„Ich schnarche....!" Sagte Jeremy und zog die Augenbrauen hoch.
„Ich drück dir persönlich ein Kissen aufs Gesicht, wenn du das tust!" Bina sah ihn herausfordernd an und Jeremy lachte.
„Meine Frau schnarcht lauter!" sagte er dann und keine Sekunde später traf ihn ein Kissen am Kopf.
„Werde nicht frech, Mr. Renner, sonst kannst du gleich mit Paul den Schlafplatz tauschen und bei Chris pennen!" sagte Poldi, die bereits im Bett lag.
Jeremy verzog das Gesicht.
„Ich bin lieb... ganz lieb! ... Meine Frau schläft wie ein Engel!" sagte er dann und schaute zu Bina. Diese grinste leicht.
„Schade das du manchmal so schnell die Kurve bekommst, Jer. ... Ich habe mir gerade vorgestellt, was passieren würde, wenn du und Chris in einem Raum schlafen müsstet." Sagte Bina dann.
„Willst du nicht wissen!" sagte Jeremy sofort.
„Weiß er eigentlich, dass du hier schläfst?" fragte Poldi vorsichtig.
„Nein... Er liest den Kindern gerade eine Geschichte vor und wird es dann wohl von Paul erfahren. ... Dann hat er die Nacht mal zum Nachdenken." Antwortete die Blonde und zuckte mit dem Schultern.
Poldi schaute kurz zu Jeremy. Dieser erwiderte ihren Blick.
„Es tut mir leid, dass du wegen mir so einen Stress mit ihm hast!" sagte Jeremy dann.
„Blödsinn, da bist du nicht dran Schuld, Jer. ... Chris ist Freiheitsliebend und ich denke sein größtes Problem ist es, hier eingesperrt zu sein. Das macht ihn unbewusst wütend und um einen wirklichen Grund zu haben, um wütend zu sein, bist du jetzt sein Opfer. Du bist an allem Schuld und egal was man sagen würde oder was du tun würdest, damit es uns hier allen gut geht wäre für ihn am Ende egal. Du bist trotzdem Schuld. Wahrscheinlich bist du auch Schuld daran, dass morgens die Sonne aufgeht. .... Ärgere dich einfach nicht darüber."
„Also liegt das gar nicht daran, das wir... naja... zu laut beim Sex sind?" fragte Poldi.
„Nein, definitiv nicht. Das ist nur ein eingeredeter Grund. Immerhin hatte er noch nie irgendein Problem damit. Wenn er das gehabt hätte, hätte er mir davon schon früher erzählt und ich hätte es an euch weitergegeben. Aber er hat erst hier damit angefangen, also zeigt es mir, das es nicht sein eigentliches Problem ist." Erzählte Bina.
Jeremy sah zu ihr.
„Also leidet er einfach an einer Art Platzangst?" fragte er dann skeptisch.
„So in etwa. ... Auch wenn das Haus, Renner typisch, riesig ist... er kommt hier nicht raus, und das macht ihn innerlich wahnsinnig." Sagte Bina.
„Also ist er wieder der Alte, sobald er hier raus ist?" fragte Poldi.
„Genau..." sagte Bina. „Also... seit ihm nicht zu böse, ok?"
„Naja... eine Entschuldigung hätte ich schon gerne." Sagte Jeremy dann.
„Die wirst du auch bekommen, dafür werde ich Sorgen."
Jeremy nickte.
„Wir haben übrigens jemanden, der derzeit versucht uns hier rauszubekommen. ... Wenn alles gut geht, sind wir alle an Silvester wieder zu Hause!" sagte Jeremy dann.
„Ehrlich? Das wäre super." Sagte Bina und klang erleichtert.
„Ich denke, wir wollen alle nach Hause..." sagte Poldi. „Ich kann keinen Schnee mehr sehen."
„Ganz ehrlich... ich auch nicht." Grinste Bina.
...
Zur selben Zeit schloss Chris gerade die Tür zum Kinderzimmer zu. Er hatte den beiden Jüngsten eine Geschichte vorgelesen, bis sie eingeschlafen waren.
Im Haus war es bereits stockdunkel. Anscheinend schliefen die Anderen bereits.
Also ging Chris geradewegs zum Gästezimmer. Leise öffnete er die Tür und schaute dann überrascht auf Paul, der auf dem Bett sass und ihn angrinste.
„Ähm... hast du dich im Zimmer geirrt?" fragte Chris verwundert.
„Nein... ich wurde hier her umquartiert!" sagte Paul leicht gequält.
Chris schaute ihn weiterhin verwirrt an.
„Umquartiert?" fragte er nach und Paul nickte.
„Deine Frau schläft drüben bei Jeremy und Poldi." Gab er dann zur Antwort.
Chris zog die Augenbrauen hoch.
„Ach... tut sie das?!" Deutlich konnte man den Zorn in seiner Stimme hören, doch bevor er zur Tür ging, um Bina von den Renners wegzuholen, hielt Paul ihn auf.
„Lass sie, Chris... Du weißt, dass sie einen Grund für diese Aktion hat." Sagte Paul und stellte sich Chris in den Weg.
Dieser verschränkte die Arme vor der Brust
„Und der wäre?"
Paul verdrehte die Augen.
„Manchmal bist du schwerer von Begriff als ich!" sagte Paul dann und sah wieder auf Chris. „Du verhältst dich im Moment wie ein Volltrottel. Bina hat dich mehr als einmal gewarnt und jetzt ist sie eben drüben, damit du mal nachdenken kannst."
„Ich soll nachdenken?" Chris schnaubte auf.
„Ja... du suchst vor allem bei Jeremy unbegründet nach der Schuld obwohl du weißt, dass er für nichts irgendetwas kann. Im Gegensatz. Wir haben kein Strom, trotzdem hat er es geschafft, dass wir heute ein warmes Essen hatten mit echt gutem Fleisch. ... Er hat die Situation bemerkt und den Weihnachtsbaum geschlachtet, damit wir es jetzt warm haben, anstatt zu frieren. Er versucht alles mit Humor zu sehen, ohne aber das Ziel aus den Augen zu verlieren, uns irgendwie zu helfen.... Und du? Dankst ihm das überhaupt nicht und regst dich über sein Sexleben auf. ... Das ist der Renner! Er war immer so und wird sich nicht ändern, wenn du es willst."
„Sein Sexleben ist nervig!"
„Nein ist es nicht... es ist genauso wie immer. Nicht mehr und nicht weniger und er ärgert uns damit. ... So wie immer eben. .... Chris! ... wir müssen uns alle mit der Situation abfinden. Wir sollten froh sein, dass wir wenigstens ein Dach über den Kopf haben, nicht frieren müssen und Essen und Trinken zu haben. ... Ja wir kommen hier nicht raus und ja, wir haben kein Strom... aber das ist jetzt höhere Gewalt."
Chris schnaubte erneut auf.
„Ja gut... die Sache mit dem Stromregenerator ist doof, aber die Stadt wird schon dafür sorgen, dass die Stromversorgung bald wieder da ist." Sagte Paul und nickte.
„Also pennt meine Frau heute bei den Renners, und du hier?!" Chris schaute skeptisch auf Paul und dieser nickte.
„Sieht so aus!" antwortete dieser.
Chris stöhnte leise und ging zum Bett. „Wehe du schnarchst...!" sagte Chris dann.
Paul grinste.
„Bis jetzt hat sich meine Frau nie darüber beschwert."
Chris nickte.
Wenig später lagen die Beiden dann im Bett und Paul pustete die Kerzen aus.
Es war jetzt stockdunkel. Lediglich der abnehmende Mond schien durch das Fenster und tauchte den Raum in ein mystisches blaues Licht.
Paul schien schon zu schlafen, aber Chris war noch immer hellwach. Er dachte über die Worte von Paul nach, aber auch über die von Bina und auch über die von Jeremy.
Hatte er wirklich überreagiert? War er wirklich so prüde geworden? Wenn er genau darüber nachdachte, waren die Renners, seit sie zusammen waren, nie anders gewesen. Auch nach der Mafia Geschichte waren sie schnell wieder in ihrem alten Modus zurück gewesen und Chris musste sich selber eingestehen, dass er da wirklich überempfindlich gewesen war.
Tief atmete er durch und schloss die Augen.
Er musste sich etwas einfallen lassen, damit Jeremy nicht mehr wütend auf ihn war und wenn er das geschafft hatte, würde er sich um Bina kümmern. Das versprach er sich.
Erst nach diesem Versprechen, spürte er langsam die Müdigkeit in sich und schlief kurze Zeit später ein.
DU LIEST GERADE
December Days
Fanfiction~Achtung! Diese Fanfiction hat 3 Vorgeschichten! Solltet ihr diese hier lesen wollen, aber die Anderen nicht, könnte es zu Verwirrungen kommen!!~ Winter in Los Angeles? Möglich, aber ohne Schnee. Wie gut, dass man dennoch nicht völlig darauf verzic...