Sixteen

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Als ich morgens aufwachte war Kellin weg. Er musste mitten in der Nacht abgehauen sein. Mein Wecker zeigt grade einmal 6:00 an. Ich würde sowieso nicht nochmal einschlafen, also schleppte ich mich, noch im Halbschlaf, in mein Badezimmer. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen waren umrandet von dunklen Schatten, ich hatte die letzten Wochen extrem schlecht geschlafen. Meine Gesichts Farbe glich eher die eines Vampirs, als die eines gesunden Menschen.

Obwohl ich mich absolut nicht danach fühlte stellte ich mich unter die Dusche. Ich musste ja wenigstens irgendwie normal aussehen in der Schule.

Das Wetter von gestern begrüßte mich auch heute als ich aus der Tür trat. Dick eingemummelt stieg ich auf meine Maschine und fuhr los. Ich wartete nicht drauf das Kellin mich abholte. Mein Gefühl sagte mir sowieso das er mich nicht abholen würde.

Als ich an der Schule ankam, klitschnass vom Regen standen die Jungs an ihren Stammparkplätzen und unterhielten sich. Langsam für ich auf sie zu, parkte meine Maschine neben ihnen und stieg ab. Meinen Helm hatte ich grade erst abgenommen, da schaute ich schon in die verblüfften Gesichter meiner Freunde. "Was denn? Ihr seht so aus als ob ihr einen Geist gesehen hättet." Andy trat einen Schritt vor : „Wir hätten nicht gedacht, das du die nächste Zeit wieder in die Schule kommen würdest."

Ich trat ebenfalls einen Schritt nach vorn und streckte meine Arme nach den Jungs aus. „Kommt mal her." Zögerlich kamen sie auf mich zu. Wir endeten in einer Gruppen Umarmung. „Es gibt Dinge die kompliziert in meinem Leben sind und ja, ich kann euch vollkommen verstehen, wenn ihr nicht mehr mit mir befreundet seien wollt." Vic sah auf und mir direkt in die Augen. „Auf die Idee werden wir nicht kommen. Du hast Geheimnisse aber die haben wir alle. Du gehörst zu uns und das wird auch so bleiben." Meine Augen füllten sich mit Tränen, die ich aber, grade eben so, zurück halten konnte. „Ich hab euch lieb Jungs, wisst ihr das." „Wir dich auch Krümel." Oli wuschelte mir durch meine kurzen blonden Haare.

„Ey lass das!" Ich fing an zu lachen und die Jungs stimmten ein. Auf einmal sah ich den Jungen, den ich gestern gesehen hatte. Er trug eine Lederjacke, Jeans, abgewetzte Stiefel und ein einfaches weißes Shirt. „Jungs ich möchte grade nicht unseren sentimentalen Augenblick zerstören aber kann mir einer verraten wer der Kerl da vorne ist?" Wie in einem schlechten Film drehten die Jungs sich alle gleichzeitig um. „Meinst du den Typen?" Ronnie zeigte direkt auf den Typen, der grade seine Freunde begrüßte. „Ah das ist Spencer, der ist ein Jahr über uns. Eigentlich müsstest du ihn kennen, er ist mit Max befreundet."  Überrascht wendete ich meine Aufmerksamkeit auf Kellin, der zum ersten mal seit gestern Abend etwas zu mir gesagt hat.

„Nun gut, Leute kommt wir müssen rein. Wir sind ja sonst schon keine perfekten Schüler und Sam hör auf Spencer so anzuschmachten, du fängst ja gleich an zu sabbern." Mit diesen überaus charmanten Worten machte sich Ronnie auf den Weg zur Eingangstür, wir anderen dackelten hinter ihm her. Wir gingen an Spencer vorbei, der seinen Blick auf mich gerichtet hatte und mir zu lächelte. Mir wurde komischer weise warm ums Herz und ich hatte das Gefühl rot zu werden. 'Verdammt, da kann ich im Moment gar nicht gebrauchen '.

SAM- Broken FighterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt