Sven
„Und wie kam es, dass du nackt unter deinem Rock warst?", fragte ich sie, als wir endlich bei mir Zuhause ankamen und wieder unter uns waren. Denn zuvor hatten wir sozusagen volle Hütte gehabt.
Fast gleichzeitig mit Ethan und Leenie trafen wir bei mir Zuhause ein und ich erkannte an Ethans gelöster Haltung, dass auch er nichts hatte anbrennen lassen bei seiner Verlobten. Kaum merklich nickte ich ihm zu und er verstand. Auch er grinste nur und wir wussten, dass wir wieder einmal die Gedanken des anderen lasen. Das war schon immer so gewesen und würde sich wohl nie ändern. Er war mein Bruder und würde es immer bleiben. Auch wenn wir nicht immer ein und derselben Meinung waren, so standen wir doch immer für den anderen ein.
Marie und Leenie umarmten sich und Marie fragte, wie es Leenie denn nun ging. Auf dem Weg von der Schule bis hierher, hatte ihr einen kurzen Überblick gegeben, was am Tag geschehen war. Marie war erschrocken aber auch wütend, was abgegangen war und wieder einmal zeigte sie mir, wie wichtig ihr Leenie geworden war. Denn ihre erste Sorge galt zuerst ihr. Ganz anders als Leenies eigentliche beste Freundin...
Nach der Begrüßung beschlossen Leenie und ich gemeinsam zu kochen, währen Marie und Ethans Mrs Marks von der Kinderbetreuung ablösten. Gemeinsam aßen wir dann zu Abend und erzählten noch mal ausführlich von der Gerichtsverhandlung. Mrs Marks fand diverse Ausdrücke für Ryan, die Marie die Schamesröte ins Gesicht trieb. „Mutter! Seit wann kannst du wettern wie ein alter Seebär?", fragte sie. „Das hab ich von deinem Vater. Er war doch bei der Marine. Und dieses Schwein hat nichts anderes verdient, als für immer und ewig hinter schwedischen Gardinen zu stecken! Wie kann man sich als Mann bezeichnen und dann denken, Frauen wären sein Eigentum?", erklärte Mrs Marks. „Das ist mir auch schleierhaft. Aber auch wir hoffen, dass er endlich dauerhaft im Knast bleibt. Morgen halten die Anwälte erst einmal ihre Plädoyer und dann muss sich die Jury zurück ziehen.", erklärte Ethan. „So wie ich die Jury einschätze, werden die nicht lange brauchen.", sagte ich und nahm mir noch mal einen Nachschlag. „Wie meinst du das?", fragte Leenie, die gerade an ihrem Glas nippte. „Nun, während Ryan ausflippte und Ethan nichts lieber getan hätte, als selbst zu dir zu rennen, sah ich mir die Jury an. Und man hat deutlich die Veränderung gesehen. Waren sie die letzten Tage voll auf Ryans Seite, hat sich das jetzt vollständig geändert.", erklärte ich. „Und woher nimmst du die Gewissheit?", fragte Marie.„Dein lieber Sven hat einen sechsten Sinn, was Menschen angeht. Deswegen ist er ja auch in meiner Personalabteilung tätig. Und da wir gerade davon sprechen: Du musst dringen neue Bewerbungen durchgehen. Immerhin müssen wir vier neue Stellen besetzen. Morgan will auch endlich in ihren Ruhestand gehen und dann is da noch die leere Stelle deiner Ex-Frau. Außerdem müssen die Stellen der Mobberinnen neu besetzt werden. Und wir haben noch die Ausbildungsstellen, die ebenfalls besetzt werden müssen.", erklärte Ethan. Ich seufzte und rieb mir übers Gesicht. „Ist gut. Darüber kümmere ich mich morgen.", meinte ich. „Morgans Stelle kann ich zum Teil übernehmen. Wenn du mit halbtags und Home-Office einverstanden bist.", warf Leenie in die Runde. Ethan und auch ich sahen sie erstaunt an.
„Du? Bist du dir wirklich sicher, dass du dir das zutraust?", fragte Ethan. Leenie schürzte die Lippen und nickte. „Ja, immerhin hab ich das früher auch gemacht. Sie muss mich nur etwas einweisen, was sich an Partnern und so geändert hat. Und Sofies Stelle kann doch weiterhin Marina übernehmen. So brauchst du eigentlich nur jemand qualifiziertes einstellen, der Marinas alten Posten übernimmt.", meinte Leenie. „Wir sollten das morgen wohl in der Firma mit Morgan und Marina besprechen, oder Ethan?", fragte ich, denn ich merkte, dass ihm das gar nicht passte. Was aber in Anbetracht der Vorfälle in der Firma kein Wunder war. „Ja, das sollten wir. Und wer passt dann auf Amelia auf, wenn du in der Firma bist und wieder arbeitest? Außerdem stillst du doch noch.", fragte Ethan. „Entschuldigen Sie, Mr Blue. Aber ich bin auch noch da. Und die beiden, Max und Amelia sind zwei wahre Schätze und eigentlich wie Geschwister. Da macht es mir nichts aus, immer mal wieder auf beide gemeinsam aufzupassen. Und was das Stillen angeht, Mr Blue. Ihrer Frau stehen Stillpausen zu, also dürfte es da auch keine Probleme geben.", sagte nun Mrs Marks. „Mutter, bist du dir sicher, dass du nicht langsam zu alt wirst?", fragte Marie nun. „Nenn mich noch einmal alt, junge Dame und ich besorge dir nie wieder Wechselwäsche oder organisiere dein Auto von der Schule.", schoss nun Mrs Marks zurück. Das liess uns alle ein wenig schmunzeln. Auch wenn Mrs Marks stahlhart wirkte, war sie doch eine sehr tolle Frau mit viel Humor.
Schlussendlich gab Ethan klein bei und versprach, noch einmal darüber nach zu denken. Danach verlief das Abendessen in sehr angenehmer Atmosphäre. Nach dem Essen verabschiedeten wir Ethan, Leenie, Mrs Marks und Amelia und brachten dann Max ins Bett.
Nun saßen Marie und ich in der Wanne und ich stellte jene pikante Frage. „Eigentlich war ich nur die letzte Schulstunde unten ohne. Ich wusste ja, dass du mich abholst. Also zog ich das aus, denn irgendwie hatte ich auf einen Quicki im Auto gehofft. Aber das auf meinem Lehrerpult war auch ne tolle Nummer.", erklärte sie. „Das stimmt. Eine Jugendphantasie wurde da von mir war.", meinte ich und grinste. „Aber wieso hast du dich ausgezogen? Ich hab nichts dagegen, mir den Weg frei zu räumen.", meinte ich dann. Marie wurde sichtlich rot und meinte: „Wenn du gesehen hättest, WAS meine Mutter mir heute mitgebracht hatte, dann wäre da nichts gelaufen.". Mir dämmerte was sie meinte und ich zog sie auf. „War wohl eine weiße Baumwollunterhose?", fragte ich grinsend. Marie wurde noch röter als sie sowieso schon war und nickte. Ich lachte laut los und rutschte näher zu ihr heran. „Es ist doch egal, wie es verpackt ist. Ich zieh es doch sowieso aus. Wobei es natürlich auch Wäsche gibt, die man anlassen kann. Da würde ich dir den Shop meines Clubs mal nahelegen. Aber was hält's du davon, wenn du ein paar Sachen her bringst. In meinem Schrank ist genug Platz...", begann ich. Marie runzelte die Stirn und sah mich fragend an. „Ist das dein Ernst?". Ich nickte und antwortete: „Ich verlang ja nicht, dass du hier einziehen sollst. Aber da ich wegen meines Sohnes an mein Haus gebunden bin und du ja gerne hier bist, dachte ich, wäre es einfacher, wenn du wenigsten ein, oder zwei Garnituren hier hast.". Ohne mir weiter zu antworten kam Marie ruckartig zu mir und umarmte mich. „Das würde ich sehr gerne.", rief sie und strahlte mich an. Ich erwiderte ihr Lächeln und küsste sie. Breitbeinig saß sie auf mir und ich war mir ihres Körpers deutlich bewusst. Ich griff nach außen und schaltete den Whirlpool an. „Schon mal im Whirlpool gehabt?", fragte ich und hob eine Augenbraue nach oben. Marie bewegte sich kurz, sodass ich wieder in ihr drin war und schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich denk mal, dass du meinen Horizont erweiterst.". Und das tat ich.
Am nächsten Morgen berief ich ein Gespräch mit meiner jetzigen Sekretärin, Ethans und ihm selbst ein. Leenie war leider nicht erschiene, dass Amelia über nacht krank geworden war.
Wir besprachen natürlich ihren Vorschlag, der völlig erwartend auf Verständnis traf. Marina freute sich, nun endlich meine Chefsekretärin zu sein und Morgan war froh, dass Leenie wieder hier arbeiten würde. Nachdem das geklärt war, lehnte ich mich zurück und sah mir den Stapel der Bewerbungen an. Früher hatte Sofie eine Vorauswahl getroffen, aber seitdem sie weg war, war in meiner Abteilung alles drunter und drüber gegangen. Und nun blieb das Auswahlverfahren an mir hängen.
„Brauchst du Hilfe?", fragte Ethan, der mit zwei Tassen Kaffe in der Tür stand. „Ich dachte, du wolltest mich heute nicht mehr sehen. Immerhin hast du mich ja verbal rund gemacht, wieso ich Leenie unterstütze.", erinnerte ich ihn. Die Diskussionrunde war zwar im großen und ganzen friedlich abgelaufen, aber Ethan und ich hatten doch den ein und anderen etwas lauteren Disput gehabt. Nachdem er jedoch überstimmt worden war, hatte er sich sofort in sein Büro zurück gezogen.
„Friedensangebot.", meinte er. Ich nickte und deutete auf den Platz mir gegenüber. Schweigend nippten wir an dem Kaffee bis Ethan zuerst das Wort ergriff: „Sorry, aber wenn es um Leenie geht, dann setzt bei mir der gesunde Menschenverstand aus. Am liebsten wäre mir, wenn sie einfach zuhause bleiben würde. Da wüsste ich, dass sie sicher ist.". Und ich konnte ihn verstehen. „Aber Leenie ist immer noch eine eigenständige Person. Also sollten wir ihr die Möglichkeit geben, wieder mehr alleine agieren zu können. Und in der Firma können wir ein Auge auf sie haben.", versuchte ich ihn zu beruhigen. „Ich geb mir Mühe... Es ist aber auch nicht so leicht für mich. Leenie hat die ganze Nacht sich unruhig hin und her geworfen. Natürlich war sie auch in Sorge um Amelia, aber ich denk mal, dass der Ausraster von Ryan sie auch ganz schön belastet hat.", erzählte er. „Wen auch nicht? Aber wir sollten es von dieser Seite her sehen. Nach dem Verfahren brauchen wir ihn nie wieder sehen. Vielleicht solltest du aber nochmal mit deinem Psychologen reden...", merkte ich an. „Nächste Woche steht wieder ein Termin an. Aber jetzt genug, von meiner Psyche. Die Bewerber warten auch schon ne Weile auf ne Antwort.", erklärte Ethan und griff sich die erste Mappe vom Stapel.
Gemeinsam ackerten wir die Hälfte durch, bis ein Anruf Ethan zum Aufhören zwang. „Mein Vater...", stellte er mit gerunzelter Stirn fest und ging ran. Er verließ den Raum und ich seufzte. Unten den Bewerbern war nicht einer, der in die nähere Auswahl käme. Doch bevor ich mir weiter Gedanken darüber machen konnte, kam Ethan zurück und fragte: „Unser Firmenjet, ist der gerade in Benutzung?". Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Soweit ich weiß nicht. Aber ich kann gerne nachfragen. Wieso?". „Meine Schwestern waren mit ein paar Uni-Kollegen unterwegs und hatten einen Unfall. Anna geht es wohl recht gut aber Susi muss es wohl schlimmer erwischt haben. Vater hat mich gerade vom Flughafen aus angerufen, doch sie würden erst übermorgen einen Flug bekommen.", erklärte Ethan. „Alles klar. Du fährst zum Flughafen und sorgst dort für alle Formalitäten. Ich kümmere mich um den Flieger. Und wenn ich einen Gefallen einfordern muss. Deine Eltern kommen heute noch nach Frankreich!", erklärte ich. Wie als hätte ich ihm eine Last von den Schultern genommen bedankte sich Ethan sichtlich erleichtert. Doch bevor er mein Büro endgültig verließ, fragte er: „Sag mal, weißt du ob deine Ex wieder im Land ist?". Während ich die Telefonnummer unseres Piloten wählte schüttelte ich den Kopf. „Wieso?", hakte ich nach. „Dad sagte, er habe wohl vor der Villa eine Person gesehen, die ihn wage an Sofie erinnerte. Und Megara sagte, dass der Portier der Wohnung ebenfalls so eine Bemerkung hat fallen lassen.", erklärte Ethan. Ich runzelte die Stirn und verstand. Das waren doch ein paar Zufälle zu viel. Hatte meine Ex-Frau doch vor mir vorher noch zu beehren oder wollte sie wieder Kontakt zu Leenie aufnehmen?
Während ich dem Piloten alles erklärte, dachte ich darüber nach, welche Variante mir wohl mehr Bauchschmerzen verursachte.
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Hallöchen,
eure Autorin meldet sich kurz zu Wort :)
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