Unvollkommen

By RegalApplePie

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Robin Hood und Regina stehen kurz vor ihrer Hochzeit, doch bevor sie den Bund fürs Leben schließen können, ro... More

Prolog
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Epilog

Kapitel 1

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By RegalApplePie

Akt I

Kapitel 01

Das Gegenwärtige

Regina fuhr mit ihrem Oberkörper auf. Ihre Hände strichen über ihr kurzes Haar. Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, nagte beständig, wie ein Uhrwerk, an ihrem Verstand. Langsam schwang sie ihre Beine aus dem großen Bett und setzte ihre Füße auf den weichen Teppich, welcher davor lag.

Das fühlt sich falsch an

Dachte sie, während sie versuchte den Schlaf aus ihren Knochen zu vertreiben. So etwas weiches, war sie in ihrem Palast nicht gewohnt. Das Piepen des Weckers drang penetrant in ihr Gehör. Einem Automatismus folgend, reckte sie sich in Richtung der Lärmquelle und brachte das Gerät mit einem gekonnten Schlag zum Schweigen.

Ich sollte doch...wie ist das möglich

Je mehr der Schlaf die Königin freigab, desto mehr nahm die Vernunft Raum ein. Reginas Augen weiteten sich, als sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen ließ. Die hellen Möbel waren ihr vertraut wie eh und je und doch hatte sie diesen Anblick nicht erwartet. Nur stückweise drang die Erkenntnis in ihren Verstand.

Das ist Storybrooke, das ist meine Mansion

Die Schwarzhaarige schüttelte ihren Kopf, sprang auf ihre Beine und überbrückte die kurze Distanz zum Fenster. Ein Blick aus diesem bestätigte ihren Verdacht. Ihre braunen Augen blickten auf die asphaltierte Straße und die parkenden Autos und Baumreihen am Straßenrand. Das konnte nicht wahr sein. Die Bürgermeisterin der Stadt fuhr mit ihrer Hand über ihr Gesicht. In ihrem Magen breitete sich ein flaues Gefühl aus, welches ihre Knie erweichte. Sie rief sich zur Ordnung, straffte ihre Schultern und ignorierte die Übelkeit, die sich ihrer bemächtigte. Sie musste sich konzentrieren und vor allen Dingen, musste sie sich erinnern.

Mit aller Anstrengung rief sie sich die letzten Ereignisse in Erinnerung. Sie sah sich am Stadtrand mit den Charmings und den Rest der selbstgerechten Truppe. Sah, wie sie sich von ihrem Sohn verabschiedete und dieser mit Emma verschwand. Ihre nächste Erinnerung trug sie zurück in den Märchenwald. Sie lag in ihrem Zimmer. Der Schmerz über den Verlust ihres Sohnes stach noch jetzt in ihrer Brust. Die Prinzessin betrat ihr Gemach und teilte ihr mit, dass sie zum Sommerpalast aufbrechen werde. Durch Reginas Adern pulsierte die Wut, als sie realisierte, dass man sie in die Verbannung schicken wollte. Das Letzte woran sie sich erinnerte, war die Kutschfahrt. Sie reiste durch den Wald und plötzlich verlor der Kutscher die Kontrolle über das Gefährt und sie kippte um. Danach war alles Schwaz.

Die Dunkelhaarige atmete tief durch, um nicht in Panik zu geraten.

Ich verstehe das nicht

Seufzend wandte sie sich vom Fenster ab und verließ das geräumige Zimmer. Schnellen Schrittes eilte sie durch den Flur, huschte die Treppen hinunter und bewegte sich zur Eingangstür. Dort angekommen, öffnete sie diese und starrte verwundert auf die Welt dort draußen.

Ihr waren alle Erinnerungen an diesen Ort geblieben, doch es beschlich sie der Gedanke, dass ihr trotzdem welche genommen wurden. Regina bückte sich und hob die Zeitung auf. Mit einem Ruck entfaltete sie das Papier und suchte nach dem Datum. Für einen Moment öffneten sich ihre vollen Lippen und formten ein überraschtes „Oh“. Ihr fehlte weit über ein ganzes Jahr an Erinnerungen. Diese Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Ihre Glieder fühlten sich taub an. Sie taumelte rückwärts zurück in ihr großes Haus, schloss die Türe und lehnte sich an diese. Ihr Verstand schaffte keinen klaren Gedanken zu fassen. Schaffte es nicht aus dem Wirrwarr in ihrem Kopf, einen zusammenhängenden Satz zu formen. Alles woran sie denken konnte war

Henry

Die Sonne ging bereits auf und verwandelte den Wald in ein Spiel aus Licht und Schatten. Die Bäume wiegten sich im Wind und malten chaotische Bilder auf den dunklen Waldboden. Robin Hood lag auf der Seite in seinem Zelt und öffnete die Augen. Sein Blick fiel auf seinen schlafenden Sohn, der seinen Rücken an seine Brust geschmiegt hatte. Der kleine Junge wirkte so friedlich, dass der Vater selig lächelte. Seine Hand ging zärtlich zu dem dunklen Schopf seines Sohnes und streichelten ihm eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. Für einige Augenblicke war ihm, als sei Roland verändert. Das in seinem Arm war noch immer sein Junge, aber irgendetwas war anders. Bevor er diese Gedanken weiter folgen konnte, erfüllte ein Geräusch das Zelt und lenkte ihn ab. Erst leise, wie ein Wimmern, doch schon nach kurzer Zeit stieg der Ton an und aus dem Wimmern wurde ein lautes Schreien. Wie von der Tarantel gestochen, drehte sich Robin in die Richtung des Weinens und erstarrte. Neben ihm lag ein Baby, strampelte sich aus den Decken, schrie und versuchte an seinem Fäustchen zu nuckeln.

„Was ist das???“, entfleuchte es ihm unintelligent, während Roland von dem Lärm wach wurde und ebenfalls zu jammern begann.

„Leise Papa! Sag es soll aufhören, ich will schlafen“, jammerte der kleine Junge und bekam den verständnislosen Blick seines Vaters nicht mit. Der aschblonde Mann blickte auf das schreiende Bündel und hatte nicht geringste Ahnung, wie es hier hin gelangt war. Er versuchte sich an die letzte Nacht zu erinnern, doch alles woran er sich erinnern konnte war ein Deal, auf welchen er eingegangen war. Für ein hübsches Sümmchen sollte er die Böse Königin ausliefern und war mit seinen Männern aufgebrochen, um sie auf ihrem Weg zum Sommerpalast abzufangen. Dass dieses Kind nun bei ihm lag, ergab keinen Sinn. Seinem Instinkt folgend, setzte Robin sich auf und nahm das Baby auf den Arm, um es zu wiegen, doch es schrie weiter wie am Spieß. Der Dieb ließ seinen Daumen über die Wange streicheln, kam zu den Lippen des Kindes und verstand wo das Problem lag. Das Baby begann an den Daumen des Mannes zu saugen, was Robin frustriert aufseufzen ließ

Es hat Hunger...aber wie...und vor allem....wo ist die Mutter?

Roland war nun vollkommen erwacht und blickte auf seinen Vater und das Baby, als würde er halluzinieren. Der kleine Junge rieb sich mit den Fäusten die Augen und fragte dann voller Überraschung in der hellen Stimme.

„Wer ist das Papa?“

„Ich habe keine Ahnung!“, gestand er ihm ehrlich und kroch mit dem Baby auf dem Arm umständlich aus dem Zelt. Das Schreien breitete sich im Lager aus und weckte auch die anderen Männer der Geächteten. Little John stürzte mit gezogenem Schwert auf Robin zu und hielt erst kurz vor seinem Boss inne. Der Hüne mit den hellen Locken blickte Robin verwirrt an.

„Wo kommt das Kind her?“, fragte er mit eben diesem verwirrten Ausdruck in den grünen Augen.

„Und was noch wichtiger ist, was ist eigentlich passiert. Wir waren gerade noch auf dem Weg die Böse Königin zu erwischen und dann....dann werden wir wach. Robin, hier stimmt etwas nicht!“ erklärte der großgewachsene, muskulöse Mann. Der Anführer der Geächteten schaffte es nicht seine Gedanken zu sortieren. Das Schreien des Babys zerrte an seinen Nerven.

„Ich weiß, aber bevor wir herausfinden können, was hier los ist, müssen wir die Mutter finden. Es hat Hunger!“

Oder eine Amme...

Als wäre das nicht genügend schwere Kost für den Bogenschützen, fiel sein Blick auf Roland. Für einen Moment war er versucht, das Baby in seinen Armen einfach fallen zu lassen, während seine Kinnlade aufklappte. Er besah sich seinen Sohn und fragte sich, was geschehen war. Hatte er einen winzigen, dürren Jungen vor Augen, der ihm nicht mal bis zur Hüfte ging, schien der Roland vor ihm gewachsen.

Was in drei Teufels Namen ist hier los?

Um herauszufinden, was geschehen sein könnte, riefen die beiden Männer ihren Trupp zusammen und fragten jeden Einzelnen der Diebesbande, ob sie eine Frau bei sich hätten, doch alle Männer verneinten. Die Frage nach den Erinnerungen konnten sie sich sparen. Schon der Erste, welchen sie fragte, gab die gleiche Antwort wie John. Das Baby in Robins Arm intensivierte sein Schreien, so dass der aschblonde Mann sich gezwungen sah, Hilfe zu suchen.

„Komm John, wir schauen uns hier um und gucken ob wir eine Amme finden...sonst schreit das arme Ding sich noch die Seele aus dem Leib.

„Ich komm auch mit Papa“, erklärte Roland, was den Vater zögern ließ. Es war der Hüne der die Hand des kleinen Jungen schnappte und ihn einfach mit sich nahm.

Ist er gewachsen????

„Wir haben ihn lieber bei uns, wer weiß wo wir sind“, erklärte John seufzend, während sie einen Waldweg entlang gingen.

Dieser Wald war ihnen fremd. Mit aller Macht versuchten sie sich daran zu erinnern, ob sie jemals diese Wege zurückgelegt hatten. Versuchten sich zu entsinnen, ob sie irgendetwas Bekanntes ausmachen konnte. Doch nichts war ihnen vertraut.

Der Waldweg wurde immer breiter. Der lockere Boden wich einem Steinboden, welchen die vier nun folgten. Je weiter sie liefen, um so mehr lichteten sich die Bäume bis sie an einer Straße ankamen. Little John hielt einen Moment inne und auch Robin hätte gern mehr Anhaltspunkte gehabt, um sich für eine Richtung zu entscheiden, doch das herzzerreißende Schluchzen des Säuglings, ließ sie kopflos einfach einen Weg einschlagen. Das Glück war ihnen hold. Nach kurzer Zeit betraten sie ein Dorf. Es schien den drei Geächteten, dass es das größte und modernste Dorf war, welches sie je erblickten. Unter anderen Umständen wären sie vorsichtiger gewesen, doch ihnen blieb keine andere Wahl. Die Häuser waren aus massiven Steinen, etwas das vor allem Robin zum staunen brachte. Pferde und Kutschen konnten sie keine ausmachen, aber seltsame Geräte, die über die Straße fuhren. Der Krach dieser Gefährten, ließ Roland zusammenzucken.

„Alles gut, Junge!“, beruhigte Little John den Dunkelhaarigen und folgte Robin, der an Tempo zugelegt hatte. Menschen begegneten ihnen in Kleidung, welche keiner von ihnen jemals zuvor gesehen hatten. Der König der Diebe wollte jemanden ansprechen, doch die Menschen schienen beschäftigt. Energisch huschten sie in Richtung eines Hauses, an dem mit großen Lettern „Granny's Diner“ stand. Der Duft der aus diesem Gebäude strömte, weckte den Hunger in Roland und seinen Begleitern.

„John, lass uns hier unser Glück versuchen“

Alle Drei betraten das Etablissement und mussten sich ihren Weg zum Tresen freikämpfen. Überall standen aufgebrachte Menschen und schimpften wild gestikulierend. Alles schien auf eine Frau und einen Mann einzureden. Robin wagte einen Blick und konnte sich nicht helfen. Die Frau schien ihm bekannt, doch als er in seiner Erinnerung kramte, so sah er sie stets mit langen Haaren und gezeichnet vor sich.

Snow White?????

Machte es Klick, doch bevor er sich an sie wenden konnten, standen wieder neue Männer vor ihr und redeten aufgebracht auf sie ein.

„Wir wissen nicht was passiert ist. Ja, uns ist bewusst, dass uns über ein Jahr unserer Erinnerungen fehlen“, erklärte der Mann an Snow Whites Seite, doch das brachte die Menge nicht dazu endlich ruhig zu sein.

John blickte zum Tresen und sah eine alte Lady, die anscheinend die Wirtin in diesem Laden war. Er schob einfach zwei Damen zur Seite und sprach sie an.

„Entschuldigen sie Ma'am, aber wir brauchen Hilfe“

Er machte einen Kopfdeut zu seinem Boss und dem schreienden Baby. Granny schaute zu den beiden hin und konnte die Verzweiflung in Robins Gesicht erkennen. Der Mann hatte anscheinend keine Ahnung was er tun sollte. Seufzend nickte sie und fragte.

„Was kann ich tun?“

Der Hüne erklärte ihr das Dilemma. Erzählte ihr davon, dass sie keine Ahnung hatten, wer dieses Kind war, wo es herkam und wie sie es versorgen sollten. Die ältere Dame lauschte der Berichterstattung, wandte sich dann an ihre Enkelin und gab ihr einen Auftrag. Ruby nickte nur und eilte aus dem Laden hinaus, während Granny sich auf die andere Seite des Tresens begab. Sie zog Robin samt den Kindern mit sich in den Flur, wo es etwas leiser war.

„Ruby besorgt eine Flasche und Milch. Wo ist die Mutter?“, fragte sie interessiert nach, was Robin mit seinen Schultern zucken ließ.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal wo der Vater ist!“

Die alte Frau beugte sich zu dem Schreihals, streichelte über seine Lippen und redete auf das Kind ein.

„Ist ja gut, du kleiner Schatz. Gleich bekommst du etwas. Mhhh“, während sie mit dem Säugling sprach, kehrte Ruby zurück. Granny beauftragte sie, das Milchpulver mit lauwarmen Wasser fertig zu machen, während sie den Säugling aus Robins Armen nahm. Behutsam wiegte sie das Baby und redete auf es ein bis ihre Enkeltochter mit der Flasche kam. Die alte Frau setzte den Nuckel gleich an die Lippen des Babys und es begann zu saugen, als wenn sein Leben davon abhing. Es zog so heftig, dass es sich verschluckte. Vorsichtig wischte sie ihm die Milch aus dem Mundwinkel, und wartete einen Augenblick bevor sie die Flasche wieder in seinen Mund einführte. Mit der weichen Spitze strich sie sanft über die Lippen, damit er sie öffnete, doch bevor er dies tat, grinste er unwillkürlich und begann von neuem zu saugen. Granny blickte zufrieden auf das Baby in ihren Armen und wagte dann einen Blick aus den Augenwinkeln auf Robin, der in der Mitte des Riesen und des kleinen Jungen stand und auf das Baby starrte. Langsam schien der Dieb sich zu entspannen und lächelte erleichtert, als das Schreien endlich verstummte.

Fragt er sich wirklich wo der Vater steckt?

Dachte sie und schüttelte innerlich ihren Kopf, ehe es trocken über ihre Lippen kam.

„Den Vater hab ich gefunden“

Robin und Little John schauten wissbegierig zu der alten Dame und als sie nicht sofort antwortete, hakte der Hüne nach

„Und? Wo finden wir ihn, damit wir ihm sein Kind wiedergeben können?“

Granny entließ ein geräuschvolles Seufzen, während sie die beiden Männer anblickte, als wären sie schwachsinnig.

„Vielleicht hättet ihr euch das Kind mal anschauen sollen“, gab sie spitz von sich und fügte hinzu.

„Den mein Lieber...“, sie blickte Robin nun direkt in die blauen Augen.

„...kannst du nicht verleugnen“

Sie hielt das Baby demonstrativ unter die Nasen der Männer und brachte es nochmals zum grinsen. Little Johns Augen wurden groß und seine Kinnlade klappte gen Boden.

„Die Lady hat recht...wie konnten wir das nur übersehen“

Robin stand mit offenem Mund da. Eine unsichtbare Faust griff nach seinem Magen und drückte ihn erbarmungslos zusammen. Die Farbe wich aus seinem Gesicht, während sich ein verständnisloser Glanz über seine Augen legte. Das konnte doch nicht wahr sein. Das Kind in den Armen der Frau sollte das Seinige sein, aber er konnte sich nicht erinnern. Konnte sich nicht an die Mutter des Säuglings erinnern, geschweige denn an irgendetwas anderes. Panik stieg in seiner Brust auf und brachte sein Herz zum Rasen. Hitze wallte durch seinen Körper und der Dieb hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.

„Ich ...das....mein...“, stammelte er unverständlich und taumelte ein paar Schritte zurück, bis er die Wand in seinem Rücken spüren konnte. Sein Blick spiegelte die Verwirrung wieder, welche sich seines Denken bemächtigte.

„Papa...Papa? Was ist los? Was hast du?“, fragte Roland besorgt, doch sein Vater winkte nur ab.

Mein Kind? Das da? Das eine ist gewachsen und das andere ist......neu....Aber wie...und wer und wo...und was....

„RUUUUUBY!!! BRINGT EINEN WHISKEY, ES SIEHT SO AUS, DASS WIR ZUR VATERSCHAFT ANSTOSSEN!“, brüllte Granny in Richtung des Schankraumes und schenkte Robin dann ein breites Grinsen.

„Herzlichen Glückwunsch, mein Lieber....es ist ein...“

Sie zog die Hose ein wenig hinunter und lünkerte in die Windel hinein.

„...Junge“

Der Klang hoher Absätze die auf Asphalt trafen, hallte durch die Luft. Regina überquerte bestimmten Schrittes die Straße und eilte in Richtung des Diners. Ein kalter Wind wehte und zerzauste ihr kurzes Haar. Das lange Ende, ihres einfach um den Hals geschlungenen Schals, flatterte hinter ihr her. Noch immer hatte sie keinerlei Ahnung was von Statten ging. Ihr erster Impuls war es, zu dem Apartment der Charmings zu fahren, doch den Weg hätte sie sich sparen können. Niemand hatte ihr die Tür geöffnet. Ihre zweite Überlegung war Granny's Diner und den darauf zu stürmenden Menschenmassen zu entnehmen, war es die richtige Entscheidung. Ein junger Mann, den sie nicht kannte, überholte sie und rempelte sie dabei an.

