Serafina's Sicht
Ich habe mich gerade im Bett gemütlich gemacht, so gut es geht. Mir geht es zum Glück wieder, worüber ich natürlich sehr froh bin, denn seinen Körper nicht zu spüren und nicht zu wissen waa passiert, ist einfach ein Albtraum. Für jeden. Es braucht eine Weile, bis ich einschlafe, zum Entspannen höre ich ruhige Musik. Gerade wo ich es geschafft habe, einzuschlafen, bekomme ich plötzlich keine Luft mehr, es fühlt sich an, wie als würde dir die Luft abgeschnürt werden. Ich versuche verzweifelnd nach Luft zu japsen, doch es wird immer schlimmer. Ich drohe zu ersticken. Mir wird richtig schwarz vor Augen.
"Serafina! Serafina! Hörst du mich?", ruft Schwester Dori vor lauter Panik nach mir, doch ich kann auf nichts reagieren, ich versuche die ganze Zeit nach Luft zu schnappen. "Ich bekomme keine Luft!", versuche ich ihr klar zu machen und zu schreien. Ich kann gar nicht so schnell schauen und schon habe ich eine Atemmaske an. "Ganz ruhig. Ich weiß, das ist gerade sehr schwer für dich, aber versuche, ganz langsam zu atmen.", erklärt sie mit beruhigter Stimme und streichelt mich vorsichtig an der Schulter. "Es wird alles wieder gut, ich bin bei dir." Ich kann ihr nicht wirklich glauben, mir geht es eh schon total scheiße, ich bin psychisch total kaputt und jetzt auch noch das. Ich sehe, wie Dori mir etwas bringt. "Komm mal her, ich mache bei dir ein neues EKG hin. Ein Elektron hat sich bei dir gelöst.", sagt sie dann. Es wird für sie etwas kompliziert, das zu machen, weil ich ja die Atemmaske auf habe. Plötzlich stockt sie und schaut total erschrocken.
"Das gefällt mir ganz und gar nicht.", kann sie nur sagen und ich höre, wie ihre Stimme bricht. "Ich rufe sofort den Notarzt an!" Oh nein, was ist nur los mit mir? Ich möchte am Liebsten gar nicht erst fragen, da ich richtig Angst habe. Ich höre, wie die Pflegerin mit jemanden telefoniert, aber ich verstehe nur Bahnhof. Als sie aufgelegt hatte, frage ich sofort nach. "Was ist mit mir los Dori?", möchte ich sofort wissen. Meine Stimme zittert, da ich Angst habe. "Du hast eine Sepsis, also eine Blutvergiftung, deine inneren Blutungen haben sich wohl total entzündet. Der Strich geht von deinem Bauch bis zum Herz, das ist überhaupt nicht gut Serafina. Das erklärt auch die ganzen Symptome und die Luftnot." Sie hat total Angst um mich, dass spüre ich sofort. "Du schwebst in Lebensgefahr!"
In dem Moment platzt die Notärztin in den Raum. Dori zeigt sofort, was mit mir los ist und erklärt ihr auch, dass ich momentan gerne geduzt werden möchte, obwohl ich schon 18 bin. "Serafina? Ich bin Frau Lindenberger. Bekomme jetzt bitte keinen Schock, aber wir müssen dich sofort notoperieren. Du schwebst in Lebensgefahr.", sagt sie laut, aber bestimmt. Sie klingt etwas streng und etwas älter. Ich schätze sie um die 40, das sieht man auch an ihren schwarzgrauen Haaren.
"Wir bringen dich jetzt sofort runter in den Operationsraum. Du brauchst nicht aufstehen, du bist bettlägrig wegen deinem Bein. Wir schieben dich mit dem Bett zu dem Aufzug und fahren dann runter." "Okay. Aber ich durfte auch mit Hilfe ins Bad gehen.", erkläre ich und die Notärztin macht große Augen. "Das ist nicht gut, aber darüber können wir vielleicht später reden. Wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren.", erklärt sie etwas streng. Dori wünscht mir noch viel Glück und schon werde ich rausgeschoben. "Aber ich komme hier nachher wieder zurück, oder?", frage ich ängstlich. "Ja, nach der Operation bringen wir dich wieder hierher, denn deine Sachen liegen erstens hier und zweitens wirst du hier sehr gut überwacht." Ich nicke erleichtert und schon geht der Albtraum los.
Während wir zum Operationsraum fahren, bekomme ich es mit der Angst zu tun, weil mir bewusst geworden ist, dass es doch eine größere OP ist. Bei mir wurde noch nie so eine Operation gemacht, wo die Organe betroffen sind. "Du brauchst keine Angst zu haben, die Kollegen schaffen das schon. Es wird alles gut werden. Viel Glück." Mit diesen Worten verlässt mich Frau Lindenberger und ich liege schon im Operationsraum, wo ich ein Operationshemd anbekomme. Dann geht alles ganz schnell. Ich bekomme einen Zugang gelegt und zusätzlich eine Atemmaske auf, in der ich atmen soll und kurze Zeit später bin ich auch schon 'im Land der Träume'.
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Blows of fate
Teen Fiction"Sei froh mit dem, was du hast." Diesen Spruch sagte meine verstorbene Oma sehr oft zu mir. Doch zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, wie es in mir drin aussah. Ich war ein einziges Wrack, welches nur noch nach Lebenslust rang. Ich wusste dama...