In der Nacht des Aufbruchs

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25.12.2019

Mein 14er Geburtstag.

Nun war es soweit.
Ich hab mir überlegt an meinem Geburtstag, als Geschenk für mich selbst, weg zu laufen.

Wohin fragt ihr euch?
Ich fand heraus wo meine Mutter die letzten paar Jahre ohne uns gelebt hat. Es war eine nicht all zu große Wohnung, ca. 20 Minuten von unserem Zuhause entfernt.
Ich habe mich heimlich mit ihr schon paar Mal getroffen. Von daher konnten wir wieder Kontakt aufbauen und ihr die wichtigsten Sachen rüber geben, damit mein Vater nichts mehr zum erpressen hat.

Er ahnte nichts.

Ich hatte leider nicht mehr viele Klamotten die für Winter geeignet wären. Schließlich hatte ich nie die Möglichkeit mal so richtig einzukaufen.
Naja wie auch immer...
Ich wartete bis Mitternacht, stellte sicher das mein Vater schläft, nahm eine Eisenstange die ich vor langer Zeit in meinem Zimmer versteckt hielt. Und genau in dem Moment als ich gehen wollte, ging das Licht im Schlafzimmer an. Ich hörte meinen Vater aufstehen und irgendwas brüllen.
Sah ihn in meine Richtung laufen. Ich lief raus und schloss genau vor seiner Nase die Türe so das er gegen geknallt ist.
Ich verlor keine Zeit und rannte durch den Schneesturm los.

Mein Vater verfolgte mich noch. Ich musste ihn irgendwie loswerden.

Glücklicherweise kannte ich mich in der ganzen Stadt sehr gut aus, weswegen ich es nutzte und einen anderen Weg nahm damit ich ihn nicht direkt zu Kuchel, meine Mutter, führte.

Langsam ging mir die Puste aus. Ich sah ihn hinter mir nicht mehr aber trotzdem fand ich es besser mich erstmal in einem Busch zu verstecken. Während ich mich ausruhte, hörte ich seine Schritte die immer näher kamen.

Ich blieb ruhig.

Ich hab schon die ganze Kälte vergessen und hoffte nur das er mich nicht sehen würde.
Tatsächlich ist er dann zurück gegangen, aber ich wartete noch etwas länger. Nur um sicher zu gehen das er wirklich weg ist.

Leise und vorsichtig ging ich aus dem Busch raus und setzte meinen Weg fort.
Nur noch ein paar Meter...

Ich klingelte dann an der Tür. Hab mich noch ein letztes Mal umgedreht und sah ihn, mich suchend.
Glücklicherweise öffnete meine Mutter die Tür rechtzeitig und ich ging rein.

Sie versorgte meine Wunden.
Wir beide haben beinahe geweint.
Wir beide hatten sehr viel zu erzählen.

Seit dem ging alles nur noch bergauf...

Dear Dairy... (Erwin x Levi x Eren) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt