Ich war wütend, wütend auf mich, dass ich zu schüchtern gewesen war, dass ich keinen Hinweis auf meinen Bruder bekommen hatte und das ich so idiotisch war um zu denken, dass Paul und Jarred- selbst wenn sie etwas wussten- es mir gesagt hätten. Obwohl ich eigentlich eine relativ ruhige Person bin- zugegeben: außer wenn ich mich mit meinem Bruder stritt- war ich grade ziemlich sauer.
Ich lief mit schnellen Schritten in Richtung vom Haus der Clearwaters, denn es fing grade an zu regnen und in der ferne hörte ich Donnergrollen.
Beim Haus der Clearwaters angekommen musste ich nicht klingeln, denn eine sehr aufgebrachte Leah stürmte grade aus der Tür. ,,Leah bleib doch da!" Hörte ich meinen besten Freund Seth von drinne rufen. Aber sie rollte nur mit den Augen und schien mich nichtmal wahrzunehmen als sie an mir vorbei zischte. Jetzt erschien Seth in der Tür, er blickte Leah mit einem Blick aus verzweiflung, wut und besorgnis nach.
,,Oh hi, Alica" sagte er als er mich bemerkte. ,,Hi Seth" erwiederte ich und versuchte- meine schlechte Laune zu verbergen.
S: ,,Komm doch rein"
Als ich in das Haus eintrat kam mir gleich alles wieder sehr vertraut vor, der Hölzerne Boden die hellen, freundlichen Räume und der leckere Geruch aus der Küche. Auch meine schlechte Laune schien sich einfach in Luft aufzulösen.
Seth schaute mich nun mit einem grinsen an- und ich erwiederte es.
Ja, genau deswegen war er mein bester Freund- er hatte immer gute Laune, eine fröhliche ausstrahlung und war einfach immer da wenn man ihn brauchte-zumindest dachte ich das bis heute.Wir gingen nach oben in sein Zimmer, wo ich mich auf den kleinen grünen Sessel warf. Wir schwiegen uns ein paar Minuten an.
Ich sah mich in seinem Zimmer um: es war nicht besonders groß denn der meiste Platz wurde von einem riesigen Bett eingenommen, daneben ein kleiner Schreibtisch. Ich musterte Seth, er kam mir erstaunlicherweise noch größer vor als bei unserem letzten Treffen.
,,Wollen wir noch die Präsentation für die Schule vorbereiten?" Brach Seth schließlich die Stille. Ich nickte nur zustimmend, wir setzen uns auf den Boden und begannen mit der Präsentation. Allerdings fiel mir auf das Seth mit seinen Gedanken die ganze Zeit woanders war- vielleicht nur wegen seiner Schwester versuchte ich mir einzureden aber ich war mir auf seltsame Art und Weise sicher, dass er mir irgendwas verschwieg.Als wir nach 2 Stunden endlich fertig waren ließ ich mich zurück auf den Sessel fallen und auch Seth warf sich auf sein Bett. ,,Weißt du Seth", begann ich, ,,ich hatte einen seltsamen Traum." Seth blickte mich an- aber es war nicht der typische: Erzähl-mir was passiert ist-Blick sondern nur ein kurzes lächeln.
,,In meinem Traum habe ich große Wölfe gesehen" begann ich. Nun war Seths Interesse doch geweckt, denn er blickte mich interessiert an. Ich begann von den Wölfen zu erzählen, welche miteinander gekämpft hatten von dem grauen Wolf und den Menschen die dann plötzlich in weiter ferne auftauchten. Seth lauschte mir gespannt und sah dabei aus als würde er über etwas sehr wichtiges nachdenken.
,,Woran denkst du grade?" Fragte ich ihn, als ich mit meiner Erzählung fertig war.
S: ,,Also ehm weißt du", fing er an, ,, dass ist alles nicht so einfach und glaub mir wenn ich es dir sagen könnte würde ich das auch tun!" Er sah mich gequält an.
,,Seth? Du weißt doch wir hatten nie Geheimnisse voreinander! Du kannst mir alles erzählen" sagte ich.
S: ,, Alica bitte, ich würde es dir wirklich sagen wenn ich könnte."
Ich schaute in an- er sah aus als würde er am liebsten alles erklären aber irgendwas schien ihn zurück zu halten. Trotzdem hakte ich weiter nach: ,,Seth du weißt doch du kannst mir wirklich vertrauen."
Er schaute mich nur noch gequälter an.
S: ,,Alica bitte glaub mir i- aber ich unterbrach ihn mitten im Satz, denn meine Geduld war am Ende: ,,Dein ernst Seth!" Jetzt war ich ziemlich wütend, ,,Erst verschwindet mein Bruder und lässt mich einfach im Stich und jetzt kommst du und hast irgendwelche Geheimnisse vor mir?!"
S: ,,Es tut mir so leid Alica-" versuchte er zu erklären aber mir war egal was er noch zu sagen hatte.Wütend rannte ich nach unten und stürmte aus der Tür in den regen. Der Regen prasselte auf mich herab und durchweichte meine Kleidung aber das war mir in diesem Moment ziemlich egal.
Ich achtete nicht wirklich darauf wo ich hin lief und so war ich schon bald am Strand von La Push angekommen. Automatisch lief ich weiter in Richtung meiner Lieblingstelle- es war der kleine Sandstrand unterhalb der Klippen, im Sommer war hier viel los, denn die meisten sprangen von den Klippen ins Wasser- worauf ich ehr nicht so scharf war.
Einen halbwegs trockenen Platz hatte ich schnell gefunden. Ich legte mich einfach in den Sand und hörte dem Wellenrauschen zu. Ich wusste nicht wieso aber dieser Ort hatte für mich so eine beruhigende Wirkung, dass meine Wut schnell vergessen war.
Nach einer Weile ließ der Regen nach und die Sonne kam nochmal hervor. Ich beobachtete wie die Sonne sich langsam nach unten neigte, um schon bald hinter dem Meer zu verschwinden.
Dabei dachte ich nochmal über alles was in der letzten Woche passiert ist nach:
-Jacob ist aus unerklärlichen Gründen verschwunden- obwohl ich finde,dass man es mittlerweile ehr abtauchen nennen kann.
-Paul hatte nichtmal einen dummen Spruch drauf, als ich vor seiner Haustür stand, was echt mehr als seltsam war -und Seth mein bester Freund hatte Geheimnisse vor mir.
Ich fühlte mich echt mies und allein gelassen, am liebsten hätte ich einfach los geheult.Ich lag noch eine ganze Weile da und überlegte, aber auch nachdem die Sonne untergegangen war, machte ich keine Anstalten nach Hause zu gehen. Ich spürte die Kälte bis in die Knochen aber es war mir egal- eigentlich war das überhaupt nicht gut denn vom Meer kam zunehmend kalte Luft und auch die Sonne war jetzt ganz hinter dem Meer verschwunden. Und trotz der Warnungen meines Körpers- der sich vor kälte schon taub anfühlte- blieb ich im Sand liegen- denn ich fand es angenehmer hier zu bleiben als jetzt nach Hause zu gehen.
Und so schlief ich schließlich ein.
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Bis(s) zum letzten Atemzug (Pausiert)
WerewolfAlica- Schwester von Jakob Black, Prägung von Paul Lahote. Als sie in ihrem Leben endlich wieder freude findet ändert sich schlagartig alles und sie glaubt den Boden unter den Füßen zu verlieren. !!! Pausiert !!! #Twilight Platz 14 (stand 19.04.21)