Kapitel 21

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Harukas Sicht

Ich blieb noch bis mittags im Krankenhaus und durfte dann nach Hause. Kuroo stützte mich komplett und trug mich sogar zum Auto und auch in die Wohnung zurück. Ich war so froh ihn zu haben. Und auch unser Gespräch ... auch wenn es wehtun würde und ich wusste, dass sie es nicht ertragen würden mich Stück für Stück zu verlieren, war er da. Und er würde nicht gehen, das wusste ich. Und das brauchte ich auch.

Ich wollte ihnen das nicht antun, aber ich würde Hilfe brauchen, darauf war ich angewiesen. Also musste auch ich akzeptieren, dass es so war.

Die Jungs kümmerten sich dann noch den ganzen Tag um mich, machten mir essen und leisteten mir Gesellschaft. Erst hatte ich noch ein bisschen geschlafen, aber dann hatte Ro mich mit nach unten aufs Sofa genommen. Ich hatte einfach nicht alleine sein wollen. Heute zumindest nicht.

Abends meldete sich Ayumi dann bei uns, um uns mitzuteilen, wie viel bei dem Spendenball rausgekommen war und das war einiges. Sie hatten ganze 9 Milliarden Yen zusammen bekommen. Das war viel mehr als sie erwartet hatten und ich freute mich so unglaublich für sie. (Hier nur eine kleine Info im Moment ist 1 Yen umgerechnet in € 0,006, also ist die Zahl ziemlich realistisch sind so ungefähr 80 Mio) Und dabei würde es ja nicht bleiben. Das ganze Merchandis wurde ja jetzt auch verkauft und diese ganzen Erlöse kamen auch noch dazu. Die Jungs freuten sich auch total. Sie hatten alles richtig gemacht.

"Wie weit bist du eigentlich mit deinen Bildern?", wollte Tendou wissen, da ich schon wieder mit meinem Zeichenblock auf den Beinen auf dem Sofa saß.

"Ich bin beim dritten Bild, also läuft ganz gut", lächelte ich ihn an, sah aber dann zu Kuroo. "Ich bräuchte neue Leinwände."

"Aber wir haben doch auch diese länglichen Leinwände gekauft", meinte er.

"Ja, aber die will ich für was anderes benutzen." Er lächelte und nickte. Ich sah an seinem Gesichtsausdruck, dass er erleichtert war, dass ich wieder ein bisschen energiegeladener war als heute morgen.

"Sollen wir morgen in die Stadt fahren? Dann kannst du auch ein paar mehr mitnehmen", schlug er vor und ich nickte.

"Dann könnt ihr auch in einem einkaufen", meinte Oikawa und grinste.

"Ihr seid diese Woche dran", sagte Ro direkt.

"Ja, aber wenn ihr eh unterwegs seid, dann könnt ihr das doch machen." Ro seufzte und verdrehte die Augen. Ich wusste, dass ich Ro jetzt in den Rücken fallen würde, aber was solls.

"Was sollen wir denn einkaufen?", fragte ich, schlug eine Seite in meinem Block um und wartete, was die Jungs mir sagten, damit ich eine Einkaufsliste schreiben konnte. Wir überlegten dann zusammen, was wir kochen wollten und auch jeder gab noch seine Extrawünsche ab. Nachdem wir die Liste dann geschrieben hatten, löste ich das Blatt, damit wir es auf den Küchentisch legen konnten und es auch nicht vergaßen.

Abends schauten wir dann auch noch einen Film zusammen und so war der Tag auch vorbei. Und mir ging es von Stunde zu Stunde immer besser. Die Nacht schlief ich auch komplett durch und konnte mich noch einmal ausruhen.

Am nächsten Tag standen wir auf, frühstückten alle zusammen und danach fuhren Kuroo und ich in die Stadt. Wir verbrachten sicherlich eine Stunde in dem Laden und ich suchte mir noch etliche Sachen zusammen, die ich für die ganzen Bilder brauchte. Und Leinwände kaufte ich auch genügend. Ich wollte nicht nur die Bilder für die Jungs machen, ich wollte auch mal etwas anderes ausprobieren. Ich wollte ein paar Bilder für Mom und Dad malen ... ich wollte etwas hinterlassen.

"Warum so viele Bilder?", fragte Ro mich dann, als wir auf dem Weg zum Supermarkt waren.

"Ich hab ein paar Ideen im Kopf, neben euren Bildern", lächelte ich und sah dann herunter auf meine Hände. "Weißt du, wenn ich tot bin, vielleicht macht ihr dann mal eine Ausstellung von meinen Bildern und verkauft sie. Von Toten wird doch alles so gehyped." Ro sah mich kurz an und ich musste lachen.

          

"Von Toten? Dafür müsstest du vorher berühmt sein, ansonsten will deine Bilder doch niemand."

"Du bist gemein!" Er lachte und parkte auf dem Parkplatz.

"Ich werde schon dafür sorgen, dass du berühmt wirst", lächelte er mich an. Ich musste auch wieder lachen und wir stiegen aus. Ich wusste, dass ich da auf ihn zählen konnte und vor allem konnte ich mit ihm diese Scherze machen. Kou wäre jetzt ausgeflippt und hätte mir gesagt, dass ich so niemals denken darf.

Als wir wieder zuhause waren, halfen die Jungs beim Auspacken und dann ging jeder wieder seinen eigenen Gedanken nach. Die Jungs wollten noch, dass ich ein zwei Tage zuhause blieb, um mich auszuruhen, was ja auch vernünftig war. Ro und ich hatten jetzt gerade auch mehr als langsam gemacht. Aber so schlimm war das auch wieder nicht, so konnte ich mich auf meine Gemälde konzentrieren. Ro und ich hatten wirklich viele Leinwände mitgebracht, sodass ich mir erst einmal alle auf den Boden legte und dann überlegte, wo ich was drauf malen wollte. So einige Sachen hatte ich ja schon im Kopf.

Als erstes entschied ich mich für die großen Leinwände, die ich für die Bilder für die Jungs benutzen wollte. Ich hatte Oikawas Bild auch fertig bekommen, sodass ich insgesamt drei fertig hatte. Also schrieb ich auf jede Leinwand für die Jungs ihre Namen, damit ich das schon einmal wusste. Dann war ich darauf gekommen, dass ich, wenn ich noch zur Uni gehen würde auch noch mein Projekt hatte. Und auch wenn die Jungs jetzt die Wahrheit wussten und ich es zum Schein gar nicht mehr malen musste, wollte ich doch ein Bild malen, was meine innere Schönheit zum Ausdruck brachte. Ich hatte da auch schon eine Idee.

Dementsprechend schrieb ich auch das auf eine der Leinwände. Ich wollte auch ein geteiltes Bild malen, deswegen hatte ich auch dieses Set von Leinwänden geholt. Allerdings hatten wir eben noch zwei davon mitgenommen, weil ich solche Bilder voll gut fand. Einmal wollte ich verschränkte Hände auf die drei Leinwände malen, dafür musste ich mir auch noch die Hände der Jungs ansehen, damit ich diese zeichnen konnte.

Als nächstes hatte ich die Idee ein Bild von unserem Strand zu malen. Diesen Ausblick fand ich einfach so schön, dass ich auch den einmal auf die Leinwand bringen musste. Und dafür musste ich noch nicht mal nach Hause, ich hatte ihn in meinem Kopf.

Dann wollte ich auf jeden Fall noch irgendwas mit Schmetterlingen malen, ich wusste auch nicht genau warum, aber Schmetterlinge bedeuteten für mich Freiheit. Vögel waren da wohl eher das Zeichen für, aber ich war nicht so der Vogelmensch. Schmetterlinge hingegen waren bunt und farbenfroh. Sowas wollte ich malen. Lebensfrohe Sachen.

Und dann wollte ich noch ein paar Sachen für die Jungs machen. Ich wollte Motive mit Volleyballspielern machen. Ich war am überlegen, ob ich die Jungs als Schatten auf die Leinwand brachte oder ob ich es wie so einen großen Farbklecks aussehen lassen wollte. Da war ich mir noch nicht wirklich sicher, aber sowas in der Richtung würde es werden.

Natürlich hatte ich noch tausend andere Ideen im Kopf, allerdings mussten diese nicht unbedingt auf Leinwand gemalt werden. Sowas konnte ich auch in meinen Zeichenblock zeichnen, worüber ich dann auch nachdachte. Vielleicht konnte ich den Jungs ja auch sowas geben. Und genau in dem Moment kam mir der Gedanke Fotoalben zu machen. Meine Erinnerungen mit den Jungs zusammen zu tragen, meine Erinnerungen mit Mom und Dad. Schnell schnappte ich mir meine Liste und schrieb das auch noch auf, damit ich es auch nicht vergaß. Danach setzte ich mich wieder an meine Leinwände und überlegte weitere Motive, die ich malen wollte. Ich war irgendwie voller Tatendrang.

"Was machst du da?", fragte mich jemand und hockte sich neben mich auf den Boden. Es war Ro, natürlich war er es, der mal nach mir schauen kam.

"Ich hab ein paar Ideen, die ich malen möchte und schreib sie schon einmal leicht auf die Leinwände, damit ich es noch weiß. Es ist einfacher die Ideen schon in eine Ecke der Leinwand zu schreiben, weißt du?" Er legte den Kopf schief und laß sich das Thema für eines der Bilder durch.

Haikyuu - So spielt das Leben: Our Last Summer KurooxOCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt