Eiskalte Luft umfing Harry als er zu sich kam. Niemand schien in der Nähe zu sein. Sein Körper fühlte sich steif an und er spürte seinen Magen knurren.
Vorsichtig schlug er die Augen auf, doch er sah nichts. Es war stockdunkel.Er hob eine Hand an und fasste neben sich auf den Boden. Langsam fuhr er mit dem Finger über die kalte Erde die sich dort befand. Als er über sich fasste spürte er Stein.
Die steinerne Decke war nur um die 15 cm entfernt und er realisierte, dass er sich nicht richtig bewegen konnte. Ohne es kontrollieren zu können, fing er an hektisch zu Atmen, obwohl er wusste, dass er so den ganzen Sauerstoff wegatmete.
Er ließ die Hand sinken und versuchte sich zu erinnern was passiert war. Er hatte Snape sterben sehen, dann war er in die große Halle gegangen und dort hatte er gegen Voldemort gekämpft.
Er erinnerte sich, wie ihn der grüne Lichtstrahl erreicht hatte. Der Todesfluch hatte ihn getroffen. Wie konnte es also sein, dass er lebte? Lebte er überhaupt?
Doch ihm war so kalt, dass er sich recht sicher war zu leben. Der Todesfluch hatte ihn getroffen und er hatte nichts mehr gefühlt.Jetzt kehrte das Gefühl in seinen Körper zurück und er bemerkte, dass er seinen Zauberstab in der anderen Hand auf der Brust umklammert hielt.
Wo war er? Dann bewegte er die Hand in der er den Zauberstab hielt. Vorsichtig bewegte er sie neben seinen Körper, wo genug Platz war ihn aufzurichten.Er durchkramte sein Gedächtnis nach einem Zauber, mit dem man soliden Stein bewegen konnte, doch sein gefrostetes Gehirn wollte nicht mitarbeiten.
Schließlich wirkte er einen einfachen Leviosa und versuchte den Stein anzuheben. Tatsächlich wackelte das Gestein etwas, doch es blieb an der Stelle. Er wollte es gerade noch einmal versuchen, als er die Besinnung verlor.~•~
Als er wieder aufwachte war ihm noch kälter. Der Zauberstab war ihm aus der Hand gefallen und hektisch tastete er danach. Erleichtert umfasste er das dünne Holz.
Tief atmete er durch und führte dann einen weiteren Leviosa Zauber aus. Der Zauber war um einiges mächtiger als der letzte und tatsächlich hob sich der Stein über ihm an.
Langsam fiel silbrig-graues Licht durch die Ritze und mit einem Schlenker des Zauberstabs rutschte die Steinplatte über ihm zur Seite. Vor Anstrengung keuchend starrte er in den Nachthimmel. Frische Luft umwehte seine Nase und er beruhigte sich.
Mit schmerzenden Knochen quälte er sich in eine sitzende Position und schaute verblüfft über die Trümmerübersähte Landschaft der Hogwartsländereien. Der Mond stand hoch am Himmel. Er bewegte seinen steifen Nacken und realisierte, dass die Steinplatte, die über ihm gelegen hatte eine Gravur besaß.
Mühsam stand er auf und zischte schmerzerfüllt, als er seine kalten Gelenke knackten. Er stieg aus dem Erdloch und starrt auf die Gravur der Steinplatte. In geschwungenen Buchstaben stand dort:
Der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt.
Harry James Potter
geboren 31.07.1980
gestorben 02.05.1998Er war also tatsächlich tot. Harrys Gedanken gingen langsam und verwirrend ineinander über. Er hatte in einem Grab gelegen.
Geistesgegenwärtig ließ Harry die Steinplatte wieder über das Grab schweben - sein Grab. Dann sah er sich um. Niemand war zu sehen und durch den Stand des Mondes ahnte Harry, dass es um die drei Uhr nachts sein müsste.
Apathisch ging er zum Tor, das Hogwarts von der Aussenwelt trennte und ging nach Hogsmeade. Den Zauberstab hatte er immer noch fest umklammert. Die Straßen waren ausgestorben leer und viele Häuser sahen verwaist aus.
Harry bückte sich und hob einen Tagespropheten auf, der vom 04.05. war. Mindestens zwei Tage hatte er also in diesem Erdloch gelegen. Er blätterte sich durch die Artikel und hatte bald einen groben Überblick über die Geschehnisse. Voldemort an der Macht, Muggelmorde, Sieg über Harry Potter.
Die Nachtluft war nicht sonderlich kalt, doch Harry zitterte. Er lies den Propheten fallen und stolperte auf den Eberkopf zu. Die Ausgangssperre schien aufgehoben zu sein, sonst wären wohl schon längst Todesser aufgekreuzt. Die Haustür Aberforths war natürlich verschlossen, doch Harry wirkte einen einfachen Alohomora und die Tür schwang auf.
Er wollte einfach von dieser Gasse weg. Die Tür quietsche, als Harry sie hinter sich schloss. Er setzte sich in einem kleinen Wohnzimmer auf einen Stuhl und starrte an die Wand. Er war also tot. Ok. Das störte ihn eher weniger. Doch die Sorgen um seine Freunde waren größer.
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Harry Potter; 1976-vergangenes Unglück
FanfictionABGEBROCHEN Der Krieg ist verloren, Harry hat überlebt und möchte nun seine Freunde retten. Durch einen Unfall geraten Harry, Ron und Hermine in das Jahr 1976. Dort trifft Harry auf seine Eltern, macht neue Freunde und sucht in erster Hinsicht einen...