Sherlock:
John saß in seinem Sessel und las seine Zeitung, sowie jeden Samstagmorgen. Der Milchmann hatte heute Morgen wie immer kurz vor sechs unsere Straße versorgt und der Postbote kam pünktlich um elf. Mrs Hudson hatte sogar wie immer ihre Klatschsendung im Fernsehen geschaut, es war zum Verrücktwerden. Nichts passierte, alles lief so schrecklich normal, der Alltag der Leute zog sich dahin, ohne dass sich nur ein Funken von Verbrechen daruntermischte. Und das schon seit zwei Wochen! Selbst Inspektor Lestrade konnte nichts Interessantes liefern, und der saß immerhin an direkten Quellen. Es hatte nur einen Mord gegeben, der aber so offensichtlich war, dass ich mich beherrschen musste, nicht gleich am Tatort laut loszulachen. Es war, wie sich dank mir herausstellte, der Ehemann der Ermordeten. Also nichts Außergewöhnliches, sowas passiert öfters in der Gesellschaft, wenn viel Geld, Eifersucht oder Erbe auf dem Spiel steht.
John seufzte gerade tief, er hatte noch immer zu schaffen mit seiner letzten Trennung. Lisa hieß sie, glaub ich. Oder doch Angelina? Bei Johns Beziehungs-drunter und drüber kam ich nicht mehr mit, denn so etwas füllt nur den wichtigen Platz in meinem Gehirn, den ich für wesentlich wichtigeres brauche.
Gedankenverloren lag ich also auf dem Sofa und verfluchte innerlich die Langeweile! Doch dies endete augenblicklich, als es unten an der Tür klingelte. Doch die Vorfreude auf einen Klienten verschob ich schnell wieder, da Mrs. Hudson unten erfreut rief :>>Wie schön! Meine Güte, wie groß du geworden bist, Ann! <<
Ann? Den Namen hatte ich noch nie hier gehört, vielleicht eine Bekannte von Mrs.Hudson? Auf jeden Fall uninteressant für mich.
Doch schon bald wurde die erdrückende Stille erneut unterbrochen, den auf der Treppe waren eindeutig Schritte zu hören, von zwei Personen. Es klopfte und Mrs. Hudson trat ein. >>Huhuu! Sherlock! Ah John Sie sind auch da! Ich dachte Sie wollten einkaufen? Und wie sieht es hier schon wieder aus?! Aber naja, egal! Ich wollte Ihnen beiden eigentlich nur Ihre neue "Mitbewohnerin" vorstellen, sie möchte rüber in die zwei leeren Zimmer ziehen. <<
Hinter Mrs. Hudson trat eine junge Frau hervor. Sie hatte einen langen schwarzen Mantel an, schwarze Lederstiefeletten und ihre dunkelbraunen, lockigen Haare trug sie offen über den Schultern. Sie hatte einen forschen Blick, der für viele sicherlich einschüchternd wirkte. Doch nun schlich sich ein kleines Lächeln in das hübsche Gesicht und sie sagte mit ruhiger und klarer Stimme: >>Guten Tag, die Herren! Es freut mich, Sie kennenzulernen. Mein Name ist Annabeth Black! Aber bitte nennen Sie mich Ann! <<