Roman
kleiner Zeitsprung / 19.12. :
Morgen ist endlich das letzte Bundesligaspiel in der Hinrunde, ich bin sehr erleichtert das dann erstmal die Winterpause ist. Nach dem Spiel werden Mary und ich sofort nach Bern fahren. Mary hat drei Tage in einem Wellness Hotel für uns gebucht. Ich freue mich riesig drauf drei Tage ganz alleine mit ihr zu sein, bevor wir am 24. nach dem Frühstück zu meinen Eltern fahren. In den letzten Wochen ist einiges passiert, die wichtigste Neuigkeit ist das Mary und ich endlich in unseren Haus wohnen. Unsere alten Wohnungen sind wir sehr schnell wegen der guten Lage losgeworden. Ein paar Möbelstücke wurden uns abgekauft, den anderen Teil haben wir an einem Frauenhaus gespendet. Sie waren uns dafür sehr dankbar. Durch Marys Beruf als Anwältin hat sie oft mit diesem Frauenhaus zu tun, deshalb liegt ihr das sehr am Herzen.
Unser Erdgeschoß habe ich ja schon fertig eingerichtet. Im Obergeschoss ist unser Schlafzimmer und unser großes Badezimmer jetzt fertig. Den Rest werden wir nach und nach einrichten.
Gegen Susanne und David mussten wir Klage wegen Verleumdung einreichen. Wir haben schon damit gerechnet das sie sich nicht an Marys Drohung halten, und den Vorfall bei der Presse nicht richtig stellen werden. David, wenn ich an diesen Typen schon wieder denke, könnte ich ihn sofort wieder eine rein schlagen. Seit dem Mary bei Susanne war, lauert David Mary überall auf. Er möchte sie immer noch davon überzeugen das er mit der Presse nichts zu tun hat und es Susanne ganz alleine war. Gott sei Dank fällt Mary noch nicht drauf rein. Das er ständig mit seinem Auto vor Marys alter Wohnung stand, war auch ein Grund schnellsten mit ihr in unserem gemeinsamen Haus zuziehen. Jetzt bin ich etwas beruhigter und kann sie besser beschützen. Noch hat David nicht rausgefunden wo wir jetzt wohnen. Vor der Kanzlei hat er auch ständig gestanden, bis Marys Chef ihn dort verjagt hat und zu ihm ein Machtwort gesprochen hat. In meinen Augen ist David total gestört und krank, aber Mary möchte es nicht hören und nicht wahr haben, leider hatten wir deshalb schon paarmal eine Meinungsverschiedenheit.
Mittlerweile ist Mary in der 18. Schwangerschaftswoche, heute haben wir einen Termin beim Frauenarzt, ich freue mich sehr das ich sie begleiten darf. Ich bin so aufgeregt, weil ich hoffe das wir heute das Geschlecht erfahren werden. Im neuen Jahr möchte ich mit dem Kinderzimmer anfangen, wir haben schon viele schöne Möbel ausgesucht, nur die Farbe in der die Möbelstücke seien sollen fehlt noch. Marys Bauch ist schon um einiges gewachsen, was sie in meinen Augen aber noch attraktiver aussehen lässt und ihre Augen strahlen dabei so wunderschön. Diese Schwangerschaft steht ihr sehr gut, immer wenn ich Mary das sage, wird sie total rot im Gesicht und fängt danach an zu lachen. Ich finde dieses Verhalten dann immer sehr süß, weil sie dann so verlegen wirkt.
Endlich sitzen wir im Behandlungsraum, ich bin schon sehr zappelig, was Mary zum schmunzeln bringt. Sie nimmt meine Hände in ihre und sieht mir tief in die Augen.
Mary: Roman jetzt beruhige dich doch mal, ich bin mir sicher das wir heute das Geschlecht erfahren werden. Der Arzt wird gleich das Zimmer betreten.
Ich versuche etwas ruhiger zu werden. Sie hat ja Recht. Leider konnte ich bis jetzt noch nie mit zum Termin. Das Mary einen Frauenarzt hat, gefällt mir eigentlich überhaupt nicht. Ich hoffe es ist ein älterer Arzt. In dem Moment geht die Tür auf und ein großer blonder Mann ca. Mitte 30 betritt den Raum. Das war ja klar das es ausgerechnet so ein gut aussehender und gut gebauter junger Arzt seien muss. Mir passt es gar nicht das er meine Freundin anpackt und auch schon gründlich untersucht hat. Wenn ich daran nur denke wird mir schon schlecht. Warum hat mir Mary nie gesagt das es so ein junger Arzt ist? Ich muss mich jetzt richtig zusammen reißen, weil ich hier keine Scene hinlegen kann. Ich werde sie in Ruhe drauf ansprechen, und sie bitten die Praxis zu wechseln. Sie sollte sich eine Frauenärztin suchen. Sie wird wahrscheinlich anderer Meinung sein, aber ich finde das ist mein recht ihr das zu sagen das mir dieser Arzt nicht gefällt. Der interessiert sich doch null für unser Baby, solche Typen haben ganz andere Sachen im Sinn, als Frauenarzt kommt man ja leicht an Frauen.
Die Blicke die er meiner Freundin zu wirft sagen alles und sie merkt es nicht mal. Dem ist scheiß egal das ich dabei bin, er beachtet mich gerade garnicht, am liebsten würde er jetzt sofort Mary ganz entkleiden und sie flachlegen. Stop Roman, höre auf mit diesen Gedanken. Mary ist nicht so eine Frau, sie würde sich nicht auf diesen Schmierlappen einlassen. Jetzt ist nur das Baby wichtig, um nichts anderes geht es hier. Mein Unterbewusstsein hat ja recht, nur unser Baby ist jetzt wichtig, ich muss mich jetzt darauf konzentrieren.
Wieder zurück aus meinen Gedanken gerissen, bekomme ich gerade noch mit wie der Arzt das Gel auf dem Bauch von Mary verteilt, und dann mit dem Ultraschall beginnt. Jetzt sind meine Gedanken und Blicke nur auf diesen kleinen Bildschirm fixiert. Es ist faszinierend wieviel man heut zu Tage auf diese Geräte erkennt. Ich sehe die kleinen Hände und die einzelnen Fingerchen und die Zehe an den Füßen sehen auch sehr süß aus. Das Gesicht ist auch deutlich zu erkennen, es wirkt so als würde unser Baby lachen. Dabei halte ich die ganze Zeit Marys Hand. Als ich den lauten Herzschlag höre drücke ich ihre Hand fest, es ist so schön den Herzschlag von einem eigenen Kind zuhören. Plötzlich werde ich schon wieder aus meinen Gedanken gerissen.
Arzt: So Frau Smith und Herr Bürki, man kann deutlich das Geschlecht von ihrem Baby erkennen. Möchten sie es jetzt erfahren?
Wir beide nicken nur, und unser Griff wird noch stärker.
Arzt: Ich gratuliere ihnen beide zu einem Mädchen.
Mir kommen die Tränen und Mary geht es da genauso. Es wird ein Mädchen. Wir bekommen unsere kleine Sophia. Ja, wir haben zusammen schon zwei Namen ausgesucht. Ich sehe Mary an und beginne sie leidenschaftlich zu küssen, das der Arzt noch anwesend ist interessiert mich gerade überhaupt nicht.