Kein Heiratsmaterial

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Leicht besorgt blickt Alexander auf sein Handy und steckt es wieder weg. Kann es sein dass sie schon wieder eingeschlafen ist, nachdem sie von der Quadtour zurückgekommen ist? Ein leichtes Lächeln zeigt sich und er nickt leicht. Tjaja, wenn man keine Ausdauer hat, dann wird man eben schnell müde und sei es nur von einer kleinen Quadtour. Alucard hingegen ist einfach nur genervt als er den hoffentlich nun wirklich letzten erschießt. Das hat länger gebraucht als er wollte! Obwohl man zugeben muss dass er trotzdem schneller war als Emmy zu finden. Der Vergleich wird wohl oder übel bleiben, denn es ist ein guter und standhafter Vergleich den man nicht einfach so kippen kann. Er hatte 14 Vampire und acht Werwölfe auffinden, ausquetschen und eliminieren können, bevor der Aufstand hätte ausgeführt werden können. Im Anwesen angekommen berichtet er der Lady, welche zwar hundemüde ist, aber auch höchst zufrieden. Zumindest ist die Gefahr schon einmal beseitigt und sie können sich auf andere Dinge konzentrieren. Auch Alucard wird sich schlafen legen, damit der Tag morgen vielleicht ein wenig gemütlicher beginnen kann als der heutige. Ein kurzer Blick auf das Handy verrät ihm... nichts. Emmy scheint wohl entweder noch nicht schlafen gegangen zu sein, oder schon wieder zu pennen und sie hat vergessen zu schreiben. Auch sieht er auf dem Weg zu seinem Raum sicherheitshalber noch einmal auf seinem Unterarm nach, aber auch nichts. Huh... seltsam. Auch hat er ein komisches Gefühl, aber das ignoriert er einfach. Sie wird einfach schon schlafen gegangen sein! Ja, er macht sich eventuell ein wenig Sorgen um sie. Aber er wird das ganze Missverständnis aus der Welt schaffen wenn sie wieder zurück ist! Bis dahin wird er sich eben mit etwas anderem ablenken müssen. Aufträge der Lady stehen im Moment hoch im Kurs, egal wie klein sie zu sein scheinen. Kurz taucht Seras bei ihm auf. „Meister?" Leicht dreht er seinen Kopf um anzuzeigen dass er zuhöre. „Ich würde Euch gern bescheid geben dass ich meinen Seelenverwandten gefunden habe!" Nun leicht perplex dreht er seinen Kopf komplett und sieht die ehemalige Polizistin an. „Hm? Wer ist es." Seras legt ein wenig nervös ihre Zeigefinger aneinander und betrachtet sie, ehe sie sich räuspert. „Pip." Der? Ausgerechnet dieser Vollidiot soll der Seelenverwandte seiner Schülerin sein? Dennoch verhält er sich nach außen hin ruhig. „Glückwunsch. Gib ihm weiter dass, sollte er dich enttäuschen, er es sicherlich kein zweites Mal tun wird." Kurze Stille, ehe er mit einem kleinen Schmunzeln hinzufügt. „Und hoffentlich kann er bis zehn zählen sollte Lady Integra mich davon abhalten ihn zu töten." Seras hingegen findet das gar nicht so witzig und hat irgendwie nun Angst um Pip. „I-Ich werde es ihm weitergeben, Meister." Mit diesen Worten verschwindet sie aber schon wieder und Alucard sieht erneut gerade aus. Seras nun auch. Wie das wohl mit der Lady ist? Wie es wohl um ihren Seelenverwandten steht? Neugierig wäre er ja schon aber er weiß dass, wenn er auf ihren Seelenverwandten zu sprechen kommt, Emmy ein Gesprächsthema wird. Dann verzichtet er lieber drauf.

