Matt
"Das wird nicht einfach.." entgegnete ich amüsiert, als ob ich schon so viele Erfahrungen mit Eltern von Freundinnen oder gar in Beziehungen generell gesammelt hätte. Tatsächlich gab es hin und wieder mal flüchtige Bekanntschaften, man probiert sich aus, lernt hier und da die oder den anderen kennen aber der Typ für Beziehungen bin ich dann doch nicht. Einmal hätte man es wohl fast als solches betiteln können, ich war irgendwas zwischen 18 und 20 und sie etwa in meinem Alter. Wir hatten zwar keine schlechte Zeit zusammen gehabt doch letztlich stellte sich dann heraus, dass sie eigentlich viel mehr an meinem damaligen besten Freund, ebenso wie an den Drogen interessiert war. Ich war und bin schließlich der Mittelsmann und nichts weiter. Eigentlich sollte ich aus solchen Geschichten lernen und bis heute war ich auch der Meinung, dass mir das ganz gut geglückt war. Ich hatte niemanden mehr an mich rangelassen, hab keinen Kontakt gesucht, zumindest keinen, der über eine Feiernacht hinausging und doch war ich letztlich hier gelandet. Mit Hailey. Dass da keine Gefühle im Spiel waren, war offensichtlich und doch fühlte es sich irgendwo so an, als hätte ich mein Versprechen mir selbst gegenüber gebrochen. Ihre verdammten Eltern, ich hoffte nur, dass sie sich schnell besänftigen und verarschen ließen, damit ich so bald wie möglich meine Ruhe davor hatte. Wäre Dave, mein bester Freund, nicht gerade ein Junkie, Punk und viel zu auffällig - und wenn ich nicht wüsste, dass er den Plan verhauen würde - würde ich es liebend gerne auf ihn übergehen lassen, zumal er sicherlich seinen Gefallen daran gefunden hätte. Nun abgesehen davon hatte er jetzt eine 'Freundin', weshalb ich ihn kaum noch zu Gesicht bekam...
Meine dunkelgrünen Augen verfolgten die junge Brünette und ich ging ihr so lange hinterher, bis sie sich schließlich den gleichen Platz wie vorhin wählte. Mich auf der Bank niederlassend, lauschte ich halb aufmerksam ihren Worten, ehe ich endlich wieder den Blickkontakt aufrecht erhielt, was die Sache mit der Konzentration nicht gerade erleichterte.
Was man über mich wissen sollte? Scheinbar hatte sie schon einen ganz ausführlichen Eindruck von mir gewonnen und so negativ behaftet dieser auch sein mochte, reichte er völlig aus.
"Ich finde das trifft es doch ganz gut. Mehr würde ich persönlich jetzt auch nicht in ein Bewerbungsschreiben packen." Sarkastisch setzte ich mein gewohnt schiefes Grinsen auf und kaschierte dabei, dass mich die Frage ein wenig überforderte. Was wollte sie wissen und warum? Die Beziehung soll doch ohnehin fake sein, wozu also die Fragerunde?
"Keine Angst, deine Eltern werden mich anhimmeln..." Wie oft wollte sie es noch sagen? Oder hören? Vielleicht mochte sie ja auch einfach nur den Klang ihrer eigenen Stimme, so unwahrscheinlich war das gar nicht. Gott, wie sie mich aufregte..
"Naja da mich mein Freund sitzen gelassen hat, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Rest des Abends mit meiner bezaubernden Freundin zu verbringen.. und wonach steht dir der Sinn? Hailey.. " Um das Statement zu untermalen, wollte ich nach ihrer Hand ausreichen und zögerte nur einen kurzen Moment, ehe ich die leichte Panik unterdrückte und meine Hand auf der ihren bettete, ihr dabei tief in die Augen sehend. Sie hatte schöne Augen, klar, doch wenn die Augen der Spiegel zur Seele sein sollten, so machte sie es dennoch kein Stück sympatischer. Nicht jetzt in diesem Moment jedenfalls, andernfalls war es natürlich nicht zu leugnen, dass sie durchaus gut aussah und wir nicht unbegründet bereits die ein oder anderen Blicke erhalten hatten. Tatsächlich gab es einige Geier in dieser Bar, die sich nur zu gerne an einer jungen Schönheit ergötzen würden. Nachtgestalten, einigen davon will man gar keine weitere Aufmerksamkeit schenken... Und so sehr ich mich auch dafür hasste, hatte ich kein gutes Gefühl, sie heute Nacht alleine heimgehen zu lassen. Fuck, ich bin ein Idiot...
Hailey
Ich hasse diesen Kerl und doch erwische ich mich auch immer wieder dabei, wie ich diesen Kerl aussehe, gar schon innerlich nachzeichne, sein Gesicht, seine Augen, all das und doch wird dieser Kerl nicht mehr als eine kleine Fake Beziehung, schließlich würde es niemals zu mehr kommen. Ruhig atme ich durch und bemerke die Blicke der Männer, welche einen gar ansehen und mit den Blicken ausziehen, schließlich haben sie sonst nichts was sie ausziehen können. „Na wenn du das sagst, wird dies wohl reichen wenn ich nur weiß, dass du ein kleiner Dealer bist oder eher gesagt ein Junkie, doch damit kann ich leben.", gebe ich von mir und sehe ihm dabei erneut in seine Augen, denn langsam wird es mir zu unangenehm, denn hier sitzen Kreaturen, welche einem gar Angst einjagen und doch bleibe ich standhaft und lasse mir nichts anmerken.
„Na dann wirst du nun den Abend mit deiner wundervollen Freundin verbringen, wer weiß vielleicht werde ich die Abende mit meinem Freund lieben.", gebe ich lachend von mir und bemerke, wie die Hand an meiner liegt. Schmunzelnd sehe ich zu ihm, ehe ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken streiche und meinen Blick erneut über all die Leute schweifen lasse. „Hör zu mir wird es hier zu ungemütlich. Diese Kerle sehen einen so an als wäre man Frischfleisch und so wäre es wahrscheinlich am besten wenn ich gehe und wir werden uns doch sowieso morgen sehen.", gebe ich von mir und lächle dabei sanft. „Du müsstest dir also keine Sorgen um deine Freundin machen, schließlich werde ich gut Zuhause ankommen.", füge ich hinzu und fahre durch mein braunes Haar. „Und du bist öfter hier? Wahrscheinlich schon sonst würdest du dich hier nicht herumtreiben, denn dieser Ort ist nichts für Neulinge.", zumindest sehe ich es so. Ruhig erhebe ich mich von dem Hocker und sehe in seine Augen, ehe ich meine Lippen auf die Höhe seines Ohres bringe und schmunzle. „Ich werde auf mich aufpassen.", äußere ich ruhig und sehe nochmals zu ihm, ehe ich um mich sehe und der ein oder andere Kerl gar mit seiner Zunge über seine Lippen fährt. Widerlich und doch gibt es sicherlich Frauen die auf all das stehen. „Hey Puppe! Komm schon ich bemerke deinen Blick, lass uns abhauen.", höre ich eine Stimme ertönen, ehe ich meinen Kopf schüttle und anschließend zu dem Kerl sehe. Scheint so als müsste ich mein Selbstbewusstsein in den Vordergrund rücken. „Ich glaube kaum dass du solche Frauen bekommst wie mich, such dir eine andere, Wichser.", bringe ich über meine Lippen und schüttle erneut meinen Kopf, Gott wie ich Kerle hasse.
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The Manipulation Game: How to date a drug dealer
General Fiction- God only knows, but you'll never leave her. Hailey und Matthew könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die achtzehnjährige Tochter eines namhaften Unternehmers in einem Nest aus Geborgenheit, Sicherheit, aber auch Etikette und Erwartungen un...