Love to Hate

T W E N T Y-T H R E E

Rückblickend war es eigentlich ziemlich offensichtlich, was Luna damals herumerzählt hatte und dann zu dem Gerücht geworden war, dass Will und ich eine Beziehung führen. Natürlich war ich der einzig, der keine logischen Schlüsse ziehen konnte.Außerdem war ich zu sehr damit beschäftigt sauer auf meine Freunde zu sein. Ich war sauer auf die „Auserwählten", weil sie nicht mal auf die Idee gekommen waren mich persönlich zu fragen, was hinter dem Gerüchten steckt und dann war ich noch sauer auf Luna, weil sie offensichtlich irgendwelchen Blödsinn über mich erzählte. Naja ich denke jeder hat diese eine Freundin oder Freund, der einfach nicht den Mund halten kann.

Während ich also sauer auf meine Freunde war und und mich vor seltsamen Campern versteckte, die über mich tuschelten, versuchte ich auch noch Abstand zu Will zu halten, damit ja keiner mehr auf die Idee kommt, dass die Gerüchte war wären. Also lebte ich eigentlich in kompletter Isolation, mit Ausnahme von Neil. Neil war ein ziemlich guter Freund. Er versuchte mich abzulenken, wenn ich mich mal wieder über irgendwelche Camper aufregte und versuchte mich zu beruhigen, wenn ich Will an die gurgel springen wollte, weil er mich einfach zu sehr nervte. Generell schien Will mir praktisch hinter her zu laufen, was meinem Plan mich von ihm fern zu halten, eher widersprach.

Am Abend lag ich wieder Wach in meinem Bett, in der Apollohütte. Ja ich tue da immer noch wohnen. Warum weiß ich selber nicht so genau. In letzter Zeit konnte ich nicht mehr gut schlafen oder wollte es eher nicht. Dieser Traum von dem Jungen, der mir sagt dass er mich liebt, erschien mir nun fast jede Nacht. Irgendwann hatte ich es dann auch satt und wollte deswegen nicht mehr schlafen. Natürlich schlief ich doch jede Nacht ein, weil ich einfach zu Müde war. Träumen tat ich aber trotzdem. Am nächsten Morgen hatte ich schlechte Laune. Es machte mich tatsächlich fast wahnsinnig jede Nacht das gleiche zu träumen. Ich sah mein Essen an, als würde ich es umbringen wollen. Wie mir Neil erzählt hatte, machte ich das offensichtlich öfter, was die anderen Camper anscheinend gruselig oder so fanden. Naja ist mir egal. Nach dem ich mein Essen mit meinen Blicken getötet hatte, schob ich es von mir weg, um es nachher meinem Vater zu opfern. Ich hatte keinen Appetit mehr. Etwas besorgt sah mich Neil von seinem Tisch aus an. Er saß, genau wie ich, alleine da. Er hat zwar ein paar Geschwister, jedoch haben die einen andere Schlafrhythmus als er. Ein Tisch stand zwischen unseren beiden und wenn alle Kinder der Tyche fertig mit Essen sind, können wir uns ansehen. Ich beobachtete Neil und Neil beobachtete mich. Für andere sieht es vielleicht aus, als würden wir uns ein Blickduell geben, aber eigentlich kommunizierten wir nur miteinander. In seinem Blick lag sorge, weil ich schon wieder nichts essen wollte und ich versuchte ihm zu verstehen zu geben, dass ich Morgens nunmal keinen Hunger hatte. Irgendwann stand Neil auf und kam zu mir. „Mir ist das echt zu blöd. Ich will mit dir richtig reden. Warum können wir nicht an einem Tisch sitzen?" Ich lächelte. Neil benahm sich manchmal wie ein kleines Schulmädchen, was niemanden etwas antuen könnte. „Ich denke etwas Respekt sollten wir den Göttern schon gönnen, oder?" Neil nickte. Wir redeten noch solange, bis wir die letzten im Pavillon waren. Als wir wieder in die Apollohütte gingen, setzten wir uns wieder auf die Couch und lasen Comics. Tatsächlich hatte Neil auch eine Leidenschaft für Superhelden und so lasen wir immer zusammen Comics und tauschten sie dann untereinander, damit wir uns drüber unterhalten konnten. Gerade waren wir alleine in der Hütte und ich freute mich schon richtig endlich weiter lesen zu können, jedoch musste natürlich irgendwer stören. Natürlich war es Will. Der kam gerade vollkommen übermüdet durch die Tür. Einerseits musste ich schlucken, da er aussah als hätte seit drei Tagen nicht mehr geschlafen, andererseits fand ich es auch irgendwie amüsant, wie er da in die Hütte geschlürft kam. Er sah dabei aus wie ein alter Opa. „Na, hast du die Nacht durchgefeiert und dich zulaufen lassen?" Ich musste grinsen, er fand das aber nicht so lustig. „Nein Neks, ich musste arbeiten, ich weiß dass du das nicht nachvollziehen kannst, aber lass mich bitte jetzt in Ruhe, damit ich schlafen kann." Damit legte er sich ohne weiteres in sein Bett und schien auch schon eingeschlafen zu sein. Kurz musste ich schmunzeln, widmete mich dann aber wider meinem Comic. Jedoch nur kurz, da ich dann vor schock mein Comic sinken ließ. Er hatte mich Neks genannt.

Dam dam dam. Nico hat nun rausgefunden, dass Will der Dude aus seinem Traum ist. Was eigentlich ziemlich offensichtlich war, aber egal. Was passiert wohl als nächstes? To be continued...xD