𝐴𝑐ℎ𝑡

28 5 2
                                    


Hey! Heute mal ein Hinweis am Anfang. Dieses Kapitel ist echt lang und sehr wichtig für das Verstehen der Geschichte. Nehmt euch Zeit dazu, oder lest es in mehreren Abschnitten. Für Fragen stehe ich immer zur Verfügung.
Lg :)

—————————————————————-

Ich wachte in einem dunklen Raum auf. Meine Hände und Füße waren gefesselt, und ich lag auf dem kalten Boden. Generell war es in dem Raum sehr kalt. Ich ging davon aus, dass ich unter der Erde war. Warum sonst sollte es im Frühherbst schon so kalt sein?

Ich fror. Zitterte. Atmete kleine Wolken aus.

Dann musste ich niesen. So wie es aussah, war es nicht nur ein sehr kalter, sondern auch ein sehr alter Raum, der seit langem nicht betreten wurde. Der Staub kitzelte mich in der Nase.

Langsam wurde meine Sicht klarer, doch leider konnte ich trotzdem nichts erkennen. Der Raum lag in Dunkelheit.

„Marie?" Ich hörte Lunas Stimme ganz schwach. Sie musste weit weg von mir sein.

„Luna?", rief ich zurück. „Was geht hier vor sich?"

„Ich ... ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Und glaub mir, ich hatte keine Wahl." Ich hörte Luna schluchzen. Dann fing sie richtig an zu weinen.

„Was ist hier los?", schrie ich. Es war mehr an mich selbst gerichtet, als an Luna. Trotzdem antwortete sie mir leise. Es war nicht mehr als ein Hauch.

„Jacob William. Er ... er will dich vernichten."

Jetzt musste ich lachen. Tatsächlich lachte ich und das, in so einer Situation.

„Vernichten, mich? Warum sollte man mich vernichten wollen? Ich bin nur eine sechzehnjährige Schülerin, die keine Freunde in der Schule hat und gerne Tee trinkt. Und wer soll das überhaupt sein? Jacob William? Klingt wie der Bösewicht aus einem schlechten Kinderbuch."

„Ich bin Jacob William."

Das Licht ging an, und ein fremder Mann stand vor mir. Erst nach ein paar Sekunden viel mir auf, woher ich ihn kannte. Vor mir stand Dumbledore. Der Mann, mit dem sich Luna im Park getroffen hatte. Nur hatte er jetzt weder Bart noch lange weiße Haare. Diese Version wirkte viel jünger. Hatte er sich im Park nur verkleidet?

„Und du musst Marie Soon sein. Meine kleine Auserwählte." Sein dreckiges Grinsen ließ ihn leicht bedrohlich wirken.

Nur keine Panik flößte ich mich selbst.

„Was wollen sie von mir? Und was meinen sie mit Auserwählte?" So hatte ich es mir eigentlich nicht vorgestellt, aber vielleicht würde ich jetzt endlich Antworten bekommen. Die Antworten, die ich verdiente.

„Pah", lachte er nur, drehte sich um und ging in die andere Ecke des Raumes. Ich konnte nicht sehen, was er dort machte. Der Raum war riesig. Als ich mich umsah, erkannte ich, dass wirklich nichts im Zimmer stand. Kein einziges Möbelstück.

„Ich glaube, warum du hier bist, kann dir lieber deine kleine Freundin erklären."

William kam wieder zu mir, und brachte Luna mit. Sie war gefesselt, genau wie ich. Ein Stahlseil war an den Fesseln befestigt, welches er in der Hand hielt. Er zog Luna hinter sich her, wie einen Hund. Wimmernd ließ sie sich über den ganzen Boden ziehen. Direkt vor mir hörte William auf, und Luna setzte sich hin.

Als ich sie näher ansah, sah ich, dass sie geweint hatte. Ihre Augen waren rot und es hingen noch einzelne Tränen an ihren Wangen. Außerdem zog sich eine offene Wunde über ihre ganze rechte Gesichtshälfte. Sie war schon am Verheilen, trotzdem tropfte Blut auf den grauen, kalten Boden.

SOON - Die Geschichte von Sonne und Mond (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt