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Louis

,,Haz?" Ich schaute mich im Zimmer um, fand meinen Ehemann aber nirgendswo. Ich schaute auf die Uhr. Kurz nach 8. Ohne zu duschen, ging ich erstmal auf Husband-Suche. Leicht panisch, weil ich schon das halbe Haus abgesucht hatte, war das Wohnzimmer meine letzte Hoffnung. Was soll ich sagen, da lag er, auf der Couch, umarmte ein Kissen und schlummerte vor sich hin. Gott, er ist einfach die süßeste Kreatur auf diesem Planeten. Aber warum lag er hier und nicht in unserem Bett? Ich überlegte ihn aufzuwecken, entschied mich jedoch dagegen und ging in die Küche. Ich bemerkte, dass wir keine Eier mehr da hatten. War er nicht gestern erst einkaufen oder so? Dann ist das jetzt wohl meine Aufgabe. Ich fuhr schnell mit Harrys Auto zum Supermarkt und kaufte die Eier. Dabei achtete ich ganz genau darauf, wer mich beobachten könnte. Ich ging aus dem Laden raus und direkt zum Auto, dadurch dass ich mit Harrys Auto da war, könnte jetzt jeder Paparazzo tödlich für mich sein. Erleichtert, dass der Supermarkt so leer war, fuhr ich wieder nach Hause. Olivia war auch schon wach und half mir mit beim zubereiten. ,,Was hast du denn mit Harry gemacht, dass er jetzt so fertig ist?", grinste sie mich an. ,,Nicht das, was du denkst. Obwohl das auch geil war." Sie verzog ihr Gesicht und ich lachte. Ich überlegte kurz, ob ich ihr von seinem Traum erzählen sollte, entschied mich aber bewusst dagegen. ,,Ich glaub er konnte nicht mehr schlafen und ist dann aufgestanden." Liv ist zurzeit einfach zu empfindlich, um dies jetzt zu hören. Ich ging ins Wohnzimmer, wo Harry immer noch schlafend auf der Couch lag. ,,Haz?", flüsterte ich und gab ihm ein Kuss auf seine Schläfe. Aus seinem Mund ertönte nur ein dunkles Stöhnen. Direkt nach dem Aufstehen ist seine Stimme immer besonders tief und rau. Weiterhin küsste ich seine Schläfe, bis er sich dann endlich umdrehte und mich ansah. Er nahm mein Gesicht in die Hände und zog mich zu sich runter. Ein Prickeln durchfuhr meinen Körper und Schmetterlinge bildeten sich in meinem Bauch. Selbst nach mehreren Jahren Ehe, schafft es dieser Mann, dass ich mich jeden Tag ein Stück mehr in ihn verliebe. Dieser Mann macht mich einfach nur verrückt. Erschwert löste ich mich von seinem Kuss und lächelte ihn an. ,,Ich hab Frühstück gemacht und Liv wartet auch schon." Er konnte noch nicht mal seine Augen richtig offen halten, als er sagte: ,,Das einzige Frühstück, was ich will, bist du." Geschmeichelt, und doch empört, redete ich ihm das schnell wieder aus. ,,Harry, deine Schwester ist gleich nebenan." Würden wir jetzt immer noch alleine hier wohnen, hätte ich sein Angebot schon längst entgegen genommen. Zum Glück kam er allerdings zu Vernunft und stand auf.

Nach dem Frühstück entschieden Harry und ich mal wieder etwas alleine zu machen. Nur wir beide. Anscheinend passte das Olivia ganz recht. Sie schien schon seitdem die Jungs da waren wieder richtig glücklich zu sein. Es freut mich sie so zu sehen, doch der Grund dafür macht nicht nur Harry zu schaffen. ,,Haz, ich hab da jemanden kennengelernt und ich mag ihn auch echt. Ich wollte fragen, ob er zu uns darf, wenn ihr jetzt sowieso weg seid?" Anhand des Blickes meines Mannes, konnte ich schon seine Antwort erahnen. Außerdem wunderte es mich, woher sie diesen "jemanden" kennt, da sie ja nicht wirklich Kontakte hier hat. Harry hätte so oder so nein gesagt, aber unsere Lebenssituation kam ihm da dann doch zugunsten. "Aufgrund unserer Familiensituation und unserem Bekanntheitsgrad geht das beim besten Willen nicht."
,,Oh.. ja, stimmt. Ok, dann nicht." So schnell, wie Liv das Thema abdankte, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Ich bin mit vier Schwestern aufgewachsen. Normalerweise müsste sie jetzt ein riesen Drama daraus machen. Nur bin ich nicht in der Position ihr irgendetwas vorzuschreiben.

Harry und ich waren schon im Auto und auf den Weg zu einem Club. Wir wollten mal wieder unbedingt allein feiern gehen und das war wirklich ein Club unseres Vertrauens. Teuer, aber sicher. Kaum jemand wusste von diesem Club und er war auch nicht mitten in der Stadt. Wir hatten uns einen eigenen Aufenthaltsraum gemietet, um auch wirklich allein zu sein. Noch im Auto, hielt Harry die ganze Zeit meine Hand und küsste sie ab und zu. Meistens fährt er, weil ich es lieber habe herumgefahren zu werden. Wir hatten das Radio an, als auf einmal einer von Harrys Songs kam. Er mochte es nicht wirklich sich selber im Radio zu hören, aber ich liebe es. Sofort lächelte ich ihn an und drehte das Radio lauter. Natürlich sang ich, so laut ich konnte, mit. Somit entlockte ich ihm ein Lächeln, welches einfach nur goldwert war.

Harry's secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt