143. eine leidende Yun

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*Yun's Sicht*

Noch immer saß ich hier auf dem Boden. Weinte mir noch immer die Seele aus dem Leib. Jules versuchte mich auf die Couch im Wohnzimmer zu bringen, doch sackte ich immer wieder auf den Boden zurück. Es dauerte lange bis wir beide endlich auf der Couch saßen. Jules hatte mich in ihren Armen eingeschlossen und strich mir durchs Haar. Durch mein lauter weinen bekam ich nur am Rande mit wie die Haustür laut ins Schloss fiel. "Weint sie immer noch?" fragte Samu etwas leise. Jules nickte woraufhin Samu zu uns kam und sich vor mich in die Hocke setzte. Das alles bekam ich nur am Rande mit. Er strich mir behutsam über den Rücken und sagte immer wieder: "Shh shh shh. Alles wird wieder gut." Schön das er es so sah, doch für mich würde nie wieder etwas gut werden. Mein Freund... Ex-Freund den ich überalles liebte hatte mich die ganze Tour über betrogen. Sehr wahrscheinlich war sein Akku auch nicht kaputt sondern hat dies nur als Ausrede genutzt und bestimmt war Katha nicht bei ihm zu Hause, da die beiden in die Sauna wollten sondern um mal wieder eine Nummer zu schieben. Bestimmt hatte ich die beiden gestört und deshalb war Santtu in Boxershorts. Bei diesen Gedanken fing ich wieder an schlimmer zu weinen. Samu war direkt zur Stelle und nahm mich Jules ab. Mein Gesicht vergrub ich an seinem Hals und weinte sein Shirt voll. Meine Arme legte ich um seinen Hals. Samu versuchte mich immer noch zu trösten, jedoch ohne Erfolg. Nach einer Zeit stand Samu mit mir auf den Armen auf. Er lief ein wenig hin und her und versuchte mich wie ein kleines Kind zu beruhigen. In diesem Moment sehnte ich mich nach nichts anderem als den Tod. Der Schmerz war einfach unerträglich für mich. Santtu und ich wollten heiraten und nun? Nun war alles vorbei! "Yun." hauchte Samu mir ins Ohr. Ich hörte seine Verzweiflung und sein Mittgefühl deutlich heraus.

*Samu's Sicht*

Es tat mir so sehr weh meine kleine Tochter so verletzt zu sehen. Sie liebte diesen Volldrottel über alles, doch dieser Schweinehund betrog sie einfach und brach ihr das Herz! Egal was ich tat es heiterte Yun überhaupt nicht auf. Wenn Jules oder ich nur einmal irgendetwas mit Santtu sagten, auch indirekt, find sie wieder an schlimmer zu weinen. Ich trug Yun in ihr Zimmer hinauf und legte sie dort ins Bett. Sofort vergrub sie ihr Gesicht in eines ihrer Kissen. Ich bemerkte dass mein T-Shirt ziemlich nass war, doch dies störte mich weniger als die Tatsache das es meinem Mädchen so schlecht ging. "Soll ich dich alleine lassen?" fragte ich sie während ich über ihr Haar strich. Ich bekam nur ein langsames und kurzes Nicken ihrerseits, weshalb ich ihr einen Kuss auf den Hinterkopf gab und ihr Zimmer niedergeschlagen und mit gesenktem Kopf verließ. Bevor ich die Tür schloss sah ich noch einmal zu ihr, doch sie bewegte sich nicht. Weinte einfach nur in ihr Kopfkissen weiter. Leise schloss ich ihre Zimmertür. "Und?" fragte mich Jules. Mit gesenktem Kopf und traurigem Blick sah ich meine Freundin an. Sie wusste was dies hieß und senkte ebenfalls ihren Kopf. Ich war kurz davor mit meiner Tochter mit zu weinen, so sehr ging es mir ans Herz.

*Yun's Sicht*

Weinend lag ich nun in meinem Bett. Ich versuchte mich ein wenig zu beruhigen was auch einigermaßen klappte. Ich setzte mich auf und wischte mir die Tränen so gut es ging weg. Anschließend stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Dort blieb ich vor den ganzen Bildern stehen und betrachtete die von Santtu und mir. Dies entpuppte sich jedoch als Fehler, da wieder vereinzelte Tränen in meine Augen schossen. Ich riss jedes einzelne Bild auf dem Santtu drauf war runter und schmiss sie einfach auf den Boden. Nachdem dies getan war lehnte ich mich mit dem Rücken an den Schrank und rutschte runter, um schließlich wieder einmal mit angewinkelten Beinen auf dem Boden zu sitzen und vor mich her zu heulen. Dies tat ich aber nicht lange, denn ich sah wieder auf. Mein Blick ging sofort zu der Schneekugel, die Santtu mir am Anfang der Tour geschenkt hatte. Sollte ich oder sollte ich nicht? Ich stand auf und ging zu meiner Komode. Ich schnappte mir diese blöde Schneekugel und schmiss sie auf den Boden, so dass sie in Einzelteile zersprang. Schon als die Kugel in Trümmern auf dem Boden lag bereute ich meine Tat sofort und kniete mich mit Tränen in den Augen davor. Ich sammelte ein paar Glasscherben auf, doch dummer Weiße schnitt ich mich dran. Ich ließ die Glasscherben auf den Boden fallen und sah meine blutende Hand an, die ziemlich schmerzte.

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