„Zufrieden?"
„Mhm. Fürs Erste ja."Ich versuchte Yumi erneut zum Schlafen zu bringen, doch irgendwie gelang es mir nicht so ganz, also beschloss ich den Kleinen kurzer Hand mit ins Wohnzimmer zu nehmen. Auf meine Brust legte ich ein Spucktüchlein, damit mein T-Shirt nicht dreckig wurde und Yumi legte ich drauf. Rin legte sich neben mich und hatte einen Arm um mich gelegt. Auf seinem Handy sahen wir uns irgendeine Serie auf Netflix an.
Im Hintergrund war nur das Ticken einer Uhr zu hören und die Serie, als Yumi anfing komische Geräusche von sich zu geben. Zwischendurch schnaufte er immer wieder und griff mit seinen kleinen, patschigen Händen nach etwas. Belustig sahen wir ihm dabei zu. Sein Schnaufen wurde immer lauter und klang sehr frustriet und seine Hände versuchten noch immer nach etwas zu greifen. Vorsichtig hob ich ihn ein Stück weiter nach oben und Rin wollte ihm seine Hand reichen, damit er etwas zum Greifen hatte, aber Yumi beachtete diese gar nicht und vergrub sein kleines Gesicht auf meiner Brust und betatschte diese auch immer wieder mit seinen Händen, bevor er sich an meinem BH festhielt. Jetzt war Rin derjenige, der frustriert schnaubte.
„Ist etwas?", grinste ich und sah ihn an.
„Nein, nein alles gut."
„Bist du jetzt etwas deswegen beleidigt?"
„Nein, aber Yumi weiß, wo die bequemsten Plätze sind."Ich lachte nur, boxte ihm leicht gegen die Schulter und drückte wieder den Play Button.
Nach vier weiteren Folgen hörte man einen Schlüssel im Schloss und die Wohnungstür ging auf. Die Mutter der beiden trat herein und sah uns lächelnd an. Rin und ich standen auf und ich überreichte ihr Yumi. Dann kam auch ihr Mann in die Wohnung und grinste uns ebenfalls breit an.
„Wie viel bekommt ihr denn?"
„Gar nichts. Wir haben das gerne gemacht.", winkte ich ab.
„Hatten Sie einen schönen Abend?", fragte Rin und legte einen Arm um meine Taille.Miss Harazuki nickte nur und bedankte sich erneut. Rin und ich gingen in den Flur, wo wir uns unsere Schuhe anzogen, uns verabschiedeten und nach Hause gingen. In meiner Wohnung putzte ich gleich meine Zähne, zog mich sofort um und ließ mich rücklings ins Bett fallen. Rin war noch kurz unter der Dusche, bevor er ebenfalls zu mir ins Bett kam. Seine Haare waren nur noch leicht nass, als er meinen Körper an seinen drückte. Mit einer Hand hielt er meinen Hinterkopf fest, während die andere auf meinem Becken ruhte und mich näher gegen Rin drückte. Ich atmete seinen mehr als beruhigenden Duft ein, bevor ich ins Land der Träume abrutschte.
Ein dumpfer, aber lauter Knall weckte mich. Draußen war es noch stockdunkel, dadurch wusste ich kurz nicht, wo ich war, denn als ich versuchte meine Nachttischlampe anzuknipsen, merkte ich, dass ich mich im Schlaf scheinbar „etwas" gedreht hatte. Als ich meine Position lokalisiert hatte, fiel mir auf, dass ich quer über dem Bett lag und alle vier Gliedmaßen von mir gestreckt hatte. Ähnlich wie ein Seestern. Außerdem war ich allein im Bett. Vorsichtig lugte ich über die Kante und sah meinen Freund auf dem Boden liegend. Ihm war alles scheinbar egal, denn er brummte nur und drehte sich zur Seite.
„Rin?"
Ich rüttelte leicht an seiner Schulter, um ihn wach zu bekommen. Endlich öffnete er seine Augen und sah mich verwirrt an.
„Tut mir leid. Ich habe dich scheinbar aus dem Bett gekickt.", grinste ich und rieb mir den Nacken. Rin richtete sich mitsamt seiner Decke auf, sah sich verwirrt um, kletterte schließlich wieder zurück zu mir ins Bett und schlief gleich wieder ein. Ich klammerte mich an seinen Rücken und schlief ebenfalls bald wieder ein.
Die restliche Nacht verlief relativ ruhig.
Am Morgen wurde ich durch einen herrlichen Duft geweckt. Ich stützte mich mit meinen Ellenbogen ab und sah zur Schlafzimmertür, die einen Spalt offen stand. Innerlich rang ich mit mir selbst, ob ich jetzt aufstehen, oder noch eine Weile liegen bleiben sollte. Ich entschied mich für letzteres und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. Mit dem Duft von Pfannkuchen in der Nase schlief ich erneut ein, bis ich durch sanfte, federleichte Küsse geweckt wurde. Sie bahnten sich ihren Weg von meiner Schläfe, über meine Wangen bis zu meinem Mund. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss und öffnete meine Augen, kniff diese aber auch gleich wieder zusammen, weil mich das helle Licht blendete.
„Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?"
Ich nickte nur, rieb mir verschlafen über die Augen und schwang meine Beine über die Bettkante.
„Ich habe uns Frühstück gemacht."
„Und was?", fragte ich ahnungslos.
„Sieh es dir an. Es steht schon alles auf dem Balkon."
„Wie bist du durch das Zimmer gekommen, ohne dass ich dich höre?"
„Geheimnis"Rin grinste und ging auf den Balkon. Heute war es zum Glück weniger heiß, aber noch angenehm. Meine Augen begannen zu leuchten als ich den Tisch sah. Neben einem riesigen Berg an Pfannkuchen hatte Rin allerlei Aufstriche bereitgestellt. Es gab Nutella, jede Menge Konfitüren und Ahornsirup.
„Woher hast du all diese Konfitüren. Ich dachte ich habe nur Aprikosenkonfitüre zu Hause.", fragte ich und nahm Platz.
„Ich hab sie heute Morgen schnell gekauft."Ich nickte nur und bereitete den ersten Pfannkuchen vor.
DU LIEST GERADE
Rin Matsuoka x OC
FanfictionKara, ein scheinbar glückliches Mädchen aus Iwatobi. Ihr Leben ist nicht gerade einfach. Von der Mutter verlassen, der Vater trinkt und ihr Bruder ist todkrank. Sie lernt Rin kennen und ihr Leben scheint endlich besser zu werden, doch Menschen sind...