Kapitel 8

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Die nächsten Tage verliefen immer gleich.Ich gehe unserem Vater größt möglich aus dem Weg,Tobi spielt in unserem Zimmer während ich mich im Bett aukuriere und vor mich hin döse.

Heute ist es soweit.Das erste Mal nach den Sommerferien in die Schule.Auf in die letzte Runde.Meine Bewerbungen habe ich schon früher verschickt und bin auch schon bei einer Tischlerei angenommen,wo ich dann nächsten Sommer eine Ausbildung anfange.
Aber erstmal zur Schule.Ich stehe auf,ziehe mich an und packe das Nötigste in meinen Rucksack.Heute würde Papa auf Tobi aufpassen und morgen geht er mit ihm zur Einschulung und danach gibt es eine kleine Feier bei Arbeitskollegen von ihm,da auch diese ein Kind einschulen.
Ich steige auf mein Fahrrad und radel die fünf Kilometer bis zur Schule mit Leichtigkeit.Dort passiert aber nur das Übliche:Stundenplan,Lehrer usw.

"Bin wieder da!",rufe ich als ich zur Tür eintrete."Lotte!",schreit ein wuseliger Tobias mir entgegen und umarmt mich. "Na einen schönen Vormittag gehabt?" Er nickt. Papa schläft auf dem Sofa. 'So viel zum Thema aufpassen'.Ich bringe meinen Rucksack weg und komme wieder runter. "Hunger ?",frage ich den kleinen Wirbelwind. "Ja" Seine Augen leuchten. Also mache ich mich daran in der Küche eine Pizza für ihn auf zu backen. Er spielt noch im Garten und freut sich anscheinend mega auf Morgen und auf seinen bevorstehenden Geburtstag in zwei Wochen.Ich seufze,denn ich habe noch kein Geschenk für ihn.

Wenig später sitzen wir zusammen am Tisch und ich kaue zaghaft an einem Brötchen mit Marmelade während Tobias die Pizza in soch hinein schaufelt.Im Wohnzimmer fängt es sich an zu regen. Dann steckt Papa den Kopf in die Küche und geht wortlos oben in sein Bett.
Nachdem Essen räume ich die Küche auf,spüle und räume anschließend das Wohnzimmer auf.Dann beginne ich die restlichen Zimmer zu putzen.

Nach ca 1 1/2 Stunden bin ich fertig und schaue Tobi beim spielen im Garten zu.Eine kühle Brise umschließt mich und lässt mich frösteln.Ab und an nippe ich an meinem Wasserglas.Vögel zwitschern,die Straße mal kaum hörbar hier und da laufen Rasenmäher oder es grillt jemand.Ich schließe die Augen um alles um mich herum deutlicher wahrzunehmen.

Ich komme die Treppe hinunter gesprintet,weil ich fremde Stimmen gehört habe. Stürmisch laufe ich meiner Oma in die Arme.Mama macht noch was in der Küche zum Grillen fertig und Papa wartet draußen.Tobi schläft in seiner Wiege im Wohnzimmer.
Mama verteilt Salate und Co und ich sitze hibbelig auf dem Stuhl.Papa hat nun Tobi auf dem Arm und dieser schaut sich um.Dann sehe ich zu Mama.Ihr warmes und breites Lächeln.Eine Haarsträhne hängt ihr ins Gesicht,doch das stört sie nicht,sie strahlt einfach mit der Sonne um die Wette und sprüht dabei so viel Liebe,Freundlichkeit und Wärme aus wie kein amderer.Sie ist glücklich,dass alles so ist wie es in diesem Augenblick war.

Eine dunkle Wolke hat sich vor die Sonne gelegt und dahunter sehe ich auch schon wie sich die nächsten Wolken übereinander türmen.Ein Sommergewitter.Ich und Tobi haben sie schon immer gehasst.Doch etwas Regen zur Abwechslung tut glaube ich ziemlich gut. "Tobi,komm mit rein.Es gewittert bald." Er nickt und schaut dann kurz ängstlich nach oben.Ich packe mein Glas und gehe schon vor.Zusammen setzen wir uns mit einer Tüte Chips vor den Fernseher und schauen uns einen Film an,als es draußen anfängt zu donnern und zu blitzen.Tobis Hände umklammern meinen Arm und er rutscht ganz nahe an mich.Ich lege den Arm um ihn und streichel ihm über sein Haar."Hier drinnen passiert uns nichts.",flüstere ich ihm zu.Draußen wird es immer dunkler und dunkler.Doch kurz bevor das Gewitter vorbei ist,flucht unser Vater von oben:"Verdammte Scheiße hier!Stromausfall...Das auch noch." Ich hatte schon längst alles elektronisches ausgschaltet.
Ich mache also mir und Tobi ein Brot zum Abend und wir machen uns Bett fertig,weil sowieso kein Strom da ist.

Als ich das Zimmer betrete,sitzt der Junge an der Bettkante und hält seinen Lieblingsteddy fest im Arm.Seine Augen sind vor Angst geweitet.Ich setze mich neben ihn und nehme ihn in den Arm."Möchtest du heute Nacht bei mir schlafen?",frage ich. "Ja bitte.Das Gewitter macht mir Angst." Und erst jetzt höre ich das entfernte Grummeln eines Gewitters.Also lege ich mich hin und mein Bruder vor mich.Ich decke ihn zu und lege meinen Arm über ihn. "Hab dich ganz doll lieb,Tobi!",sage ich und küsse ihn aufs Haar. "Ich dich auch...",murmelt er verschlafen und kurz darauf geht sein Atem langsam und gleichmäßig. Ich konzentriere mich auf das Grollen in der Ferne und schlafe darüber ein.

Stärke ist nicht angeboren!Where stories live. Discover now