Nicolò Barella x Kelly (Deutsch, Drama, Cute

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Bevor ich starte, möchte ich mich kurz entschuldigen, falls ich die nächsten Wochen etwas unregelmäßiger hochlade, also nicht mehr jeden Tag. Ich habe heute erfahren, dass mein Hund vermutlich nur noch wenige Wochen leben wird und möchte deshalb wirklich jede freie Minute mit ihm verbringen. Ich hoffe, ihr versteht das. Und jetzt viel Spaß mit dem Oneshot!

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Als ich von der Arbeit komme, sehe ich, wie immer, als erstes auf mein Handy, um zu gucken, ob ich neue Nachrichten habe. Und tatsächlich, die habe ich, und zwar ziemlich viele. 23 verpasste Anrufe von meinem Freund Nicolò und obendrein noch gut ein Dutzend Nachrichten, ebenfalls von ihm. Ich öffne WhatsApp und lese, was er so geschrieben hat.

In eigentlich jeder seiner Nachrichten fleht er mich an, ihn anzurufen. Mein Herz schlägt mit jedem Wort, das ich lese, schneller. Ihm scheint es wirklich nicht gut zu gehen, normalerweise schreibt er einmal und fragt, ob wir später telefonieren können. Sowas wie heute habe ich noch nie erlebt.
Ich wähle seine Nummer und während es klingelt, beginne ich, am Nagel meines Zeigefingers zu kauen. Ich bin wirklich besorgt um Nicolò und will wirklich unbedingt wissen, was los ist. Es klingelt mehrere Male, er geht jedoch nicht ran. "Komm schon, geh ran Nicolò, geh einfach ran.", sage ich leise. Doch er hebt einfach nicht ab und so lege ich wieder auf und stecke mein Handy in meine Hosentasche.

Ich mache mir schnell etwas zu essen und versuche, ruhig zu bleiben, was mir jedoch so gar nicht gelingt. Zwischendurch rufe ich meinen Freund immer wieder an, er geht jedoch einfach nicht ran. Verdammt, ich wünschte, ich hätte die Nummer von irgendwem in den Rehazentrum, wo er aktuell ist, um seine Verletzung auszukurieren. Nicht zu wissen, was mit ihm ist, und das auch nicht herausfinden zu können, fühlt sich echt scheiße an. Was, wenn er sich wieder verletzt hat? Oder wenn er wieder mental am Boden ist?

Was ihr wissen müsst: Nicolò hat schon seit einigen Jahren immer wieder mit Panikattacken und einer Angststörung zu kämpfen. In den letzten Monaten war er, was das angeht, sehr stabil aber seine Nachrichten und die vielen Anrufe bereiten mir wirklich große Sorgen. Und dass er jetzt nicht an sein Handy geht, macht es nur noch schlimmer. Es fühlt sich einfach grauenvoll an und ich kann mich nichtmal davon ablenken, auch wenn ich von Filme gucken bis hin zu Sport machen in der nächsten Stunde wirklich alles probiere. Ich merke jedoch, dass nichts mir gerade helfen kann und als Nicolò schon wieder nicht ran geht, treffe ich meine Entscheidung.

Ich gehe in unser Schlafzimmer und werfe alles, was ich für die nächsten zwei Tage brauche, und zwar wirklich nur das Nötigste, in einen Koffer. Dann ziehe ich mir eine Jacke an und verlasse unser Haus. Ich steige in mein Auto und gebe das Rehazentrum, wo Nicolò ist, ins Navi ein, dann fahre ich los. Ich rufe kurz meine Chefin an und erkläre ihr die Situation und glücklicherweise ist sie sehr verständnisvoll. "Natürlich, fahr zu deinem Freund! Unsere Website kann auch noch ein paar Tage länger im aktuellen Design bleiben, das ist wirklich kein Problem. Das Wohlergehen von Nicolò ist da deutlich wichtiger. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst und wenn du irgend etwas benötigst, ruf bitte an.", sagt sie und ich danke ihr erleichtert.

Meine nächsten Anrufe gehen wieder an Nicolò doch wie bereits vorher nimmt er keinen davon an. Ich versuche es die dreistündige Fahrt über immer wieder, es bleibt aber auch nur bei Versuchen. Auch Nicolòs Eltern wissen nicht, was los ist und versprechen, auch so schnell wie möglich zu kommen. Da sie aber noch immer in seiner Geburtsstadt Cagliari, welche sich auf Sardinien befindet, wohnen und deshalb einen Flug nehmen müssen, wird es frühstens morgen Abend etwas. Aber zumindest bin ich bald da und kann für Nicolò da sein.

Am Gelände des Rehazentrums, welches eigentlich ein Hotel inklusive Rehazentrum ist, angekommen, stelle ich mein Auto ab, bevor ich das Hauptgebäude betrete. Ich gehe zur Rezeption und erkläre dem Mann dort, wer ich bin und was ich will. Zuerst will er mich nicht zu Nicolò lassen, da er mir nicht glaubt, dass ich seine Freundin bin. Dabei ist unsere Beziehung schon seit Ewigkeiten öffentlich und ich kann ihm sogar richtig viele Bilder zeigen. Glücklicherweise kommt nach einem Moment eine seiner Kolleginnen dazu und sie erkennt mich.

"Gut, dass sie da sind. Herr Barella hatte schon die letzten Tage mental etwas zu kämpfen und hatte heute einige Panikattacken. Wir wollten Sie verständigen, er hat es uns aber verboten, er wollte wohl nicht, dass Sie sich Sorgen machen. Aber so, wie Sie aussehen -nicht böse gemeint-, hat das genau das Gegenteil bewirkt. Naja, jetzt sind Sie ja da und können ihm das geben, was er braucht.", erklärt sie, während sie mich zu dem Gebäude führt, wo das Rehazentrum sich befindet. Auch Nicolòs Zimmer befindet sich dort.

An der Zimmertür angekommen, bedanke ich mich bei der freundlichen Angestellten, dann klopfe ich. "Gehen Sie weg!", höre ich Nicolò mit zittriger Stimme durch die Tür rufen. Sofort schießen mir Tränen in die Augen, ich kann es einfach nicht ertragen, wenn es ihm nicht gut geht. Ich nehme mir eine Sekunde, um mich wieder zu stabilisieren, dann sage ich: "Ich bin's, Nicolò. Magst du mir bitte aufmachen?"
Sofort höre ich Schritte auf der anderen Seite und die Tür öffnet sich.

Der Anblick meines Freundes bricht mir das Herz, sein rotes, geschwollenes Gesicht, die Tränen in seinen Augen, die Kratzer an seinen Armen, die er sich in Stresssituationen häufig unbewusst zufügt, alles davon bricht mein Herz.

Ganz vorsichtig ziehe ich ihn in meine Arme und er weint bitterlich in mein Shirt. Ich halte ihn einfach nur fest und versuche ihm zumindest so viel Liebe und Unterstützung zu zeigen, dass er es bis zum Bett schafft. Und tatsächlich wird er langsam zumindest etwas ruhiger. Ich löse mich langsam aus der Umarmung und nehme seine Hand, um ihn auf dem Weg in den Raum hinein zu unterstützen. Ich setze ihn vorsichtig auf dem Bett ab und ziehe ihn dann wieder in meine Arme. "Ganz ruhig, es ist alles gut. Ich bin hier bei dir und dir kann nichts passieren.", sage ich immer und immer wieder, ich versuche ihn einfach nur etwas zu beruhigen. Es klappt, langsam, aber es klappt. Nach einiger Zeit wird sein Schluchzen deutlich leiser und er zittert immer weniger. Deshalb traue ich mich irgendwann auch, ihn zu fragen: "Was ist denn passiert, Nicolò?"

Er zuckt mit den Schultern und schluchzt leise. Ich halte ihn noch immer fest, während er erklärt: "Ich weiß es nicht genau, es war ganz plötzlich. Aber so heftig wie nie. Plötzlich war einfach diese Angst da. Und dann habe ich keine Luft mehr gekriegt und je mehr ich nach Luft gerungen habe, desto größer würde die Panik. Ich hatte wirklich das Gefühl zu sterben. Und ich konnte mich gar nicht mehr verbessern im Rehatraining, weil meine Gedanken immer wieder zu der Angst gewandert sind. Und das hat mich noch mehr aufgeregt und ich hatte noch eine Attacke. Kelly, ich hasse das, ich habe Angst vor dieser Angst. Und Angst, zu verlieren, Angst davor, nicht mehr gut genug für meinen Verein und die Natio zu sein. Ich... Ich habe solche große Angst. Bitte hilf mir!", wobei die letzten Worte wie ein Hikfeschrei klingen.

Ich drücke ihn noch etwas näher an mich und antworte dann: "Das tut mir so leid, Nicolò. Aber ich werde alles Nötige tun, um dir zu helfen, okay? Du musst das hier nicht allein schaffen. Ich bin bei dir und ich werde auch immer an der Seite sein. Ich liebe dich. Und zusammen schaffen wir das. Du musst da nicht allein durch." Für einen Moment heult er wieder lauter, dann haucht er: "Womit habe ich dich nur verdient?"

Ich lächle ihn liebevoll an, streiche die Tränen aus seinem Gesicht und flüstere dann: "Du hast verdient, was auch immer dich glücklich macht. Und wenn ich das bin, freut mich das. Auf jeden Fall machst du mich unglaublich glücklich und stolz." Er ringt sich ebenfalls ein Lächeln ab und fällt mir dann wieder in die Arme. Ich halte ihn einfach nur fest und versuche, ihm damit zu helfen. Und tatsächlich hilft es, langsam beruhigt mein Freund sich wieder. "Danke. Ich liebe dich.", flüstert er leise und ich erwidere die Aussage, bevor wir uns endlich wieder küssen.

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