Prolog

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Ich hab mich noch nie verkauft, aber ich wusste immer, was ich wollte, und für manche Dinge gibt es einfach Abkürzungen, die alle Bildung und Karrierechancen dieser Welt unbedeutend erscheinen lassen. Ich kenne sehr viele dieser Wege, und ich weiß, was ein Lächeln und ein Augenaufschlag zum richtigen Zeitpunkt bewirken können. Alles, was darüber hinausgeht, ist reines Vergnügen.

Ich habe mich noch nie schlecht gefühlt bei den Dingen, die ich gemacht habe - ganz im Gegenteil: Es war immer ein Gefühl von prickelnder Macht. So, als ob ich mit der Lust der Typen nicht nur ihre Schwänze, sondern meine ganze Welt kontrollieren könnte - und das hat mich über alle Maßen erregt. Geld war dabei immer Nebensache. Sie kauften mir die Welt, die sie nicht sehen konnten.

Habe ich einen Vaterkomplex? Darauf könnt ihr wetten! Aber es ist anders, als ihr denkt, denn ich hasse meinen Vater fast genauso sehr, wie ich ihn liebe, und er ist mit Sicherheit nicht unschuldig daran, dass ich mich bevorzugt von Kerlen ficken lasse, die deutlich älter sind als ich. Aushalten lasse ich mich inzwischen nicht mehr von ihnen, denn jetzt zahlt mein Daddy für mich.
Aber vorher waren es die Sugar Daddies, und davon will ich hier erzählen.

Wie alles anfing, weiß ich noch ganz genau. Ich saß mit einer Freundin aus meiner Schule am Brunnen, und wir gingen in die 10. Klasse. Ich war 15, und ich glaube, ich war schon da in kaum jemanden mehr verliebt als in mich selbst. Das klingt unsympathisch. Es ist unsympathisch, aber ich wollte keine Preise fürs nett sein gewinnen. Ich wollte punkten, um jeden Preis, bei meinen Freundinnen und auch bei den Jungs - und das war viel einfacher als gedacht.

Sugar DaddyWhere stories live. Discover now