Hinter den Wäldern 2 **Thrand...

By jessi910

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Camiljas Leben scheint nun endlich perfekt zu sein. Sie ist mit der Liebe ihres Lebens verheiratet und genieß... More

Eine wundervolle Nachricht
Die Prinzessin des Düsterwaldes
Kennenlernen
Erinnerung
Ein neues Glück
Durchsetzungsvermögen
Bestimmender Wortwechsel
Verantwortung
Wiedergutmachung
Ausflug
Ablenkung
Stärkung
Verschwörung
Nachspiel
Schwerer Fehler
Der falsche Soldat
Hexenmischung
Krach, Wums!
Gedankenkarussel
Vergebung

Unruhige Nacht

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By jessi910

Camilja!" Stöhnend und zitternd am ganzen Körper wurde die bettelnde Königin aus dem Schlaf gerissen. "Camilja..." Kalte rohe Finger strichen ihr sanft über ihre Wange und sie fasste verzweifelt danach, um sich daran festzukrallen. Sie öffnete die Augen, während sie völlig außer Atem das besorgte Gesicht ihres Mannes fixierte. "W-was ist passiert?", hechelte sie mit heiserer Stimme und Thranduil versuchte sie mit seinem beschwichtigenden Gebrumme zu besänftigen. "Du hattest geträumt", fing er an, musste inzwischen jedoch laut Seufzen. "Zuerst warst du bloß unruhig, aber als du dich plötzlich schreiend umher wandest, musste ich dich wecken!" Sein gekrümmter schlaffer Körper weilte an ihrer Seite des Bettes, wobei seine müden Augen auf seinen Oberkörper gerichtet waren. Ein kleiner Kopf blitzte zwischen dem Schlafgewand und seinen silber blonden Haaren hindurch, welchen er vorsichtig an seine Brust drückte. Camiljas Hand schnellte an ihren Mund. Angeschlagen wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und beobachtete, wie ihr Gatte die kleine Prinzessin wieder in den Schlaf wiegte. Ihre kleinen Augen wirkten gerötet von dem vielen Weinen, was Camilja augenblicklich Schuldgefühle einbrachte. Sie musste ihre kleine Tochter wohl eine Heiden Angst eingejagt haben. "Ach Meleth!", flehte sie und küsste ihren weichen Hinterkopf. "Was habe ich dir nur angetan!" Thranduil ließ den Kopf sinken und setzte zu einem schwachen Lächeln an. "Sie hatte sich bloß erschreckt alles in Ordnung." "Alles in Ordnung?", wiederholte sie und raufte sich aufgelöst die bereits zerzausten Haare. "Nichts ist in Ordnung. Ich habe meine Tochter fast zu Tode erschreckt! Sie ist doch noch so jung, was ist, wenn sie sich davon nicht mehr erholen wird?" Der König atmete tief aus und streichelte seiner verwirrten Frau die glühend heiße Wange. "Jetzt beruhige dich, sie wird sich daran bestimmt nicht mehr erinnern können." Ächzend stützte sie sich mit einem Arm auf und starrte ihn mit glasigen Augen an. Thranduil schüttelte bloß entspannt den Kopf, als sie weitere Vorwürfe vor sich hin murmelte. Die Matratze federte ein wenig, als er sich erhob und das Baby langsam zurück in die Wiege legte. Seinen schweren Körper bewegte er dabei wieder auf das königliche Bett zu, um sich zu ihr zu gesellen. Sorgfältig warf er die schneeweiße Decke über seinen Leib und legte seine Stirn an ihre. Camilja schien sich dadurch ein wenig zu bremsen und auch ihr starkes Zittern nahm dabei geringfügig ab. "Schlaf jetzt..." Sein gleichmäßiger angenehmer Atem auf ihren Lippen regulierten wiederum ihren und seine sanften Berührungen nahmen ihr die Angst vor einem weiteren Albtraum. 

