Nightmare Stories: Blind in der Dunkelheit

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Das Erste, was Charlie spürte, als er seine Augen öffnete, war ein stechend brennender Schmerz, der ihm durch den Schädel schoss.

Mit jedem Wimpernschlag wurde dieser Schmerz intensiver und brüllender.

Die Neonröhre, die von der Decke hing, blitzte ihm in seinen Augen, als würde ein Autofahrer, mit eingeschaltetem Fernlicht, auf ihn zufahren.

»Charlie bist Du wach?«, erklang eine geheimnisvolle Stimme, aus der hinteren Ecke des Raumes.

»Ja, Doktor Friedland«

Charlie wusste, die Stimme sofort der richtigen Person zuzuordnen. Doktor Friedlands blick nach zu urteilen, hatte er damit nicht gerechnet.

»Anscheinend, kannst Du Dich an mich erinnern. Kannst Du Dich denn, auch an unser Gespräch erinnern?«

Charlie's Hände verkrampften sich und sein Atem stockte.

»Sie meinen«, begann er den Tränen nah, »dass ich, für Justine und Phillipps tot verantwortlich bin.«

Diese Worte, schwebten bleiern durch den Raum, bis Dr. Friedland sie mit seiner Antwort einfing.

»Ja, das meinte ich.«

Charlie versuchte, sich langsam aufzurichten, doch jedes Mal, wenn er das tat, wurde ihm schwindlig und sein Kopf füllte sich mit stechenden Schmerzen.

»Gott, warum habe ich denn bitte so endlose Kopfschmerzen Doc?«

»Das werden die Nebenwirkungen, von dem Sedativum sein, welches ich Dir vorhin gespritzt habe.«

Trotz der starken Schmerzen, wagte Charlie noch einen Versuch, sich aufzurichten, um in seinem Kopf, ein Bild zu dem Raum zu bekommen, dessen akustische Signale, bei jedem Wort, wieder auf zurückprallten.

Er sah, zwei vergitterte Fenster und einen Raum, der gänzlich in Weiß gehüllt war. Die Wände, wurden von schlichten Fließen geziert und außer der Pritsche auf der er lag und zwei Stühlen, befand sich nichts in dieser Kammer. Es ähnelte mehr einer Leichenkammer, als einem psychologischem Besprechungsraum.

»Warum haben Sie mir denn so etwas gegeben?«

»Weil Du nach unserem Gespräch, immer aggressiver wurdest und angefangen hast, mich und andere Insassen der mittat zu beschuldigen«, antwortete Friedland.

Charly hob die Hände, um sein Gesicht in ihnen zu vergraben. Jede Frage und jede Antwort klang so nah, fühlte sich aber, umso ferner an desto mehr er ihnen lauschte und sich auf sie konzentrierte.

»Aber das ist normal«, fuhr Friedland fort, »für Leute mit Deinem Geisteszustand.«

Charlie sah ihn an da er, dass Gefühl hatte, Friedland wollte noch mehr sagen. Was er aber nicht tat.

»Meinem Geisteszustand?«, fragte er, ohne die Antwort wirklich wissen zu wollen.

Friedland zögerte, Vielleicht ist es für die Wahrheit noch zu früh, wog er in Gedanken ab.

»Bitte sein Sie ehrlich zu mir Doc.«

Und er entschied sich dafür zu lügen.

»Du leidest unter schweren Wahrnehmungsstörungen. Und das in solch einer erheblichen Form, wie ich es noch niemals zuvor gesehen hatte.«

Wahrnehmungsstörungen, Geisteszustand, aggressiv, Mord.

 Alles Worte, die er kannte. Nur konnte er die Bedeutung dieser momentan nicht abrufen. Als wären sie verschlossen und der Schlüssel zum Schloss ist unerreichbar.

Nightmare Stories: Blind in der DunkelheitWhere stories live. Discover now