Ich wollte gerade in unseren Raum mit dem Aquarium gehen, um die Fische zu beobachten... da kam mir Nairobi entgegen. Sie guckte mich misstrauisch an und fragte, wieso Amelie mit mir sprechen wollte. „unwichtig... konzentriere dich lieber auf die Banknoten. Ich werde mich absofort wieder um sie kümmern, du brauchst nicht mehr zu ihr zu gehen." „ACH JA??? Damit du sie ficken kannst oder was?!" ertönte eine laute Stimme hinter mir. Genervt legte ich meinen Kopf in den Nacken und schloss die Augen. „Jaja Berlin, jetzt hast du nichts mehr zu sagen hm? Verletzungen hin oder her, ich kenne dich doch! Du schwanzgesteuerter Egozentriker! Am liebsten würde ich dich jetzt auf der Stelle kastrieren!" nach diesen Worten zückte ich sofort meine Waffe und richtete sie auf Tokyo. „Du kennst mich kein Stück! Du hast keine Ahnung was in meinem Kopf rumgeht und weißt nicht was ich schon alles erleben musste! Im Gegensatz zu dir habe ich außerdem noch keine Regel des Professors gebrochen! Was denkst du würde der Professor sagen, wenn ich ihm erzähle was du jede Nacht in unserer Vorbereitungszeit gemacht hast? Wie sehr die Decke über mir gewackelt hat oder wie laut ich dich hab stöhnen hören?! Und ich bezweifle, dass du da oben Samba getanzt hast!" Tokyo guckte mich mit einem finsteren Blick an und kam mir immer näher. „Jetzt hör mir mal zu! Ich mag vielleicht die Regel des Professors gebrochen haben aber das mit Rio und mir ist was besonderes! Wir machen das alles nicht nur weil wir Spaß haben wollen... nicht so wie du!" ich kratzte mir am Hinterkopf und musste anfangen zu grinsen. „Was ernstes?? Tokyo... Tokyo... Tokyo.... du glaubst wirklich du und Rio... ihr habt eine Zukunft? Glaub mir, das Gespräch hatte ich schon vor ein paar Tagen mit Rio... denkst du allen Ernstes du wirst Rio eines Tages heiraten? Willst du wirklich ein Kind heiraten? Willst du, dass er der Vater deiner Kinder wird? Derjenige der selbst noch mit Lego zu Hause spielt?" daraufhin kassierte ich eine Ohrfeige von Tokyo. Sie schrie mich an und wurde immer wütender. „Vielleicht ist er um einiges jünger als ich!! Aber wenigstens halten wir zueinander und suchen uns nicht, wenn der Sex langweilig wird einen neuen Partner! Ich sag ja nur 5 Ehefrauen! Berlin, krieg du dich erstmal selbst unter Kontrolle bevor du über andere handelst!" ich griff Tokyo an die Kehle und drückte sie gegen die Wand. „Sag das noch einmal und ich schwöre dir, ich schieße dir in deine vorlaute Fresse! Du hast keine Ahnung was ich durchgemacht habe und hast kein Recht so darüber zu reden!" ich wurde immer lauter und je lauter ich wurde, desto stärker drückte ich gegen ihre Kehle. „Berlin Stopp! Das reicht jetzt... hör auf!" rief Nairobi und versuchte mich davon abzuhalten. Ich drückte sie weg und wandte mich erneut Tokyo zu. „Solange wir hier drin sind will ich von dir respektiert werden!! Ich will kein Wort mehr über mein Sexleben von dir hören und will auch nicht, dass du etwas Falsches über mich sagst!! Haben wir uns verstanden?" während Tokyo versuchte nach Luft zu schnappen, nickte sie hektisch und kniete auf den Boden, als ich sie los ließ. Sie griff sich um den Hals und atmete immer lauter. „Du scheiß Bastard" sagte sie mit kratziger Stimme. „Man Berlin was soll das?!" Nairobi schubste mich zur Seite und kniete sich neben Tokyo. Ich schüttelte mit dem Kopf und ging, ohne die beiden zu beachten weiter. In unserem Aufenthaltsraum angekommen, griff ich mir einen Apfel und stellte mich vor das Aquarium. Erstaunlich wie sich Fische fortbewegen können... ich fragte mich jedesmal wenn ich davor stand, was sie wohl denken würden. Ich biss in meinen Apfel rein und hielt einen Finger an die Glasscheibe des Aquariums.
*die Nacht, kurz vor dem Einbruch*
Nach meinem Gespräch mit Sergio bzw. dem Professor, fühlte ich mich müde und gleichzeitig ziemlich angetrunken. Diesmal hatten wir etwas über die Strenge geschlagen, was unseren Weinpegel angeht.
Morgen war der große Tag und gerade deshalb wollte ich fit sein. Ich zog das Jacket und den Rest meines Anzuges aus und legte mich Oberkörperfrei mit Shorts in mein Bett. Ich hatte nichtmal für 5 Minuten die Augen geschlossen, da schreckte ich auf. Über mir wackelte alles und wie auch die ganzen anderen Tage hörte ich Tokyo, lauter als meine 5 Ex-Frauen zusammen, stöhnen. Es war wie ein Presslufthammer der nicht mehr aufhörte... ziemlich gereizt stand ich auf, zog mir meinen Morgenmantel um und ging voller Wut nach oben. Ohne zu klopfen riss ich die Tür auf und schmiss sie hinter mir zu. Beide erschreckten sich, fingen an sich über mich aufzuregen und krochen schnell unter die Bettdecke, damit ich sie auch ja nicht weiterhin nackt sehen würde. „Geh sofort raus Berlin! Was soll das verrammt?" keifte Tokyo. „Geh sofort raus und dann was? Was willst du machen? Es dem Professor Petzen??? Ihr beiden hört mir jetzt mal zu! Denkt ihr ich habe es nicht mitbekommen, wie ihr jeden Tag mindesten zweimal in diesem Zimmer wie die Karnickel gevögelt habt?? Wird es nicht so langsam langweilig für euch? Vor allem für dich Tokyo... ein 12- Jähriger? Ich dachte wirklich, dass du höhere Ansprüche hast! Ihr reißt euch doch bei jeder Gelegenheit die Klamotten vom Leib! Ich liege jetzt schon jede verdammte Nacht wach wegen euch, weil ihr es nicht auf die Reihe bekommt euch an die scheiß Regeln zu halten! Wenn wegen eurer Romanze der Plan gefährdet wird, durchsiebe ich euch mit Kugeln ehe ihr einander einen Abschiedskuss geben könnt!!! Der Professor hat keine Ahnung aber wenn ich euch noch einmal höre werde ich ihm jedes einzelne Detail näher bringen! Seht ihr nicht den Ernst der Lage? Wir starten morgen den womöglich größten Raubüberfall der Geschichte Spaniens und ihr...? Ihr kriegt euch nichtmal die Nacht davor unter Kontrolle..." ohne auf irgendwelche Antworten von den beiden einzugehen verließ ich den Raum und ging schnellen Schrittes runter in mein Zimmer. Wieso musste Sergio auch gerade Tokyo in das Zimmer über mir einteilen? Hätte ich nicht Moskau oder Nairobi über mich bekommen können? Aber ich war froh, als endlich Ruhe eintrat. Ich hörte keinen Ton mehr in dem Raum über mir und genoss diese Still. Ich schaltete das Licht aus und schloss meine Augen...
„Berlin!" wurde ich aus meinen Gedanken gerüttelt... „der Professor will dich sprechen" sagte Helsinki zu mir und verließ wieder den Raum. Ich warf meinen angeknabberten Apfel in den Müll und ging in den nebenstehendem Raum, mit unserem Telefon. Wie erwartet stand Denver ebenfalls im Raum und hielt mir das Telefon hin. Irgendwas war komisch... ich guckte ihn misstrauisch an aber griff nach dem Hörer.
„Professor? Sie wollten mich sprechen?" „Berlin, was sollte das eben mit Tokyo? Ihr seid hier drin um Geld zu drucken und nicht um eure Teamkollegen zu exekutieren!" „wir hatten eine kleine Auseinandersetzung... nichts gravierendes!" „jaja das habe ich ja über die Überwachungskamera gesehen... nichts gravierendes! Was ist passiert?" ich blickte zu Denver und befahl ihm aus dem Raum zu gehen. Er befolgte meiner Anweisung ohne zu zögern und verschwand hinter der Tür.
„Sie behauptete ich ficke eine Geisel, machte mich dumm wegen meinen Ex-Frauen und hielt mir vor ich sei ein schwanzgesteuerter Egozentriker... was hätte ich tun sollen? Ihr in den Arm kneifen?" „nein aber du musst sie doch nicht direkt würgen! Andrés, du sollst dadrinnen als Anführer von unserem Team respektiert und nicht gehasst werden!" in diesem Moment sah ich meinen kleinen Bruder genau vor mir. Wie er nervös mit dem Telefon in der Hand vor seinem Computer steht und sich die Brille ruckartig nach oben schiebt. Ich musste leicht grinsen und vergaß dabei ihm zu antworten. „Andrés! Ich will nicht, dass du sowas nochmal machst okay? Du weißt wie Tokyo drauf ist! Wenn du sie noch mehr verärgerst wird sie den ganzen Plan versauen!" „du hast recht aber was soll ich denn sonst tun? Rio gegen sie aufhetzen oder was?" „es ist doch egal was sie zu dir sagt! Ignorier sie einfach und konzentrier dich auf den Plan! In weniger als 13 Tagen wirst du sie eh nie wieder sehen!" in der Sache hatte Sergio recht... ich stimmte ihm zu doch er schnitt sofort ein anderes Thema an...