Einer warmer Sonnenstrahl auf der bleichen Haut der Königin brachte sie nun zum finalen Erwachen und dieses Mal etwas angenehmer als zuvor. Das Vogelgezwitscher in ihren Ohren zauberte ihr ein erleichtertes Lächeln ins Gesicht, während sie sich genüsslich streckte und langsam in das angenehme Tageslicht blinzelte. Camilja fühlte sich noch sehr erschöpft, was sie an ihrem leichten Kater in den müden Knochen feststellte. Diese furchtbare Nacht war wohl nicht spurlos an ihr vorbeigegangen. Noch in Erinnerungen schweifend rieb sie sich die Lider und bürstete ihr zerzaustes Haar mit ihren Fingern. "Schon wieder ein Albtraum...", murmelte sie vor sich hin und zuckte dabei mit den Schultern. Es ist schon lange her seitdem sie diese Träume verfolgt hatten. Die Königin lachte kurz auf, als sie sich selbst vor sich sah. Dieser alte zerrschundene Mantel um ihren Leib geschwungen das dreckige Gesicht und diese Bescheidenheit, welche sie ständig an den Tag gelegt hatte. Ja in dieser schweren aber auch freien Zeit, wurde ihr die Schlaflosigkeit zum Verhängnis. Camiljas Kopf wanderte fraglich durch den großen Raum, um nach einer sinnvollen Antwort zu suchen, doch dabei brachte sie ein kurzer Blick zu ihrer linken auf andere Gedanken. Mit geweiteten Augen starrte sie auf die leere Wiege an ihrer Seite des Bettes, aber bevor sie sich die Angst in ihr breitmachen konnte besänftigte sie eine ruhige Stimme. „Keine Sorge, sie ist in guten Händen." Die Königin grinste, da sie ihn sofort erkannte und schaute kurz darauf in das verspielte Gesicht des Prinzen der dort in der Tür lehnte. Erleichtert atmete sie tief aus und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. „Ach Legolas!", stöhnte sie und warf die Decke beiseite, um sich langsam aufzurichten, was ihr jedoch nicht so graziös gelang, wie sie sich es vorgestellt hatte. Der Prinz löste sich aus seiner Position und kam auf sie zu, um nach ihrem Arm zu greifen. Camilja versuchte den Schmerz in ihren Gliedern zu unterdrücken, aber Legolas kannte sie schon zugut. „Adar hat mir alles erzählt, was gestern Nacht geschehen ist. Er hat mich gebeten auf dich aufzupassen. Zumindest solange, bis er seinen Beschäftigungen nachgegangen ist." Camilja runzelte verwundert ihre bleiche Stirn, als sie sich aufrichtete. „Hat er das?", scherzte sie mit übertriebener Tonlage und warf ihre Haare zurück. „Tja, dass kann noch lange dauern, wenn du mich fragst und außerdem..." Nachdem sie festen Boden unter Füßen verspürte, riss sie sich aus seinem eisernen Griff und stolperte auf ihre Gemachs Tür zu. „Kann ich sehr wohl auf mich selbst aufpassen! Habe ja schließlich lange genug alleine im Wald gelebt um zu wissen, was es heißt, auf sich gestellt zu sein!" Der Prinz lachte auf als sich die Königin an einem geschwungenen nackten Baum festhalten musste, um nicht sofort wieder umzukippen. Sie versuchte es wirklich mit allen Mitteln und Wegen, wie es aussah. „Du bist genauso stur wie er." Er schüttelte den Kopf und bewegte sich auf sie zu, doch da machte Camilja mit einem Satz kehrt und richtete ihren knochigen Finger auf ihn. „Sag das nicht!", drohte sie ihm fast und Legolas wirkte abermals erstaunt über ihren plötzlichen Gefühlswechsel. Vielleicht sollte er nicht so mit seinen Worten um sich werfen. „Hüte deine Zunge mein Lieber. Deines Vaters Ego werde ich bestimmt nie erreichen. Schließlich bin ich die einzige, die ihn wenigstens ein wenig bremst." Warnte sie ihn, obwohl sie sich bei ihrer Aussage nicht ganz so sicher war. So wie er sich in letzter Zeit verhielt, schienen auch ihre Weisheiten ihn nicht mehr zu zügeln. Ob er auf sie wirklich schon eingewirkt hatte? Der Prinz nickte etwas schuldig und verbeugte sich leicht vor ihr. „Verzeih mir Camilja, aber du hast ja Recht. Ich vergaß, dass du wohl der Fels in seiner Brandung bist." Der Königin huschte nun ein flüchtiges Grinsen über das Gesicht. Er schaffte es immer trotz allem sie ein wenig aufzumuntern. „Na komm...", flüsterte er mit sanfter und beruhigender Stimme. „Wir gehen nach draußen." 

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