„Hey!“, machte sie streng, mit eisiger Miene. Der Unbekannte wandte sich um, erkannte Regina und machte eine unanständige Geste mit seinen Fingern. Die Bürgermeisterin blickte ihn fassungslos an und setzte ihren Weg fort. Am Diner angekommen schritt sie durch das Eingangstor, erklomm die wenigen Stufen zur Tür und öffnete sie. Ein Läuten zeugte von ihrer Ankunft, welches in dem Stimmengewirr unter zu gehen schien. Flüche schwirrten durch den Raum, wurden begleitet von Geschimpfe und Gezeter. Reginas dunkle Augen suchten den Raum ab und fanden die Prinzessin, doch noch ehe sie zu dieser aufschließen konnte, brüllte Leroy

„DA IST DAS MISTSTÜCK!“ und zeigte auf die ehemals böse Königin. Schlagartig verstummten alle Anwesenden und gefühlte hundert Augenpaare starten die Dunkelhaarige an. Sie brauchte einen Moment, um die Contenance zu wahren. Über ihre Augen zog sich ein störrischer Glanz, während ihr Gesicht eine kalte Maske zierte. Die Abneigungen der Anderen traf sie hart, doch die Bürgermeisterin zeigte nicht mit einem Blinzeln, wie sehr sie getroffen war. Stattdessen verzog sie ihre Lippen zu einem spöttischen Lächeln und wandte sich an den Zwerg

„Sag das nochmal und du kannst dich demnächst unter einem Stuhl unterstellen, wenn es regnet, Zwerg!“, sie hob provokant ihre Hand, um ihm mit ihrer Magie zu drohen. Grumpy wollte etwas erwidern. Sein Gesicht verhehlte nicht die Abneigung, die er empfand, doch noch ehe er etwas sagen konnte, stellte sich Snow White zwischen die beiden Kontrahenten.

„Leroy, Regina hört auf. Wir haben keine Zeit für diese Kindereien!“

Die einstige Königin würdigte den Zwerg keines weiteren Blickes und wandte sich an die Frau.

„Was ist hier los, Snow?“

Die Jüngere der beiden zuckte mit den Schultern, während eine gesichtslose Stimme das Antworten übernahm.

„Na was wohl. Ihr habt uns erneut verflucht!“

„Ich war das nicht!“, kam es prompt aus Reginas Mund

Hoffe ich mal...ich würde mich daran erinnern.

„Und warum sollten wir das glauben“, erklang die nächste wutentbrannte Stimme.

„Weil ich es nicht war!“, kam es nun bestimmter über Reginas Lippen, während ihre Augen sich zu zwei Schlitzen verengten. Die Wut, dass man ihr nicht glaubte, gesellte sich zu der Wut, die sie empfand, weil sie nicht wusste, was vor sich ging.

„Warum sollte ich alle wieder hier hin schicken?!“, fragte sie nun und suchte Snows Blick. Die Prinzessin zögerte mit ihrer Antwort, studierte ihr Gesicht, um eine Lüge erkennen zu können. Zaghaft antwortete sie.

„Um....um wieder bei Henry zu sein!“

Die Schwarzhaarige rollte mit ihren Augen und erklärte sich dann.

„Um diesen Fluch zu sprechen muss man opfern, was man am meisten liebt. Das bedeutet, ich hätte meinen Sohn opfern müssen, um zu ihm zu kommen. Findest du den Logikfehler von allein, oder muss ich es dir aufmalen?“, die Gereiztheit ließ sich nicht aus ihrem Ton verdrängen. Snow White blickte beschämt zu Boden und nickte.

„Aber wer sollte dann?“

„Sie lügt!“

Erklang es eisig vom Tresen. Regina, Snow White und die Anderen blickten zu der Theke und erkannten einen großgewachsenen, aschblonden Mann, der neben einem noch viel größeren stand. In seinem Arm hielt er ein Baby. Sein Gesichtsausdruck war verbissen und zeugte von der Wut, die in seiner Brust schlug.

Robin Hood war noch immer mit der ganzen neuen Situation überfordert. Nicht nur, dass man ihm die Erinnerungen genommen hatte, nein er musste feststellen, dass er auch noch Vater eines Säuglings war, ohne zu wissen, wie es dazu kam, oder wer die Mutter war. Die Dame des Hauses hatte sich die Zeit genommen und ihn aufgeklärt über dieses Reich. Hatte ihm von dem Fluch erzählt, welchen er in seiner alten Welt, nur vom Hörensagen kannte und nichts was er bis jetzt gehört hatte, sorgte dafür, dass die Hitze der Wut in ihm abkühlte.

Er stieß sich von dem Tresen ab und ging mit langsamen Schritten in Reginas Richtung.

„Ich erwache in einem mir unbekannten Reich. Ich finde mich mit einem schreienden Baby mitten im Wald und habe keinerlei Ahnung, wo es her kommt. Mein Sohn ist knapp eine halbe Elle gewachsen. Und ihr verlangt wirklich, dass ich der bösen Königin glaube, dass sie es nicht war? Nur weil sie es sagt?“, zwängte der Dieb mit zusammengepressten Zähnen hervor.

Er näherte sich Regina und bannte sie mit seinen blauen Augen.

„Habt Ihr es an den Ohren, Ihr Rindvieh? Ich sagte doch bereits, dass ich meinen Sohn hätte opfern müssen und das habe ich ganz bestimmt nicht“

Sie hielt seinem stechenden Blick stand.

Nur Idioten hier...wer ist das überhaupt?

Der Drang ihr mit der freien Hand eine Ohrfeige zu geben wuchs ins unermessliche, aber Robin bezwang sich, versuchte sich zu beherrschen, aber es gelang ihm nicht so sehr, wie er es sich wünschte. Der Druck dieser Situation und der alte Hass, den er der böse Königin entgegenbrachte und dafür sorgte den Deal zu ihrer Auslieferung eingegangen zu sein, entflammte und übernahm sein Handeln. Seine Stimme kippte und wurde gleichermaßen laut, wie sie scharf wurde.

„WOHER SOLL HIER IRGENDJEMAND WISSEN, DASS IHR DIE WAHRHEIT SAGT?!“ schrie er sie an und rief sich selbst zur Ordnung, als das Baby in seinem Arm erschrak.

„Ihr könnt uns alle zum Narren halten mit eurer Magie, woher sollen wir also wissen, dass Ihr es nicht jetzt tut!“

Regina Hände begannen zu zittern, als er sie anschrie. Gleichzeitig ballte sie diese zu Fäusten, während sie höhnend grinste und zischte.

Wer wagt es es mich so anzubrüllen...muss ich den kennen....oh das ist doch...

„Ihr habt keine andere Wahl, als mir zu vertrauen, Dieb!“

Die nächsten Worte brachte sie zischend über ihre vollen Lippen

„Also glaubt mir,wenn ich sage, dass ich niemals meinen Sohn opfern würde!“

Der Ton in ihrer Stimme und der kalte Ausdruck ihrer Augen ließ seine eigenen Augen gefährlich aufblitzen. Mit einer Stimme, wie gestoßenes Eis, fragte er höhnend.

„Euren Sohn? Welcher arme Narr ist in eurem Bett erfroren, damit ihr einen Sohn vorweisen könnt?“

Robin traf einen Nerv ohne es zu wissen. Das Gefühl, dass Henry nicht ihr gehörte, weil sie ihn nicht geboren hatte und die damit verbundene Angst, ihn vollkommen an Emma verlieren zu können, wallte durch ihren Körper und fraß sich in ihren Verstand. Augenblicklich straffte sie ihre Haltung, verzog ihre Lippen zu einer Maske der Verachtung und spuckte ihm ins Gesicht.

„Und welches Schankweib habt ihr vergewaltigt, Dieb? Oder ist das...“, sie machte einen verachteten Kopfdeut in Richtung des Babys „...das Wechselgeld eurer letzten Dirne!“

Das Verlorene

Robin schlug seine Augen auf und sah, dass der Morgen bereits die Nacht zurückdrängte. Noch war es dunkel, doch ein roter Streif am Horizont kündigte bereits den neuen Tag an. Schlaftrunken gähnte er und drehte sich auf die andere Seite. Ein sachtes Glimmen forderte seine Aufmerksamkeit und entlockte ihm ein hauchebenes Lächeln. Regina lag neben ihm. Sie hatte ihren Rücken gegen das Kopfteil des Bettes gelehnt und war in einem Buch versunken, über das eine kleine Lichtquelle schwebte. Die Schwarzhaarige bemerkte erst, dass der Mann an ihrer Seite wach war, als sie seine verschlafene Stimme wahrnahm.

„Du bist schon wach?“, fragte er, während das Lächeln anwuchs. Regina nickte lächelnd und konnte seine Hand spüren, die ihren Weg zu ihrem Bauch fand und dort ruhte.

„Bitte sag mir, dass du nicht arbeitest“, kam es mit einer Mischung aus Belustigung und Strenge über seine Lippen. Die einstige Königin schüttelte ihren Kopf und zeigte ihm demonstrativ das Buch.

„Nein, ich lese nur etwas. Ich bin gestern früh eingeschlafen und bin früh wachgeworden. Ich wollte dich nicht wecken, Liebling!“, erklärte sie entschuldigend. Durch das Nachthemd konnte man die langsam anwachsenden Rundungen nur erahnen, doch mit seiner Hand ertastete er bereits das neue Leben, welches unter ihrem Herzen heranwuchs.

„Ich weiß. Du hast schon geschlafen, als ich nach Hause kam“, erwiderte er und rutschte näher an sie heran. Seine Fingerspitzen begannen über den dünnen Stoff ihres Nachthemdes zu streicheln, während er seine Lippen an ihrer Halsbeuge versenkte, um ihr dort kleine Küsse aufzuhauchen. Regina ächzte unter den Liebkosungen und schloss ihre Augen. Als seine Hand streichelnd tiefer wanderte, seufzte sie

„Robin?!“

„Was ist?“ fragte er provokant und tupfte weitere warme Küsse auf ihren Hals, ehe er sich von ihrer weichen Haut löste und sie spitz grinsend anblickte.

„Jetzt bin ich auch wach und kann nicht mehr schlafen, also...“, er beendete seinen Satz indem er seine Lippen auf die ihren presste. Die Schwarzhaarige entließ ein Schmunzeln und schlang ihre Arme um seinen Hals. Das Buch, welches sie noch immer in ihren Händen hielt, ließ sie einfach fallen. Es landete dumpf auf der Decke, während die einstige Königin ihm den Einlass in ihren Mund gewährte, welchen seine Zunge so kühn erbat. Es gefiel ihr, dass er sie wollte. Gefiel, dass er ihr schon beim Aufwachen das Gefühl gab, gewollt zu sein und das nicht nur, wenn er sie begehrte, sondern auch in allen anderen Bereichen, seit sie ihr Leben miteinander teilten. Robins Hand wanderte forsch über ihre Seite hinunter zu ihrem Bein, während er weiter von ihr kostete. Für einen Moment verloren sie sich in den Zärtlichkeiten, ehe ein dumpfes Klopfen ertönte und der Mann seufzend von der Frau ließ.

Wer wagt es?

Atemlos starrten sie sich an. Reginas Lippe verzogen sich zu einem Grinsen, als sie Robins Augenrollen bemerkte. Es war die Schwarzhaarige, die rief

„Ja?“

Die Tür öffnete sich und Henry tapste mit halb geschlossenen Lidern ins Schlafzimmer seiner Eltern. Der aschblonde Mann rutschte von Regina hinunter und kam neben ihr zum liegen. Seine Hand an ihrer Hüfte ruhend.

„Mooooom....wir haben gestern vergessen, die Blumen abzuholen“, erklärte er mit Schuld in der Stimme. Regina zog ihre Stirn kraus, blickte ihrem Sohn in das Gesicht und musste leise loslachen.

„Du hast geträumt, Henry!“

Der Junge setzte sich auf die Bettkante, auf der Seite seiner Mutter und erklärte verschlafen.

„Ich sollte sie mit Eddy und Jeff abholen und wenn ich mich jetzt nicht beeile, dann kommen wir zu spät zum Palast“

Regina setzte sich wieder auf und streichelte über Henrys Wange, damit er wacher wurde.

„Das haben wir gestern alles erledigt, mein kleiner Liebling“, erklärte sie ihm sanft, was den Jungen konfus dreinschauen ließ.

„Aber du hast doch gerade gesagt, dass ich es vergessen habe...und...oooohhh“, auf einmal klärte sich sein Blick und er gähnte herzhaft.

„Du hast geträumt, Henry.“ wiederholte sie lächelnd und auch Robin schüttelte nur amüsiert seinen Kopf. Seit sie zusammenlebten, durfte er öfter den lebendigen Schlaf des Jungen beobachten.

„Tschuldige...ich wollte euch nicht wecken“, gab er ehrlich von sich und drückte seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, bevor er sich erhob und wieder aus dem Zimmer verschwand.

„Er ist aufgeregt und freut sich seit Tagen auf die Reise“, legte sie dar und kuschelte sich in Robins Arm.

„Ja, ich weiß“, gab er verständnisvoll zurück und versenkte sein Gesicht wieder in ihrer Halsbeuge. Tief sog er ihren Geruch ein und hielt sich mit weiteren Liebkosungen zurück bis er sich sicher war, dass der Junge den Weg zurück in sein Bett gefunden hatte. Abermals begann er Regina zu küssen, ließ seine Hände sehnsüchtig über ihren Körper wandern. Die Schwarzhaarige antwortete mit dem selben Verlangen. Sie zog ihn näher an sich, ließ ihren Körper sich fest an den seinigen schmiegen und seufzte in den Kuss hinein, als seine Finger ihr Nachthemd hinauf rafften und mehr und mehr ihre blasse Haut freigaben. Er intensivierte den Kuss, gab ihr unmissverständlich zu verstehen, dass er sie begehrte, als ein erneutes Klopfen durch den Raum drang. Frustriert lösten sie sich von einander.

„Kannst du mir sagen, wie du eigentlich schwanger geworden bist?“, fragte er und konnte sich nicht entscheiden ob es amüsiert oder frustriert klingen sollte.

„Ich weiß auch nicht. Alles woran ich mich erinnere ist die Taverne, Wein und Musik...und ich glaub die Tatsache, dass wir uns ein Zimmer nehmen mussten, weil wir nicht nach Hause kamen“

„Ja, das erklärt einiges“, witzelte er und rief

„Ja, herein!“

Beide hatten abermals Henry erwartet, doch diese Erwartung wurde enttäuscht. Roland eilte durch das Zimmer zum Bett hin und baute sich davor auf. In seiner Hand hielt er sein Lieblingsstofftier und jammerte.

„Ich hab Hunger, Gin!“

Reginas Augenbraue schnellten nach oben, als sie die Forderung des Jungen verstand.

„Wann hast du eigentlich keinen Hunger, Roland?,“ machte sie belustigt und streckte ihre Hand nach ihm aus, während der Junge verlegen grinste und sich mit der freien Hand am Kopf kratzte. Nachdem er nur mit einem Schulterzucken antwortete, ergriff Regina wieder das Wort.

„Heute wird ein stressiger Tag, Roland. Glaubst du, du entkommst dem Hungertod noch ein bisschen und lässt uns noch etwas ausruhen?“

Der kleine Junge mit den dunklen Locken nickte und stieg einfach in das Bett, was seinen Eltern ein frustriertes Seufzen entlockte.

„Okay“, gab er nur von sich und kroch zwischen die beiden Erwachsenen. Robin blickte seinen Sohn einen Moment entgeistert an, doch gab dann auf. Er machte ihm etwas platz und drückte seinem Schopf einen Kuss auf. Roland kuschelte sich zwischen die beiden und legte seine kleine Hand auf Reginas Bauch. Der kleine Junge hatte einen natürlichen Umgang mit ihr entwickelt. Anfangs klammerte er sich an die einstige Königin, aus Angst sie könnte wieder verschwinden, doch als er zu begreifen begann, dass sein neues zu Hause und die Menschen darin von bestand waren, schwanden die kindlichen Ängste des Jungen. Die Bindungen, die er bereits im Wald auf ihrer gemeinsamen Reise geknüpft hatte, festigten sich in ihrem neuen zu Hause. Roland legte sämtliche Verlegenheit ab, die er zu Beginn noch zur Schau gestellt hatte. Blieb, wenn sie sich umzog oder saß im Badezimmer, wenn sie sich wusch.

Roland rückte näher an seine Stiefmutter und gleichzeitig tiefer. Wie selbstverständlich legte er seinen Kopf auf ihren Bauch und lächelte selig vor sich hin, während seine Hand weiterhin dort ruhte.

„Mein Bruder hat bestimmt auch Hunger“, versuchte er eine neue Taktik, was die Erwachsenen zum Schmunzeln brachten. Innerlich jedoch waren sie froh, dass er auf den Gedanken an ein neues Geschwisterchen so gut reagierte. Regina hatte versucht ihn schon früh mit einzubeziehen, um die Eifersucht einzudämmen. Bis jetzt gelang es ihr noch gut.

„Dein Bruder?“, hakte Robin nach und legte seine Hand auf Rolands Schulter, um sie sachte zu drücken.

„Ja, mein Bruder,“ wiederholte er.

„Roland, es könnte aber auch eine Schwester sein“, korrigierte ihn Regina liebevoll, doch der kleine junge schüttelte seinen Kopf und klopfte ganz vorsichtig auf ihren Bauch.

„Nein!“

„Und wenn es ein Mädchen wird?“, versuchte nun Robin ihn von den Möglichkeiten zu überzeugen, damit es in wenigen Monaten nicht zu einer Enttäuschung für den Lockenkopf kam.

Roland überlegte einen Moment, kaute auf seiner Unterlippe herum und strahlte dann vor sich hin.

„Dann darf sie trotzdem mein Bruder sein“, kam es trocken aus seinem Mund. Regina und Robin mussten beide auflachen. Die einstige Königin zog den Jungen etwas höher und gab ihm einen Schmatzer, was ihm ein Kichern entlockte. Er drückte seine Stiefmutter herzlich und wurde plötzlich wieder ernst.

„Gin, ich hab wirklich Hunger“, gestand er mit hängenden Mundwinkeln.

„Dann sollst du endlich etwas zu essen bekommen!“, lenkte sie ein, was den Jungen wieder zum Strahlen brachte.

„Jaaaaa....komm wir machen Pfannkuchen“, schlug er enthusiastisch vor, doch sie schüttelte nur ihren Kopf.

„Nein, mein Schatz. Wir reisen heute zum Palast. Bis zur Hochzeit dort, wirst du mehr Süßigkeiten bekommen, als mir lieb ist“, erklärte sie und machte ihm gleich einen anderen Vorschlag.

„Ich kann dir Weißbrot rösten oder Eier!“

„Weißbrot rösten... und.... Eier“, machte er zaghaft und blickte sie aus treuen dunklen Augen an, denen sie kaum widerstehen konnte. Als er ihr auch noch das Lächeln schenkte, welches sie so sehr an das seines Vaters erinnerte, gab sie sich geschlagen

„Na gut. Bekommst du. Komm...“, sie kitzelte ihn ein wenig in der Seite, damit er aus dem Bett kletterte und setzte sich auf. Regina schwang ihre Beine aus dem Bett und wandte sich an den aschblonden Mann

„Soll ich dir auch welche machen? O warte, du bist ein Locksley, was frage ich noch, ihr fresst mir noch die Haare vom Kopf“, scherzte sie und beugte sich zu dem Mann. Robin lachte bei ihren Worten, wagte es nicht ihr zu widersprechen und küsste sie, bevor sie sich erhob und mit Roland das Schlafzimmer verließ.

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