Scheiße... Langsam wacht Emmy auf und hat extreme Kopfschmerzen. Hat sie zu viel getrunken? Als sie sich aufsetzen will, kann sie ihre Arme nicht bewegen und auch ihre Füße scheinen zusammenzukleben. Träumt sie noch? Musik dringt an ihre Ohren. Sie klingt entfernt und es hallt. Weinen da Leute? Die junge Frau öffnet ihre Augen und findet sich auf dem Boden wieder. Leicht dreht sie den Kopf und ist fest der Überzeugung dass sie in einem Albtraum gefangen ist. Was zur Hölle? Plötzlich schreit jemand schmerzerfüllt, danach verstummt einiges an Weinen. Alles dreht sich noch leicht, doch sie schafft es sich schlussendlich aufzusetzen. Verwirrt blickt sie sich um. Gedimmtes Licht kommt von verschiedenen Glühbirnen an der Decke und beleuchtet einen großen Keller. Junge Frauen und auch Männer sitzen oder liegen gefesselt herum. Einige ein wenig lethargisch, andere versuchen sich zu befreien. Emmy sieht zwei bewaffnete Wachen die diejenigen im Auge behalten, die versuchen zu fliehen. Von allen Dingen hat sie das erwischt. Das ist, als hätte sie die Auswahl zwischen einer Schlammpfütze und einem Pool voller Krokodile und schlussendlich wird sie in die Scheiße geworfen. Wow. Sarkasmus ist im Augenblick das Einzige was sie davon abhält auch durchzudrehen. Obwohl sie das innerlich gerade schon tut. Sie kommt hier nicht mehr weg und sollte sie es versuchen ist sie verloren. Ihre Hände sind auf den Rücken gefesselt worden, die Füße wurden ebenfalls zusammengebunden. Fuck, sie will hier weg! Man merkt dass sie wach ist und einer der Wachen verschwindet über eine Treppe nach oben. Wie soll Emmy hier nur irgendwie weg? Sie macht sich klein, um vielleicht nicht aufzufallen und weiß nicht, was sie sonst tun soll. So wie es sich anfühlt ist ihre kleine Umhängetasche weg und somit auch das Handy mit dem sie Hilfe hätte holen können. Es stinkt nach Urin und Fäkalien. Der Geruch lässt sie würgen und schon fast erbrechen, wenn sie nicht schnell angefangen hätte über den Mund einzuatmen. Nicht einmal im Krankenhaus hat etwas so schlimm gestunken wie das hier. Automatisch behält sie den Kopf unten als zwei weitere Männer herunterkommen und den Raum betreten. Wenn sie mitmacht wird ihr nichts passieren! Sie kann nichts, also wird sie es auch gar nicht erst probieren. Vielleicht wenn sie verzweifelt genug ist, aber ansonsten wird sie sicherlich nichts machen. Ihr Leben ist ihr dann doch so ein wenig wichtiger als alles andere. Zwei Tage vergehen, in denen sie in diesem Drecksloch sitzt und nur selten ein wenig Nahrung oder Wasser bekommt. Langsam aber sicher verliert sie die Hoffnung und kauert sich einfach nur zusammen. Ihr Blick geht auf den Boden vor ihr, das Weinen der anderen bekommt sie schon kaum mit. Sie sieht die Schatten derer, die direkt vor ihr stehen bleiben und ein lauter Befehl, ehe sie hochgehoben und mitgeschleift wird. Überrascht und dann doch so ein klein wenig panisch geht sie mit ihnen und wird nach oben gebracht. Ein langer Gang erstreckt sich nach rechts, welchen sie entlang gehen. Die Musik wird lauter und ihr erster Gedanke ist, dass das ein sehr komischer Teil der Quadtour ist den sie nicht gebucht hat! Doch schon geht die nächste Tür auf und sie betreten eine ziemlich runtergekommene Dusche. In einem sehr schlechten Englisch wird ihr gesagt dass sie duschen und das anziehen soll, was man ihr reinlegt.

A soul for twoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt