Kapitel 42

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Liam POV

Lukas hatte sich nach meiner Bitte direkt um den Besuch eines Arztes gekümmert und nach etwa einer Stunde klingelte es bereits an der Tür.

„Ist er schon gecheckt, wenn wir ihn reinlassen?", fragte ich, als Agent Shawnee zur Tür ging.

„Er ist einer aus unserem Team, Liam. Er gehört zum MI-6, natürlich ist der Arzt gecheckt.", gab der Schwarzhaarige arrogant zurück und kurze Zeit später stand ein leicht untersetzter Mann mit einer Halbglatze und einem schwarzen Arztkoffer im Wohnzimmer.

„Dr. Whitby. Angenehm.", stellte er sich mir vor, nachdem er Lukas zugenickt hatte.

„Liam Payne. Darf ich sie zu unserem Patienten bringen?", fragte ich und er lächelte leicht.

„Natürlich, deswegen bin ich hier.", gemeinsam gingen wir nach oben und schon bevor ich überhaupt die Tür öffnen konnte, hörten wir einen Hustenanfall, der den Doktor die Augenbrauen hochziehen ließ.

„Mr. Tomlinson, ich bin Dr. Whitby und hier, um sie zu untersuchen.", der Mann trat ans Bett heran, in dem Louis inzwischen, wie ein Häufchen Elend aussah.

„Mir, mir geht's doch gut.", krächzte mein bester Freund und ich schüttelte nur belustigt den Kopf. Ich wusste, dass Louis nur eine einzige Phobie hatte, und das waren Nadeln. Wann immer er es vermeiden konnte, hatte er Arzttermine so lange hinausgeschoben, bis gar nichts mehr ging.

„Ich höre sie erstmal ab, schaue mir ihren Hals an und dann entscheiden wir, wie wir vorgehen. Wie hoch war das Fieber, Mr. Payne?", sprach er mich nun an und ich seufzte.

„Das letzte Mal messen war vor etwa einer halben Stunde. Da waren es 39,6 Grad.", antwortete ich und er nickte.

Louis zuckte zusammen, als das kalte Abhörgerät seinen Brustkorb berührte. „Ich weiß, es ist etwas kalt.", schmunzelte der Arzt und konzentrierte sich dann aber auf die Geräusche, die in sein Ohr drangen.

Seine Miene dabei war eher unergründlich und nachdem er dann auch den Hals angesehen hatte, die Lymphknoten abgetastet, ging er zu seiner Tasche hinüber, die er auf einem Stuhl abgestellt hatte.

„Mr. Tomlinson, das was sie sich da eingefangen haben ist keine Kleinigkeit. Um sicher zu gehen, dass ich ihnen auch das richtige Medikament verschreibe, werde ich ihnen noch etwas Blut abnehmen, um zu bestimmen, ob wir es mit einer Virusinfektion oder etwas Bakteriellem zu tun haben. Bei einem Virus würden kein Antibiotika und kein Penicillin helfen und wir würden nur symptomatisch behandeln."

Als das Wort „Blutabnehmen" gefallen war, wurde Louis noch blasser, als er ohnehin schon war.

„Muss, muss das sein, mit dem Blut?", fragte er und sah mit panischen Augen auf die Kanüle und die Spritze, die der Arzt für die Entnahme vorbereitete.

„Ja, es ist dringend notwendig. Ihre Lunge hört sich nicht gut an und ich möchte wetten, dass bereits jetzt eine leichte Entzündung vorliegt. Wir können es uns nicht leisten, sie an dieser Stelle fehlzubehandeln, junger Mann. Eine Lungenentzündung kann durchaus lebensgefährlich werden und das wollen wir doch alle nicht riskieren, oder?", jetzt sah ich, wie er eine Sprayflasche mit Desinfektionsmittel herausnahm, nach Lous Arm griff, der diesen jedoch sofort wieder wegzog.

„Nun.", Dr. Whitby runzelte die Stirn. „Sie sind doch schon ein erwachsener Mann und haben doch bestimmt schon viel schlimmere Dinge, als Blutabnehmen hinter sich bringen müssen.", sagte er geduldig.

„Er hat eine Spritzenphobie.", klärte ich den Mann auf und er begann zu lächeln.

„Dagegen habe ich was.", er erhob sich noch einmal, ging auf seine Tasche zu.

Copy of a Copy of a Copy (L.S.). 1. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt