„Du musst mich wirklich nicht zum Essen einladen, Marius", versuche ich es jetzt schon zum dritten Mal an diesem Abend. „Und wie ich das muss. Ohne dich hätte ich ewig zu meiner Wohnung gebraucht oder die Nacht im Park auf dem Boden verbracht. Da ist ein Essen ja wohl das mindeste. Außerdem finde ich es gar nicht mal so schlecht und mit einem bildhübschen Mädel essen zu gehen", frech grinst er mich an und hält mir die Tür zu dem kleinen Restaurant auf.
Nachdem ich Marius, den Mann im Park, „gefunden" habe und er wirklich nicht auftreten konnte, habe ich ihn auf dem Weg nach Hause gestützt. Auch wenn ihm das im ersten Moment furchtbar unangenehm gewesen war. Allerdings nur so lange bis wir vor seiner Wohnung auf einen Freund von ihm gestoßen waren, der unbedingt wissen wollte, wo man so bezaubernde Frauen finden konnte. Ich hatte einen ziemlich roten Kopf bekommen und Marius war gefühlt zehn Zentimeter größer geworden, als er eh schon war.Im Nachhinein war die Aktion aber ziemlich dämlich von mir, denn er hätte sonst wer sein können. Aber ich war eben, wie Lilly es ausgedrückt hat, im Rebellionsmodus. Und Marius war genau der Typ Mann, der meine Eltern zur Weißglut treiben würde. Möglicherweise fand ich ihn deshalb so interessant. Ziemlich dumm und Marius gegenüber absolut nicht fair, allerdings... hätte ich ihn ohne meine derzeitige Rebellion, niemals kennen gelernt. Aber er ist wirklich nett, witzig und... einzigartig. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, wie auf dem Weg zu seiner Wohnung. Deshalb sitze ich heute hier wohl aus mehreren Gründen.
Marius hat eine Art an sich, die vielleicht auf den ersten Blick seltsam wirkt, aber wenn man hinter dieses Bild blickt, kommt ein wirklich charmanter Kerl zum Vorschein. Und genau dieser Kerl hat mich,als Dankeschön für meine Hilfe, heute zum Essen eingeladen. „Was macht eigentlich dein Fuß?", will ich von ihm wissen, nachdem mir der Kellner die Karte überreicht hat. „Dem geht's super. Dank dir. Wenn ich ihn auf dem ganzen Weg nach Hause belastet hätte, würde ich jetzt wahrscheinlich immer noch nicht trainieren." „Trainieren?", ich sehe ihn ehrlich interessiert an. Irgendetwas geht über reine Rebellion hinaus. Etwas fasziniert mich an ihm. „Ich spiele in der A-Jugend bei 1860 München", antwortet er mir und lässt mich dabei nicht aus den Augen. Überrascht sehe ich ihn an. „Bei 1860 München? Da stehen deine Chancen jetzt 50/50, wie der weitere Abend läuft. Entweder bleibe ich sitzen oder ich lasse dich sitzen, mein Lieber", grinse ich breit.
Hier in München gibt's nur zwei Lager. Und das Marius seinen Verein hier jetzt einfach so raus haut, ist ziemlich... mutig. Er zuckt aber nur mit den Schultern. „Ist mir relativ egal was die Leute davon halten. Es ist eine super Chance und die Bayern sind nicht wirklich mein Fall also... Wenn du gehen willst...spare ich Geld", er zeigt mit dem Finger auf die Tür, während er mein Grinsen erwidert. Genau diese Art gefällt mir so. Ihm ist der Eindruck den man von ihm hat total egal. Und das mag ich.
„Dann hast du heute wohl eher Pech und musst Geld ausgeben. Denn wenn ich mich entscheiden muss, bin ich auch eher bei 1860", dass mich die Bayern an meine Eltern und ihre Freunde erinnern, lasse ich dabei einfach weg. Ich will heute nicht Maya Welzenbach sein, deren Vater bei mehreren Banken und Versicherungsgesellschaften im Aufsichtsrat sitzt. Heute bin ich nur Maya, die mit irgendeinem Typen essen geht.
„Ich würde dann wohl eher sagen, dass ich Glück habe", lächelt er mich vorsichtig an, bevor er sich wieder der Karte in seinen Händen widmet.Wer, in aller Welt, zieht eigentlich knappe zehn Zentimeter Absätze für einen Flug nach Italien an? Richtig geraten: Ich.
Flipp-Flopps machen ja zu meinem roten und verdammt teuren Sommerkleid so gar keine gute Figur. Wie so oft in der letzten Zeit erwische ich mich dabei, wie ich meine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle habe. Aber ich kann sie wieder in normale Bahnen lenken. Früher bin ich mit Turnschuhen, Jogginghose und Top geflogen. Heute sehe ich aus, als würde ich schick essen gehen.
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Forever us?
FanfictionMaya und Marius, Marius und Maya. Zwei Menschen aus verschiedenen Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Was passiert, wenn sich diese beiden Menschen treffen, zusammen kommen, sich verletzen und auseinander gehen, ohne mit allem wirklic...