Kapitel 3

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Ein Strahl Sonnenlicht schien durch die Bullaugen und erleuchtete den normalerweise dunklen, schäbigen Konferenzraum. Die Dekoration bestand vorwiegend aus nachgemachtem Holz, ehemals so unerlässlich für alle Keller in den achtziger und frühen neunziger Jahren, lange bevor man dazugelernt hatte. Die Fliesendecke war abgehängt und mit Reihen von Neonlichtern versehen. Es war die Art, die alle ein wenig aussehen ließ, als hätten sie die Gelbsucht. An Haken an der Wand hingen Schutzhelme, und daneben waren ein Flachbildschirm mit einer Diagonale von 127 Zentimetern und eine Weißtafel angebracht.

Dort stand nun Jack und betrachtete das gesamte Team, das sich versammelt hatte. „Was haltet ihr davon – am besten stellen wir uns alle erst einmal vor. Ich bin mir sicher, unsere Neuankömmlinge hatten noch nicht die Gelegenheit, die anderen kennenzulernen."

Dr. Grant Holland lächelte und winkte Rajesh und seinen Studenten zu. Groß und schlaksig, ging Grant mit seinen rosigen Wangen und leicht ausgedünnten Haaren auf die 60 zu. Er selbst betrachtete sich als Wissenschaftler. Einige seiner Theorien über morphogenetische Felder und die Kommunikationen zwischen verschiedenen Spezies waren allerdings ziemlich weit hergeholt. „Man könnte sagen, ich bin der Biologe an Bord. Geboren wurde ich in Bath, England. Ich habe am Imperial College London studiert. Meine Funktion besteht darin zu untersuchen, wie das Leben nach dem Asteroideneinschlag langsam wieder auf den Planeten zurückkehrte. Wäre ich jemand, der gern Wetten abschließt – was ich nicht bin –, würde ich jetzt einmal behaupten, die Rolle, die die Vulkane beim Massenaussterben gespielt haben, wurde bisher massiv übersehen."

Als nächstes war Dr. Dag Gustavsson an der Reihe. Ein Schwede mit kantigem Kinn, einem dichten roten Bart und einem durchdringenden Blick, hätte er ohne weiteres einen Wikinger abgeben können – wären da nicht sein Batik-T-Shirt und seine Birkenstock-Sandalen gewesen. Er legte die Hände zusammen und machte eine leichte Verbeugung. „Freut mich sehr, Sie kennenzulernen. Ich bin ein ausgebildeter Paläontologe. Für diese Mission habe ich allerdings den inneren Zoologen hervorgeholt. Ich zeichne die Entwicklung der Säugetiere nach der Katastrophe auf."

Billy Brenner trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch. Er fühlte sich sichtlich unbehaglich. Auf eine gewisse, ungepflegte Weise sah er nicht schlecht aus. Seine Wangen zeigten Pockennarben, die Überreste eines besonders starken Akne-Anfalls in seiner Jugend. Es war nur eine der vielen Schwierigkeiten, mit denen er als Heranwachsender zu kämpfen gehabt hatte. „Ich leite den Bohrbetrieb für Suntech. Bin schon seit zehn Jahren bei dem Unternehmen. Bevor der Wirbelsturm Katrina dem ein Ende gesetzt hat, habe ich meinem Vater beim Krabbenfischen geholfen." Seine Augenbrauen zuckten in die Höhe, wie um zu unterstreichen, dass dies alles längst hinter ihm lag. Doch jeder, der ihn beobachtete, wusste genau, das stimmte nicht.

„Jetzt seid ihr drei an der Reihe", bemerkte Jack.

Adam und Leah winkten den anderen zu und erklärten, dass sie beide Doktoranden vom MIT waren, die im Bereich der künstlichen Intelligenz arbeiteten.

Im Raum wurde es still.

Rajesh hatte sich entschlossen, kein Wort über seine Kindheit in Kalkutta und den Umzug nach Amerika als Teenager zu verlieren. Stattdessen zog er mit einem Ruck ein Tuch von einem nahezu einen Meter hohen Objekt, das auf dem Tisch neben ihm stand.

„Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen allen A.N.N.A. vorzustellen zu können", verkündete er.

Vor ihnen stand der Oberkörper von etwas, das wie ein Roboter aussah. Ein Glasschirm in der zierlichen Form des Gesichts einer Frau zeigte das Bild eines echten Menschen. Zwei mechanische Arme entfalteten sich, und der Roboter winkte der Gruppe zu.

„Oh Mann, das ist geil!", kreischte Dag und beugte sich vor.

Billy Brenner wirkte wie betäubt, vielleicht sogar ein wenig ängstlich.

Zum Aussterben verdammt #1: Der Code von James D. PrescottΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα