Fünfzehn - LISA

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„Oh mein Gott, du hast dich von Will getrennt?", schreit Anna beinahe und sieht mich geschockt, mit einer Spur von Freude, an. „Wo ist der Sekt wenn man ihn mal braucht?"

Genervt rolle ich die Augen. „Nein, hör' mir doch zu! Wir haben nur eine Pause."

Enttäuscht sackt Anna auf meinem Bett zusammen, bis sie sich etwas in ihrem Kopf zusammenreimt. „Und das hat dir gereicht um mit Steven zu schlafen?"

„Nein!", sage ich direkt klar und deutlich.

„Aber ich dachte du hast den ersten Schritt gemacht."

„Anna, ich bin mir nicht so sicher. Ich war so dicht an dem Abend..."

Ich lasse mich auf meinem Bett fallen und atme tief durch.

„Und? Wie war er?", fragt Anna und dreht sich auf den Bauch.

Grinsend schaue ich sie an, bis wir beide anfangen zu lachen.

„So verlegen habe ich dich ja lange nicht mehr gesehen.", kommentiert sie, „Erzähl' schon. Bitte!"

„Na gut.", erwidere ich, jedoch bekomme ich das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht. „Er war... gut."

„Nur gut?"

„Okay, vielleicht mehr als nur gut."

Verlegen greife ich nach einem Kissen und presse es auf mein Gesicht. Währenddessen strample ich unkontrolliert mit den Beinen in der Luft. Wieso benehme ich mich wie eine Dreizehnjährige, die zum ersten Mal einen Jungen geküsst hat?

„Also würdest du ihn weiter empfehlen?", möchte meine beste Freundin wissen.

Irritiert nehme ich das Kissen von meinem Gesicht und schaue sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Willst du immer noch mit ihm schlafen?", frage ich nun.

„Nein du doofi, das hast du mir schon weggenommen. Deswegen bin ich übrigens etwas sauer...", äußert sie sich schmollend.

Mitfühlend streiche ich ihr über den Kopf. „Es tut mir ja so leid."

Selbst ich würde mir das nie im Leben abkaufen und Anna tut das auch nicht, weshalb sie mich mit meinem Kissen abschmeißt.

„Du bist eine schlechte Schauspielerin."

„Ich wollte dich doch nur aufmuntern!", verteidige ich mich und drücke das Kissen an mich.

Stille macht sich ihren Weg breit durch meinen Raum und wir beide träumen vor uns hin, bis Anna sich räuspert und ich sie erwartungsvoll ansehe.

Einige Sekunden denkt sie noch nach, doch dann spricht sie, „Also willst du das mit Will beenden?"

Möchte ich das mit Will beenden?

„Ich weiß es nicht...", gestehe ich ehrlich.

„Dir ist schon klar, dass er dir das nie verzeihen wird, oder?"

Ich atme tief durch. „Ja, aber niemand hat gesagt, dass er es je erfahren muss."

„Lisa!", sagt Anna empört und setzt sich hin.

Fragend sehe ich sie an.

„So kenne ich dich doch gar nicht."

„Ich weiß, das klingt eher nach dir, sowie deine geheime Mitbewohneraktion.", fauche ich zurück.

„Ey, immerhin hattest du dank mir wieder Sex und dann auch noch guten!"

Stolz legt sie sich die Hand auf ihren Brustkorb und zieht ihre Augenbrauen in die Höhe.

Die MitbewohnerkatastropheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt