And the Oscar goes to...

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Ava

Ich hatte die Nominierung schon lange aus dem Augen verloren, als meine Assistentin mich daran erinnerte, dass ich noch jemanden mit zu er Verleihung mitbringen durfte. Ich hatte keinen offensichtlichen Partner, den ich hätte verpflichten können, doch ich kannte jemanden der perfekt für diesen Anlass geeignet war. „Yves meine Liebe, ich habe da eine bitte.“ Ich hing am Telefon und nahm ihr schnauben wahr, sicher hatte ich sie gerade bei einem Nickerchen unterbrochen, doch es war dringend. „Was gibt es?“ Ja ich hatte sie definitiv geweckt, so wie sie klang, diese Zeitverschiebung machte es immer schwer einzuschätzen wie spät es gerade bei dem anderen war. „Ich habe da ein Problem, das nur du lösen kannst.“ „Und das wäre?“ „Ich hoffe du hast ein passendes Kleid, denn ich brauche eine Begleitung für die Oscars.“ „Du was? Oscars? Die Oscars? Ich?“ Ich lachte am anderen Ende auf und grinste breit, was sie leider nicht sehen konnte. „Ja ich habe auch nicht sonderlich Lust, aber ich muss ja.“ „Wir gehen, keine Widerrede. Ich werde mir ein Kleid besorgen, dass wird ein Kinderspiel. Du meinst das ernst oder?“ „Ja tue ich.“ „Wir zwei bei den Oscars, dass ist als würde Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen.“ „Darling, ich rufe dich an sobald du dich beruhigt hast und wir gehen die Termine durch für den Abend.“ „Gib mir ne Woche und ich habe mich wieder gefangen, ich muss erst mal Seb anrufen.“ „Mach das.“

Wir standen bereit um endlich auf den Teppich zu können, als Yves mich bleich ansah. „Ich glaube, ich schaffe das nicht. Ich bin besser hinter der Kamera aufgehoben. Ich bin nicht bereit dafür.“ Ich erinnerte mich an meine erste Premiere und die Worte die mir halfen. „Niemand wird dir etwas anhaben, sie werden dich lieben. Atme durch, schließ die Augen und denk an etwas Schönes, wie Sebastian.“ Sie schloss wirklich ihre Augen und ich nahm ihre kalten Hände in meine. „Wir alle mussten da durch.“ Sie sah umwerfend in ihrem hellen Blumenkleid aus, wie eine Fee die sich in der menschlichen Welt einen Platz gesucht hat. Ich war so dankbar, dass sie heute Abend bei mir war, sie hat mich von Anfang an unterstützt und motiviert weiter zu machen, nach jeder noch so kleinen Rolle, sie war es die mich jedes Mal wieder aufgebaut hat, sie war es der ich es zu verdanken habe das ich überhaupt hier stehe. „Besser?“ „Besser.“ Ich grinste sie sanft an, bevor uns die Tür geöffnet wurde und wir ins Rampenlicht ausstiegen. Die Oscars waren eine ganz andere Stufe der Erfahrung, alles funkelte, alles was Rang und Namen hatte traf sich hier und wir waren mitten drin. „Ava, ein Bild. Hier drüben.“ Das Blitzlicht Gewitter wollte gar nicht mehr aufhören, als seien wir in einem Sturm gefangen. Ich nahm Yves in den Arm und wir posierten für die Fotografen mit unserem schönsten Lächeln. Es wäre mir fast entglitten, als ich ihn nach all der Zeit wieder sah. Richard stand am anderen Ende des Teppichs und gab sich ebenfalls von seiner schönsten Seite. „Yves, ich muss kurz mal verschwinden.“ Sie verfolgte meinen Blick und verstand sofort. „Geh nur.“ Ich raffte mein Kleid und machte mich auf den Weg. Mir war klar, dass ich für Schlagzeilen sorgen würde, doch ich wollte weder PR noch sonst was. Ich wollte ihm nur Hallo sagen und ihn in die Augen sehen nach all der Zeit. Er sah zur Seite, als er mich erspähte und mich ansah. Ich versuchte zu grinsen und sah ihn unsicher an, doch er erwiderte meinen Blick und grinste schüchtern zurück. Auch er kam auf mich zu bis wir schließlich voreinander standen und uns ansahen. „Du siehst gut aus. Wie der Goldjunge selbst.“ versuchte ich die Stimmung zu lockern. „Danke, aber du bist kein Stück schlechter.“ Seine Augen strahlten noch immer wie früher, als hätten wir uns niemals getrennt als wäre all das niemals passiert. Ich ließ meine Emotionen sprechen und nahm ihn in den Arm. „Es tut mir so leid, alles tut mir so leid.“ Er legte seine Arme fest um mich, als hätte er mich niemals losgelassen. „Dir muss nichts leid tun, ich verstehe dich jetzt.“ „Ich hätte niemals so gemein zu dir sein sollen. Du hast das nicht verdient.“ „Es war einfach die falsche Zeit für uns.“ Das war das zweite Mal das mir dieser Satz begegnete, vielleicht sollte ich mir langsam die Frage stellen, wann die richtige Zeit war. Er ließ mich los und ich sah ihn an. „Geben wir denen was sie wollen?“ „Wir geben ihn mehr.“ Er nahm mich in den Arm und wir lachten gemeinsam für ein paar Bilder. Er hat mir vergeben, ich weiß nicht ob ich jemals so stark gewesen wäre, doch er war es. Deswegen liebte ich ihn und liebe ich ihn noch immer.

Time goes by and still I am stuck on youWhere stories live. Discover now