9.Kapitel

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"Guten Morgen.." murmle ich, wuschle mir durch die Haare.
"Hay du, hast du dich etwas beruhigt?" fragt meine Mom, drückt mir ein Kuss auf die Stirn.
"Ich...Tut mir leid, das ich dich mitten in der Nacht angerufen habe...Ich wusste einfach nicht weiter und ich wollte auch nicht nach Hause."
Leicht lächelt sie mich an.
"Wenn eines meiner drei Babys nachts heulend anruft, verzichte ich auf meinen Schlaf und kümmere mich um euch. Das habe ich früher schon, werde damit auch nicht aufhören...Was hälst du davon, wenn ich uns Tee mache, du versuchst etwas zu essen und dann erzählst was passiert ist."
Ich nicke nur, fahre mir wieder durch die Haare.
"Gut, dann ab ins Wohnzimmer mit dir..Ich bin gleich bei dir."
"Du bist die allerbeste Mom." murmle ich, drücke ihr ein Kuss auf die Wange, weswegen sie breit lächelt.
"Das hört man doch gerne und jetzt ab mit dir."
Leicht lächelnd gehe ich ins Wohnzimmer, setze mich auf die Couch. Überall im Wohnzimmer hängen Bilder von mir und meinem Bruder oder auch von Minho und mir.
Seufzend schließe ich die Augen, lehne mich zurück.
Ich habe in der Nacht beschissen geschlafen.
Das letzte mal als ich so beschissen geschlafen habe, war in der Nacht als ich erfahren habe, das mein Dad nicht mehr nach Hause kommt.

"Also gut, erzähl mir jetzt was los ist. Wieso hast du mitten in der Nacht so bitterlich geweint? Und hast du abgenommen? Du bist ja fast nur noch Haut und Knochen."
"Mom, ich habe noch nie viel gegessen." murmle ich, nehme die Schüssel mit Weintrauben, stecke mir eine in den Mund.
"Du solltest trotzdem auf dich aufpassen, Jisung. Darum hab ich doch Minho gebeten..passt er nicht darauf auf?"
"Doch schon, keine Sorge...Nur in letzter Zeit ist es komisch zwischen uns...Naja, Mila und er sind wieder zusammen."
"Will der Junge mich jetzt verarschen? So bescheuert kann man doch nicht sein! Na der kann gleich was zu hören bekommen."
Ich lächle schwach, lasse wieder die Tränen laufen.
"Schatz..." haucht sie, zieht mich in ihre Arme.
"Ich habe Angst ihn zu verlieren, Mom. Sie wollte gestern Nacht das er sich entscheidet und anscheinend fiel seine Wahl auf Mila. Ich bin doch sein bester Freund...Ich..."
Ich werde nie eine Chance bei ihm haben, niemals...
"Ich will diese Gefühle für ihn nicht mehr haben, Mom. Sie zerstören mich und ich zerstöre somit unsere Freundschaft..." flüstere ich, umklammere ihr Shirt, wie früher als ich klein war.
Ich möchte wieder klein sein...als ich klein war hatte ich diese Probleme nicht.
"Und ich dachte echt, ihr würdet irgendwann zusammen kommen. So wie Minho dich immer ansieht, so als wärst du das wertvollste in seinem Leben.."
Schniefend lasse ich sie los, wische mir die Tränen weg.
"Kann ich ein paar Tage hier wohnen? Die Vorlesungen kann ich auch online mit machen, aber grade kann ich Minho nicht sehen...bitte."
"Als ob ich dazu nein sagen würde, Schatz. Du darfst so lange hier bleiben wie du möchtest..Soll ich ein paar Sachen aus deiner Wohnung holen?"
Ich schüttle den Kopf. "Felix kann das ruhig machen. Er hat eh einen Zweitschlüssel zur Wohnung...Muss ihm nur schreiben."
"Dann mach das. Iss die Weintrauben bitte auf, ja? Ich fahre einkaufen."
Ich nicke, lächle sie leicht an.
Wahrscheinlich sehe ich aus wie das letzte Stück scheiße.
"Ach und Schatz? Die blauen Haare stehen dir unglaublich gut. Wäre ich Minho, hätte ich dich schon längst für mich beansprucht."
Nun muss ich lachen, werfe ihr ein Luftkuss zu.
"Danke Mom."
Sie winkt grinsend ab, nimmt ihre Tasche, ehe sie das Haus verlässt.
Seufzend hole ich mein Handy aus meiner Jogginghose hervor. Zum Glück hatte ich nicht alle Sachen beim Umzug mit genommen.
Erschöpft und total müde rufe ich Felix an, versuche gar nicht erst auf die ganzen Nachrichten von Minho zu reagieren.

"Jisung?"
"Ne der Weihnachtsmann, welcher nach deinen Wünschen fragen will." murmle ich, bringe den blonden am anderen Ende der Leitung zum lachen.
"Geht's dir gut, Hannie?"
"Geht schon. Bin bei meiner Mom."
Gähnend lege ich mich hin, ziehe die Decke über mich.
"Willst du mir erzählen was passiert ist?"
"Mhm...wenn du mir meine Sachen holst? So Tablet, Laptop, waschzeug und ein paar Klamotten?" frage ich, höre ihn seufzen.
"Ist gut, ich mach mich gleich auf dem Weg..Schick mir dann die Adresse deiner Mom."
"Du bist ein Engel, Lix. Danke." murmle ich, lege auf, schicke ihm noch schnell die Adresse, ehe ich mein Handy weg lege und tief durch atme.

Sorry, i Love you (Minsung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt