Kapitel 66

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"Verdammt Jungs, wo ist mein Handy???" Tae griff panisch in alle Taschen seiner Jacke. "In der Hose vielleicht?" "Die hat keine Taschen..." "Bist du sicher, dass du es mitgenommen hast?" "JA, scheiße! Ich wollte doch, dass Guk eine Möglichkeit hat mich zu erreichen...!" "Wenn du Glück hast, ist es im Auto. Sag unserem Bodyguard bescheid..." Er schaute einmal um sich und erblickte den Mann in der Nähe von sich. Er stand auf und flüsterte ihm seine Bitte ins Ohr. Dieser nickte und sprach dann in sein Mikro. Einen Moment später nickte er erneut und schaute dabei Tae direkt an. "Im Auto. Wird gebracht." Ist toll, wenn man nicht viele Worte braucht, um etwas zu übermitteln, oder? Angespannt grinste Tae ihn an. "Danke...", sagte er auch kurz und knapp und setzte sich dann wieder hin. 

Kurz darauf kam jemand zu ihnen und überreichte Hobi das Handy. Dieser blickte irritiert um sich und hielt das Gerät überfordert in seiner Hand. "Was..." "Danke, das ist meins...", schoss Tae hervor und griff danach. Es hatte jemand mehrmals versucht anzurufen. Als er es entsperrte wurden 15 Anrufe von seiner Mutter angezeigt. "Juuuuungs...", rief er panisch und Jimin und Yoongi neben sich schauten ebenfalls drauf. "Irgendwas stimmt nicht..." "Los, geh und guck was los ist!" Yoongi drückte Tae am Rücken nach vorne, so dass dieser aufstand. In rasender Geschwindigkeit brachte er den Lärm aus der Halle hinter sich und zog sich in ihrer Garderobe zurück. Seine Mutter hatte zum Glück auf den Anrufbeantworter gesprochen.

80 Minuten vorher bei Taes Mutter

Verwirrt blickte sie auf die offene Eingangstür. 'Warum stand die mitten in der Nacht offen und warum rührte sich drinnen nichts?' Vorsichtig und leise stieg sie aus und ließ die Tür ihres Autos auf. Wenn es hart auf hart kommt, dann konnte sie noch schnell ins Auto flüchten und die Polizei anrufen. Doch plötzlich hatte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erfasst. Sirenen waren in der Ferne zu hören und schienen immer näher zu kommen. Blaue und Rote Lichter waren zu sehen und fuhren in einem rasenden Tempo die Straße hoch. Sie schaute wieder auf die offene Tür und dann rannte sie los. Panisch schlug sie die Tür auf und eilte dort hin, wo Licht brannte. Jungkook lag im Wohnzimmer auf dem Boden und eine rote Spur folgte ihm von der Treppe bis zur Couch. Er lag davor und schien sich nicht mehr zu bewegen. 

Sie konnte nicht genau sagen, was in ihrem Kopf vor sich ging, doch eins war klar: Das war keine Farbe die unter Jungkook eine immer größere Pfütze bildete. Plötzlich kamen Männer an ihnen vorbei. Zwei Polizisten und kurzdarauf auch Sanitäter. Sie sagten irgendwas zur ihr, aber sie nahm alles nur noch wie durch Watte war und konnte ihren Blick einfach nicht von Jungkook wenden. Ein Mann kam auf sie zu und versuchte sie anzusprechen, aber sie konnte einfach nicht reagieren. Wie sprach man nochmal? Wie bewegte man sich? 

Die Frau vor dem Kommissar klappte zusammen und er hielt sie gerade noch im richtigen Moment fest. "Ich brauch hier Hilfe! Wahrscheinlich ein Schock!" Ein zweiter Krankenwagen war gerade eingetroffen und konnte sich um die bewusstlose Frau kümmern. Die Sanitäter des ersten Krankenwagens hatten genug mit dem ersten Opfer zu tun. Schwere Blutungen und scheinbar nicht ansprechbar. "Leute, mir wurde gesagt, dass hier noch ein Baby sein müsste von ungefähr 6 Monaten. Sucht es! Es könnte sein, dass die flüchtige Frau es mitgenommen hat! Sollte sie noch hier im Haus sein: Sie ist gefährlich und hat bei ihrem Ausbruch aus der Psychiatrie bereits zwei Menschen verletzt. Sollte sie das Baby bei sich haben, tun sie am besten gar nichts und holen mich. Verstanden?" 

Er ging wieder zu dem Mann der immer noch Bewusstlos auf dem Boden lag. Die Sanitäter versuchten die Blutung zu stoppen, die scheinbar aus seinem Unterleib kam. "Bekommen wir es hin, dass er mit uns sprechen kann? Er ist der einzige Zeuge von dem Geschehen hier und es wird ein Kind vermisst!" Geschickt machte die Sanitäterin den Druckverband fest und half ihrer Kollegin dann den jungen Mann auf die Trage zu rollen. "Dieser Mann und das Baby in ihm könnten gerade in Lebensgefahr schweben. Es sieht danach aus, als ob sich die Plazenta gelöst hat und sollte das sein, hat er gerade massive innere Blutungen. Er wird ihnen zu gar nichts mehr eine Antwort geben, wenn sie uns nicht sofort ins Krankenhaus fahren lassen!" Ergeben ging der Polizist einige Schritte nach Hinten und ließ sie gehen. 

"Im Haus ist niemand Boss!" Er nickte. "Ok, Straßen absperren und die Straßen abfahren. Wir suchen eine junge Frau, mit braunen langen Haaren und einem sechs Monate alten Baby bei sich. Sie ist wahrscheinlich zu Fuß unterwegs und kann noch nicht weit gekommen sein...." Er nahm ein Bild in die Hand, wo drunter stand Taeguk, welches laut Datum darunter vor 1 Monat aufgenommen wurde. "Legen sie das der Suche bei und das Foto der Entführerin. Geben sie es auch an die Presse weiter, aber sagen sie erstmal nicht, wer die Eltern sind. Das könnte vielleicht mehr Chaos bringen, als nötig!" Sein Kollege stürmte in Richtung Haustür während draußen endlich der Krankenwagen los fuhr. Er schaute auf die Uhr: Kurz vor Mitternacht. Da hat der Krankenwagen eine gute Chance schnell voran zu kommen. Die Dunkelheit erschwert jedoch die Suche nach dem Baby. Er hatte schon früh gelernt, dass nichts schwarz oder weiß war, sondern immer grau. Ihm war schon bewusst gewesen, dass dieser Fall entweder ein Job-Killer war oder ein Sprungbrett nach ganz oben, als er erfahren hatte, wo sein Einsatz heute Nacht war. Das es auch noch ein so populäres Paar betraf, machte es nur noch schwerer. Doch er musste sich konzentrieren. Diese Frau durfte auf keinen Fall mit dem Kind aus Seoul raus kommen, denn dann hätten sie verloren. 


Familie - Taekook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt