„Warum sollte ich darauf eingehen?"
„Damit ich dir zeigen kann, dass ich ganz anders bin."
„Bist du das denn wirklich? Oder spielst du nur ein Spiel, so wie mit den ganzen anderen Mädchen auch? Ach, was sage ich da, natürlich spielst du das selbe Sp...
Vielen Dank für über 250 Reads! Das bedeutet mir wirklich viel. Viel Spaß beim Lesen :) -
Ich verstaute meine Sporttasche in Jacks Kofferraum und hielt dann Maliah die hintere Tür auf, denn vorne saß zu meiner Überraschung Rhys. „Ähm...glaubst du, es ist noch genug Zeit, dass wir Nala abholen? Sie wollte auch zum Spiel und zu Party und wohnt hier in der Nähe", hielt Maliah mich auf, bevor wir beide einstiegen. „Wo muss ich hinfahren?", rief Jack vom Fahrersitz aus. „Da hast du deine Antwort", grinste ich Maliah an. Wir stiegen ein, Maliah gab Jack die Adresse ihrer Freundin und dann ging es auch schon los. Die merkwürdige Spannung im Auto versuchte ich zu ignorieren. Doch mir fiel auf, dass Rhys nicht besonders gut drauf war. Ich sollte ihn später mal darauf ansprechen und klären, ob es ihm gut ginge. Nala wohnte tatsächlich nur vier Straßen weiter, sodass wir in nur wenigen Minuten bei ihr waren. Freudig hüpfte sie zu uns mit auf die Rückbank. „Verdammt, Maliah, sehen alle Freunde deines Freundes so gut aus?", flüsterte Nala so laut, dass wir es alle hören konnten. „Danke, du siehst auch nicht schlecht aus", gab Jack das Kompliment flirtend zurück. Ich sah, wie Rhys die Zähne aufeinander presste und starr nach vorne sah. Nala unterdessen entschuldigte sich peinlich berührt und verwickelte Maliah dann in ein Gespräch über Outfits für die spätere Party. Scheinbar hatten beide noch Outfits dabei, die sie noch anziehen wollten, jedoch war mir schleierhaft, wo diese Outfits waren, da beide Mädchen nur kleine Handtaschen dabei hatten. Geschweige denn, wann sie besagtes anderes Outfit anziehen wollten. Mussten wir dafür noch mal nach Hause? „Wo ist eigentlich diese Party?", fragte Nala nach. „Bei Tom. Tom Stencyl", antwortete ich ihr. „Hat Tom nicht beim Auswärtsspiel gesagt, dass...", begann Jack, doch ich unterbrach ihn schnell. Ich wusste noch genau, was Tom gesagt hatte und es war etwas, was ich eindeutig nicht wir den Mädchen wiederholen wollte. „Was hat er denn gesagt?", fragte Maliah neugierig nach. „Nichts Wichtiges. War nur dummes Gerede nach dem Spiel zwischen Jungs", versuchte ich die Frage abzuwimmeln. „Wenn es nichts Wichtiges war, kannst du es mir doch sagen, oder?" Verdammt, das Mädchen war gut. Ich seufzte und erzählte: „Das war nach unserem Auswärtsspiel, als wir danach beim See waren." Maliah nickte um mir zu zeigen, dass sie wusste, welchen Abend ich meinte. Ich wäre auch enttäuscht gewesen, wenn nicht, schließlich haben wir uns da das erste Mal - unseren Kuss auf der Party wertete ich mal nicht - geküsst. „Das Team hatte mitbekommen, dass wir ein Date hatten, aber ich wollte nicht verraten, mit wem das Date war. Also haben die Jungs angefangen zu raten. Es wurde schon vermutet, dass du diejenige warst, aber die Jungs waren sich einig, dass das ja nicht sein könnte, weil wir schon im Bett waren. Tom hat dann nur gesagt, dass es sich eventuell deshalb lohnen würde." Ich merkte, wie ich ganz rot im Gesicht wurde und vermied einen Blick zu Maliah. „Das hast du schön verniedlicht", kommentierte Jack trocken und parkte im gleichen Moment vor der Schule. Beinahe fluchtartig stieg ich aus dem Auto. Jack und ich nahmen unsere Taschen, die Mädchen quatschten und Rhys stand unbeteiligt mit grimmiger Miene und den Händen in den Hosentaschen daneben. „Was ist mit Rhys los?", fragte ich Jack leise, doch dieser zuckte nur mit den Schultern und sah mich nicht an. Stattdessen sagte er: „Wir sollten reingehen, sonst verpassen wir das Aufwärmen." Er schulterte seine Tasche und stapfte durch den Schnee in Richtung Eishalle. Rhys schloss sich ihm wortlos an. Stirnrunzelnd sah ich meinen beiden Freunden nach. Was hatte ich wieder verpasst? Gedankenverloren legte ich Maliah einen Arm um die Schulter und zusammen mit Nala gingen wir den beiden Trotteln hinterher. „Wann beginnt eigentlich das Spiel?", fragte Nala mich. „Erst in einer Dreiviertelstunde." „Und warum sind wir dann so früh hier?", fragte Maliah verwirrt nach. „Wir müssen uns noch aufwärmen, umziehen und die Taktik besprechen. Ihr trefft euch doch vor einem Spiel auch früher, oder nicht?" „Also haben wir ganz viel Zeit, Typen zu beobachten. Da gibt es eindeutig schlimmeres", meinte Nala vergnügt. Vor der Eishalle wartete Rhys. Jack war scheinbar schon rein gegangen. Ich verabschiedete mich mit einem Kuss von Maliah und besprach mit ihr, dass ich nach dem Spiel einfach zu ihr kommen würde. Ansonsten würde sie vor der Umkleide warten. Rhys, Nala und Maliah würden sich in ihrer Wartezeit auf die Tribüne setzen und uns zugucken. Bereits auf dem Weg zur Umkleide hörte ich die Musik und die ausgelassene Stimmung meiner Mannschaft. Grinsend betrat ich die Umkleide, in der schon Party gemacht wurde, als hätten wir das Spiel bereits gewonnen. Mit dieser Stimmung konnte das Spiel nur gut werden.
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Jubelnd streckte ich meine Faust in die Luft und wurde gleichzeitig fast von meinem Team über den Haufen gefahren. Ich hatte den letzten Punkt gelandet und dadurch den Sieg endgültig entschieden. Die ganzenHalle tobte und ich verstand kein einziges Wort, das mir entgegen gebrüllt wurde. Durch meinen Körper rauschte noch das Adrenalin, gemischt mit Endorphinen, die mich so glücklich werden ließen, als sei ich auf Drogen. Nicht, dass ich jemals Drogen probiert hätte. Ich suchte die Tribüne nach Maliah ab, fand sie und strahlte sie an. Zumindest so gut, wie das mit dem Helm auf dem Kopf eben ging. Sie strahlte genau so zurück, Nala neben ihr führte sogar einen Freudentanz auf und Rhys streckte mir grinsend einen erhobenen Daumen entgegen. Sogar unser Coach an der Bande freute sich sichtlich mit und ließ sich von den anderen Lehrern feiern. Irgendwie schaffte ich es aus dem Haufen aus verschwitzten Jungs raus. Unsere Genger hatten bereits das Eis verlassen und waren wahrscheinlich schon auf dem Weg nach Hause. „Wir sehen uns auf Toms Party!", rief ich zu den Jungs, die sich jubelnd auf den Weg in die Umkleide machten. Kurz vor der Umkleide wartete Maliah mit einem stolzen Lächeln auf mich. MeinenHelm ließ ich fallen, lief so schnell wie möglich über den gummierten Boden, hob sie hoch und küsste sie stürmisch. Mir war es egal, ob das Team das mitbekam. Wir würden später sonder so zusammen auf der Party sein und ich wollte nicht einen Abend lang darauf verzichten, sie küssen zu können und zu zeigen, dass sie zu mir gehörte. Maliah fuhr mir durch die verschwitzten Haare, was sie jedoch nach ihrem Blick zu urteilen sofort bereute. „Du bist also wirklich so gut, wie sich alle erzählen." „In vielerlei Dingen, Baby", zwinkerte ich ihr anzüglich zu. Sie verdrehte nur die Augen und küsste mich erneut. Ich stellte sie wieder vor mich, nahm ihre Hand und zog sie mit in die Umkleide. Zum Glück war gerade keiner nackt. Die meisten hatten sich noch nicht angefangen umzuziehen oder standen nur oberkörperfrei in der Gegend rum. „Jungs!", rief ich und erhielt tatsächlich sofort die Aufmerksamkeit von allen. „Das ist Maliah. Meine Freundin." Sofort wurde wieder gegrölt und geklatscht. Wie bei den Affen im Zoo. Ich gab Maliah noch einen Kuss auf die Stirn und versprach ihr, dass ich mich beeilen würde. Sie floh beinahe aus der stinkenden Umkleide. Ich sprang so schnell wie möglich unter die Dusche, zog mich für die Party um und verließ dann mit Jack zusammen die Umkleide. Draußen tummelte sich immer noch eine große Menschenmenge, die mehr oder weniger glücklich das Spiel verließen. Einige von ihnen würden wir bestimmt auf der Party sehen. Wir schlängelten uns durch die Leute hindurch, wurden von ein paar Lehrern beglückwünscht und traten schließlich raus in die kühle Abendluft. Die Laternen auf dem Gelände begleiteten uns mit ihrem orangenen warmen Licht bis zum Auto, wo schon Rhys, Maliah und Nala warteten. Wir einigten uns darauf, erst noch etwas zu essen, bevor wir zur Party fuhren. So cool die Party bestimmt werden würde, Jack und ich hatten einen monstermäßigen Hunger und wenn Jack länger nichts zu essen bekam, wurde er wirklich übellaunig. Und mit diesen Aussicht wollten wir uns wirklich nicht darauf verlassen, dass es bei Tom genügend zu essen geben würde. Wenn er denn überhaupt etwas geholt hatte. Alkohol bestimmt in Massen, nur die Nahrung vergaß er leider zu oft, sodass seine Partygäste entweder immer ziemlich schnell betrunken waren oder frühzeitig gingen, um ihren Hunger irgendwo zu stillen. Jack fuhr uns zum Diner im Park, wo wir uns alle Pizza holten. Essen mussten wir allerdings im Auto, was ziemlich eng war, da das kleine Restaurant komplett überfüllt war. Während wir aßen redeten wir über das Spiel, lachten viel und sangen mehr als schief die Lieder aus Jacks Playlist mit. Mein Körper fühlte sich so an, als würde er aus purem Glück bestehen. Es fühlte sich alles so richtig an. So frei. Ich hatte im Gefühl, dass dies ein Abend werden würde, den ich nicht so schnell vergessen würde. Es war bereits fast zehn Uhr, als wir vor Toms Haus hielten. Bei der Lautstärke der Musik und der Menge an trinkenden und knutschenden Jugendlichen vor und hinter dem Haus, war es wirklich bemerkenswert, dass sich kein Nachbar beschwerte. Ich hielt Maliahs Hand etwas fester, als wir durch die Haustür traten, schließlich wollte ich sie nicht irgendwo verlieren. Die Luft im Flur war stickig und das, obwohl die Haustür sperrangelweit offen stand. Licht kam nur aus dem Wohnzimmer und das auch nur mit sehr viel Geflacker. Die Musik war so laut, dass die Wände zu vibrieren schienen. Unsere Jacken hängten wir an einen freien Hacken alle zusammen auf. Erstaunt stellte ich fest, dass Maliah und Nala sich scheinbar umgezogen hatten. Maliah trug jetzt statt meinem alten Pulli ein schwarzes, enges Shirt mit langen Armen. Am Bauch war es so kurz, dass man ihren Bauchnabel sah, dafür wurde dieses Oberteil aber scheinbar irgendwie gewickelt, zumindest sah das mit den zwei Bändchen um ihre Taile so aus. Ich hatte keine Ahnung von Oberteilen, alles was ich wusste war, dass dieses ihr unfassbar gut stand. Ich zog sie an mich, küsste sie kurz und sagte in ihr Ohr, damit sie mich überhaupt hören konnte: „Du siehst wunderschön aus." Maliah strahlte dabei auf. „Du siehst aber auch nicht schlecht aus", kam von ihr zurück. Ich bezweifelte zwar, dass meine dunkle Hose und das weinrote Tshirt mit ihrem Outfit mithalten konnte, doch ich nahm das Kompliment lächelnd zur Kenntnis. Plötzlich wurde Maliah von Nala mit einem lauten „Auf gehts!" von mir weg und in Richtung Wohnzimmer gezogen. Kopfschüttelnd folgte ich den beiden. Jack und Rhys waren bereits verschwunden, tauchten allerdings sehr schnell wieder mit Getränken in den Händen auf. Rhys drückte mir einen Becher in die Hand, von dessen Inhalt ich keine Ahnung hatte, noch bevor ich das Wohnzimmer richtig erreicht hatte. Im Wohnzimmer, dem Hauptpartyraum, waren so viele Menschen, dass die einzelnen Gesichter zu einer einzigen Masse verschmolzen. Die schlechten Lichtverhältnisse trugen auch nicht dazu bei, jemanden genauer erkennen zu können. Leider konnte ich auch meine Freundinn nicht mehr erkennen, die irgendwo in dieser Masse aus feiernden Schülern untergegangen war. Ich würde sie schon wiederfinden. Gedankenverloren nippte ich an meinem Getränk. Es war unerwartet fruchtig. „Was ist das?", rief ich Rhys zu und deutete zusätzlich auf meinen Becher. „Maracujasaft, Milch und Wodka", rief er zurück. Sehr skurril diese Mischung. Aber sie war lecker und schneller als ich es mitbekamen, hatte ich bereits meinen dritten Becher zur Hälfte leer getrunken. Maliah hatte ich nicht mehr gesehen und auch Jack war verschwunden. Dafür spielten Rhys und ich gegen Tom und einen Typen namens Scott eine hitzige Partie Kicker. Der Kickertisch stand zusammen mit einem Billardtisch, einer Sofaecke und einem Tisch extra für Bierpong im Keller, was nicht bedeutete, dass hier weniger Menschen sich aufhielten oder die Musik leiser war. Triumphierend schlugen Rhys und ich beieinander ein, als wir erneut ein Tor erzielten. Murrend tranken Tom und dieser Scott den nächsten Shot. Für jedes Gegentor musste man einen kippen und zu ihrem eigenen Pech waren das bereits eine ganze Menge. „Das kann doch nicht wahr sein!", beschwerte sich Tom. „Wir können halt einlochen", erwiederte Rhys trocken, was mich fast an meinem Getränk ersticken ließ, während die Jungs lachten. Wahrscheinlich war mein Gesicht knallrot und ich dankte insgeheim der mangelnden Beleuchtung, dass das nicht so auffiel. Stattdessen konzentrierte ich mich darauf, den kleinen Ball in das Tor zu bekommen. „Also Noah auf jeden Fall. Wie hast du die kleine Kratzbürste eigentlich zu deiner Freundin gemacht?", fragte Tom nach und erzielte im nächsten Moment tatsächlich ein Tor. „Bin mit ihr ausgegangen", verkündete ich das offensichtlichste, nachdem ich meinen Shot getrunken hatte und er Ball wieder im Spiel war. „Und da ist sie einfach so drauf eingegangen?" „Sie ist ganz anders, als ihr denkt", verteidigte ich meine Freundin. „Sie hat Justin geschlagen", erwiderte Tom. „Justin ist auch ein wiederliebest Arschloch, das kein Nein verstehen will", knurrte ich. Tatsächlich lachte Tom. „Da hast du allerdings recht. Wie auch immer. Viel Glück mit der kleinen." Sowohl unser Spiel als auch das Gespräch wurde mit einem erneuten Treffer unsererseits beendet. Rhys und ich machten uns daraufhin auf den Weg in die Küche, holten uns etwas zu Trinken und suchten dann unsere verlorengegangenen Freunde. Tatsächlich fanden wir Jack, Maliah und Nala sehr schnell auf der Tanzfläche die Hüften schwingen, was bei Jack ziemlich lustig aussah. „Da bist du ja", strahlte mich Maliah an, als ich von hinten meinen Arm um ihre Hüfte legte und sie an mich zog. Dabei drückte ich ihr einen Kuss auf den Hals. „Du warst doch so plötzlich weg", stellte ich die Situation richtig. „Wir waren die ganze Zeit hier", versicherte mir Maliah, während sie eine schwammige Bewegung machte, die das ganze Wohnzimmer einfassen sollte. „Haben euch leider nicht mehr gefunden." Maliah drehte sich um und legte ihre Arme um meinen Hals. Neckend strich ich mit meiner Nase an ihrer entlang, bevor ich sie endlich wieder küsste. Eine Armee von Schmetterlingen explodierte in mir drin und ich versuchte sie so gut wie möglich mit einen Arm an mich zu drücken. In der anderen Hand hatte ich schließlich noch mein Getränk. Maliahs Lippen waren weich und schmeckten nach Kirschen. Ich wusste nicht, ob sie ein Getränk mit Kirschsaft getrunken hatte und daher der Geschmack kam oder ob eines ihrer Lippenprodukte so schmeckte, aber es war fantastisch. Ich grinste an ihren Lippen und vergaß die Welt um mich herum. Viel zu schnell löste sie sich von mir, ihre Wangen waren deutlich röter als noch vor wenigen Minuten. Ich grinste sie nur wie der verliebte Vollidiot der ich war an. „Rhys und ich haben eben im Kicker gewonnen", verkündete ich stolz. „Ach, das habt ihr die ganze Zeit gemacht", lachte Maliah. Ich nickte glücklich. Gleichzeitig versuchte ich zu ignorieren, wie nah wir uns wirklich waren und was das letzte Mal auf einer Party passiert ist. „Wir haben die ganze Zeit nur getanzt." „Brauchst du was zu trinken? Ich kann dir etwas holen", bot ich sofort an. „Alles gut, ich komm mit. Sonst verliere ich dich wieder." Maliah rückte etwas von mir weg, nahm meine Hand und schlängelte sich geschickt durch die umstehenden Menschen zur Küche. Ziemlich flink dafür, dass sie den meisten Personen gerade mal bis zur Brust reichte und nicht viel sehen konnte. In der Küche war es zum Glück deutlich leerer, sodass wir uns in Ruhe neue Getränke holen konnten, ohne befürchten zu müssen, dass der nächstbeste den Inhalt einer Flasche über einen auskippte, weil er stolperte oder Ähnliches. Maliah schüttete sich in einen Becher eine Mischung aus verschiedensten Fruchtsäften, während ich bei meiner Mischung des Abends blieb. Eventuell war nur mittlerweile mehr Alkohol drin, als noch beim ersten Becher. „Trinkst du heute nichts?", fragte ich meine Freundin und nippte an meinem Getränk. „Heute nicht", schüttelte sie den Kopf. „Ich trinke auch nicht so oft Alkohol. Das meiste schmeckt mir nicht, also warum sollte ich es trinken?" Kritisch schielte ich auf meinen Becher. Vielleicht sollte ich auch weniger trinken? Wär das sonst nicht blöd für sie? Maliah schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und sagte: „Das heißt jetzt nicht, dass du nichts trinken darfst oder sollst. Trink so viel du willst, schließlich ist heute dein Abend." „Aber bei meiner Party hattest du doch was getrunken?", fragte ich nach. Mir wäre es schon ziemlich unangenehm, wenn ich bei unserem Sex betrunken und sie komplett nüchtern gewesen wäre. „Da hatte ich mehr als genug getrunken", beteuerte sie mit einem gequälten Gesichtsausdruck. „War nicht ganz mein Abend." „Na danke auch." „Das war doch nicht auf dich bezogen. Dieser Teil war...nett." „Nett?", fragte ich kritisch nach. Nett war der kleine Bruder von scheiße, das wusste doch jeder. Maliah rang mit den Händen. „Jetzt versteh das doch nicht falsch. Mit nett meine ich, dass ich mich bei dir komplett fallen lassen konnte und mir keine Gedanken über irgendetwas machen musste." Sie gab mir einen flüchtigen Kuss. „Aber können wir das bitte nicht hier besprechen? Ich fand es sehr merkwürdig, wenn jemand plötzlich mithört." Ich lachte, gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn und meinte: „Sollen wir wieder tanzen gehen? Ich müsste vorher nur mal auf Toilette. Du kannst ja schon mal vor zu Nala gehen, ich finde euch schon." Maliah war einverstanden und während sie sich zurück durch die Menschen schlängelte, kämpfte ich mich zum Flur durch, nur um festzustellen, dass das Bad abgeschlossen war. Ich verdrehte die Augen und machte mich auf den Weg in den ersten Stock. Tom, beziehungsweise Toms Eltern, hatten oben noch ein ziemlich luxuriöses Badezimmer und ich hoffte, dass das nicht auch noch belegt war. Und dass Tom es nicht abgeschlossen hatte. Darauf konnte man sich leider nie verlassen. Im oberen Stock war es deutlich ruhiger. Die Musik schien leiser zu sein und auch die Menschen fehlten. Zudem war es nicht ganz so stickig und warm, was ziemlich angenehm auf meiner verschwitzen Haut war. Ich musste später eindeutig noch mal duschen gehen und konnte Maliah durchaus verstehen, dass sie keinen Pullover tragen wollte. Ich erreichte die Tür, hinter der meines Wissens nach das Badezimmer war, drückte die Klinke herunter und stellte erfreut fest, dass nicht abgeschlossen war. Nichtsahnend machte ich die Tür auf, nur um sie im nächsten Moment mit einem lauten „Scheiße!" wieder zuzuschlagen. Mein Herz hämmerte wie nach einem Marathon gegen meine Brust, als mein Kopf versuchte die Bilder zu verarbeiten, die sich vor wenigen Sekunden in mein Gedächtnis eingebrannt hatten. Das Badezimmer war nicht leer. Im Gegenteil. Das Licht war an und zwei Personen waren drinnen. Die eine Person stand vor der Theke, die zum Waschbecken gehörte. Die andere Person saß auf besagter Theke und hatte die Beine um die Hüfte der anderen Person geschlungen, die wiederum die Beinumschlinger-Person fest im Arm hielt. Beide Personen küssten sich ziemlich leidenschaftlich. Und diese Personen waren meine besten Freunde. Rhys und Jack. Jack und Rhys. Meine besten Freunde waren hinter dieser Tür und machten hemmungslos miteinander rum. Als diese Information in mein langsam arbeitendes Gehirn eingedrungen und sich festgesetzt hatte, riss ich die Tür wieder auf, trat in das Bad ein und knallte die Tür wieder hinter mir zu. Meine Freunde, sie waren so gnädig und hatten mit ihrer Makeout-Session aufgehört, sahen mich mit weiten Augen an. Kurz herrschte Stille. Dann brach es aus mir heraus. „Was zum Teufel ist hier eigentlich los?"