Götzeus - The dream of freedom | Teil 1

1.2K 52 5
                                    

Mario Götze

„Darf ich euch vorstellen. Das ist euer neuer Mitschüler Mario“, stellte mich mein neuer Lehrer vor. Wie in der 1. Klasse kam ich mir vor, als ich vor den neugierigen Schülern stand, die mich allesamt musterten. „Willst du du uns vielleicht etwas über dich erzählen?“, fragte mich Herr... Herr. Wie heißt er eigentlich? Mürrisch schüttelte ich den Kopf und sah auf den Boden. Wie ich es hasste, wenn mich alle anstarrten. Trotzdem warf ich einen kurzen Blick auf meine neuen Mitschüler. Es waren vor allem Jungs. Ich hatte auch nichts anderes auf einer Fußballschule erwartet. Die meisten wanden sich wieder ihren Sitznachbarn zu. Ob sie über mich redeten? „Etwas schüchtern? Na, das wir schon noch!“, lachte der Lehrer und gab mir einen Klaps auf den Hintern, was mich zusammenzucken ließ. Meine Mitschüler allerdings betrachteten amüsiert das Schauspiel, welches sich vor ihnen abspielte. Schnell senkte ich meinen Kopf um die Röte meiner Wangen zu verbergen. „Setz' dich einfach auf einen der freien Plätze, Mario“, wieß er mir an ehe er mit dem Schulstoff fortsetzte. Etwas gedemütigt nahm ich Platz neben einem Jungen mit etwas längeren schwarzen Haaren. Ich biss meine Zähne zusammen, um die Wut, die in mir aufkam, zu unterdrücken.

Wieso musste er mich denn gleich vor der ganzen Klasse blamieren?

„Hey, wieso guckst du so, als hättest du in eine Zitrone gebissen?“, fragte der Junge neben mir, der anscheinend kein Interesse am Unterricht hatte. „Ist der Lehrer immer so?“, wollte ich von ihm wissen. Langsam machte es mich nervös, dass ich von niemanden in diesen Raum den Namen kannte – bis auf meinen natürlich.

„Ne, nur bei Schülern, die er mag“, wisperte er und zwinkerte mir dabei zu. Ich konnte mir ein Schlucken nicht unterdrücken. Was meinte er mit '' Schülern die er mag '' ? Der Schwarzhaarige musste mein Schlucken gehört haben, da er plötzlich laut zu kichern begann. Sein Lachen war so ansteckend, dass ich automatisch mitlachen musste.

Marco Reus

Ich hoffte insgeheim, dass sich der neue Schüler zu mir setzen würde, doch sein Weg führte ihn auf den Sitzplatz vor mir. Ich beneidete Mats darum neben ihm sitzen zu dürfen, obwohl ich Mario noch gar nicht kannte. Vielleicht war er überhaupt nicht mein Typ. Trotzdem wuchs meine Neugierde und ich nahm mir vor ihn nach der Schule anzusprechen. Das Lachen von Mats und Mario riss mich aus meinen Gedanken. Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. Nur zu gerne hätte ich gewusst über was die beiden geredet hatten. Mein Lächeln erstarb jedoch, als Herr Köpke die beiden anschrie: „ Mats! Kannst du mir mal bitte erklären was das soll?“ Ich konnte seitlich erkennen, dass Mats jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Mario wurde auf seinem Stuhl immer kleiner, als er nun auch ihn ermahnte.

Er tat mir leid. Der Lehrer machte ihm heute echt zu schaffen. Auch ich hatte anfangs einige Meinungsverschiedenheiten mit Herr Köpke. Unser letzter Streit endete mit Rumgebrülle und einem Schulverweis für mich. Da ich bereits 2 Verweise hatte, musste ich mich echt zurückhalten. Niemals könnte ich es mir verzeihen, wenn mein Traum Fußballprofi zu werden nicht in Erfüllung gehen würde nur, weil ich damals nie gehorchen wollte.

Nein.

In letzter Zeit bemühte ich mich wirklich, denn das war unser letztes Schuljahr und ich wollte unbedingt zu den Besten gehören.

Nach der Stunde rief der Lehrer Mario nach vorne. „Wieso starrstn' du Mario so an?“, ertönte Bastian's Stimme neben mir. „Hm? Was?“, fagte ich irritiert und verbannte meine Gedanken an Mario aus meinem Kopf. „Ich habe gefragt, wieso du Mario so anstarrst“, wiederholte er ruhig und sah mich mit fragendem Blick an. „Ich hab' nur nachgedacht“, nuschelte ich und stützte mein Kinn auf meiner Hand ab. Basti wuschelte mir durch meine Haare, was ich mit einem empörtem Schnauben quittierte. Er lachte kurz auf und ließ mich dann wieder alleine.

Götzeus - The dream of freedomWo Geschichten leben. Entdecke jetzt