-PoV Taddl-
Felix erzählte mir alles über dieses Mädchen. Schien so, als hätte er sich verliebt. Ich war mit meinen Gedanken jedoch schon ganz wo anders.
„Hallo?” Er fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.
„Hä was?”, fragte ich verwirrt.
„Hör mir mal zu!”, murmelte er mit angepisstem Gesicht.
„Mach ich doch.”
Und er erzählte weiter. Mein Gott, wie sehr er mir gerade auf die Nerven ging. Mein Magen knurrte. Eigentlich wollte ich in die Stadt fahren, um Essen zu kaufen aber NEIN, Felix musste ja unbedingt zu mir kommen und mir über ein Mädchen erzählen.
„Stopp mal, Felix!”, sagte ich.
Er sah mich verwundert an.
„Ich fahre jetzt in die Stadt. Und du kannst jemand anderem über dieses Mädchen erzählen.”
Ich stand auf, holte mein Longboard und meinen Geldbeutel und fuhr dann los.
Während ich über eine der Promenaden am Rhein fuhr, sah ich mir die Gegend an. Hübsch war es hier in Köln.Während ich die Gegend betrachtete, krachte ich plötzlich voll gegen irgendwen. Ich flog nach vorne, konnte mich jedoch mit meinen Händen auffangen. Au. Hinter mir ertönte ein „Auauauauau!”. Ich rappelte mich auf und betrachtete meine Hände. Naja. So schlimm sahen sie gar nicht aus. Nur ein paar Schürfwunden. Ich drehte mich um. Ein Mädchen lag auf dem Boden. Oh. Schnell eilte ich zu ihr. Langsam setzte sie sich auf, sah mich aber nicht an. Stattdessen umklammerte sie ihr Bein mit ihren Händen. Anscheinend machte ihr die Wunde an ihrem Ellenbogen nichts aus. Das Blut lief ihren Arm entlang.
„Geht's?” Das war das Einzige, was ich sagte. Ich war nicht besonders talentiert darin, mit Mädchen zu reden, die ich verletzt hatte.
Jetzt sah sie mich an. Und ich erstaunte. Sie war echt verdammt hübsch und hatte einen perfekten Körper.
„Du hast noch eine Chance, um dein Leben zu retten”, zischte sie.
Hä was? Was genau wollte sie mir damit sagen? Dann deutete sie auf ihr Longboard, das in Höchstgeschwindigkeit auf den Rhein zu raste. Ich verstand sofort und rannte ihrem Longboard hinterher. Zwar waren solche Boards nicht lebenswichtig, aber sie waren schon recht teuer, weswegen sie schon irgendwie einen Platz im Herzen des Besitzers einnahmen.
Und tatsächlich schaffte ich es, ihr Longboard zu ergreifen, bevor es in den Rhein fiel. Leicht triumphierend hielt ich ihr Longboard in die Luft, doch das Mädchen war mit ihren Wunden beschäftigt. Also lief ich zurück zu ihr.„Es tut mir Leid”, sagte ich.
Doch sie antwortete nicht. Sie war aber mal ganz nett. Okay, ich konnte sie verstehen. Wenn irgendein Idiot mich anfahren würde, dann würde ich auch angepisst auf dem Boden sitzen und innerlich einfach nur heulen. Aber natürlich heulte ich nicht, schließlich war ich ja ein echter Mann!
Das Mädchen beschäftigte sich mit ihren Verletzungen und fluchte dabei. Sie war irgendwie voll geil. Aber ein verletztes Knie, Schürfwunden und ein angepisster Gesichtsausdruck waren nicht besonders gut im Bett. Wieso dachte ich jetzt schon wieder an sowas!? Ich hasste mein Gehirn.
„Soll ich dir auf helfen?”, fragte ich höflich.
„Nein!”, zischte sie sofort.Aber dann, als sie versuchte, aufzustehen, fiel sie wieder auf den Boden.
Schließlich streckte sie mir ihre Hand entgegen, sodass ich sie hochziehen konnte. Wow, sie war echt leicht. Ich stützte sie, damit sie nicht nochmal hinfallen würde. Dann setzte ich sie auf eine Bank.„Soll ich dich nach Hause bringen?”, fragte ich.
„Zu weit weg”, antwortete sie und befestigte ihr Longboard an ihrem Rucksack.
„Vielleicht soll ich jemanden anrufen?”
„Niemand ist gerade daheim. Und wenn doch, hätten sie keine Lust, mich abzuholen.”
„Taxi?” Also langsam gingen mir die Ideen aus. Sie überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.
„Möchtest du zu mir?” Also das war jetzt aber mein letzter Vorschlag. Und tatsächlich nickte sie.
„Du brauchst noch dein Longboard”, nuschelte sie.
Ich sah mich um und sah einen Teenager, der mein Board in der Hand hielt. Schnell lief ich zu ihm, nahm es ihm ab und ging zurück zu dem Mädchen.
„Komm ja nicht auf die Idee, mich zu tragen”, zischte sie.
Doch kurz bevor sie beim Aufstehen wieder auf den Boden fiel, fing ich sie auf. Tja, anscheinend musste ich sie doch tragen. Ich verkniff mir ein Grinsen. Wenn ich jetzt gegrinst hätte, hätte sie mir wahrscheinlich eine Ohrfeige gegeben. Also drückte ich ihr mein Longboard in die Hand und hob das Mädchen hoch. Übrigens wusste ich immernoch nicht ihren Namen.
„Wie heißt du eigentlich?”, fragte ich endlich.
„Leonie. Aber nenn mich Leo”, entgegnete sie lächelnd. Das war das erste Mal, dass ich sie lächeln sah.
Doch dann zuckte ich zusammen. Hatte Felix mir vorhin nicht von einer Leonie erzählt? Scheiße.
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I Had A Dream
FanfictionLeonie ist 18 Jahre alt und YouTuberin. Sie selbst meint, dass sie ziemlich bekannt ist. Da ihre Eltern nicht damit klar kommen, dass Leonie YouTuberin ist, zieht sie einfach ohne Sorgen nach Köln, in eine WG, wo bereits 5 ihrer Freundinnen wohnen...