Bullet Journaling mit iPad // The Big How

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Hast du nach den letzten Kapiteln eine Pause gemacht? Mir raucht schon vom Schreiben der Kopf. Es ist wirklich eine Menge. Diese Methode hat mich am Anfang und auf den ersten Blick erschlagen. Doch sobald ich angefangen hatte, mit ihr zu arbeiten, habe ich mich zuhause gefühlt. Alles wurde leichter und klarer. Ich hoffe, dass es dir genauso geht.

Ich hatte ja schon zu Beginn erwähnt, dass es keine Rolle spielt, mit welchen Werkzeugen du planst. Das stimmt nicht ganz, denn ein Kriterium müssen sie erfüllen: Sie geben dir ein gutes Gefühl.

Ich habe mit diesen gepunkteten Notizbüchern angefangen, weil einfach jeder Bullet Journaler so ein Teil hatte. Eigentlich hat es ganz gut funktioniert aber dann auch wieder nicht. Ich fand es nervig, zwischen den Seiten hin und her zu blättern, ständig die alten Tagespläne mit mir herum zu schleppen und nicht einfach Seiten rausnehmen zu können, die nicht schön waren.

So bin ich nach einer Weile bei einem Filofax gelandet, aber nicht lange geblieben. Ich mochte es nicht, das auf Papier zu machen, nichts löschen zu können und unterwegs nicht nachsehen zu können, was als nächstes anstand. Denn den riesigen Planer habe ich nirgendwo mit hin genommen.

Vor dem digitalen Planen habe ich mich lange gesträubt, weil ich erstens nicht wusste, wie das funktionieren soll, und zweitens nicht noch mehr Bildschirmzeit zu den Stunden am PC zufügen wollte.

Erst nach drei Jahren bin ich auf das iPad umgestiegen und inzwischen sehr glücklich damit.

Das funktioniert aber nicht für jeden. Und Papier bringt viele Vorteile mit sich. Ich will den Vergleich hier gar nicht so ausführen, denn letztendlich ist es eine sehr individuelle Entscheidung, die du auch nicht in Stein meißelst. Du kannst mit einem Blatt Papier anfangen und in einer hochkomplexen Excel-Word-MEGAAPP3.0-Space enden. Wenn das für dich passt, ist das das einzige entscheidende Argument.

An dieser Stelle empfehle ich dir deshalb, sehr offen auf diese Frage zuzugehen. Probier aus, was dir sympathisch erscheint. Es gibt aber eine Einschränkung: Nimm kein vorgefertigtes System, in dem du dich den Strukturen von anderen „unterwirfst". Beziehungsweise, wenn du es tust, sei bereit, das System an deine Bedürfnisse anzupassen.

Das klingt so abstrakt und ich wünschte, ich könnte es dir genauer erklären, aber das funktioniert nicht. Manche Sachen darf man selbst erkunden, selbst herausfinden, wie etwas am besten für einen funktioniert.

Bullet Journaling mit iPad

Ich nutze die Bullet Journal Methode und empfehle dir, das Buch von Ryder Carroll zu lesen oder ein paar YouTube-Videos zu gucken, um sie zu verstehen. Ich habe sie aber so für mich abgewandelt, wie ich es dir im Teil Vom Schritt zum Ziel aufgezeigt habe.

Du kannst diese Methode in einem Notizbuch, auf zusammengehefteten Blättern oder digital nutzen. Und weil ich es digital mache, erkläre ich dir an dieser Stelle, wie ich vorgehe.

Was ich nutze:

iPad und Pencil. // Jedes Tablet und jeder Smart Pencil sind geeignet.

Der Pencil ist nicht zwingend notwendig, aber ich mag es, Dinge abzuhaken und mit der Hand zu schreiben und kleine Grafiken einzusetzen.

Die Apps GoodNotes und Structured. // Beide Apps sind kostenpflichtig. Alternativ kannst du auch mit anderen Notizenapps und dem System-Kalender arbeiten.

GoodNotes ist ein komplexes Notizprogramm, in dem du zahllose Notizbücher anlegen und diese mit Text, Bildern, Zeichnungen und allem möglichen füllen kannst.

Structured ist ein Tagesplaner und deshalb perfekt für unsere Zwecke geeignet. Wie gesagt, funktioniert aber auch jede andere Kalender-App.

Disclaimer: Es ist immer schwierig, in Büchern auf Programme zu verweisen, weil dieser Markt so dynamisch ist. Vielleicht liest du dieses Buch im Jahr 2045 und findest die Apps nicht. Dann schreib mir gern für aktuelle Tipps.

Wie ich die Dinge nutze:

In GoodNotes halte von der Jahres- bis zur Wochenplanung alles fest wie in einem normalen Notizbuch auch. In begrenztem Umfang erledige ich dort auch mein Brainstorming. Wenn ich wirklich komplexe Themen wie zum Beispiel die Gliederung für dieses Buch mit Hilfe von großen Mindmaps entwickle, nutze ich weitere Apps. Aber darum geht es hier ja nicht. Wenn du wissen möchtest, wie ich in diesen Fällen arbeite, schreib mir gern.

Ich gehe genau so vor, wie wir es besprochen haben. Ich entwickle meine Ideen, reflektiere, was vorangegangen ist und nähere mich vom Ziel zum Schritt. Wenn ich beim Wochenplan angekommen bin, teile ich den Bildschirm auf meinem Tablet und lege die Tagesplaner-App dazu.

Hier wird der Unterschied zwischen Zielen und Schritten ganz besonders deutlich. In einen Tagesplaner kannst du nur Schritte eintragen, keine Ziele. Höchstens zur Motivation.

31.12. 1.000 Leser gefunden.

Wenn du am 31.12. aber noch keine 1.000 Leserinnen hast, wird dieser Eindruck dich nur in sehr großen Ausnahmefällen irgendwie dazu bringen, 1.000 Leser zu finden. Und dann brauchst du wieder einen Plan und Schritte und die Katze beißt sich in den Schwanz und deshalb haken wir diesen Absatz ab und machen weiter.

Ich sehe also meinen Wochenplan auf der einen Seite und den Tagesplaner auf der anderen. Und jetzt kommt etwas an digitaler Technik zum Tragen, dass ich sehr schätze. Ich kann Aufgaben anlegen, die sich wiederholen. Ich kann meinem Tagesplaner sagen, dass ich täglich um 15 Uhr meine Buchhaltung mache. Und dann sagt mein Tagesplaner mir das jeden Tag und ich kann alles andere um diese Aufgaben herum planen. Genial, oder?

Ich habe also bereits meine Standardaufgaben im Tagesplaner hinterlegt. Das ist bei dir am Anfang nicht der Fall. Einerseits darfst du zunächst herausfinden, für welche Aufgaben du dir täglich oder jeden Dienstag um 9 Uhr Zeit nehmen möchtest. Und andererseits macht es nicht so viel Sinn, seinen Tag direkt vollzuballern. Wachse in dein System hinein.

Wie bei deinem Plan darfst du offen sein und dich entwickeln. Ändere Dinge, wenn du nicht mit ihnen klar kommst. Das ist sehr wichtig. Denn das Werkzeug läuft im Hintergrund. Es soll dich unterstützen und dir beim Planen helfen. Wenn du nur Probleme damit hast, wirst du das Planen sein lassen und das ist Käse.

Es hat nichts mit dir zu tun, wenn ein System für dich nicht funktioniert. Klar, eine gewisse Lernphase darf man dem Ganzen schon zugestehen. Aber so wie ich nie wieder ein Leuchtturm-Journal für meine Planung nutzen würde (nie wieder ... na ja ... wir werden sehen), kann es sein, dass du GoodNotes total doof findest.

Das ist okay.

Also, ich habe schon meine Standardaufgaben in meinem Tagesplaner fixiert. Auch andere feste Termine zieht sich die App direkt aus meinem Kalender. Ich sollte die natürlich sowieso auf dem Schirm haben, aber ich muss die Lesung in der Bäckerei nebenan nicht extra neu eintragen. Das ist nett und gibt einen guten Überblick.

Die Aufgaben von GoodNotes in den Tagesplaner zu kopieren dauert nur wenige Minuten. Ich lege eine Dauer für jede Aufgabe fest, achte auf Puffer und Pausen freue mich darauf, auf den kleinen Kreis zu klicken, wenn ich einen Schritt gegangen bin.

Ein weiterer Vorteil der digitalen Planung ist, dass die Apps über mehrere Geräte deine Daten synchronisieren und ich gleich auf meinem Computer auf den Kreis klicken kann, obwohl ich die Planung auf dem Tablet gemacht habe.

Ich habe ein YouTube-Videos dazu aufgenommen, wie ich mit den Apps plane. Dort ist das anschaulicher erklärt.

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