Gut gelaunt

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Nachdem die Verkäuferin das Kleid für ein paar Umänderungen abgesteckt hatte, strahlte Lillian über das ganze Gesicht und es sammelten sich ein paar Tränen der Freude in ihren Augen. „Es ist wirklich wunderschön, meine kleine Prinzessin !" sagte ihre Mutter stolz. So hatte sie Lillian nicht mehr genannt, seitdem sie ein kleines Mädchen war. Die Verkäuferin brachte den Frauen einen Sekt zum anstoßen. Jeder nahm sich ein Glas und Lillian sagte „Ladies, ich danke euch so sehr. Das bedeutet mir alles unglaublich viel! Ihr seid die Familie, die ich mir immer gewünscht habe.." Die Frauen stießen an und freuten sich mit ihr. Dann fragte Lilli die Verkäuferin „Kennen sie ein gutes Restaurant hier in der Stadt?" Ohne lange zu zögern sagte sie „Oh ja, das Blue Kitchen in Camden Town ist exquisit!"
„Exquisit!" wiederholte Lillian und alle mussten lachen, selbst ihre Mutter. „Also lasst uns ins Hotel gehen und den Champagner trinken, den ich mitgebracht habe und dann geht es nach Camden Town!"
„Du hast Champagner mitgebracht?" fragte Esme erstaunt. „Was denkst du warum mein verdammter Koffer so schwer ist?" grinste Lillian. Sie leerten ihre Gläser.
„Ich werde nach Hause gehen, mein Mann wartet sicher schon." erklärte ihre Mutter. Doch Lillian hielt sie am Arm fest:"Nein Mama, ich bestehe darauf, dass du mitkommst!". Ihre Mutter die sonst nichts trank spürte den Sekt schon deutlich. „Okay..aber nicht lange .." sagte sie.

Nachdem sie sich bedankt hatten und die Formalitäten geklärt hatten, verließen sie gut gelaunt das Geschäft und machten sich auf den Weg ins Hotel.

In Lillians Hotelzimmer war die Stimmung ausgelassen. Sie ließen die Korken knallen. Esme erfüllte Lillian den Wunsch ihre Haare zu machen und die Frauen diskutierten schon darüber welche Frisur für die Hochzeit am geeignetsten wäre. Ada achtete darauf, dass niemand lange mit leeren Glas da saß und sie rauchten eine Zigarette nach der nächsten. Alle stellten fest, dass Polly auch unbedingt einen Mann benötigte und philosophierten darüber wie er zu sein hatte. Sie einigten sich auf einen großen, schwarzen mysteriösen Gypsy König. Ihre Mutter hielt sich dezent im Hintergrund, aber wurde mit jedem Schluck gesprächiger. Sie schien sich wohl zu fühlen, worüber Lilli unglaublich froh war. Es wurde später als geplant, aber gut beschwingt verließen sie das Zimmer. An der Rezeption erblickte Lillian ein Telefon. „Wartet kurz, ..Ich versuche Tommy anzurufen!" hielt sie die Frauen auf. Diese scherzten gleich los: „Ohh..ich vermisse dich sooo sehr Tommy .." . Plapperten sie wild durcheinander und zogen Lilli damit auf.
„Entschuldigen Sie, dürfte ich kurz ihr Telefon benutzen .." fragte sie den älteren grauhaarigen Hotelangestellten. „Oh natürlich die Dame.." sagte dieser und drehte das Telefon leicht zu ihr. Lillian musste sich über den Tresen lehnen, weil die Schnur sonst nicht reichte. Sie versuchte Thomas im Wettbüro zu erreichen, wenn sie eine Chance, dann dort. Und sie hatte Glück. Als sie seine Stimme hörte bekam sie gleich wieder das leichte kribbeln im Bauch. „Tommy ...hier ist deine Verlobte .." begrüßte sie ihn. „Ist was passiert?" fragte er aufgeregt. „Nein, im Gegenteil ..ich wollte nur deine Stimme hören!". Sie hörte einen leisen Seufzer der Erleichterung am anderen Ende. Lillian merkte, dass er sich wirklich Sorgen um sie machte und irgendwie mochte sie diesen Gefühl. Die Frauen redeten im Hintergrund so laut, dass sie sich konzentrieren musste, um Thomas zu verstehen. „Wir gehen jetzt noch zusammen essen ..". erzählte sie ihm. „Jetzt noch ..?" fragte er erstaunt. „Ja, wir haben auf das Kleid angestoßen und uns ein wenig verquatscht!" entgegnete sie. „Bist du betrunken?" fragte Thomas leicht besorgt. „Nein, ich bin nur gut gelaunt .." versuchte Lilli ihn zu beruhigen. „Mhh.." antworte er nicht wirklich überzeugt, dann wurde seine Stimme ruhiger und noch tiefer:"Weißt du woran ich gerade denken muss.." „Nein, sag's mir" erwiderte sie. „An den Morgen vor drei Tagen .. als du dich über mein Gesicht gekniet hast und ich deine warme feuchte Pussy geleckt habe ..deine Oberschenkel haben vor Erregung so gezittert, kurz bevor du kamst .." Lillian sah den Angestellten an, der nur wenige Zentimeter von ihr entfernt, so tat als würde er konzentriert in seinem Ordner blättern. Ihre Wangen, die vom Champagner sowieso schon warm waren, fingen an zu glühen und sie hörte die Frauen im Hintergrund schon nach ihr rufen. Lilli versuchte sich ein wenig weg zu drehen, um keinen direkt ansehen zu müssen und sagte dann leise. „Daran muss ich auch ständig denken, ...ich bin so nie so heftig gekommen..". Nach einer kurzer Pause sagte Thomas:"Ich liebe dich..pass auf dich auf, Lilli!" „Ich liebe dich, du auch .." erwiderte sie.

Thomas Shelby und das verrückte Mädchen aus LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt