Endlich Freitag! Gerade war ich auf dem Weg zu meiner besten Freundin Lina, um mich mit ihr für den bevorstehenden Abend fertig zu machen! Den nieselnden Regen bemerkte ich kaum, so sehr freute ich mich auf das, was mich heute Abend erwarten würde. Die Arbeit hatte sich endlos bis zum Mittag hingezogen. Umso schöner war es, dass ich schon um 14:00 Uhr Feierabend machen konnte. Auf direktem Weg bin ich in meine Wohnung geeilt, um meine Tasche für eine Nacht zu packen. Heute würde ich nach dem Abend höchst wahrscheinlich bei Lina pennen. Obwohl wir beide bereits 26 Jahre alt waren, wurde es nicht langweilig oder merkwürdig bei der Freundin zu schlafen. Besonders dann nicht, wenn man plante, es am Abend so richtig krachen zu lassen. Lange hatte ich meine Party-Seite in mir verschlossen. Doch heute würde ich sie endlich wieder freilassen können. Fiebrig klingelte ich bei Lina in der 6. Etage Sturm, bis sie endlich den Summer bediente und mich ins Treppenhaus lies.
„Quynniiiie!", quietschte sie und umarmte mich zur Begrüßung. Dabei schien sie sich mindestens genauso zu freuen wie ich. „Meine Güte, es ist schon wieder viel zu lange her!" Begeistert eilte sie den Flur hinunter ins Wohnzimmer und kam mit einem Flyer in der Hand zurück. „Schau dir das mal an!" Ich nahm ihr den Flyer aus der Hand und begann laut vorzulesen. Je weiter ich fortschritt, desto höher schraubte sich meine Stimme.
„Club-Eröffnung. Wir laden Sie herzlich zur Neueröffnung des X-Razer-Flashlight ein. Spüren Sie den Rhythmus auf einem unserer 6 Dancefloors. Doch vielleicht wollen Sie auch Karaoke singen? Kein Problem! Unser DJ nimmt jeden Songwunsch entgegen!" Ich holte tief Luft und las weiter: „Anlässlich der Neueröffnung sind alle Drinks bis 00:00 Uhr zur Hälfte reduziert. Doch freue Dich auch künftig auf beständige Happy-Hour-Zeiten. Komm vorbei, wir freuen uns auf Dich!"
Ich grinste Lina breit an und sie grinste genauso breit zurück. „Sollen wir es krachen lassen?!" Ich riss die Hände in die Höhe: „Jaaaaaa! Wohoooo!" Kichernd verschwanden wir in ihr Schlafzimmer, wo ich meine Taschen abstellen konnte. „Ich müsste noch deine Dusche benutzen. Das Gehetze durch die Öffi's hat mich ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ich wäre gerne sauber für heute Abend." „Na klar!", entgegnete Lina. „Du weißt doch, dass mein Heim auch dein Heim ist. Nimm dir was du brauchst. Möchtest du ein Glas Weißwein? Ich hatte gedacht, dass wir schonmal vorglühen können während wir uns fertig machen." „Gute Idee. Stell mir das Glas einfach auf den Wohnzimmertisch." Ich kramte mein Duschzeug aus der Tasche und verschwand im Bad.
Das warme Wasser umspielte sanft und angenehm meinen Körper. Meine noch vom bisherigen Tag angespannten Muskeln entspannten sich ein wenig. Lina kam ins Bad und begann ihr Schminkzeug aus dem Spiegelschrank zu kramen. „Hat der Neue bei euch eigentlich wieder versucht dich anzugraben?" Ach ja...mein neuer Kollege. Er hieß Eugen und war erst vergangenen Monat in unser Team dazugekommen. Er war die Sorte Mann, deren Flirtversuche selbst ein Blinder mit Krückstock mitbekommen hätte. Nur leider fand ich ihn nicht wirklich attraktiv. Ich fand seine Art mich anzusehen um ehrlich zu sein sogar etwas unheimlich. „Nein, Gott sei Dank nicht. Ich glaube, dass ich ihm das letzte Mal deutlich genug klar gemacht habe, dass ich nicht interessiert bin." Lina atmete hörbar aus. „Puh, ein Glück für dich. Es wäre so lästig, wenn er einfach weiter gemacht hätte mit seinen Annäherungsversuchen." „Nicht wahr?!", entgegnete ich und stellte die Brause ab.
Lina hielt mir bereits ein Handtuch hin. „Oh, danke dir." „Kein Ding." Sie zwinkerte und widmete sich dann konzentriert ihrem Spiegelbild. „Ich habe uns noch rasch Pizza bestellt. Der Abend sollte ja im besten Fall noch ein paar Stunden gehen, oder?" „Uh, sehr gute Idee! Nice!" Ich hing das nasse Handtuch auf den großen Heizkörper und griff zu Kamm und Föhn.
Nur einige Minuten später fielen meine langen braunen Haare in sanften Wellen über meine Schultern und endeten unterhalb der Brust. Zu den Spitzen hin hatte ich einen Übergang ins blonde einfärben lassen. Für den Abend hatte ich ein schwarzes Top mit vorne besetzen Glitzersteinchen herausgesucht, dass meine sportliche Figur sehr gut betonte. Dazu wählte ich schlicht meine Po-betonende hellblaue Jeans und die weißen Sneaker trug ich ja schon bereits auf dem Weg zu Lina. Fertig angezogen, verschwand meine Hand in meinem Kosmetik-Täschchen, um den Lidschatten und Liquid-Liner herauszufischen. Lina zog sich währenddessen bereits ihre Lippen mit einem matt-braunen Lippenstift nach. Ich betonte meine Lippen mit einem matten rot, was gut im Kontrast mit meinen grünen Augen stand. Die Smokey-Eyes waren mir heute endlich mal perfekt gelungen. Zufrieden lächelte ich in den Spiegel, als auch schon der Bote mit der Pizza klingelte.
Als wir fertig gegessen hatten neigte sich der Nachmittag auch endlich dem Abend. Es war 18 Uhr durch und Lina und ich suchten uns nur noch ein paar letzte Accessoires zusammen, bevor wir losfuhren.
Da Lina am Stadtrand wohnte dauerte es eine Weile, bis wir endlich beim X-Razer-Flashlight ankamen. Obwohl es noch relativ früh war, war die Schlange, die vor dem Club anstand, jetzt schon endlos lang. Nach kurzem Seufzen stellten wir uns an. „Tja...typisch bei Neueröffnungen.", meinte Lina und zuckte mit den Schultern. „Wenn man nicht gerade irgendjemand Besonderes ist, kommt man hier wohl erst nach Wartezeiten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen, hinein." Ich lachte. „Ich fürchte, dass ich dir da recht geben muss."
Plötzlich hörten wir aufgeregtes Gequietsche und leicht hysterische Lachanfälle. Lina runzelte verwirrt die Stirn und versuchte auszumachen, von wo aus die Unruhe herrührte. Dabei trat sie versehentlich dem Typen vor uns in den Hacken. Er drehte sich entrüstet um, doch nach einem zuckersüßen Lächeln von Lina, gefolgt von ihrer Entschuldigung, lächelte er versöhnlich und drehte sich wieder nach vorne.
Die Bässe des Clubs wummerten bereits zu uns herüber und ich begann ein wenig im Takt zu wippen. Vorne in der Schlange hatten sich einige Mädels immer noch nicht wieder einbekommen. „Meine Güte, wer ist denn heute sonst noch hier?", fragte ich Lina. Doch diese zuckte die Schultern. „Ich habe leider keine Ahnung..." Geduldig warteten wir darauf, dass wir die Tür erreichten...
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BTS-Short Stories - Storybook 1 - Jungkook
FanfictionAls Quynn an diesem Abend zusammen mit ihrer besten Freundin Lina die Eröffnung des neuen Dance-Karaoke-Clubs besucht, ahnt sie nicht, dass sich diese Entscheidung auf ihr Herz auswirken wird...