Hermine fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Nur Draco, der immer noch ihre Hand hielt und sie jetzt sanft drückte, beruhigte sie leicht. Hielt sie aber nicht davon ab, unruhig auf ihrem Suhl rumzurutschen, wie es normalerweise gar nicht ihre Art war.
"Miss Grager, Mister Malfoy, ich hoffe, dass sie eine glaubwürdige Erklärung für mich. Ansonsten muss ich leider ihre Eltern benachrichtigen, Mister Malfoy.", erklärte Snape mit seiner ruhigen, aber aggressiven Stimme.
Hermine sagte nichts und starrte nur auf den kargen Steinboden.
"Ich...also, ich...wir, wir haben-", stammelte Draco. Er suchte verbissen nach einer Ausrede. Snape knallte seine Faust auf die Schreibtischplatte und polterte: "Hören sie auf zu stottern und reißen sie sich zusammen."
Draco war nun still und überlegte immer noch was er seinem Professor antworten sollte. Das mit dem Spiel fiel weg. Klar könnten sie ihm das erzählten, es würde aber schnell auffliegen. Wieso sollten sie sonst so vertraut sein und Händchen halten?
Er entschied sich dafür, dass wenn er etwas sagen würde, es die Wahrheit sein würde. Er wollte nicht so ein Mensch wie sein Vater werden. So ein Verräter, so ein Lügner; ein Todesser. Er wollte das eigentlich nie und seitdem er Hermine richtig kennen gelernt hatte, wollte er das erst recht nicht mehr. Doch sein Vater nötigte ihn immer mehr. Bis jetzt war er noch davongekommen. Wenn das mit Hermine jetzt rauskommen würde, würde er ihn wahrscheinlich doch dazu zwingen.
Andererseits würde die Wahrheit sowieso rauskommen und dann würde er noch mehr Ärger bekommen, weil er es verheimlicht hatte.
Wenn er großes Glück hatte, würden seine Eltern sogar endlich begreifen, dass er nicht so sein wollte wie sie ihn wollten. Als Todesser!
Wenn herauskam, dass er mit einer Muggelstämmigen zusammen war, würden sie es vielleicht endlich begreifen.
Er warf noch einen Blick zu Hermine. Er hatte seinen Entschluss gefasst. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Hermine sah etwas ängstlich aus, machte aber keine Anstalten ihn aufzuhalten.
Also begann er: "Hermine und ich sind zusammen. Ist da irgendein Problem?"
Snapes Fassade bröckelte leicht und man sah ihm kurz die Erstauntheit an. Er fasste sich aber sofort wieder und räusperte sich kurz.
"Nun gut. Sie wissen, dass ich ihre Eltern benachrichtigen werde?", fragte Snape an Draco gewandt. Dieser starrte auf seine Hände und nickte resigniert. Hatte er es sich doch gedacht; natürlich würde sein Pate nun seine Eltern verständigen.
"Sie werden es nicht gutheißen, dass du mit einer ... nun ja ...einer Muggelstämmigen gehst.", sprach Snape weiter, wobei er "gehst" besonders abfällig aussprach. Snape hatte noch nie eine feste Freundin gehabt. Wusste er überhaupt was Liebe ist? Langsam kam es Draco wirklich so vor. So kaltherzig und gemein wie er war. Snape hatte ihnen den Rücken zugedreht. Man sah nur noch seinen abgewetzten Umhang, der gefühlt seit Jahren der Selbe war, und seine pechschwarzen, schmierigen Haare. Er sah sich die vielen kleinen Fiolen in einem kleinen Wandschränkchen an und richtete sie so, dass das Etikett gut zu sehen war. Draco wusste schon immer, dass Snape perfektionistisch war, aber er dachte immer, dass er nur im Unterricht so penibel war. Draco besah sich die Fläschchen in dem Regal genauer. Viritaserum, ein Vergessenstrank und dutzende andre gefährliche Tränke. Waren diese überhaupt im Schloss erlaubt? Klar, sie lernten ja auch solche Tränke zu brauen, ließen aber immer entscheidende Zutaten weg, sodass der Trank seine Wirkung verlor. Mit rauer Stimme knurrte Snape: "Worauf warten sie noch? Raus hier."
Snapes Stimme hallte noch im Raum wider, als Draco und Hermine immer noch händchenhaltend aufsprangen und in Windeseile aus dem Büro des Tränkemeisters stürmten. Hinter ihnen viel die schwere Eichentür mit einem lauten Krachen ins Schloss. Sie beschlossen wieder zurück auf den Ball zu gehen, auch wenn es nur war, um zu sagen, dass sie die Aufgabe geschafft hatten und sie nicht mehr mitspielen würden. Sie beendeten das Spiel und Hermine und Draco betraten die Tanzfläche und schon nach dem ersten Augenschlag, konnte man beobachten wie sie eng umschlungen im Takt der Musik hin und her wankten.
Sie waren nicht so ausgelassen wie vor dem "Besuch" bei Snape und jeder schien sich ein bisschen an den jeweils anderen zu klammern.Hermine hatte Bedenken. Wie würden Dracos Eltern wohl reagieren? Dracos Mutter kam immer sehr kühl rüber, aber wollte immer nur das Beste für ihren Sohn. Die Gryffindor glaubte nicht, dass Nazissa allzu bestürzt sein würde. Im Inneren war sie ein freundlicher, guter Mensch. Und Hermine machte sich die Hoffnung, dass sich Nazissa gegen ihren sturen Mann durchsetzen würde. Einige Male hatte sie dies ja auch schon geschafft. Nur ihr war es zu verdanken, dass Draco jetzt nach Hogwarts ging. Lucius hätte ihn sonst nach Durmstrang geschickt. Dafür war Hermine Nazissa mehr als dankbar. Was Lucius anging... Hermine hoffte inständig, dass dieser nicht über reagieren würde.
Draco machte sich ähnliche Gedanken und sagte mehr zu sich selber als zu Hermine: „Vergessen wir das und haben einen schönen Abend."
Hermine nickte, küsste ihn und zog ihn noch näher zu sich ran.
„Ja. Vergessen wir das für heute.", flüsterte sie ihm in Ohr, bevor Draco ihre Lippen mit seinen, für eine gefühlte Ewigkeit, die für Hermine nicht enden sollte, versiegelte.
Der Moment war viel zu schnell vorüber und beide schnappten nach Luft.
Sie lachten sich an und Hermine legte ihre Stirn an seine Brustbund atmete den ihr so gut bekannten Geruch ein.Währenddessen hatte sich das Spiel zu Pansys Bedauern aufgelöst. Ihr Plan, Draco von Hermine zu trennen und ihn für immer für sich zu gewinnen, hatte nicht funktioniert. Stattdessen hatte sie das Spiel offensichtlich noch weiter zusammen gebracht.
Pansy sah mit Blaise und einnigen anderen Slytherins in einer Ecke und starrte missmutig auf die Tanzfläche auf der ausschließlich Paare einen langsamen Walzer tanzten, sich küssten und miteinander schmusten. Alle, außer eins....
Luna und Neville. Sie tanzten nicht wie alle anderen langsam zur Musik, sondern flogen förmlich über die Tanzfläche. Dabei machten sie wirre Bewegungen. Sie sahen dabei so komisch aus, sodass Pansy sich nur mit großer Mühe ein Lachen verkneifen konnte. Sie fand das peinlich. Wie sich jemand so benehmen konnte... Sie schüttelte ihren Kopf... lächerlich...____________________
Es tut uns so leid, dass heute kein OS im Adventskalender erschienen ist. Es gab einige Probleme und der OS ist weg. :/ Das ist so schade...
Trotzdem viel Spaß morgen und natürlich hier bei Butterbier um Mitternacht weiterhin. (Danke für die vielen Favoriten <3)
Ju
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Butterbier um Mitternacht
RomanceEine halbe Entführung und ein Schulprojekt, bei dem Ausgerechnet Hermine Granger, die beste Schülerin des Jahrgangs, und Draco Malfoy, der Eisprinz persönlich, zusammenarbeiten müssen. Nur verständlich, dass das nicht ohne Folgen bleibt. Turbulente...