Bad Impression

6| Impala

Bad Girls
M.I.A

Elijah

Ich fand Gwen auf dem Gästeklo. Ich merkte bereits, als ich das Bad betrat, dass sie völlig Dicht war. Ihre rotblonden Haare klebten ihr in verschwitzen Strähnen in der Stirn und ihr Make-up war ruiniert. Sie hob schwermütig den Kopf von der Klobrille, als sie mich reinkommen hörte, und lächelte mich an. Müde, betrunken, nicht mehr bei klarem Verstand. Meine Hände ballten sich zu Fäusten als ich merkte, dass sie in diesem Zustand allein war. Wo waren ihre ach so vielen Freunde? Wo verdammt nochmal war Gabe?

Ich kauerte mich neben sie, sah sie musternd an, strich ihr die Haare aus der Stirn. „Eli!", rief sie erfreut und viel mir um den Hals. Ein Hauch ihrer Fahne wehte mir entgegen und ich presste die Augen zusammen. „Du bist hier!" Sie zog sich zurück und schob ihre Unterlippe nach vorne, wie ein kleines bockiges Kind. „Können wir jetzt endlich nach Hause?", fragte sie und ich nickte schwach.

Schwanken kamen wir auf die Beine, während ich versuchte sie zu stützen. „Wo warst du so lange?", lallte sie und schnipste mir gegen die Stirn. Autsch. „Ich hab dich vor Stunden angerufen!" Ich taumelte mit ihr weiter. Ich würde ihr garantiert nicht erzählen, dass ich nicht nur Gabe's, sondern auch das Auto eines wahnsinnigen Riesen zerstört hatte. Und auch nicht die Tatsache, dass ich mit Silas Green in einem Wandschrank rum geknuscht habe. Gott, ich bekam Kopfschmerzen, wenn ich nur daran dachte.

Das war einer der katastrophalsten Tage meines Lebens und ich wollte nichts sehnlicher als einfach nach Hause und vergessen, dass das alles jemals passiert ist.

Ich hatte einen Typen geküsst! Dabei war ich nichtmal schwul! Ich hoffe Silas würde daraus keine große Sache machen. Ich hoffte, er hätte mich morgens bereits vergessen. Ich hoffte, er war zu dicht, als das er sich an das erinnern könnte.

„Warum gehen wir nicht weiter?", murrte sie und ließ sich praktisch gegen mich sinken. Ächzend zog ich sie wieder aufrecht. Ich hatte nicht mal bemerkt, dass wir stehen geblieben waren. Wir mussten schnell hier raus, bevor mich irgendjemand entdeckte, der mich am liebsten Tod sehen wollte.

Oder jemand, den ich aus versehen geküsst habe.

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Silas

„Himmel! Hast du dich da drinnen verlaufen?", fragte Ruby, als sie sich von Impala abstieß. Sie hatte, während ich ihr ein Handtuch gesucht und andere Dinge getan, habe, bereits ihre Jacke von meiner Rückbank geholt. „Mir ist was dazwischen gekommen, sorry.", entschuldigte ich mich und gesellte mich zu meinen Freunden, die bereits bei meinem Wagen auf mich warteten. Anscheinend war nun auch endlich Ruby bereit zu gehen.

Jasper schwang sich von der Motorhaube, was dazu führte, dass sie besorgt dir Stirn verzog. Seitdem Lee mir diesen Wagen anvertraut hatte, behütete Ruby den Wagen, als wäre er ihrer. Ich wusste, dass sie nichts lieber täte, als an ihm herum zu schrauben, den Motor zu erforschen, alles über ihn zu lernen, so wie Jasper es mit seinen Käfern tat.

„Was?", schnaufte dieser genervt und lehnte sich neben sie, während diese nur den Kopf schüttelte. „Nichts, es ist nur nicht gut für den Lack, wenn du dich ständig über die Haube schwingst, als wärst du ein Action-Held." ermahnte sie ihn und ich hörte praktisch meinen Bruder in ihren Worten. Jasper stupste sie in die Seite. „Wer sagt, dass ich keiner bin?"
„Deine Kondition?"
„Deine fehlende Aufmerksamkeitsspanne?", zählten wir auf, was dazu führte dass er sich kopfschüttelnd durch seine Haare fuhr. „Ihr seid gemeine Menschen." Ich öffnete die Wagentür, zog meinen imaginären Hut, „Immer zu Ihren Diensten."