"Also gut." flüsterte ich hörbar, jedoch eher für mich selbst. "Dann trete ich hier mit dem schwarzen Stier bei und ich schwöre, mein Leben für das Clover Königreich und meine Kameraden zu geben!"
Während ich sprach, drückte ich das Fabre-Knife, welches ich senkrecht zum Boden, vor mein Gesicht hielt mit meiner vor Aufregung schwitzigen Hand. Es war ein Schwur, weniger für Yami, sondern für mich selbst, als Ansporn, Mutmache uns als Stütze, für das was folgen möge.
"Ich werde nie aufgeben!"
Im Kampf, als auch bei meiner Liebe zu William, doch dies wusste ich in diesem Moment noch nicht.
Blut lief mir unaufhörlich an meiner Wange und meinem Kinn entlang, doch dies spürte ich nicht mehr.
Rasselnd schnappte ich nach Luft, welche nicht bis zu meinem Herzen gelangen schien. Kraftlos legte ich meinen Kopf in den Nacken, eine verzweifelte Geste, um Luft zu bekommen. Meine Lunge schmerzte höllisch, schrie nach Luft.
Als sich dann auch noch langsam meine Lieder senkten, wusste ich mit einem Mal, dass ich nichts mehr tun würde. Diesmal würde Keiner kommen, um mich zu retten.
Meine Gedanken kamen aus der Vergangenheit, ins grausame hier und jetzt. Ein hier und jetzt, welches sich verdunkelte. Und zwar nicht wegen heraufziehenden Wolken oder einer erneuten Attacke, sondern meinen schweren Augenliedern, welche sich langsam, aber stetig, schlossen.
Es gab keinen Ausweg, selbst wenn jetzt noch jemand auftauchen würde. Meine Organe waren gequetscht, versagten langsam.
Mein Herz hörte auf zu schlagen, im selbem Moment, in dem meine Augenlieder vollständig meine Augen schlossen.
Wärme.
Es war Wärme, die mich wie eine Decke umhüllte. Wärme, die in meinem kalten Körper alles andere als zugehörig war.
Was ist das? Ich konnte mich nicht rühren. Nicht die Augen aufmachen, sehen, was mich einhüllte.
Obwohl mir bewusst war, dass diese Wärme fremdartig war, jemand anderen gehörte als mir, ließ ich sie zu. Ich genoss sie sogar.
Mein Körper fühlte sich an, als ob er nicht da wäre, verschluckt vom Erdboden. Oder gar tot.
Aber warum war mein Gedächtnis noch im Takt? Warum spürte ich diese Wärme?
Kurzes Flackern, wie eine, dem Wind ausgesetzte, brennenden Kerze erreichte meine Pupillen, welche sich weiteten und wieder schlossen.
Das Flackern kam von meinen zittrigen Augenliedern, welche sich wie bei einem Wunder langsam öffneten.
Warum?, war das Einzige, was ich in diesem Moment denken konnte.
Ich verengte meine Augen, das Licht stach wie scharfe Soße in meine Augen, ließen mich einige Sekunden erblinden, bevor ich wieder richtig sehen konnte.
Vor mir war das weiche Gras des Waldbodens, märchenhaft und fast unreal grün, sanft im Wind wiegend, als ob sie einen kleinen Tanz aufführen würden.
An meinen Rücken spürte ich das kalte Holz des Baumes, welches hart und ungemütlich auf meinen geschwächten Körper wirkte.
Kitzelnd rollte ein weiterer Bluttropfen an meiner Wange herunter, diesmal lag sein Ursprung an meiner Stirn.
Meine gepeinigten Augen wanderten zeitlupenlangsam nach oben, erblickten minimal desinteressiert und verschwommen die vier Räuber.
Der Riese war mit dem Rücken zu mir gedreht, sprach mit dem Räuber mit der Kapuze, welcher mich nicht zu bemerken schien.
Der Typ, der mich mit den Eispfeilen angegriffen hatte, hatte sich vom Baum herunter begeben und stand ebenfalls mit dem Rücken zu mir.
Die Drei waren abgelenkt, hatten mich als besiegt oder tot abgestempelt und wollten mich mit hoher Wahrscheinlichkeit hier im Wald verrotten lassen. Ich hatte ihnen ja schon genug Ärger gemacht.
Kurz blinzelte ich und fuhr mit meinen Augen etwas weiter. Ich schaute in zwei grasgrüne Augen, welche mich matt anschauten.
Der Junge mit den schneeweißen Haaren hatte mich im Blick, seinen Kopf stützte er mit seinem dreckverschmierten Kinn auf dem Waldboden ab. Weinrotes Blut floss ihm ungehemmt wie einen kleinen Rinnsal von der Schläfe hinab, die Wange entlang.
Seine wunderschönen, wie feine Seide wirkende Haare waren zerzaust, an der linken Kopfseite in rot getränkt, was auf den Tritt auf den Kopf zurück zu führen war.
Er zwang sich ein müdes Lächeln auf die Lippen, welches er mir wie ein Geschenk an Weihnachten überreichte.
Mut machend erkämpfte ich ebenfalls ein leichtes Lächeln auf meine Lippen, die Anhebung meiner Mundwinken fühlte sich fremd und schwer an, als ob ich dies Jahre lang nicht mehr getan hätte.
Zitternd schaute ich mich mit meinem schmerzenden Kopf, welcher sich wie eine Bowlingkugel auf meinen trägen Schultern anfühlte, an meinem Körper herab.
Leuchtend blauer, schimmernder Schein umhüllte mich wie eine Schicht.
Er sah aus, wie die Waldgeister und Seelen, welche man ihm Märchen oder Geschichten hörte. Vertraulich blau und lichtspendend, damit man den rechten Weg finden und folgen konnte.
Das außergewöhnliche, blaue Licht spiegelte sich in meinen brennenden Augen, ließ mich idyllisch und ruhig werden.
Ich brauchte ein bisschen, bis ich bemerkte, das dies der Auslöser der Wärme war, welche ich gespürt hatte.
Ein überirdisch, starker Heilzauber, gesprochen von niemand anderen als dem Jungen, welcher misshandelt auf dem herben Boden lag.
Plötzlich verstand ich auch, warum die Räuber einen Achtjährigen in ihre schmierige Bande aufgenommen hatten.
Dieser Junge konnte lebensgefährliche Wunden heilen, nein, er schaffte es sogar einen Menschen aus der Anfangsphase des Todes zu holen, so wie bei mir.
Meine Organe hatten versagt, mein Herz hatte nicht mehr geschlagen und mein Körper war erkaltet.
Und trotzdem hatte es der Weißhaarige geschafft, mich aus dem kahlen Klauen des Todes zu befreien. Ohne Grimoire. Mit acht Jahren.
Wie stark würde er werden, wenn er mit fünfzehn Jahren sein Zauberbuch bekommen würde? Es war unglaublich. Dieser Junge war mit abstand der stärkste Heilmagier, wenn nicht sogar einer der stärksten Magier, die ich kannte. Kein Wunder das die Räuber ihn bei sich hatten.
Ich schaute in sein zartes Gesicht, welches mit Kratzern und Furchen übersäht war. In seinen Augen fand ich Verzweiflung, ein kleines Fünkchen Wut, allerdings am Meisten Unfähigkeit und Angst. Angst dabei erwischt zu werden, wie er mich heilte.
Sie würden ihn nicht töten, dafür war er zu wertvoll, doch quälen und foltern, dass würden sie mit Begeisterung machen.
Und genau das hatten sie auch vor, als sie auf uns aufmerksam wurden.
"Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Was zum Teufel machst du da?!" schrie der Eismagier und richtete so die Aufmerksamkeit der anderen Räuber auf uns.
Vor Wut brodelnd warfen sie dem armen Jungen vernichtende Blicke zu, welcher unter ihnen todesängstlich zu zittern begann.
Unaufhaltsam stampfte der Kapuzenkerl auf den Jungen zu, hob sein Bein an und trat mit einer Kraft, mit der er locker eine Holzkiste zertreten hätte, auf die abgemagerte, knochige Hand des Jungen, welche leblos im Gras ruhte.
Schmerzerfüllt schrie der Junge auf, sein Kopf schoss ruckartig nach oben, so dass ich sein, vor Schmerzen zusammengezogenem, gequältes Gesicht sehen konnte.
Die Wärme und das magische, blaue Licht verschwand.
Meine Organe waren so weit geheilt, das ich an ihren Wunden nicht sterben konnte, höchstens schränkten sie mich ein.
Dies war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich knirschend die Zähne zusammen biss, mit einem Druck der meiner Wut entsprach, so das ich dachte, meine Zähne könnten jeden Moment abbrechen.
Auf einmal spürte ich diese Wärme, dieses Pulsieren in meinem Inneren, was in mir tobte und schrie. Jeder meiner Muskeln spannte sich an, bereit sich zu bewegen, als ob ich keine Schmerzen hatte.
In meinem Kopf halte es, meine Augen verengten sich zu Schlitzen, in denen ich die Räuber im Blick hatte.
Neue Kraft schoss durch mich hindurch, der Wunsch den Jungen vor weiteren Schmerzen zu bewahren, fachte sich wie ein Feuer in meinem Inneren an. Das Gefühl Ausgelaugt und Unfähig zu sein, verschwand, machte Platz für ein neueres, viel stärkeres Gefühl.
Das Gefühl kämpfen zu wollen. Und das vermischt mit Freude.
In meinem Körper brüllte jeder Teil, jeder Muskel, jede Zelle nach einem Kampf, Gefühle der Übermut, Überlegenheit und Rache machten sich in mir breit.
Ich wollte kämpfen. Ich wollte es mehr als alles andere in diesem Moment.
Dieses überwältigende Empfindung spornte mich ungeheuer an, ich fühlte mich selbst in der Lage, alles und jeden zu besiegen.
Als der Räuber mit der Kampuze seinen Arm hob, um ihn in wenigen Sekunden gegen den Kopf des Jungen knallen zu lassen, war das mein unscheinbarer Startschuss, indem all diese Gefühlsregungen auf einmal auf mich krachten.
Ich ließ ihnen freien Lauf.
Mein Fuß versank im Waldboden, stieß mich mit unglaublicher Wucht ab, Grasbüschel und Bodenstücke wurden rausgerissen und von der Druckwelle nach hinten geschleudert.
Wie ein Geschoss bewegte ich auf den Räuber zu, welcher noch nicht einmal bemerkt hatte, dass ich auf ihn zu kam.
Von der einen Sekunde auf der Anderen befand ich mich vor dem Typen mit der Kapuze, die Augen stechend vor Wut und mit dem Fabre-Knife in der Hand.
Seine Augen weiteten sich, er wusste nicht, wie ihm geschah.
Erst als das Kampfmesser über seine gutgebaute Brust fuhr und eine Schnittwunde hinterließ, aus der augenblicklich Blut schoss, bemerkte er die gefährliche Situation.
Mit einem kräftigen Tritt gegen die Seite seines Kopfes, ließ ich den Räuber zur Seite fliegen, wo er unsanft auf dem Waldboden aufschlug.
Blitzschnell, aber auch benommen, rappelte er sich wieder auf. Seine linke Hand hatte er ungläubig auf seine Wunde gedrückt, während sein wutentbranntes Gesicht Bände sprach.
Die Räuber erwarteten, dass ich den Jungen nicht von der Seite weichen würde und mich schützend vor ihm stellen werde, doch da hatten sie falsch gedacht.
In meinem Körper befand sich einfach zu viel unaufhaltbares Adrenalin, welches mich daran hinderte, ruhig auf einer Stelle zu verweilen.
Warum den auch, wenn sich die Räuber erst um den Jungen kümmern würden, wenn sie mich endgültig aus dem Weg geräumt hatten.
Wieder stieß ich mich mit unmenschlicher Kraft vom Boden ab, der auf der Stelle unter meinen Füßen zerbrach. In Schallgeschwindigkeit sprintete ich über das Gras, dem nächsten Gegner entgegen.
Kurz vor ihm blieb ich stehen, statt weiter nach vorne zu preschen, stieß ich mich von Boden nach Oben ab.
Ich ballte meine Faust und schlug dem Eismagier von unten gegen das Kinn, welches von der gewaltigen Kraft nach oben gepresst wurde.
Röchelnd stolperte der Mann nach hinten und landete mit zusammengebissenen Zähnen auf dem frostigen Gras.
In meinem Kopf war kein Plan für das weitere Vorgehen vorhanden, es war, als ob mein Körper selbstständig und ohne Vernunft handeln würde.
Mit einem Kampfgebrüll stürzte sich der Riese auf mich, seine große Faust war kampfbereit und darauf getrimmt, mir den Schädel einzuschlagen.
Mächtig schlug er nach meinem Kopf, welchen ich in sekundenschnelle einzog.
Während ich mich duckte, schlüpfte ich unter seinen muskulösen Armen vorbei, so das ich nun hinter dem Riesen stand.
Unerwartet schnell drehte der Mann sich zu mir um, holte zum nächsten Schlag aus, welchen ich wieder entkam.
Der Nächste wartete auch nicht lange, diesmal zielte er auf meinen empfindlichen Bauch, doch auch diesmal entkam ich ihn mit Leichtigkeit.
Ein tiefes Knurren rannte aus seiner Kehle, er war offensichtlich verärgert, das er mich nicht zu fassen bekam, weshalb seine Schläge kräftiger und unüberlegter wurden.
Geschickt ließ ich mich über seinen Arm gleiten, kam elegant wieder mit beiden Füßen auf den Boden auf und startete einen Gegenangriff. Doch bevor ich ihn mit dem Kampfmesser an seiner Brust entlang fahren konnte, grölte er einen Zauberspruch.
"Verstärkungsmagie: siebenfache Verstärkung!" drang es bestialisch aus seinem Mund.
Ich konnte wahrnehmen, wie Magie durch seinen Körper schoss, welche, nach der Kampferfahrung mit ihm und dem Namen, seinen Körper um unzähliges verstärkte.
Augenblicklich sprang ich zurück, entkam gerade so einen Schlag, welcher an meiner Nase vorbeistreifte und einen scharfen Luftzug in mein Gesicht schleuderte.
Sicher landete ich auf dem Waldboden, nur um dann wieder vor zu preschen.
Unüberrascht schwang der Riese seinen Arm, verfehlte mich um Haaresbreite und schlug mit einer unglaublichen Kraft in den Boden ein, so das dadurch krachend ein noch größer Krater als beim letzten Mal entstand.
Er ist stärker und schneller geworden. Auch seine Reflexe und Sinne haben ein übernatürliches Ausmaß bekommen.
Uneingeschüchtert, griff ich erneut mit dem Kampfmesser an, unser Kampf war hautnah, keiner von uns verringerte den Abstand zwischen unseren Köpern auf vier Meter.
Ich wich seinen Schlägen aus, er versuchte es mir gleichzutun, konnte einen Schnitt über seinen Oberarm jedoch nicht verhindern.
Mit einem Brüllen ließ der Riese die Baumkronen um uns erzittern. Er schlug wild um sich, versuchte mich zu treffen, wie eine nervige Fliege, welche sich nicht erschlagen ließ und zertrümmerte dabei ohne einem Wimpernzucken den Boden, welcher schon der Mondlandschaft ähnelte.
Gerade als ich einem Schlag auswich, konnte ich noch rechtzeitig meinen Kopf nach links drehen, so das der Pfeil aus Sand knapp an meiner Wange entlang fuhr. Das wenige Blut, welches aus der Wunde lief, ignorierte ich.
In der Hitze des Gefechts hatte ich den Sandmagier außen vor gelassen, da er großer Vertrauen in seinen Kameraden zu haben schien, er griff auf jeden Fall nicht ein.
Doch jetzt, da der Riese einen Schnitt am Oberarm und über sein Knie hatte und deutlich Probleme mit meiner Flinkheit und Schnelligkeit hatte, hatte er es sich anders überlegt.
Weitere Sandpfeile schossen auf mich zu, zusammen mit dem Angriffen des Riesens, wurde ich eingeschränkt.
Ich besaß kein Tröpfchen Magie mehr, weshalb ich Angriffe aus der Ferne nicht durchführen konnte.
Mit einer geschickten Bewegung in der Luft tat ich dem Riesen mitten ins Gesicht, er taumelte kurzzeitig nach hinten, fing sich aber schnell wieder.
Hässlich verzerrt war sein Gesicht, seine Wut musste nun schlimmer als jeder Vulkan in seinem Innerem brodeln.
Ich täuschte einen zweiten Tritt an, jedoch stieß ich mich an seiner Brust ab und ließ mich nach hinten schießen, für menschliche Augen nur angestrengt verfolgbar.
Genau so schnell sprintete er mir hinterher und spannte jeden seiner Armmuskeln an.
Seinen unverzerrten Blick entgegnete ich mit einem kalternsten, in welchem reine Kampffreude glitzerte.
In der Sekund, in der meine Fußspitze dem Boden berührte, drückte ich meinen Rücken durch, bog meinen Oberkörper nach unten, der Schlag des Riesen ging über mich hinweg.
Voller Blutrausch starren Augen wanderten von mir gerade aus und blieben ungläubig auf dem vor Schreck erstarrten Gesichtsausdruck seines Kapuzen tragendem Kollegen hängen.
Der Kraft eines Gebäudeeinsturz gleichend traf der Schlag des Riesen den anderen Räuber, welcher wie eine Kanonenkugel über die Fläche flog und mit einem mit explosionsartigem Knall in einen Baum einschlug.
Statt wie bei mir mit einer Delle davon zu kommen, zerberste der Baum komplett, so das Holzteile und Rinde in alle Richtungen flogen.
Mit einem ohrenbetäubendem Krach fiel der abgeschlagene Oberteil des Baumes auf den Waldboden, wo er eine Staubwelle aufjagte, welche uns in ihr einschloss.
Augenblicklich gehe ich wieder in eine aufrechte Position und sprang mit einem Hechtsprung von dem Riesen weg, welcher durch den grauen Rauch nicht mehr zu sehen war.
Der Staub und Dreck hielt nicht lange an, er lichtete sich wenige Sekunden nach dem Aufschlag, doch diese reichten, um genügend Abstand zwischen mich und den Riesen zu bringen.
Verwirrt und orientierungslos torkelte der Räuber und schaute sich aufgelöst um.
Sein Blick traf meinen und auf ein Mal schien alle Verwirrung zu weichen, der tötungsfreundliche Blick fand den Weg zurück in seine Augen.
Uns trennten zwanzig Meter.
Meine angespannte Körperhaltung legte sich. Das Fabre-Knife lag locker in meiner Hand, während ich meinen Blick auf den Boden richtete, so das meine Haare mein Gesicht verdeckten.
Mein vom Kampf aufgescheuchter Atem zog verschnellert Luft in meine Lungen.
Ich war an einem Punkt angekommen, an dem sich mein Körper egal anfühlte. Die Schmerzen waren in die hinterste Ecke meinen Gehirns vertrieben worden, ich spürte sie nicht.
Leise ging ich einen Schritt nach dem Anderen auf den Riesen zu.
Wie in Trance hob ich meinen Kopf, ließ den Räuber auf meine zu Schlitzen verengten, vor Überzeugung und Ernsthaftigkeit überschwappenden Augen, welche eine unheimliche Aura ausstrahlten, schauen.
Etwas überrascht wich der Riese einen Schritt nach hinten, blickte mich dann jedoch mit teuflischen Ausdruck an.
"Verstärkungsmagie: zehnfache Verstärkung!" brüllte er über die Waldfläche. Mehr schaffte er auch nicht.
Mit aller verbliebenden Kraft drückte ich mich vom Boden ab, war innerhalb einer Sekunde vor ihm, das Kampfmesser genau vor seinem Gesicht.
Eine Druckwelle meines Abstoßens und des Messers drückte sich an seinen gewaltigen Körper. Mit zitterndem Körper und geweiteten Augen sah er auf die Klinge vor ihm.
Sie hätte ihn durchs Gehirn stoßen können.
Wie in Zeitlupe gaben seine Beine nach, seine Augen rollten nach oben und er krachte auf den Boden.
Er hatte das Bewusstsein verloren.
Mir passierte das gleiche.
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