Endlich entlassen

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Aus zwei Tagen Krankenhaus wurden letztendlich also doch dreieinhalb Wochen, weil Jake sich ja zusätzlich die Lungenentzündung eingefangen hatte. Gut das wir sowieso schon im Krankenhaus gewesen sind, sonst hätte er sie sich vermutlich verschleppt, weil er es als leichte Erkältung abgetan hätte und sicherlich nicht damit zum Arzt gegangen wäre. Auch wenn er seine Schmerzen versuchte zu verbergen, wusste ich genau, dass er noch immer ein wenig darunter litt.


"Hey Bonnie und Clyde."

"Hi Johnny.", erwiderte ich sein Lachen und nahm ihn fest in die Arme.

"Wird auch Zeit, dass du uns endlich hier raus holst.", nörgelte Jake.

"Sorry. Ging nicht früher, auf den Straßen war die Hölle los."

"Wag es!!", mahnte ich Jake der gerade nach unserem Koffer greifen wollte. 

"Ich krieg doch wohl noch einen Koffer getragen.", verdrehte er genervt die Augen. 

"Schaaaatz!", ich blickte ihn böse an.

"Gib her jetzt!", Johnny griff lachend nach dem Koffer, den Jake bereits in der Hand hielt. "Du hast schon genug Prügel eingesteckt, muss ja nicht sein dass Lea gleich auch noch auf dich losgeht."

"Danke Johnny.", nickte ich ihm zu. 

"Na klar, als ob ich mit ihr nicht fertig werden würde.", sagte Jake grinsend. 

"Leg es nicht drauf an, mein Freund. Ich kenne deine Schwachstellen.", witzelte ich und deutete an ihm auf seine lädierten Rippen zu drücken. 

Er wehrte meine Hand ab, führte sie an seine Lippen für einen zartfühlenden Kuss und sah mir in die Augen. "Du bist meine einzige Schwachstelle, Lea."

Während Johnny die Augen verdrehte und witzelnd Würgegeräusche machte, lächelte ich Jake verlegen entgegen und gab ihm einen sanften Kuss. Mit seiner charmanten Art verschaffte er mir immer wieder aufs Neue weiche Knie.

Wir verließen das Krankenhaus und begaben uns zum Parkplatz.


"Pancho!!", rief ich erfreut, als ich auf Johnnys Rücksitz stieg und den süßen Vierbeiner kraulend begrüßte. 

"Er hat euch vermisst, da dachte ich ich verkürze die Wartezeit und nehme ihn direkt mit. Dann sparen wir uns auch den Weg über Weston."

"Wir haben dich auch vermisst Süßer.", er schlabberte mir quer durchs Gesicht. 

"Danke Johnny, dass du auf ihn aufgepasst hast." Jake kraulte Pancho durch sein dichtes Nackenfell. "Na Kumpel. Sorry, dass du es so lange mit ihm aushalten musstest. Dafür kriegst du nachher ein dickes Steak." 

"Kollege, du darfst dir gerne ein Taxi rufen, dass dich nach Duskwood bringt!", mahnte Johnny. 

"War doch nur Spaß. Können wir noch einen Zwischenstopp einlegen, bevor wir nach Duskwood fahren?"

"Nur wenn ich nachher auch ein fettes saftiges Steak kriege!", forderte Johnny. 

"Natürlich, du bekommst es genau wie Pancho ausm Napf.", lachte Jake. 

"Doofmann, das nächste Mal hol ich euch nicht ab.", sagte er beleidigt. 

"Ey! Was hab ich denn jetzt damit zu tun?", warf ich lachend ein. 

"Lea, Ich bin nur wegen dir hier.", sagte Johnny und warf mir durch den Rückspiegel ein Augenzwinkern zu. 

Jake verdrehte schmunzelnd die Augen.


Wir kamen am Skatepark vorbei. 

"Johnny kannst du kurz hier halten?", fragte Jake. "Ich will mich bei Billy verabschieden."

"Na klar."

"Lea willst du mit kommen?" 

Ich schüttelte den Kopf. "Aber Pancho muss glaube raus. Nimmst du ihn mit?" 

"Klar.", Jake nahm Pancho an die Leine und begab sich zum Skatepark. 

Da Dee und seine gesamte Crew vorerst von der Straße waren, konnte Jake sich ohne Sorge im Skatepark sehen lassen. 


Johnny und ich warteten währenddessen im Auto auf ihn.

"Alles klar Lea?", holte Johnny mich aus meinen Gedanken. 

"Ja, alles okay.", ich spielte nervös an den Kordeln von Jakes Zip Hoodie. "Johnny wir gehen heute Abend aber nicht in die Bar oder?" 

"Nein, wir gehen zu Dan in die Gartenhütte. Er möchte seinen neuen Grill einweihen." 

"Ach so."

"Phil wollte aber wahrscheinlich auch ein paar Stündchen kommen, er hat wohl endlich ne zuverlässige Aushilfe in der Bar, die er ein paar Stunden alleine lassen kann."

"Okay. Schön, dann sind wir ja komplett heute.", sagte ich feststellend.

"Lea, ist das wirklich okay für dich?", als sein besorgter Blick mich im Rückspiegel traf, wich ich ihm aus und starrte durch das Fenster. 

"Na Klar, Johnny."

"Wenn dir das zu viel ist, lassen wir das."

"Nein, das ist wirklich okay. Wir müssen sowieso nach Duskwood um Jakes Auto zu holen. Richy hat sich extra damit beeilt. Und wer weiß wann wir das nächste Mal wieder dorthin kommen."

"Okay. Die anderen freuen sich schon auf euch und wir brauchen es ja heute Abend nicht wie sonst bis in die Morgenstunden ziehen." 

Ich nickte bestätigend und blickte noch immer durchs Fenster 


Ich bemerkte erst, dass Jake zurück war, als er Pancho zu mir auf die Rückbank ließ und er mir einen feuchten Schlabberkuss mitten ins Gesicht gab.

"Ich soll schöne Grüße von Billy ausrichten.", sagte Jake während er in den Wagen stieg. 

"Und jetzt?", fragte Johnny. 

"Lea, macht es dir was aus, wenn wir noch bei EM vorbeischauen?", Jake legte seine Hand auf mein Knie und drehte seinen Kopf fragend vom Beifahrersitz zu mir rum. 

"Nein, natürlich nicht."

"Danke, ich will nur schnell rein um tschüss zu sagen. Ihr könnt gerne im Auto warten."

"Nein ist schon gut. Wir kommen mit rein." 

"Okay danke mein Schatz.", er formte seine Lippen zu einem zufriedenen Lächeln.


Johnny fuhr uns nach West Middleton und wir hielten vor einem kleinen Reihenhaus an.

Duskwood - breaking wallsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt