Ich höre nichts mehr um mich herum. Auch sehe ich niemand anderes mehr - außer Eric. Er steckt seine Waffe zurück in seine Tasche und ruft zwei Ferox herbei, die aus der Reihe treten und auf Eric zugehen.
Ich starre auf den toten Ferox, der gerade leblos vor Erics Füße gefallen ist. Blut sackert aus seinem Kopf. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Wieso hat Eric das getan? Wieso musste er ihn erschiessen.
Ich bin geschockt. Ich sehe Eric in meinem Blick und kann einfach nicht glauben, was gerade passiert ist. So skrupellos kann er doch nicht wirklich sein!? Vielleicht befinde ich mich in einer Simulation und das alles ist nicht echt.
Doch wenn es so wäre, dann würde ich nicht darüber nachdenken, ob es eine Simulation ist. Ich würde nicht daran zweifeln, dass es echt ist. Oder? Ich bin verwirrt und kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich kann nur Eric ansehen. Er dreht sich einfach um und lässt den Mann, den er eben ermordet hat auf dem Boden liegen. Die Beiden herbeigerufenen Ferox heben ihn hoch und bringen ihn weg.
Eric geht an mir vorbei. Da ist er wieder, dieser Geruch. Er sieht mich nicht an. Ich scheine für ihn gar nicht da zu sein. Dann setzen wir uns wieder in Bewegung. Ich habe Angst davor was jetzt passiert. Im Marsch laufen wir durch das Hauptquartier. Wir kommen schließlich am Haupteingang an. Wir laufen hinaus. Ich will nicht wissen, was all die Anderen denken müssen. Dann sehe ich Maddie. Sie ist etwa zwei Reihen vor mir. Ich rufe nach ihr, aber es kommt kein Ton aus meinem Mund.
Dann weiß ich wohin wir gehen. Wir laufen auf die Schienen zu. Wo auch immer wir hin wollen, es ist nicht zu Fuß erreichbar. Was planen Eric und Max? Und wieso sind die Beiden nicht in ihren Körpern gefangen und willenlos? Ist das ein Test? Vielleicht wollen sie so etwas testen. Sind alle Anderen auch betäubt worden? Was haben sie getan, damit unsere Körper ihnen so gehorchen?
Der Zug steht. So etwas habe ich noch nie vorher gesehen. Normalerweise müssen wir immer auf einen Zug springen.
Vor den verschiedenen Abteilen teilen wir uns nun in mehrere Reihen ein. Ich warte, dann gehe ich wieder einen Schritt. Warte, dann gehe ich wieder einen Schritt. So geht es weiter, bis ich nun vor dem Abteil stehe. Eric steht oben, in dem Abteil. Er hält mir seine Hand hin und will mir hinauf helfen. Ich will seine Hand nicht nehmen. Ich will sie wegschlagen. Doch ich bin nicht Herr meines Körpers. Mein Arm hebt sich. Eric packt ihn und zieht mich in den Waggon. Meine linke Schulter streift seinen Arm. Ich bilde mir ein, das er meinen Arm einen Moment länger festhält, als bei den vorherigen Ferox, die er in das Abteil gehievt hat. Dann lässt er mich los und ich gehe zum Ende des Waggons. Ich reihe mich hinter einigen Ferox ein.
Hier stehe ich einige Minuten. Es ruckelt, als der Zug sich in Bewegung setzt. Es herrscht Stille. Niemand sagt etwas. Ich wette, das sie innerlich schreien und um eine Erklärung flehen. Doch nach außen hin sehen wir aus wie eine perfekte Armee die sich auf einen Angriff vorbereitet.
Und dann wird es mir klar. Wir werden jemanden angreifen. Alles spricht dafür. Die Größe der Armee. Unsere Ausrüstung. Alles. Doch wen sollen wir angreifen? Etwa Fraktionslose? Wieso stellt man uns unter irgend eine Droge, um uns dazu zu bringen? Wir sind Ferox. Wenn man will, das wir gegen einen Feind kämpfen, würden wir das machen ohne zu widersprechen. Oder?
Was konnte es also sein, das sie vorhaben? Wenn sie soweit gehen und uns unter Drogen setzen? Weil sie wissen, das wir ihren Befehlen nicht nachkommen würden? Wen sollen wir also angreifen? Eine andere Fraktion möglicherweise? Ich muss schlucken. Ich bin sicher, es bald herauszufinden.
Ich weiß nicht, wie lange wir fahren. Ich scheine jegliches Zeitgefühl verloren zu haben. Jede Sekunde kommt mir vor wie eine Ewigkeit und jede Ewigkeit wie eine Sekunde. Ich versuche die Leute vor mir zu erkennen. Versuche meinen Körper irgendwie zu bewegen und zurück unter meine Kontrolle zu bekommen. Ich fange damit an meine Finger bewegen zu wollen. Ich strenge mich so sehr an, dass ich Kopfschmerzen bekomme. Ich höre, wie ich laut und angestrengt ausatme. Offenbar können sie nicht alle meine Körperfunktionen kontrollieren.
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Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die Bestimmung
FanfictionMarla Parker ist 20 Jahre alt und sie führt ein Leben auf der Straße. Nie gehörte sie einer Fraktion an, denn schon ihre Eltern waren fraktionslos. Doch ein Satz soll ihr ganzes Leben verändern. Wenn sie es zulässt. ( So wird allen Kindern Fraktions...