und griff nach der Salami, um sich sein zweites Brötchen zu machen. "Das ist nicht alles. Die kleine Kira ist die beste Freundin von Alpha Nick." Erschrocken spuckte Jona den Orangensaft, den er eben noch getrunken hatte, auf seinen gegenüber. Zeke. Dessen Blick wechselte von erschrocken zu einem ich-bring-dich-um-Blick. 

"Tut mir leid. Du hast doch nicht ehrlich gesagt, dass Kira die beste Freundin von Nick, Alpha des stärksten Rudels Chimeras, ist?", versicherte sich Jona, ohne auf Zeke einzugehen.
"Genau das habe ich gerade gesagt. Hört ihr mir nicht zu, oder was?", bestätigte Cole in aller Ruhe. "Du kannst uns doch nicht sagen, dass das süße kleine Mädchen da drüben, die beste Freundin des mächtigsten Alphas überhaupt ist." 
"Hab' ich doch gerade gemacht." 
"Noch irgendwas, was wir wissen sollten? Außer, dass wir tot sind, wenn wir sie auf irgendeine Weise nerven sollten oder ihr wehtun?", meinte Zeke und verdrehte die Augen. 
"Wir wissen ja auch nicht mehr als ihr. Kira ist schüchtern, aber den Rest müssen wir auch noch erfahren.", meinte Cole und ging auf Zekes letzte Aussage nicht ein. 

"Ich glaub, sie wird uns noch sehr überraschen.", meinte Clay nur. Darauf herrschte eine Stille. Keine unangenehme. Alle aßen einfach in Ruhe zu Ende. Als sie fertig waren beantwortete Demir die Frage, die das ganze Gespräch begonnen hatte: "Ich fahre nicht mit. Kira möchte Zeit mit ihren Freunden verbringen und da würde ich nur fehl am Platz sein." Cole nickte nur. "Dann machen wir uns ein cooles Wochenende.", meinte Zeke auf dem Weg nach oben.
"Bitte nicht.", kam es einstimmig von den anderen Jungs. "Spaßverderber.", meinte Zeke und verschwand wie die anderen in seinem Zimmer. 

Kurze Zeit später stand Demir in Jeans, T-Shirt und Lederjacke vor dem Spiegel und machte sich die Haare. Cole kam ins Zimmer und setzte sich aufs Bett. "Fertig?"
"Jap. Ist Kira schon wach?" 
"Ich hab' nichts gehört. Es ist aber auch erst zwanzig vor sieben und sie ist fertig. Wahrscheinlich wird sie gleich noch was frühstücken und dann können wir losfahren."
"Wir sollten etwas früher fahren, ihr müsst zum Sekretariat und dann zu ihrem Spind.", meinte Cole. "Dann lass runter gehen." Die beiden öffneten die Zimmertür, als auch zeitgleich Kira ihre Zimmertür öffnete. 

Sie trug noch immer die Klamotten von eben, aber jetzt hatte sie etwas Lipgloss und Wimperntusche aufgetragen. Nach mehr sah es nicht aus. "Oder Kira ist doch schon wach.", merkte Cole an. "Ich konnte nicht mehr schlafen, also bin ich aufgestanden.", erklärte sie.
"Dann räumen wir alles weg und können losfahren. Wir müssen noch zum Sekretariat und zu deinem Spind." Kira nickte nur und folgte den Jungs nach unten, wo sie begannen den Frühstückstisch abzuräumen. 

"Hast du schon gefrühstückt?", fragte Demir Kira, als er die Tassen in die Spülmaschine legte. "Ja, habe ich.", meinte sie und legte die Milch in den Kühlschrank. Damit waren sie fertig.
"Ach, shit. Ich muss noch schnell was erledigen. Könnt ihr die Sandwiches machen. Ich mach es dann morgen.", meinte Cole und lief, ohne eine Antwort abzuwarten, los. 

"Ähh..." Kira schien verwirrt zu sein, was er meinte, weshalb Demir ihr eine Erklärung lieferte. "Wir machen uns immer ein Sandwich fertig für den Fall, dass das Mittagessen widerlich ist." Sie nickte darauf nur. "Wie kann ich dir helfen?" 
"Kannst du mir die Sachen geben? Ich sag dir, was ich brauche.", bat Demir.
"Klar." Zusammen waren sie zügig fertig und beim letzten Sandwich fragte er Kira, was sie denn haben möchte. "Du kannst auch gerne was anderes mitnehmen." 
"Kann ich einen Fruchtsalat haben.", fragte sie etwas unsicher. 
"Klar, doch. Da vorne sind Früchte. Nimm dir was auch immer du willst. Ich mach in der Zeit das fertig.", meinte Demir und lächelte.  

Fast zeitgleich wurden sie fertig und danach ging alles relativ schnell. Sie packten alles ein und nach einer kurzen Diskussion mit Jona, wer wo mitfuhr, fuhren sie auch schon zur Schule. Zeke, Jona und Clay in einem Auto und Demir, Cole und Kira in einem anderen. 

Während Demir fuhr, merkte er, wie Kira mit ihren Fingern spielte. Er hatte gemerkt, dass sie das öfters tat, wenn sie nervös war oder sich unwohl fühlte. In diesem Fall war es wohl das erstere. "Mach dir keine Sorgen. Ich glaube nicht, dass es viel anders sein wird als auf deiner alten Schule." Sie nickte, aber überzeugt sah sie nicht aus. Oder nein. Es war was anderes.

"Was ist es?", fragte Cole gerade hinaus. "Ich bin nicht die Beste, wenn es darum geht Freunde zu finden.", äußerte sie leise. "Da hast du wohl recht. Sie werden dich hassen. Schließlich bist du ja irgendwie wie Mandy und die kann echt keiner ab.", spaßte Cole, wobei er es jedoch so rüberbrachte, als würde er es tot ernst meinen. 

Kira kannte ihn nicht gut genug, um zu wissen, dass er es kein bisschen ernst gemeint hatte. Deswegen sah sie ihn auch entsetzt an. "Cole, lass den Scheiß. Du verunsicherst sie nur noch mehr.", warnte Demir. "Das war doch nicht ernst gemeint.", verteidigte der Beschuldigte sich. "Mach dir keine Sorgen, Kira. Du bist kein bisschen wie Mandy und sie werden dich lieben. Man kann dich nur lieben. Mach dir keine Sorgen und wir sind ja auch noch da. Zu uns kannst du immer kommen.", richtete er sich dann an Kira. 

"Ach, und bevor ich es vergesse. Hier ist dein Stundenplan. Du hast fast jedes Fach mit Demir und mir, also bist du nicht auf dich allein gestellt." Cole reichte ihr den Stundenplan nach vorne und sie sah ihn sich genauer an. "Wenn du Fragen hast, frag einfach.", meinte Cole. 
"Ähmm... Gibt' s kein bilingualen Geschichtsunterricht?", fragte sie zögernd.
"Doch, klar. Den gibt es. Wieso?" 

"Ich hatte bilingual Geschichte." Erstaunt sah Cole sie an. Auch Demir war erstaunt. Das hätte er jetzt nicht erwartet. "Im Namen der Göttin. Wie um Himmelswillen kannst du die Mate dieses Dummkopfes sein? Du bist doch viel zu klug für ihn.", rief Cole dann aus.
"Hey. Was soll das denn heißen?", beschwerte Demir sich. "Das sie was Besseres als dich verdient hat. Ist auch egal. Das Problem können wir leicht lösen. Die Kurse finden zeitgleich statt. Aber heute müsstest du noch zu unserem Kurs kommen." 
"Okay." 

"Wir sind da.", informierte Demir und parkte auf dem Parkplatz der Schule. Zeke parkte auf dem Parkplatz neben ihnen. "Dann müssen wir nur noch einen geilen Auftritt hinlegen." 
Zeitgleich stiegen alle sechs Jugendlichen aus und gingen auf die Schule zu. 

Es dauerte auch gar nicht lang, bis das, was die Jungs beim Frühstück Demir erklärt hatten, geschah. Schon vom weiten sah Demir Mandy, Vanessa und Tiffany auf ihren hohen Absätzen auf sie zu stöckeln. Kaum waren die drei bei ihnen angekommen, schubste Mandy Kira, die an Demirs Seite war, weg und legte ihre Arme um Demirs Hals. 

"Ach, Schatzi. Ich habe dich so vermisst. Es war so schrecklich ohne dich. Du hast mich bestimmt auch ganz doll vermisst.", klagte Mandy und sah ihn mit einem traurigen Blick an. 

"Wenn ich dir vorstellen darf, Mandy. Sie ist in Demir verknallt und... und glaubt, dass sie seine Mate ist, obwohl er ihr schon tausendmal gesagt hat, dass sie es nicht ist. Ach, und der Junge, an dem sie hängt, ist Demir. Alpha und total überfordert mit solchen Situationen.", hörte Demir Cole zu Kira sagen, weshalb er seinem Beta einen warnenden und genervten Blick zuwarf. Fast hätte Cole ihr von dem Vorfall erzählt und Demir wollte nicht, dass Kira schlecht von ihm dachte. Er würde es ihr sagen, aber später, wenn sie ihn erstmal besser kannte. 

Aber in einem Punkt hatte Cole vollkommen recht. Demir war mit der Situation überfordert. Wie immer. Mandy hatte natürlich auch gehört, was Cole gesagt hatte, aber sie ging nur auf eine Sache ein. "Ich habe dir doch gesagt, dass du deine Mate nicht finden wirst, weil ich deine Mate bin. Ich hoffe, du erkennst das jetzt. Es tut uns doch beiden nicht gut, getrennt zu sein.", behauptete sie und drückte sich näher an Demir. Dabei hatte Demir dank ihrem Ausschnitts einen grandiosen Blick auf ihre Brüste. 

Jedoch war das, was Mandy sagte auch sein Sprichwort. Er drückte sie an den Schultern von ihm weg und griff nach Kiras Hand, an der er sie dann zu sich zog. "Eigentlich habe ich meine Mate gefunden. Wenn ich sie dir vorstellen darf. Das ist Kira.", stellt er sie vor. 
"Hi.", begrüßte Kira sie schüchtern und winkte leicht mit der Hand, was bei ihr ziemlich süß aussah und da würden seine Freunde ihm nur zustimmen können. 

Mandy sah ihn für einen Moment schockiert an. "Sie ist ein Mensch.", merkte Vanessa an und strich sich eine ihrer roten Haarsträhnen zurück. Demir nickte zustimmend und legte Kira die Hände auf die Schultern, um ihr zu zeigen, dass alles okay und er bei ihr war. Sie war nämlich wieder verunsichert und er konnte sich schon denken, dass sie überlegte, ob sie was falsch gemacht hatte. Aber das hatte sie nicht. Dann reagierte Mandy wieder. 

"Toller Witz, Demir. Ich wäre fast drauf reingefallen.", meinte sie und warf ihre blondierten Haare nach hinten. "Als ob die deine Mate wäre. Ein Mensch, deine Mate. Genau. Das ist das letzte erdenkliche, was passieren könnte. Noch dazu ist sie nicht mal ansatzweise hübsch." Kiras Gesichtsausdruck änderte sich sofort zu verletzt und traurig. Und Einsicht? Nein, wahrscheinlich vertan sich die Jungs nur. Wieso sollte ihr Blick Einsicht ausdrücken? Das würde keinen Sinn machen. 

"Kira ist meine Mate, Mandy, und ich habe sie sehr gern. Wenn du uns jetzt entschuldigen würdest, wie müssen zum Sekretariat." Demir zog Kira sanft an ihrer Hand in Richtung Schulgebäude und jetzt lagen wirklich alle Blicke auf den Beiden. Kein Wunder. Gerade hatte eine Szene mit Mandy stattgefunden und jetzt ging ihr Alpha mit einem fremden Mädchen zum Schulgebäude. Demir legte Kira seinen Arm um die Schultern und probierte sie so ein bisschen abzulenken. Sie mochte es definitiv nicht im Mittelpunkt zu stehen. 

"Mach dir keine Gedanken. Die sind nur neugierig und glaub nicht, was Mandy gesagt hat. Du bist wunderschön." Sie lächelte ihn etwas unsicher an und dieses schüchterne Lächeln, brachte ihn schon um den Verstand. 
Was machst du nur mit mir?

Nur noch zwei Stunden Geschichte und dann noch die Sportstunden heute Nachmittag. Dann wäre die Schule endlich aus. Das waren die Gedanken von Cole, die er Demir mitteilte. Doch dieser war in Gedanken bei Kira, die gerade nach vorne gehen musste, um sich der Klasse vorzustellen. Aber sie würde nur heute in diesem Kurs sein. In der nächsten Geschichtsstunde wäre sie schon im Bilingual-Kurs. Demir war schon etwas beeindruckt. Geschichte auf einer anderen Sprache zu machen, war nicht leicht. 

"Hallo. Ich bin Kira und siebzehn Jahre alt.", stellte sie sich kurz vor. 
"Möchtest du uns noch erzählen, warum du Geschichte belegt hast?", forderte Mr. Ash sie auf. 
"Ähmm... Das ist schwer zu erklären.", fing sie an und spielte dabei etwas unbeholfen mit ihren Fingern. "Ich finde das Fach an sich und die historischen Ereignisse ziemlich interessant.", antwortete sie dann. "Danke, Kira. Du kannst dich wieder hinsetzen und ich würde Demir bitten uns die Geschichte Blackwoods vorzustellen." 

Das kam jetzt unerwartet. Leider war es auch so, dass Demir sich null darauf vorbereitet hatte. Wann denn auch? Kira setzte sich wieder neben Demir. "Verzeihen sie Mr. Ash, aber ich hatte keine Zeit die Hausaufgaben zu machen. Ich bin gestern erst zurückgekommen.", meinte Demir verlegen und rieb sich den Nacken. 

"Mr. Black, es interessiert mich nicht, wann sie zurückgekommen sind und was sie danach oder davor gemacht haben. Ich bin mir sicher, dass sie bestimmt Zeit gehabt hatten, um ihre Hausaufgaben zu machen. Ich erwarte, dass sie gemacht werden. Noch dazu ist das ihr eigenes Rudel, also sollten sie doch selbstverständlich auch ohne Recherche eine Menge wissen. Liege ich da falsch?" 

Jap. Demir sollte eigentlich was über sein eigenes Rudel wissen, jedoch wusste er auch nur das Grobe und das reichte Mr. Ash nicht. Jetzt erst recht nicht.
"Sie liegen richtig. Verzeihen sie. Es wird nicht noch einmal vorkommen." 
"In Ordnung. Dann möchte Cole uns doch bestimme die Hausaufgaben vorstellen." Auffordernd sah er Cole an, der ebenfalls neben Demir saß.
"Witzige Sache. Ich hatte ebenfalls keine Zeit, weil..." 

"Mr. Anchester. Ich möchte keine Ausreden hören. Haben sie die Hausaufgaben gemacht, oder nicht?" Cole schüttelte den Kopf. Mr. Ash war kurz vor einem Wutausbruch. Wenn noch einer seine Hausaufgaben nicht hatte, dann würde Mr. Ash total ausrasten. So viel war sicher. 
"Zeke." 

Oh nein. Warum denn Zeke? Zeke war ne Niete in Geschichte und war nur in diesem Kurs, weil er noch schlechter in Geografie war. "Möchten sie uns vielleicht die Geschichte Blackwoods vorstellen?" Alle Schüler dieses Kurses drehten sich zu Zeke um und sahen ihn flehend an, dass er die Hausaufgaben gemacht hatte. Selbst Kira verstand, dass Mr. Ash kurz vor einem Wutausbruch war. 

"Die Sache verhält sich so, dass ich sie leider zu Hause liegen lassen habe." Entschuldigend lächelte er Mr. Ash an, doch das brachte auch nichts. "Mr. Even. Das kann doch nicht ihr Ernst sein. Sie hatten eine Woche dafür Zeit und die Geschichte Blackwoods ist nicht mal so groß. Das hätte ihnen keine halbe Stunde gekostet. Das gleiche gilt für sie auch, Mr. Black und Mr. Anchester. Ich erwarte vorbildhaftes Benehmen von meinen Schülern." Die Wut war deutlich in seiner Stimme zu hören.  

"Diese Hausaufgabe wird nachgemacht. Von allen dreien von ihnen. Als Aufsatz zu nächster Stunde und ich möchte mindestens eintausend Wörter, sonst bewerte ich dies als eine sechs. Haben sie mich verstanden?" Demir, Cole und Zeke nickten schweigend. Mr. Ash war eigentlich ein ziemlich freundlicher Lehrer und ließ auch eine Menge durchgehen, aber auch ihm konnte der Kragen mal platzen. 

"Und jetzt würde ich gerne von Kira die Hausaufgaben hören.", sprach er noch immer wütend weiter. Drei hatten schon ihre Hausaufgaben nicht und jeder weitere würde es nur schlimmer machen. Oder mit anderen Worten. Ein weiterer, der die Hausaufgaben nicht hatte und der ganze Kurs müsste einen Aufsatz abliefern. Und Kira war diese Person, weshalb alle sauer auf sie sein könnten. 

Dabei hat sie ja nichts gemacht und sie kann ja auch nichts dafür, dass sie die Hausaufgaben nicht hatte. Schließlich wusste sie ja nicht mal was davon. 
Mr. Ash schien das in diesem Moment leider vergessen zu haben und sah sie nur auffordernd an. Demir hätte ihr so gerne geholfen, aber erstens wusste er nicht wie und zweitens überraschte sie ihn mit ihren nächsten Worten. 

"Ich weiß nicht genau, was sie speziell wissen wollen, aber Blackwood ist nach Rosewood das größte Rudel Nautaras und auch eines der ältesten Rudel überhaupt. Außerdem ist Blackwood eines der mächtigsten Rudel Elementrias." Insgesamt gab es neun Planeten, von denen man wusste und wo Leben vorhanden war. Elementria war der Planet, wo sie lebten. 

"Nach Rosewood. Rosewood ist stärker und das kann auch niemand abstreiten.", ergänzte Mr. Ash nun etwas ruhiger. Er schien froh darüber zu sein, dass mindestens einer seine Hausaufgaben gemacht hatte. Auch wenn Kira nichts davon wusste. 

"Genau. Blackwood hat seinen Namen durch seine dunklen und schwarzen Wälder erlangt und soll den Legenden zu Folge in dem Gebiet erbaut worden sein, wo vor Jahrhunderten der erste Krieg zwischen den Arten begonnen hat. Wenn man weiter geographisch sieht, dann grenzt Blackwood an Lightwood und Blakewood an. Getrennt werden die Rudel ja nur von kleinen Waldgebieten, was in Nautara ja kein Problem ist, solange die Rudel in Harmonie leben. An den dichteren Waldgebieten grenzen neue Städte an." Das war Basiswissen und das meiste wussten alle, aber als Kira mit dem historischen Teil begann, beeindruckte sie Demir nur noch mehr als sie es schon tat. 

"Historisch gesehen ist zwar nicht viel passiert, jedoch könnte man Stunden darüber reden, da der Inhalt sich unglaublich erstreckt. Im Groben kann man aber sagen, dass Blackwood eine Menge einstecken musste, aber auch... eine Menge bewiesen hat, woraus sie nur stärker hervorkamen. Ich würde nicht sagen, dass eines der Rudel von Nautara mehr oder weniger in der Vergangenheit erlebt hat. Alle hatten mit Kriegen in der eigenen Stadt, man könnte also von Bürgerkriegen sprechen, als auch gegen andere Rudel zu kämpfen. Dann gab es auch die Kriege unter den Arten, die sich über Länder erstreckten. Das waren Zeiten, wo man nicht mal seinem eigenen Rudel vertraut hatte und nur schrecken herrschte. Dann gab es auch die Zeiten, wo Krankheiten ausbrachen und die schrecklichen Zeiten von den Jägern. Auch wenn es heute noch welche gibt, sind sie extrem selten und leben gefährlicher als sonst wer. Woran Blackwood am meisten litt, waren die Brände damals. Die anderen Rudel hatten es damals und auch heute noch besser als Blackwood. Die Brände hatten auch was Gutes für Blackwood. Sie ersparten die Glaubenskriege, die damals vielen das Leben gekostet hatte. Jedoch gäbe es kein friedliches mit einander ohne sie. Erst nach diesen Kriegen, wurde erkannt, dass es möglich war, dass mehrere Götter existierten und wenn sie miteinander leben konnten, dass dann auch wir miteinander leben können. Welches Ereignis ich unglaublich finde, wäre der Sturm auf die Chintara. Unser Gotteshaus und Gerichtshof. Mit dieser Tat haben die Bürger Nautaras gezeigt, dass sie die Kriege zwischen unseren vier Rudeln nicht mehr wollten. Sie sollten enden und das taten sie auch als sich die vier Alphas, die Vorfahren von Alpha Chase, Black, Denster und Malley, zusammensetzten und ein Friedensabkommen schlossen, dass seither nicht ein einziges Mal gebrochen wurde, gar ins Wanken geraten ist." 

"Danke, Kira. Das reicht und das hätte mir bei eurer Hausaufgabe auch vollkommen gereicht.", unterbrach Mr. Ash sie und erst jetzt bemerkte er, dass Kira eigentlich nichts von diesen Hausaufgaben wissen konnte. "Gerade war ich ein bisschen sehr von deinen historischen Kenntnissen gefesselt, aber haben dir die Jungs von der Hausaufgabe erzählt?" Kira schüttelte den Kopf. Zum Glück, denn sonst wären sie tot. 

"Ich finde die Geschichte Nautaras nur ziemlich interessant.", meinte sie.
"Nun gut. Das war eine hervorragende Leistung, Kira. Lasst uns fortfahren." Während er mit dem Unterricht fortfuhr, beugte Zeke sich nach vorne. "Er tut mir jetzt schon leid, wenn er nächste Woche feststellt, dass seine Lieblingsschülerin nicht in seinem Kurs ist.", raunte er seinen Freunden zu und Kira wurde etwas rot, worauf Demir sie nur anlächelte, einen Arm um sie legte und einmal an sich drückte. 

"Ich hab einen Riesenhunger, Leute. Was gibt es?", rief Zeke, als er sich an den Tisch setzte. 
"Wir haben endlich jemanden im Haus, der kochen kann.", meinte Jona, der heute mit dem Abendessen dran war. "Kira hat mir geholfen, also gibt es heute Kartoffeln mit Gemüse und Steak." Er setzte einen Teller mit Fleisch an den Tisch und setzte sich. Kira war ihm mit einer Flasche Wasser gefolgt, die auf dem Tisch noch fehlte. 

Sie begannen mit dem Essen und Zeke meinte direkt, dass das Essen einfach nur unglaublich wäre. Jona grinste und streckte Kira seine Hand hin. Sie schlug ein und lächelte. 
"Also, wie war dein erster Tag?", begann Clay ein Gespräch. "Eigentlich ganz gut. Auch wenn ich glaube, dass Mandy mich nicht besonders mag." 
"Damit kann man leben.", meinte Clay nur. "Wie sieht es mit dem Stoff aus? Wenn du Hilfe brauchst, kannst du uns fragen oder mich. Ich..." 

"Joa, Clay. Ich glaube, dass sie deine Hilfe nicht brauchen wird. Du hättest sie heute in Geschichte sehen sollen. Wie sie einfach alle Fakten runtergerattert hat. Ich schwöre dir, ich habe Mr. Ash noch nie so beeindruckt gesehen.", unterbrach Zeke ihn. Und damit hatte er recht, jedoch hatten Demir als auch die anderen Jungs wahrgenommen, wie schüchtern sie wirklich war. Sie war ruhig und eher unsicher. Sie traute sich auch nicht, sich zu melden und was zu sagen, wenn sie sich nicht hundertprozentig sicher war, dass es stimmte. Auch jetzt war sie ruhig und hörte lieber zu, als zu sprechen. 

Kira tat ihm jetzt schon leid, wenn er sie seiner Mutter vorstellen würde. Seine Mutter war eine wundervolle und liebe Person und hatte sich schon immer eine Art Tochter gewünscht, mit der sie all diesen Mädchenkram machen konnte. Sie würde Kira lieben, aber mit ihren tausend Fragen auch überfordern. Das würde noch was werden.

Hey,
für die, die es noch nicht gemerkt haben. Ich werde jetzt auch jeden Sonntag ein Kapitel veröffentlichen, das heißt also, das pro Woche zwei herauskommen werden.
Bis Sonntag.

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