Kapitel 36

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Ich werde durch eine Bewegung unter mir, aus dem Schlaf gerissen . „Ich will noch schlafen", murmel ich. „Habe ich dich geweckt? Sorry", höre ich die Stimme von Jisung, „Aber du hast auf meinem Arm gepennt und der ist jetzt eingeschlafen". Ich schlage die Augen auf. Über mich beugt sich Jisung. Ein paar Strähnchen fallen ihm leicht ins Gesicht. Erst jetzt merke ich, dass ich auf scheinbar auf seinem Schoß, eingeschlafen bin. Ich setze mich auf und reibe mir die Augen. „Ups", kein weiteres Wort verlässt meine Lippen. Jisung beginnt daraufhin leicht zu lachen und ich stimme ein.
„Aber geht's, mit deinem Arm?". Er nickt: „Keine Sorge. Und jetzt komm her, baby". Er zieht mich an sich ran und ich vergrabe mein Gesicht in seiner Brust. Das selbe, tut er mit meinen Haaren.
So liegen wir eine Weile da. Es herrscht Stille, aber keine unangenehme. Sondern eine entspannte, die meist nur zwischen Menschen herrscht, die sich sehr nahe stehen.  Ich atme seinen Duft ein und seufze zufrieden. „Ich habe so Glück, dich zu haben", meine ich und hebe meine Kopf leicht, um Jisungs perfektes Gesicht zu mustern. Das erste Mal, sehe ich, wie seine Wangen leicht einen leichten Rotton annehmen. Dieser ist sehr unscheinbar, aber trotzdem zu erkennen. Er lächelt zart. Dann streicht er mir über den Rücken: „Und ich erst". Jetzt bin natürlich ich dran mit dem lächeln.
Erneut vergrabe ich mein Gesicht in seinem Hoodie.
Dann spüre ich, wie er mir einen liebevollen Kuss auf den Scheitel haucht. Danach beginnt er, Kreise auf meinen Rücken zu malen. Ich schließe genießerisch die Augen. Eine Zeit liegen wir einfach nur da, und genießen, die Präsenz des jeweiligen anderen.
Leider haben auch solche Momente ein Ende. Und diesen zerstöre ich, weil mir eine dringliche Frage in den Kopf schießt.
„Wieviel Uhr ist es eigentlich?", frage ich. Er fischt sein Handy aus seiner Hosentasche: „22 Uhr". Als Antwort, gähne ich leicht. Dann trifft mich die Erkenntniss.
Ich will nicht, dass er geht.
„Du musst nicht gehen, oder?", frage ich hoffnungsvoll. „Also eigentlich-", weiter kommt er nicht, weil ich ihn unterbreche. „Kannst du nicht hier übernachten?", schmolle ich leicht und kuschele wieder mich an ihn, „Biiitteee". Er beginnt zu grinsen und wuschelt mir durch die Haare: „Ich habe Wechselsachen dabei, also natürlich. Außerdem, nutze ich jede Möglichkeit, Zeit mit dir zu verbringen". Er lächelt mich liebevoll an, was ich erwidere. Dann hebe ich meine Hand leicht und streiche ihm über die weiche Haut seiner Wange. Seine Augen glitzern, was mich nur noch mehr zum Strahlen bringt. Ich zögere kurz, ehe ich ihn vorsichtig küsse. Er erwidert den Kuss und vertieft ihn immer mehr. Leider müssen wir unseren Kuss dann aufgrund Luftmangels lösen.
Eine seiner Hände, wandert zu meiner Hüfte und zieht mich näher an sich ran. Erneut haben wir Blickkontakt. Sein Gesicht nähert sich langsam meinem, ehe ich unsere Lippen erneut miteinander verbinde.
Leider hält unser Kuss auch diesmal nicht lange an, weil hinter uns ein Scheppern ertönt. Wir fahren erschrocken auseinander und drehen unsere Köpfe zu der Lärmquelle.
„Sorry. 'Wollte euch nicht stören, aber bin gestolpert", kommt es von Lena, die mit einem kleinen Rucksack, in der Hand, ihren Kopf durch die Tür steckt. Das Gesicht, ihres Freundes, erscheint hinter ihrem und seine Augen weiten sich. Er hat Jisung entdeckt. Scheiße.
Ich mache mich auf das schlimmste gefasst.
Offiziell dürfen wir, nämlich keine Beziehung führen.
„Jisung? Du hier?", kommt es von ihm und er geht auf Jisung zu. Dieser scheint sehr überrascht, aber auch, glücklich zu sein. Er steht auf und kommt Lenas Freund entgegen, ehe sie einen freundschaftlichen Handschlag machen. Ich sitze komplett verdattert da und Lena scheint es nicht besser zu gehen. Sie blickt verwirrt zwischen Jisung und ihrem Freund hin und her: „Ihr kennt euch?". „Ja, wir sind gemeinsam zur Schule gegangen", erwidert Jisung. Ich nicke langsam: „Achso".

Die beiden unterhalten sich etwas. Währenddessen gehe ich schon mal in mein Zimmer um mein Bett auszuklappen, damit wir beide drauf Platz haben. Man kann zwar dann kaum noch die Tür öffnen, aber Spalt reicht noch, um ins Zimmer, rein und raus zu schlüpfen.
Leise fluche ich während ich dabei bin, das Bett auszuklappen. Irgendwie klemmt es. Dann ertönt hinter mir ein leises Lachen und Jisung lässt sich neben mir nieder. „Brauchst du Hilfe?". Ich nicke leicht und stelle dann ebenfalls eine Frage, „Ich dachte, ihr habt euch unterhalten?". „Haben wir auch. Aber dann ist deine Cousine dazwischen gekommen. Die wollte scheinbar noch etwas von ihm", bei dem letzten Satz beginnt er zu grinsen. „Ey! Jetzt keine versauten Gedanken! Wir müssen uns um dieses scheiß' Bett kümmern!", ich gebe ihm einen leichten Klaps auf den Oberarm. Er schmunzelt noch kurz, bevor wir uns zusammen an dem Bett zu schaffen machen.
Nach einigen hin und her haben wir es auch bezogen. Wir setzen uns beide auf das Bett und Jisung wendet sich an mich. „Äh, darf ich vielleicht kurz duschen?", fragt er fast schon etwas schüchtern. „Klar, mach", meine ich und beginne nach einem Handtuch, zu kramen, welches ich ihm dann auch reiche. „Danke. Bis gleich", mit diesen Worten verschwindet er im Bad. Ich lasse mich nach hinten, auf mein Bett, fallen und schließe die Augen. Meine Atmung wird entspannter und ich schlafe, zum zweiten Mal, heute, einfach ein.

Wach werde ich, durch jemanden, der sich über mich beugt und dessen Atem, meinen Hals kitzelt. Ich grummele vor mich hin und öffne die Augen. Jisung beugt sich über mich. Seine leicht nassen Haare, fallen ihm ins Gesicht. Der Moment erinnert mich an, vor ein paar Stunden, als ich auf seinem Schoß eingeschlafen bin. Diesen Gedanken, kann ich nicht zu Ende bringen, weil mich sein nackter Oberkörper ablenkt. Nicht, dass ich ihn noch nie gesehen hätte.
Ich betrachte ihn einfach gerne. Jisung scheint bemerkt zu haben, dass ich ihn mustere und beginnt breit zu grinsen. Ich erröte leicht und drehe meinen Kopf zur Seite. Jisung lacht leicht, wendet sich dann aber von mir ab und zieht sich ein T-Shirt über. Dann wirft er sich neben mich, auf das Bett. Daraufhin, fällt mir ein, dass ich mich ja auch ,fertig machen' muss. „Bin gleich da aber ich muss mich auch noch ,fertig machen'", sage ich. „Okay", kommt es von Jisung. Dann ich gehe ins Bad.
Kurz darauf komme ich wieder und sehe Jisung, der scheinbar schläft, zwischen mehreren Kissen, eingekuschelt. Ich setze mich auf die Bettkante und betrachte sein entspanntes Gesicht. Dann öffnet er die Augen und mustert mich. Er hat also nicht geschlafen. Und ehe ich mich versehe, legt er einen Arm um mich und zieht mich neben sich. Etwas überrascht schnappe ich nach Luft, wehre mich aber nicht. Ich erwidere seine Umarmung und kuschele mich an ihn. Dann beobachte ich aus dem Augenwinkel, wie er das Nachtlicht ausmacht und mich zu deckt. Schließlich legt er auch diesen Arm um mich und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht". „Schlaf gut". „Du auch".

Boom  ʰᵃⁿ ʲⁱˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt