Kapitel 2

19 7 0
                                    

Josefina 'Jose' Steel
By LuanaWhite

Seit ich Bianca wieder zurück geholt hatte und meine Fruchtbarkeit geopfert, und Bash damit sehr weh getan hatte, hatte ich viel über das Thema Mutter werden nachgedacht. Und umso mehr ich darüber nachdachte, umso mehr schmerzte es aber das gab ich nicht mal vor Bash zu.

Und jetzt war Bianca schwanger und drohte an den Folgen ihr Leben zu verlieren, wenn ihr Baby ein Vampir wurde. Ich wollte ihnen gerne helfen, wirklich, aber ich wusste nicht wie. Menschen waren nicht dazu gemacht Vampire auszutragen.

Und es gab auch niemanden, den ich um Rat fragen könnte. Mein Vater wüsste was zu tun wäre, aber er würde sagen dass uns diese Sache nichts angehen würde. Und meine Schwester würde ihr Wort niemals gegen Dad richten. Und ich hatte auch ehrlich gesagt Angst. Ich hatte Angst vor weiteren Konsequenzen.

Völlig aufgelöst war Bianca auf meine Worte hin aus der Wohnung gestürzt und Jenn ihr hinterher. Ares wirkte verzweifelt und raufte sich seine Haare, während es still zwischen uns wurde. "Vielleicht sollten wir erstmal nach Hause gehen." meinte Bash dann und schien mit seinen Gedanken noch ganz weit weg.

Mit lief eine Träne meine Wange hinuter, die ich mir schnell weg wischte und nickte. Ares brachte uns zur Tür und Bash und ich ich gingen stillschweigend die Treppen nach unten und zu seinem Auto. Doch als wir einstiegen, blieb Bash einfach nur sitzen und starrte aus dem Fenster. Er hatte zu all dem kaum was gesagt.

Ich fühlte mich so grauenvoll. Einerseits war da dieser Schmerz, weil ich niemals ein Baby bekommen würde. Und dann die Schuldgefühle, weil ich unseren Freunden diesmal nicht helfen konnte. War Bash jetzt wütend auf mich? Ich wünschte doch, dass ich etwas tun könnte, aber ich war machtlos. Und leider auch die einzige Hexe hier in New Orleans, soweit wir wussten.

Bash starrte weiter vor sich hin, bis er schließlich den Motor startete und nach Hause fuhr. Vielleicht hatte er auch darauf gewartet dass ich anfing zu sprechen? Aber was sollte ich auch sagen?

Bianca erhielt dass, was ich verloren hatte, aber mit einem Preis, der ihr Leben beenden könnte. Und es gab diesmal keine Rettung.

Als wir in unserer Wohnung ankamen, herrschte immer noch Funkstille. Bash ging als erstes in die Küche wo er sich einen Blutbeutel schnappte und diesen zu trinken begann. Ich brauchte kurz einen Moment für mich und ging in das Badezimmer.

Ich wusch mir mein Gesicht, aber als ich mich dann im Spiegel ansah, entstand darin plötzlich ein Riss. Er wurde immer größer und dann zersprang der Spiegel in lauter kleine Scherben und ich schrie auf, als sie mir ins Gesicht sprangen.

Ich glitt zu Boden und dann wurde die Tür aufgerissen. Bash zog mich sofort in seine Arme und versuchte mich zu beruhigen. "Schsch, ganz ruhig. Das kriegen wir schon hin." redete er ruhig auf mich ein und biss sich ins Handgelenk, um mir sein Blut zu geben.

"Ich ziehe dir die Splitter jetzt raus, ok?" erklärte er mir danach und begann mir langsam und vorsichtig alle Splitter zu entfernen und es tat wirklich weh. Doch dann war es geschafft und er gab mir erneut sein Blut, ehe er mich fest an seine Brust drückte.

Ich war noch nie so aus dem Gleichgewicht gewesen, dass ich mir selbst unbewusst weh getan hatte. Meine Magie hatte sich selbstständig gemacht. Ich drücke mich an Bash und begann hemmungslos zu weinen. Ich weinte weil ich völlig überfordert war, mich schuldig fühlte und auch so unglaublich hilflos.

"Es tut mir leid, Bash. Es tut mir so leid." schluchzte ich an seiner Brust. Wenn ich nicht immer so verantwortungslos gewesen wäre, und mich mehr aufs Hexenstudium konzentriert hätte, dann wusste ich bestimmt was ich tun könnte, aber jetzt war ich niemanden mehr eine Hilfe. Im Gegenteil, ich hatte alle unglücklich gemacht.

Ich hatte Bash die Möglichkeit genommen eine eigene Familie zu gründen, und ich hatte Bianca's letzte Hoffnung zunichte gemacht. Und das nur weil ich so egoistisch gewesen war.

Bash streichelte mir liebevoll über mein Haar und legte sein Kinn sachte auf meinen Kopf. "Du musst dich für nichts entschuldigen, Jose. Dich trägt keine Schuld. Man kann nicht gegen alles etwas unternehmen. Wir können nur das Beste hoffen." erklärte er mir und schloss seine Augen.

Eine Weile saßen wir einfach nur so da, bis wir aufstanden und zusammen ins Wohnzimmer gingen. Konnten wir jetzt wirklich nichts weiter tun als abzuwarten? Das war schrecklich. Nein, ich konnte jetzt nicht einfach nur herum sitzen, dann würde ich meinen Verstand verlieren.

Also stand ich auf und holte alle Hexenbücher die ich besaß und begann eines nach dem anderen durchzusehen. Irgendwas musste ich finden. In einer Welt voller Magie war schließlich nichts unmöglich. Ich würde einen Weg finden um Bianca ein weiteres Mal zu retten.

The Sisters Chronicles - New HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt